Heute war, vor der Sommerpause, zum letzten Mal der Hofladen der Agrargenossenschaft Kitzen geöffnet in Großzschocher. Es war zwar warm draußen, aber wir beschlossen, eine Landpartie zu machen. Herr E. radelte und ich hatte meinen Fridolin „gesattelt“.
Kaum war ich ein Stücke raus aus der Stadt, merkte ich, wie gut mir das alles tat. Es blühte, duftete und manchmal hielt ich an, einfach um mal so richtig tief durchzuatmen.
An den Feldrändern blühte es und auch auf dem Streifen, der Radweg und Straße trennte. Das Getreide auf den Feldern wird schon langsam gelb. Diese Phasen, die die Natur im Laufe eines Jahres durchlebt, wird mir nirgens so deutlich wie auf dem Lande. Manchmal fehlt mir das sehr. Ich habe mich lange nach einer Landpartie gesehnt.
Wir sind bei unserer Landpartie auch an der Bienchenwiese vorbei gekommen, die die Agrargenossenschaft Kitzen jedes Jahr anlegt. Einige der blühenden Wildkräuter sind meine Geburtstagsblumen. Ich habe aber keinen Strauß mit nach Hause genommen. Sie sind dort viel schöner anzusehen und haben ja eine Aufgabe.
Am Hofladen haben wir so einiges eingekauft, regional und frisch. Wenn das Wetter mitspielt, werde ich mich wohl öfter auf den Weg zum Hofladen machen. Auch zum Hoffest möchte ich da sein, um den neuen Stall der Kühe zu sehen und auch die Tiere selbst. Ich mag sie.
Ich finde es einerseits gut, wie diese Genossenschaft produziert, welchen Anteil zum Schutz der Umwelt erbracht wird, und andererseits dass auch Genossenschaften zusammen arbeiten. Eier zum Beispiel haben wir mitgenommen und die stammen von der Genossenschaft, von der wir eh immer unsere Eier kaufen. Alles war umweltfreundlich verpackt und meinen „Kartoffelkorb“ musste ich einfach mal zeigen, weil ich ihn gut finde.
Es war ein schöner Tag und mein Fridolin hat mich gut und sicher wieder nach Hause gebracht. Meine Freundin Karin aus der Elsteraue meinte heute, dass sie glücklich ist, wenn sie mit ihrem Kräuterkorb durch ihre Aue gehen kann. Oh ja, manchmal muss man gar nicht weit weg, um das zu empfinden.
Nun setze ich mich mit meiner Giersch-Limonade noch ein Weilchen auf den Balkon, wenn mich die Mücken nicht allzu sehr quälen.
Lasst es euch gut gehen. Ich wünsche allen ein schönes, ruhiges und erfreuliches Wochenende.
Es ist richtig schön zu lesen, wie Du wieder unterwegs sein kannst und endlich mal wieder raus kommst. Fridolin war eine gute Anschaffung und ich freue mich für Dich, dass Du wieder mobiler bist.
Das ist wirklich ein Segen. Im Hofladen war ich schon ewig nicht mehr. Die Bushaltestelle ist weit weg und den Weg zum Laden hätte ich nicht geschafft. Mit Fridolin war das kein Problem. Ich habe die Fahrt sehr genossen, die Blumen, das reifende Getreide, den blauen Himmel.
Da bin ich fast ein bisschen neidisch, aber ich freu mich auch für dich, dass du wieder mobil bist und etwas erleben kannst! Du sprühst vor Begeisterung…
Ich war immer viel draußen und bin zum Stubenhocker geworden. Das ändert sich gerade wieder und ich kann wieder viele Dinge tun, die ich schon immer gerne gemacht habe.
Wenn ich doch nur meinen Mann von diesem tollen Gefährt überzeugen könnte! Er kann kaum noch 1km am Stück gehen. Mit einem Frodolin könnten wir wieder gemeinsam unterwegs sein, wenigstens in der Umgebung unserer Wohnung. Aber dieser Mann ist soooo eitel und verleugnet seinen Zustand total. Ich war ja gerade für einen Eingriff im Krankenhaus und habe wieder erkannt, wie schnell alles vorbei sein könnte.
Dir viel Spaß bei der neuen Freiheit!
Liebe Grüße,
Elvira
Gestern war es Fahrradgeschwindigkeit, ich bin aber auch schon neben Fußgängern her gefahren. Das geht gut.
