Was macht man, wenn man den Kopf gerade nicht bewegen sollte? Man bleibt sitzen als hätte man einen Stock verschluckt und bewegt eben bloß die Filznadel. Nadelfilzen ist eine gute gute Therapie gegen Schmerzen.
Meine Nachbarin und Freundin hatte meinen Türkranz gesehen. Und weil ihre Tochter Schafe genau so liebt wie ich und weil sie am nächsten Wochenende heiratet, hat sich die Freundin einen Türkranz für die Tochter gewünscht.
Im Garten habe ich schon mit dem Nadelfilzen angefangen. Ich fühle mich immer gar nicht gut, dass mir das Buddeln in der Erde dort nicht mehr möglich ist. Also mache ich Dinge, die ich kann. Diesmal habe ich beizeiten angefangen mit dem Nadelfilzen, so dass ich nicht unter Druck geriet.
Die Körper aller Figuren mache ich immer aus weißer Wolle. Davon habe ich genug. Dann wird die Farbe aufgenadelt. Es ist wirklich wie Malen, eben nur mit Wolle. Ich glaube, man sieht hier schon, was es werden soll. Oder?
Zuhause habe ich dann weiter gefilzt und langsam ging es vorwärts. Die Schafe entstanden und der Ring bekam Farbe. Weil die Tochter der Freundin schwarze Schafe liebte, filzte ich auch ein „schwarzes Schaf“. Die Schafe bekamen Klauen, Ohren und Schwänze.
Da ist es, das schwarze Schaf. Es durfte als Erstes auf den Kranz.
Es geht also vorwärts. Nur ich sitze immer noch da wie ein Stock, mit dickem Pullover an und Schal um den Hals. Wenn ich aber so eine Beschäftigung habe wie das Nadelfilzen, dann wird alles erträglich und ich freue mich über jeden kleinen Fortschritt.
Nein, das schönste Bild ist es nicht. Es war schon recht duster. Ich will aber den Kranz trotzdem zeigen. Vielleicht mache ich noch ein Foto, draußen bei ordentlichem Licht, bevor die Schafe bei mir ausziehen. Vorraussetzung ist aber, dass das Rheuma wieder Ruhe gibt.
So, ich wünsche allen einen schönen Sonntagabend. Ich plane noch meine nächsten Projekte, denn bis Weihnachten ist es nicht mehr lange hin.