Trolle im Schönauer Park

So! Es war ein Weilchen still hier, aber jetzt soll es wieder einen Aufbruch geben. Trolle wollte ich suchen im Schönauer Park in Leipzig. Ja, wirklich.
Mein Infekt ist vorbei und mein olles Rheuma scheint sich auch genz langsam zu beruhigen. Gestern war so schönes Wetter, dass es Zeit wurde, dem Schönuer Park mal wieder einen Besuch abzustatten. Ich hatte ja auch noch eine Fotoaufgabe zu erfüllen, die mein Sohn mir gegeben hatte.

Ich sollte „Märchenhaftes“ finden und darstellen. Oh, wie habe ich geflucht. Der Schönauer Park ist sehr schön, aber was soll ich denn dort Märchenhaftes finden? Ich glaube, ich habe öfter vor mich hingegrummelt in meinem Rolli, aber da sah ich plötzlich etwas: eine Burg der Trolle.

Die Burg der Trolle im Schönauer Park in Leipzig

Ich musste dahin und mein Rolli schafftee mich gut durch das Gelände.
In dem Unterholz könnten wirklich Troll wohnen, meint ihr nicht auch? Ich glaube, hier werde ich etwas finden für meine Fotoaufgabe.

An einem Baum fand ich dann auch ein Wappen, das Wappen der Trolle. Na bitte hier muss es sein; hier wohnen sie. Und wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, entdeckt man jede Menge trollhaftes: Eingänge zu Höhlen und Wurzelhäusern, Verstecke im Moos oder Wassersammelbecken in alten Baumstämmen.

An dem alten Baum hinter den beiden Findlingen entdeckte ich noch etwas, ein Relief in der Rinde. Und wenn man ganz genau hinsieht, dann zeigt er sich, der Urvater der Trolle. Seht ihr ihn auch?

Meine nicht ernst zu nehmende Suche nach Märchenhaften im Schönauer Park ging zu Ende. Die Trolle wollte ich nicht weiter stören. Schön war es, draußen zu sein und mal so richtig ohne Spinnrad zu spinnen. Es war mir in letzter Zeit etwas abhanden gekommen. Zu Hause kam ich auf die Idee, mir mal wieder Per Gynt anzuhören von Edward Krieg. Es passte ganz gut zu meiner Stimmung.

(Ich kann ja mal bei der Stadt Leipzig anfragen, ob ein Trollbeauftragter gesucht wird. Das würde ich übernehmen. :D)

18 Gedanken zu „Trolle im Schönauer Park“

  1. Das ist wirklich so schön und märchenhaft. Ich denke, als Trollbeauftragte würdest du Furore machen. :–)
    Danke für die zauberhaften Bilder und Geschichten,
    Brigitte

  2. Sehr viel Schönes, doch märchenhaftes zu finden schwierig.
    Zum Wochenende soll es wieder mehr wehen am Meer und dann sehe ich vielleicht den Fliegenen Holländer ;).
    Geliebt habe ich das Märchen von der Meerjungfrau und dem Fischer und seiner Ollen: Manntje, Manntje Timpetee oder so…
    Nils und die Wildgänseschar sind bald hörbar, ich mag ihr Rufen.
    Fein ist das Ansteigen deiner Möglichkeiten und Besserung bei den Beschwerden.
    Herzlichst Kelly

    1. Die Oper vom fliegenden Holländer habe ich zum ersten Mal als Kind gehört. Oh, das hat mich damals tief beeindruckt. Während der Overtüre schob sich ein altes Schiff durch den Vorhang. Dazu die Musik! Es war ergreifend.
      Der Fischer und sin Fru sind in meinem Lieblingsmärchenbuch drin, einmal in Hochdeutsch und einmal in platt. Das fand ich Klasse und hab mir das immer laut vorgelesen.
      Liebe Kelly, lass dich nicht wegwehen, wenn du deine Runden drehst.
      Ganz liebe Grüße in den Norden.

    1. Die alten Bäume haben mir es leicht gemacht. Einmal begonnen, konnte ich den Faden immer weiter spinnen, bis ich aus dem Park wieder raus war.
      Grüße in den Norden, liebe Karin.

    1. Danke, liebe Elke. Und ich wollte erst nicht in den Park. Was hab ich gemault! Und dann war ich froh, dort zu sein. Das Wetter war zu schön.
      Herzliche Grüße an dich.