Ach Elvira, meine Erkrankung habe ich lange nicht wahr haben wollen. Ich habe mich mit Schmerzmitteln vollgehauen und körperlich schwere Arbeiten verrichtet. Bis es eben ganz zusammenbrach. Gehhilfe? Nee, ich doch nicht. Es hat gedauert, bis ich das angenommen habe und darum zu kämpfen begann, dass mir geholfen wird.
Weißt du, was mir gestern am besten gefallen hat? Als ich an einer Bushaltestelle vorbei kam, an der Schulkinder auf den Bus warteten, haben die den Daumen hochgehalten. Ja, es ist ein Krankenfahrstuhl. Da beist die Maus keinen Faden ab. Aber es ist ein Schicker.
Ich hoffe sehr, dass es dir gut geht.
Liebe Grüße an dich und grüße auch deinen Mann.
Ich bin wieder aus dem Krankenhaus zurück. Dort habe ich eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht. Aber sieh selber bei mir.
Mein Mann ist schon sehr lange krank. Eine schwere Kränkung hat eine schwere Krankheit in Gang gesetzt, es sind eher mehrere Krankheiten. Er war ein Sportler durch und durch, wir waren viel wandern, oft auch im Hochgebirge. Er fuhr auch viel Rad. Dem allen trauert er sehr nach. Ich versuche ihm immer zu vermitteln, dass wir so schöne Sachen machen konnten (Nein, keine Fernreisen, das war nicht unser Ding) und das wir jetzt davon zehren könnten, statt dem hinterher zu trauern, was nun einfach nicht mehr geht.
Auf alle Fälle freue ich mich sehr für dich!1
Liebe Grüße,
Elvira
Wie tiefe Kränkungen und ähnliches eine Erkrankung auslösen oder eine bestehende lostreten können, das weiß ich aus eigener Erfahrung und kenne das von anderen.
Ich hatte großes Glück, dass ich vor Jahren die Schafe und die beiden Hütehunde traf, zu einem Zeitpunkt, zu dem ich noch laufen konnte. Die Tiere haben mir das Leben gerettet. Naja, und jetzt muss ich halt Hilfsmittel nutzen um vorwärts zu kommen. Es gab viele Kämpfe, aber aufgeben will ich noch nicht.
Ich drücke dich aus der Ferne, Elvira.
So eine feine Runde. Ich kann mir vorstellen, dass du sie nach der langen unbeweglichen Zeit sehr genossen hast. Die Blumenwiese ist wunderschön. Hab ein feines Wochenende. Alles Liebe
Es war sehr heiß und die Sonne pratzelte. Ich habe mich geschützt, so gut es ging. Die Ausfahrt musste einfach sein. Es war zu schön. Ich hsbe misch erwischt, dass ich vor mich hin gesungen habe. Fridolin sagt nix dazu und jemand anders hat es nicht gehört.
Liebe Grüße zu dir.
Gudrun, ich kann sehr gut verstehen, dass die Kinder die Daumen hoch gereckt haben – Fridolin lässt so wenig an einen Krankenfahrstuhl denken, sondern eher an einen Motorroller. Es gibt ja auch Motorroller mit drei Rädern, für die, die etwas sicherer auf der Straße sein wollen.
Nur der breitere Sitz mit den runter zu klappenden Lehnen sind anders als beim Motorroller.
Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt – du hast es wirklich verdient, wieder in die Natur zu kommen.
Ganz liebe Grüße zu dir
Danke, Clara. Heute werde ich auch wieder unterwegs sein. Wir haben zwei Rindersteaks gestern gekauft, ich habe sie eingelegt über Nacht und die müssen heute Abend auf den Grill. Ich werde also heute mal meine Kleo im Garten besuchen. So langsam wage ich mich weiter weg. Die nächste Woche ist auch schon wieder verplant. Ich finde das so schön, dieses neue Stücke Freiheit.
Liebe Grüße zu dir.
Ich nun wieder – weißt du, was ich dachte, als du das von den Rindersteaks geschrieben hast???? Ich dachte, die müssen weich geritten werden und du legst sie dir auf den Sitz.
Hui, ich bin schon weg – ich bekomme ja eh nichts von den Steaks ab!
Gruß von mir
Ich traue mich wirklich nicht raus, weil es in der Wohnung 6° kälter ist als draußen.
Ja, das wäre auch eine Variante.
