Sonntagabend

Mein Sohn hat mir aus Schweden ein Gotlandschaf mitgebracht. Naja, kein richtiges, eines aus Glas. Ich liebe diese Schafe und besonders ihre Wolle. Und ich liebe Licht. Und heute, am Sonntagabend, darf es leuchten.

Mein Gotlandschaf sorgt zu

Es ist schön, wenn Menschen zusammensitzen, die sich mögen, sich etwas zu sagen oder etwas zu geben haben. Zu geben war an diesem Sonntagabend, dass mein Sohn dem Vater einige Tipps vermitteln konnte beim Gitarrespielen.

Ich habe mich extra ins Nachbarzimmer verzogen, damit die beiden in aller Ruhe üben konnten. Auch sollten sie sich nicht beobachtet fühlen. Von Nebenan habe ich zugehört und hatte viel Freude daran, wie gut sich beide verstanden und wie geduldig sie waren.

Herr E. muss nochmal an der Schulter operiert werden, weil so, wie es jetzt ist, nichts zusammen wächst. Zuerst kommt meine Nordsee-Tochter , um uns zu helfen und dann mein Sohn. Er wird auf alle Fälle seine Gitarre wieder mitbringen. Das haben beide schon ausgemacht.

Und ich freue mich, denn so stelle ich mir Familienleben vor, auch wenn wir eigentlich weit auseinander wohnen. In der nächsten Zeit werden Vater und Sohn die uns zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel nutzen. Wozu haben wir sie denn.

Ich habe es an diesem Sonntagabend richtig gut. Mein Sohn kocht und dann werden wir den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen. Solche Momente sorgen dafür, dass das eigene Fell wieder etwas dicker wird.
Ich wünsche mir so sehr, dass es überall ruhig und friedlich zugeht.

15 Gedanken zu „Sonntagabend“

  1. Liebe Gudrun,
    das Glasschaf gefällt mir. Und noch mehr, dass deine Männer zusammen Gitarre spielen. Da fällt mir nämlich ein, dass bei uns schon länger nicht mehr Gitarre gespielt worden ist. Ich weiß gar nicht, wann das aufgehört hat.
    Liebe Grüße – Elke

    1. Mir hat das auch sehr gefallen, wie die Männer sich verstanden haben. Es ist schon so, Musik verbindet. Wenn der Sohn wieder auf Besuch kommt, wird er seine Gitarre mitbringen.
      Über das Schaf habe ich mich gefreut. Meine Kinder kennen meine Liebe zu diesen Tieren.
      Liebe Elke, ich schicke dir herzliche Grüße.

  2. Liebe Gudrun,
    genau so habe ich mir meine Familie immer gewünscht. Ein Miteinander, das das jeweilige DU schätzt und unterstützt. Eine gute Atmosphäre der Geborgenheit.

    Was im Kleinen so gut gedeiht, könnte doch auch im Großen funktionieren –
    Dein Wunsch nach Frieden ist auch meiner,
    liebe Grüße, Chris

    1. Ach, liebe Chris, es war nicht immer alles harmonisch, vor allem in einer besonderen Wachstumsphase der Kinder nicht. Aber, das war zeitlich begrenzt. Jetzt merkt man, dass es richtig war, immer viel Zeit für die Kinder gegeben zu haben. Sie sind jetzt auch für uns da und helfen, wo sie können.
      Ich sehe das auch so: Was im Kleinen funktioniert, müsste auch im Großem klappen. Oder im Umkehrschluss klappt es im Großen nie, wenn wir es im Kleinen, in der Familie, in Grüppchen oder mit Nachbarn nicht funktioniert.
      Liebe Grüße an dich.

  3. Wunderbar, liebe Gudrun. Da möchte man sich selbst ins Nebenzimmer zurückziehen, um die Atmosphäre nicht zu stören.
    Warum kann es nicht überall auf der Welt so sein? Ein friedliches Geben und Nehmen, Beschützen und Kommunizieren … im Kleinen wie im Großen. So einfach und wohl doch so schwer.
    Das ist sehr schade und traurig …

    Gefühle können etwas Wunderbares sein, aber leider auch zerstören. Ich bin dankbar, dass ich nie so fühlen musste, dass mir nach Gewalt war. Dafür durfte und darf ich ganz viel Herzenswärme spüren. Manchmal dachte ich, dass ich damit übertreibe und wohl nicht ganz dicht bin. Aber lieber läuft mir mein Herz vor Liebe über als dass es vor Kälte zerbricht.

    Danke für diesen schönen Eintrag, liebe Gudrun!

