Meine Tochter hatte mir noch mal Äpfel aus ihren Garten geschickt. Diesmal hatte ich den Ehrgeiz, vom Apfel tatsächlich alles zu verwerten. Das habe ich auch geschafft. Es war nur noch der Stiel übrig und wenn ich einen Ofen hätte, wäre er mit verbrannt worden.
Es gab mal eine Zeit, da ging es mir überhaupt nicht gut, finanziell nicht und seelisch und moralisch auch nicht. ‚Macht nichts‘, dachte ich, nimm deinen Korb, gehe auf die Wiesen und schaue nach, was du alles verwerten kannst von den Wildkräutern die da wachsen.
Das war eine gute Idee und mit dem Korb draußen ging es mir gut. Das ging so weit, dass ich anderen meine Kräutererfahrung weiter geben konnte.
Dann konnte ich nicht mehr laufen auf den Wiesen, Feldern oder in Wäldern. Ich hatte eine Wut, auf mich, auf das Rheuma, … Jedesmal, wenn ich dachte, alles wird gut, krachte mir wieder etwas dazwischen.
Seit ich aber nicht mehr nachdenke, was ich alles nicht mehr tun kann, geht es wieder viel besser. Es geht nähmlich immer noch eine Menge, wie zum Beispiel gestern das Verarbeiten von Äpfeln.
Ich habe nun Bratapfelmarmelade gekocht nach einem Rezept der Silberdistel. Sie hatte es mir in einem früheren Beitrag verlinkt. Es blieb ein kleiner Rest übrig, den ich mit Hochgenuss verspeist habe.
Kernhaus, Abgeschnittenes um Stiel und Blüte habe ich für Apfelessig angesetzt und die Schalen habe ich für Tee getrocknet.
„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht; ich würde heute noch einen Apfelbaum pflanzen“, sagte Martin Luther. Wir haben einen Apfelbaum gepflanzt im Garten, der ist aber noch so klein, dass er nur einen einzigen Apfel trug in diesem Jahr. Und den haben wir auch noch mit dem Gartennachbarn geteilt. Ich glaube aber, es war der köstlichste Apfel der Welt.