  3. Ja, ja, die Trolle….
    Sie warten nur darauf bis sich jemand auf die Bank setzt. Dann beginnt der Schabernack. Kurz abgelegte Handtaschen werden versteckt. Darin befindliche Gegenstände in die hintersten Taschenwinkel verschoben, dass man sich dämlich suchen muss. …..
    Nur zu Gesicht bekommt man sie nicht wirklich, gell! Ja, ja, die Trolle.

    1. Nein, gesehen habe ich sie auch nicht. Zwar huschte ab und zu was durchs Gras, aber gezeigt hat sich niemand. Schabernack, oh ja, den habe ich zu Hause auch. Da suche ich dreimal die Schublade durch, weiß, dass ich den Zettel da reingelegt habe. Nix da. Und wenn ich nach einer Weile nochmal nachschaue, liegt der Zettel obenauf. Ich bin sicher, da war wer am Werk.

  4. Ach, wie schön, liebe Gudrun. Da hätte ich dich gern begleitet. Oh ja, solche Ort sind voller Magie und Zauberwesen. Im Wald gibt es auch unzählige Waldgeisterlein. Auch, wenn man schon genau hinschauen muss, um sie zu entdecken, fühle ich mich oft beobachtet, wenn ich dort wandele.

    Schön, dass es dir wieder besser geht, das freut mich sehr!

    Ganz liebe Grüße,
    Andrea

    1. Ja, es geht mir wieder besser. Den Infekt habe ich überstanden. Die Rheumarappel bekomme ich nicht weg. Damit muss ich leben und so gut es geht zurecht kommen.
      Ich wollte erst nicht in den Park. Was sollte es da zu finden geben? Und dann war es doch gut. Die alten Bäume sind faszinierend. Hoffentlich schaffen sie es über die Sommer. Die Hitze und die Trockenheit machen ihnen zu schaffen.
      Liebe Andrea, ich schicke dir herzliche Grüße.

      1. Danke, liebe Gudrun. Stell dir mal vor, in der Nacht fiel mir ein, dass ich vergessen hatte, Peer Gynt zu erwähnen. Wollte dir doch auch mitteilen, dass ich die Morgenstimmung so sehr liebe. Das geht durch Mark und Bein, da kommen mir die Tränen, so sehr berührt mich diese Melodie.

        Ganz liebe Grüße zu dir!

        1. Das geht mir genau so, liebe Andrea. Es gibt Musik, die mich so ergreift, wenn ich sie höre, dass mir die Tränen kommen. Das war schon als Kind so. In einer Verdi-Oper im Metropoltheater in Berlin habe ich so geheult, dass wildfremde Menschen mit Taschentücher gaben. Unsere hatte ich aufgebraucht.
          Solche Gefühlsausbrüche schaffen keine Bilder bei mir. Musik schon.
          Ganz liebe Grüße zurück, liebe Andrea.

  5. Jopp, da ist der Urvater. Und wie jeder gute Troll wird er im Tageslicht zu etwas, das wie knorriges Holz aussieht.

    Hast Dich gut geschlagen bei der Suche nach Märchenhaftem.

    1. Oh, vielen Dank, lieber Emil. Da zeigst du gute Aussichten auf. Das mit dem Stück Holz gefällt mir sehr. Danke für deine Gedanken. Ich werde das noch einarbeiten, dich zitieren.
      Grüße nach nebenan.

  6. So etwas ist genau meins, liebe Gudrun. Mich springt ja in jedem Wald, in jedem Park, im Moor und überhaupt, wenn ich in der Natur unterwegs bin, Märchenhaftes an. Und es ist so, wie Du sagst, man muss sich nur darauf einlassen.
    Schön, was Du alles entdeckt hast Und eine solche Entdeckungsreise macht nicht nur Spaß, sie bringt auch Ruhe und Entspannung. Jedenfalls geht es mir dabei immer so.
    Liebe Grüße schickt Dir die Silberdistel

    1. Ich glaube, deshalb hat mich mein Sohn darauf gelenkt, damit ich wieder mit offeneren Augen durch die Welt gehe und nicht immer nach unten schaue, wie wichtig das auch bei meiner Fortbewegung ist. Erst habe ich geflucht und geschimpft, aber dann war es interessant und richtig schön.
      Dein Buch ist noch nicht angekommen. Ich schreibe dir noch eine Mail, liebe Silberdistel.
      Herzliche Grüße an dich.

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