Ruhepause.
Meine zweite Impfung habe ich nun also auch weg. Es beruhigt mich schon sehr. Traurig macht mich, wenn ich sehe, was im Rest der Welt los ist und was dort alles nicht geht. In nicht nur einem Land hungern die Menschen. Der Boden ist ausgedürrt, nichts wächst, Wasser reicht nicht mal zum Trinken, das Vieh stirbt. Und wenn ich dann Kommentare im Netz lese wie: „Na und? Da dürfen sie eben nicht so viele Kinder in die Welt setzen.“, dann bekomme ich Wut.
Leipzig hat Feuerwehr- und Rettungskräfte in die vom Hochwasser verwüsteten Gebiete in Deutschland geschickt. Richtig so. Aber auch da lese ich wieder: „Und, die sächsische Schweiz ist wohl nicht weit weg genug?“ Eigentlich wollte ich über so etwas nie wieder schreiben, weil das nicht viele sind, die so denken und ihren gedanklichen Mist in die Welt quirlen. Weil ich es aber gelesen hatte und noch einiges andere auch, entsetzt bin über die Thüringer CDU und auch über das Verhalten und Geschwätz einger Politiker, brauchte ich eine Ruhepause. Weg vom Netz, weg vom Geschwurbel, weg von empathielosem Gesabbel. Und wo finde ich Ruhe? Klar, im Garten.
Ruhepause: Auf der Wiese habe ich gelegen
Nein, Gras gekaut habe ich nicht. Aber herrlich war es.
Herr E. hatte mir für meine Ruhepause die Liege auf die Wiese unter die beiden Obstbäube gestellt. Ich mag es sehr, im Schatten von Bäumen zu sein und den geben unsere beiden Bäume jetzt. Über mir hopsten vielleicht zwanzig Meisen in den Bäumen herum und holten sich Körnchen aus dem Futterspender. Sie haben sich sehr benommen. Meine Liege blieb sauber.
Mir war schon klar, dass ich nicht zum Schlafen komme. Es gab einfach zu viel zu sehen.
Lavendula hat Besuch
Die Wiese haben wir nicht kurzgesäbelt. Schön war es, von der Liege aus das Gesummsel zu beobachten am Klee und auch auf dem Lavendel. Die weißen Schmetterlinge scheinen bei uns zu wohnen. Sie sind in jedem Sommer da und ich freue mich jedesmal wieder über die quirligen Gesellen.
Kürbisanbau – im Dörfchen abgekuckt und nachgeahmt
Vor Jahren hatte ich gesehen, wie jemand im Dörfchen seine Kürbisse wachsen ließ. Das wollte ich auch immer so haben und deshalb habe ich die Ranke nach oben und auch so auf den Zaun gefädelt. Noch haben die Pflanzen ein bisschen Ruhepause, aber wenn dann vielleicht dicke Kürbisse am Zaum hängen, dann freue ich mich. Sie fühlen sich offenbar recht wohl an ihrem Zaun, denn sie blühen üppig.
Wie Herr E. aber dann zu seinem Teichfilter kommen will, weiß ich nicht.
Ruhepause und dann Entfaltung zu voller Pracht und Schönheit
An der Kardendistel ist ja immer viel los. Die Hummeln, diese Plüschpopos, sind dort fast den genzen Tag zu finden. Diesmal aber war noch jemand anders da.
Und da hat es mich von meiner Liege hochgezogen. Ich musste mit der Kamera unbedingt da hin.
Mein Schmetterling bewegte sich von Blüte zu Blüte, immer um die Kardendistel herum. Und immer, wenn er ein Stücke nachrückte, öffnete er ganz kurz die Fügel. Also legte ich mich mit der Kamera auf die Lauer, war allerdings ständig zu spät. Aber dann hat sich meine Geduld doch noch gelohnt.