Ich habe sie gestern eingelegt nach meinem Geheimrezept. Weich waren sie, wie Butter. Man merkt eben doch, dass das Fleisch keine langen Wege hatte und erstmal durch die ganze Welt gekarrt wurde. Dafür gebe ich auch etwas mehr Geld aus. Ich kenne die Genossenschaft und weiß, dass es gut ist, was sie machen.
Ich esse nicht viel Fleisch. Heute musste es mal sein.
Landpartie, Hofladen, Grillabend, Freude pur. 🙂 Das war der Anfang der neuen Freiheit. Ich wünsche dir noch viele wunderbare Ausflüge. Auch einfach mal raus, weil man raus will und wenn es nur ums Quadrat ist. Ganz soweit bin ich noch nicht. Es war einfach die Tage viel zu heiß bei uns. Dafür kann ich weit gucken und sah in der Nacht jede Menge Blitze vom Himmel kommen. Und heute sehe ich jede Menge Saharastaub auf uns zukommen. Ob er es auch bis nach Leipzig schaffen kann? Besser nicht 🙂
Die Hitze hat mir auch zu schaffen gemacht, liebe Isa. Ich musste da aber ausprobieren. Unbedingt. Zuvor, war ich bloß in der unmittelbaren Umgebung geblieben. Gestern, in Garten, war eine große Herausforderung. Unwegsamkeiten, im Straßengewühl und in Dunkeln nach Hause, das war nicht ohne. Aber nun habe ich als Fahrschüler auf drei Rädern die Nachtfahrt weg. (wie vor langer Zeit mal im Fahrschulauto)
Ich drücke dir ganz fest die Daumen dass du gut zurecht kommst mit deinem neuen fahrbaren Untersatz.
Mir geht es wie Frau Momo, ich freue mich so sehr mit Dir. Du sprühst vor Begeisterung und Leben, das ist so schön zu lesen. Und weißt Du was? Es steckt an! – Jawohl! 🙂
Dein Fridolin gönne ich Dir von Herzen. Und die Giersch-Limo sieht seeeehr lecker aus. Ich warte auf das Rezept.
Ganz wichtig finde ich, jeder braucht SEINE Zeit bis er sich mit seiner neuen Situation anfreunden kann. Es gibt keine Abkürzung. Man muß gewisse Dinge in persönlichen Krisen einfach durchlaufen.
Schön zu lesen, dass Dir das gelungen ist.
Hilfe annehmen ist gar nicht so einfach, finde ich.
LG von der Mia mit unruhigem Hundemädel (zwecks Gewitterstimmung und hitziger Hormonlage)
Über die Rezepte werde ich heute mal schreiben. Ich habe die Limonaden auf zwei verschiedene Art und Weise hergestellt. Das möchte ich gerne beschreiben. Außerdem fand ich Kräuterlimonaden recht interessant, eine gesunde Alternative zu Zuckersirup.
Ansonsten hast du völlig Recht. Ich habe auch Zeit gebraucht und ganz klassisch alle Phasen durchlaufen. Ich hoffe, soviel gelernt zu haben, dass ich nun besser gewappnet bin. Es wird bestimmt auch weiter Ausnahmesituationen geben.
Ach streichele Mal das Hundemädchen von mir. Und die Gewitter schicke bitte hierher. Es ist schon wieder furztrocken.
Liebe Grüße
Das war aber ein schöner Ausflug. Mir gefällt das mit der Agrargenossenschaft sehr. Ich habe über einen Tip in der Facebookgruppe unseres Dorfes einen Eierautomat entdeckt, er steht bei einem Bauer der hauptsächlich Kartoffeln anbaut. Im Häuschen kann man die Eier seiner eigenen freilaufenden Hühner kaufen. Sie kann man auch im Gelände sehen, ebenso Honig der Imkerei die auch auf dem Hof dabei ist und natürlich Kartoffeln.
Ich freue mich sehr, habe mir schon lange regionale Eier von freilaufenden glücklichen Hühnern gewünscht.
Kartoffeln habe ich auch mitgenommen. Für die umweltfreundliche Verpackung haben sie sich echt was einfallen lassen. Eier, Honig usw. sind mit in die Tüte gekommen und Herr E. bekam noch einen Kringel Knackwurst. Ich esse ja leider keine, aber über das Tütchen Blühwiesensaat habe ich mich sehr gefreut.
Da ich jetzt Fridolin habe, werde ich sicher öfter dahin fahren.