Diese Woche war eieignisreich. Jede Menge ist passiert, jede Menge wurde erledigt. Das einschneidenste Erlebnis aber war der seltsame Besuch, der mich heinsuchte.
Die Nacht zum Montag war ein bisschen schlaflos. Ich musste am Montag zum Zahnarzt. Die ganze Nacht geisterte in meinem Kopf herum: „Klasse, ab morgen hast die ein Ersatzteillager im Mund.“ So schlimm war es dann gar nicht. Zahntechniker und Zahnärztin hatten gute Arbeit geleistet. Ich habe mich dann mal ordentlich am Kragen gepackt. Wieso bloß will man immer unfehlbar sein? Es ist wie es ist und mit einer großen Zahnlücke herum zu laufen wäre ganz großer Mist. So aber ist alles gut.
Die meisten meiner Seifen haben nun schon ihr weißes Mäntelchen an. Da braucht man ein bisschen Geduld und hinterher eine gute Handcreme. Ich freue mich, dass es vorwärts geht. So habe ich etwas zum Verschenken und genau darauf freue ich mich. Alle Mühen nehme ich gerne auf mich.
Am Schreibtisch war ich auch. Der eigentliche Schreibtisch-Akt allerdings beginnt morgen. Morgen kommt mein neues Grafiktablett und ich werde mich höchtswahrscheinlich erstmal hinter den Monitor verziehen. Nein, es ist nicht der allerletzte Schrei, aber für mich optimaler als das alte Tablett. Ich möchte wieder mehr zeichnen.
Still war es in der Wohnung. Ich mag die Stille in dieser Jahreszeit sehr. Doch dann hörte ich etwas flattern und surren. Ich hatte Besuch bekommen, einen seltsamen.
Am Gartenteich haben wir jedes Jahr Libellen, im Wohnzimmer hatte ich bisher noch keine. Mit den Arten kenne ich mich nicht aus. Ich habe versucht, herauszufinden, was das für eine ist, aber es ist mir nicht gelungen. Ich hatte erstmal aber viel zu lesen und weiß jetzt, dass sie mir am Gartenteich sehr willkommen sind. Sie finden dort Lebensraum und ich werde einige Plagegeister los. Aber, wie kommt mein seltsamer Gast in mein Wohnzimmer?
Gute Fotos konnte ich nicht machen. Anleuchten wollte ich das Tierchen nicht und mit einer Hand konnte ich die Kamera kaum halten.
Ich weiß, dass es Winterlibellen gibt. Sie sind die einzigen, die im ausgewachsenem Stadium überwintern. Aber in meinem Wohnzimmer? Ich glaube nicht, dass es hier das Richtige ist: zu trocken, kein Wasser, keine kleinen Insekten …
Bestimmt habe ich das Tierchen mit dem Trockenstrauß aus dem Garten mitgeschleppt. Und nun?
Als die Libelle so auf meiner Hand saß, trug ish sie vorsichtig auf dem Balkon.
In meinem Pflanzkasten aus Holz hatte ich alle Pflanzen gepackt, die überwintern sollen. Drum herum ist eine Kokosmatte als Winterschutz gebunden und obenauf liegen locker Zweige vom Koniferenverschnitt.
Dahinein setzte ich vorsichtig die so zarte Libelle. Ich hatte noch nie eine auf der Hand.
Wenn es tatsächlich eine Winterlibelle ist, dann kann sich sich ein Plätzchen suchen und mit den Pflanzen überwintern. Und wenn sie sich zur letzten Ruhe betten will, dann findet sie die.
War noch was?
Ach ja, Anfang Dezember habe ich meinen Termin zur Impfauffrischung. Mein Rheumatologe war gerade aus dem Urlaub zurück gekommen. Anfang der Woche glühte natürlich dort das Telefon. Er bietet aber auch an, per Mail einen Termin zu buchen. Das hat prima geklappt und ich bin beruhigt und sehr dankbar, einen so guten und fürsorglichen Arzt haben zu dürfen.