Ich bin beim Seife filzen. Zu den ursprünglich geplanten Adventstreffen will ich ein kleines Geschenk mitbringen. Immer nur Süßigkeiten zu verschenken ist wedert gut, noch gesund.
Wir sind hier einige behinderte Frauen im Wohnblock, die sich immer mal treffen. Im Sommer sind wir draußen. Den Winter wollten wir auch nicht einsam verbringen, aber im Hochrisiko-Gebiet Sachsen lassen wir es lieber, uns eng an eng zusammen zu hocken. Unsere Adventstreffen fallen also aus.
- Ich nehme immer Seifen im Karton, weil ich dann nicht nochmal alle Inhaltstoffe aufschreiben muss.
- Die Seife wird mit Wolle umlegt, an den Kanten und Ecken besonders achtsam.
- Mit der Filznadel „hefte“ ich die Wolle etwas an und beginne zu filzen.
- Meine Hände seife ich ordentlich mit Olivenseife ein und beginne mit heißem Wasser und Olivenseife die um die Seife gewickelte Wolle zu bearbeiten, zuerst sehr vorsichtlich wie sanftes Streicheln.
- Das wird so lange bearbeitet, bis die aufgelegte Wolle sich wie ein Bezug um die Seife verdichtet hat.
- Als letztes gestalte ich mein Seifenbündel, in dem ich Motive mit der Nadel sorgfältig aufnadele und auch noch einmal nass nachfilze.
Der Sterntaler war immer eines meiner Lieblingsmotive. Mal sehen, ob ich auch diesmal wieder ein solches mache. Ich ahne schon, dass es so sein wird.
Die eingefilzte Seife kann ganz normal benutzt werden. Der Wollüberzug verhält sich wie ein Waschlappen. Ist die Seife aufgebraucht, dann bleibt nur noch ein kleines bisschen Wolle übrig, die man auf dem Kompost entsorgen kann.
Wenn man die Seife länger nicht benutzt hat, wird der Wollüberzug etwas hart. Das ändert sich ganz schnell, wenn die Seife wieder mit Wasser in Berührung kommt.
Ich freue mich auf das Seife filzen morgen. Heute habe ich erstmal die Seifen besorgt. Zum ersten Mal habe ich mich mit Fridolin ins Einkaufszentrum gewagt und es ging prima, ich bin gut durchgekommen und habe auch niemand umgenietet. Immer mutiger werde ich und das bringt mehr Freiheit zurück.
Mir gefallen solche Tätigkeiten wie das Seife filzen, weil ich mich dann richtig austoben kann. Ein bisschen ist das wie Malen, nur eben mit Wolle. Ich bin schon wieder auf der Jagd nach Motiven.