Weihnachten im Schafstall

Lächeln bewirkt angeblich nicht nur eine Veränderung des Gesichtsausdrucks, sondern führt auch dazu, dass das Gehirn Endorphine produziert, die körperliche und seelische Schmerzen verringern und das Wohlbefinden steigern. (Wikipedia)

Weihnachten im Schafstall hab ich mir immer gewünscht. Heubündel als Sitz, Glühwein, Kinderpunsch, Tee, alte Stalllaternen (die gehen mittlerweile auch ohne offenes Feuer), Schafe und viele, viele Geschichten. Ich habe das nicht geschafft.

Meine Version jetzt von "Weihnachten im Schafstall"

In der Zeit, wo es hier sehr still war, habe ich mich trotzdem beschäftigt, nur nicht mit Schreiben und vor allem nicht mit Auftreten in der Offentlichkeit.
Ich habe Hüttenschuhe gefertigt und schon verschenkt, mir Socken gestrickt und Schafe gefilzt für mein ureigenes kleines Weihnachten im Schafstall.

Da sind sie nun und wenn ich sie mir die kleine Gruppe anschaue, dann muss ich lächeln. Insofern habe also alles richtig gemacht, denn jedes Lächeln gibt Kraft. Und jetzt fallen mir auch gleich zig Geschichten dazu ein.

Das Mutterschaf strickt. Ihr Sprößling wurde schon eingekleidet. Und so saust das Kleine ständig raus aus dem Stall und wieder rein. Es hüpft und freut sich seines Lebens. Seine Mütze gefällt ihm, nur wird er die Ohren noch darunter stopfen.

Der Papa musste Wolle abgeben. Deshalb ist er auf dem Rücken etwas zerrupft. Obwohl er meist die Ruhe selber ist, brummelt er manchmal.
Man hat es eben nicht leicht, wenn dauernd Wolle gebraucht wird. Aber was will man machen. Und so darf das Strickschaf ab und an neben sich greifen und Wolle zupfen.

Der Schafpapa muss Wolle spendieren

Morgen kommen meine Tochter und einen Tag später mein Sohn. Wir müssen in diesem Jahr unser Jahresendtreffen vorziehen. Das ist auch gar nicht schlimm, Hauptsache wir treffen uns und haben eine gemütliche Zeit mit einander. Ich freue mich, so wie in jedem Jahr, sehr auf die beiden. Die älteste Tochter wird uns fehlen.

An Weihnachten im Schafstall kommt ersteinmal ein Haken dran und ich überlege daher schon wieder, was ich jetzt mal mache. Irgendwas wird mir einfallen, denn sonst ist das Nachdenken über die Welt zu belastend.
Ich wünsche allen eine schöne Woche. Bleibt gesund oder werdet es schnell wieder und organisiert euch immer ein kleines Lächeln.

Die letzten Geschenke sind verpackt – diesmal meine Filzseifen.

Meine Tochter ist schon unterwegs von der Nordsee zu uns und morgen kommt auch mein Sohn. Die andere Tochter wohnt am anderen Ende der Welt. Sie kann nicht kommen, aber wir werden per Video miteinander reden. Ich freue mich so sehr, dass meine Kinder mich zu Weihnachten besuchen kommen.
Die nächsten Tage werde ich nicht großartig zum Bloggen kommen, aber die letzten Geschenke habe ich fertig, meine Filzseifen. Und die will ich schnell noch zeigen.

Filzseife: ein Seifenstück, nass eingefilzt und mit der Nadel bearbeitet
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Nebel außerhalb der großen Stadt

Seit geraumer Zeit möchte ich Fotos vom Nebel machen. Auch wenn der Wetterbericht welchen ansagt, in der großen warmen Stadt ist es schwierig.
Meine Nordseetochter ist heute früh schon wieder abgefahren. Sie will ja mit ihrer Familien im Norden auch noch Weihnachten feiern.