    Euch allen alles Gute,
    Andrea

    1. Bei einer Weiterbildung hat mir ein Freund mal gesagt, dass ich ein „Sozialschlaffi“ bin. Ich sei zu nichts zu gebrauchen in der Marktwirtschaft, höchstens dazu, „anderen im Krankenhaus den Arsch abzuwischen“ Ich habe ihm dann gesagt, dass er zusehen soll, nicht in „mein“ Krankenhaus zu müssen, denn ihm wische ich den A. nicht ab.
      Ich verstehe immer nicht, warum man Menschen diffamieren muss, nur weil sie freundlich und liebevoll sind. Ich nehme mir so was nicht mehr an und bleibe, wie ich bin.
      Wir sind ganz dicht, liebe Andrea. Das kann ich mit Fug und Recht sagen.
      Mein J. ist gerade wieder nach Hause aufgebrochen. Die schöne Zeit geht immer viel zu schnell vorbei.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  4. Das hört sich sehr harmonisch an und klang wohl auch so.
    Wie schön, dieses Zusammenspiel von Vater und Sohn.
    Und das kleine Glasschaf ist wirklich schön!

    Lieben Gruss, Brigitte
    P.S. Ich bin dir gerne hierher gefolgt und werde bestimmt wieder vorbei schauen…

    1. Liebe Brigitte, herzlich willkommen.
      Es hat mir gefallen, die beiden so zu sehen. Sie haben zusammen gespielt, Wissen ausgetauscht und weil mein Sohn schon länger spielt, konnte er so manchen Tipp weitergeben. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
      Ganz liebe Grüße zu dir.

  5. Das sieht sehr gemütlich aus und du hast recht, dass macht Familie aus, füreinander da zu sein, auch wenn man nicht ums Eck wohnt. Gute Besserung für Herrn E. Schulter und dir viel Spaß mit dem Glasschaf. Alles Liebe

    1. In 10 Tagen muss Herr E. zur Operation. Meine Tochter kommt, schafft ihn ins Krankenhaus und bleibt die ersten Tage bei mir. Sie und ihr Bruder geben sich die Klinke in die Hand. Ja, so geht Familie und ich glaube, wir bekommen das ganz gut hin.
      Das Glasschaf hat seinem Platz an meinem Rechner gefunden. So gefällt mir das. Es ist inspirierend.
      Liebe Grüße zu euch in den Norden.

  6. Ein sehr berührender, privater Eintrag!
    Liebe Gudrun,
    wenn in einer Zeit in der immer mehr an Freundinnen, Freunden und Werten wegbrechen, dann ist/kann die Familie ein Rückhalt bedeuten.
    Wünschenswert – so wie bereits Andrea schreibt:
    *Ein friedliches Geben und Nehmen, Beschützen und Kommunizieren … im Kleinen wie im Großen.*
    Über deinen *Sozialschlaffi* mit Verlaub – hab ich geschmunzelt, es gab auch oft Unverständnis für mich mit der Bemerkung *du kennst sie doch, ist so!*

    Auf Vorlieben mit Geschenken einfühlsam zu reagieren ist liebenswert, einen Eierbecher (mal war es mein Sammelding) mit einem Schaf wurde mir aus Australien mitgebracht.
    Gotlandschafe haben eindrucksvolle Hörner, war mir nicht bekannt.
    Sehr schön!
    Lieben Gruß!

    1. Du hast Recht, liebe Kelly, es bricht viel weg gerade. Man muss sich öfter neu orientieren. Das ist nicht schön, aber anstrengend. Was auch kommt, ich bleibe auf alle Fälle der „Sozialschlaffi“. Im Kleinen eben.
      Das mit dem Eierbecher finde ich sehr berührend.
      Ich schicke dir liebe Grüße in den Norden.
      (Ich glaube, ihr bekommt wieder einen ordentlichen Sturm, gell?)

  7. Das freut mich für dich Gudrun. Harmonie, das hilft beim Abschalten und bringt wieder etwas Sonne in unser Gemüt.
    Die OP ist nicht so schön, ärgerlich. Das wird dauern. Ich wünsche euch Kraft!
    Das Licht ist schön, wie für dich gemacht. Ein tolles Geschenk.
    Liebe Grüße in den Nachmittag von Kerstin.

    1. Herzlichen Dank für deine Grüße, liebe Kerstin. Ich werde dich heute Abend mal wieder auf dem Blog besuchen. Es war jetzt immer viel los bei mir und ich hatte tatsächlich mal wenig Zeit.
      Bis bald und liebe Grüße an dich.

  8. Eine Liedzeile aus einem Uralt-Schlager lautet: „Mit Musik geht alles besser, mit Musik geht alles leicht…“ Das ist sehr zutreffend, finde ich. Und dass Vater und Sohn so einträchtig und versunken und konzentriert miteinander musizieren gefällt mir sehr.
    Für die bevorstehende Operation von Herrn E. drücke ich ganz feste alle Daumen.
    Liebe Grüße!

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