Nebel, fotografiert aus dem Zugfenster
aus dem Zugfenster fotografiert

Weihnachten war sehr schön bei uns. Wir haben geschwatzt, zusammen gekocht und gegessen und ganz viel gelacht. Mit der anderen Tochter, die gerade bei der Familie ihres Mannes in den Anden ist, hatten wir Videokonferenzen.
Aber nun ist das erste Kind schon wieder abgereist. Ich bin da immer traurig, aber das Schöne unseres Treffens wirkt noch nach und mein Sohn ist ja noch da. „Kuck mal, ihr habt auch Nebel!“, schrieb mir die Tochter heute früh und schickte mir ein Foto, welches sie aus dem Zug heraus fotografiert hat. Mir gefällt die Stimmung sehr.

meine gestrickten und bestickten Armstulpen
Der Vogel wohnt jetzt im Norden.

Mein Geschenk an die Tochter kann ich nun mal zeigen. Ich wollte nicht, dass sie es vorher schon sieht. Ich glaube, sie hat sich gefreut und das freut mich nun wieder. Da hat sich doch alle Mühe gelohnt.
Vom Sohn habe ich Spitzen für den „Zeichengriffel“ meines Wacom-Tabletts bekommen. Die werden wir dann gleich noch ausprobieren. Ich muss das ausnutzen, einen Fachmann im Hause zu haben. In Affinity Foto waren wir schon, denn Serif hat zu Weihnachten Pixelpinsel verschenkt. Die sind nun installiert und können genutzt werden.

Raachermannl
Wenn es Raachermannl nabelt …

Wir werden jetzt die Ruhe der Feiertage genießen, das besondere Licht des Weihnachtsbaumes und die feinen Düfte dieser Tage. Eine gute Zeit wünsche ich allen, überall.

Abschied ist ein schweres Wort.

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.
(Albert Schweizer)

Meine Tochter ist schon wieder auf der Rückfahrt zur Nordsee. Ich freue mich immer wochenlang auf Weihnachten, weil ich dann meine Kinder mal wieder da habe, zumindest die, die im Lande leben. Aber dann ist die Zeit rum und ich muss Abschied nehmen.

er bleibt noch, nimmt noch nicht Abschied

Früher habe ich meine Tochter am 1. Feiertag immer auf den Bahnhof gebracht. Auf meiner Rückfahrt mit der „Leipzscher Bimmel“ konnte ich mir die Tränen dann nicht verkneifen. Manch einer wird gedacht haben: „Die arme Frau. Es ist Weihnachten. Wer weiß, was ihr passiert ist?“

Nix. Ich hatte so schöne Tage, mit ganz viel Wärme, Gemütlichkeit, Lachen, Beisammensein mit meinen Kindern. Aber, das erste Kind reist schon wieder ab und mir ist, als ob sich ein stählernes, kaltes Band ums Herz legt.

„Ach, Mutti, ich bin doch noch da“, sagt der Jan und umarmt mich. Stimmt. Wir werden noch einige Tage zusammen verbringen können, lachen, erzählen, zusammen kochen. Weihnachten ist für mich immer ein Fest der Familie. Wenn nur der Abschied nicht wäre.

Ein Geschenk zum Abschied

Zum Abschied hat mir meine Tochter ihren Beutel dagelassen. Er gefiel mir so gut und nun wird er mein Begleiter sein und mich an sie erinnern.

Wir werden jetzt gleich gemütlich Kaffee trinken und an die Tochter denken, dass sie wieder gut im Norden ankommt. Es hat geschneit heute bei uns und es ist grimmig kalt.

Meine Kinder hatten sich getestet, bevor sie zu mir kamen und auch Herr E. und ich haben das gemacht. Wir wollen auf keinen Fall jemand gefährden. Die Schwiegermutter meiner Tochter leitet ein Altenheim. Auch da ist Vorsicht geboten. Also hat sich die Tochter gleich noch mal vor der Abfahrt in den Norden getestet. Es ist eine kleine Mühe. Ich verstehe die ganze Aufregung drumherum überhaupt nicht.

Wieder war alles gut. Mein größter Wunsch ist, dass es auch so bleibt jetzt und auch in Zukunft: Wir wollen uns wieder treffen im nächsten Jahr.