Was isst man anderswo? Eine kulinarische Reise in die Ferne.

Meine Essgewohnheiten änders sich gerade. Nicht neu aber ist die ist Neugierde, wie und was isst man anderswo in der Welt.

Was isst man anderswo? Das hat mich schon immer umgetrieben. Ich war immer sehr froh, wenn ich auf früheren Reisen das essen durfte, was traditionell in der Gegend gegessen wird. Oder anders herum: Es ärgert mich immer noch, als ich in einem Hotel in Rumänien nach „traditionell deutscher Küche“ bekocht wurde. Es gab Hähnchenflügel, gekocht. Oh je!

was isst man anderso
Humus, selbstgemacht. Ich kaufe das nie wieder fertig.

Gestern habe ich mich daran gemacht, Humus selber zu machen. Also habe ich erstmal Rezepte gewälzt. Im Netz ist das so wie in vielen anderen Bereichen auch: Jeder möchte besonders gut sein und setzt noch einen drauf. Und plötzlich ist man gar nicht mehr bei einem Original-Rezept.
Das habe ich dann aber doch gefunden, ein Rezept, was jemand mitgebracht hatte von seiner Israelreise.

Was isst man anderswo – ich wollte es unbedingt wissen und machte mich ans Werk. Ich besitze keine Küchenmaschine und auch keinen Mixer. Also musste ich sehen, wie ich die gerösteten Sesamkörnchen gemahlen bekam und auch, wie die Kichererbsen zu Brei wurden. Also war der Mörser im Einsatz und mein Kartoffelstampfer, den ich mir mal aus Russland mitbringen lassen habe. Und dann hieß es rühren, rühren, rühren.
Schlimm fand ich das nicht. Es hatte sogar etwas Meditatives.

Es ist wieder etwas dazu gekommen in meiner ganz persönlichen Rubrik: Was isst man anderswo. Mir schmeckt es sehr. Zusammen mit einigen Tomaten und mit Frühlingszwiebeln hatte ich eine gute und sättigende Mahlzeit. Nur das Fladen-Brot fehlte. Ich habe gleich einen Löffel genommen. Kaufen werde ich Humus nie wieder

Petersilie
getrocknete Petersilie

Ach ja, eines will ich noch schnell erzählen.
Im Sommer hatte ich mich daran gemacht, mir die Zutaten für Gemüsebrühe zu trocknen und so zu konservieren. Ein feines, kleines Eimerchen habe ich füllen können. Nachdem ich gelesen hatte, was in gekauftem Granulat alles so drin ist und was ich aber gar nicht drin haben möchte, reifte der Entschluss: Gudrun mach es selber. Und nun kann ich sagen, meine Grundlage für Gemüsebrühe hat sich bewährt. Ich habe einen feinen Wintervorrat an Gemüse.

Gestern habe ich nochmal das Wiegemesser geschwungen und dann das Dörrgerät angeworfen. Mein Vorrat an Petersilie ging zur Neige. Ich hoffe sehr, dass meine Pflänzchen im Garten sich in diesem Jahr prächtig entwickeln, damit ich reichlich ernten kann. Gestern musste ich feine Petersilie auf dem Markt nach kaufen.

Mir ist gerade gar nicht danach, Fleisch zu essen. Gefehlt hat es mir allerdings auch nicht. Mein Essen mit Humus fand ich gut und interessant und in Gedanken habe ich eine kleine Reise gemacht in die Ferne.

12 Gedanken zu „Was isst man anderswo? Eine kulinarische Reise in die Ferne.“

  1. Fleisch vermisse ich auch nicht. Warum auch? Gibt genug leckeres und kochen ist eine Entdeckungsreise. Ich mag die mediterrane Küche, aber auch deftig Deutsch, allerdings ohne gekochte Hühnerflügel.
    Heute gibt es ein mexikanisch angehauchtes Paprika-Mais-Gemüse in Tomatensauce mit Reis. Früher habe wir da Hackbällchen reingetan, diesmal auch, allerdings aus veganem Hack. Ich bin sehr gespannt und werde berichten, wie es sich macht.

    1. Das würde mich sehr freuen, wenn du darüber berichten würdest.
      Also, bei dir hätte ich heute glatt ein Essen geschnorrt. Das klingt verführeisch gut. Kennst du dich aus mit Rauchsalz oder so etwas?
      Ach ja, als Rheumatiker soll ich eh auf Fleisch verzichten. Das musste ich nicht mal. Ich habe keinen Appetit. In den Schwangerschaften z.B. konnte ich keine Fleischerei betreten. Schwanger bin ich nun nicht, aber wer weiß, was ist.

  2. Das ist für mich Teil des Reisens… fremde Küchen kennenlernen, einheimische Gerichte essen. Ich finde es auch furchtbar, wenn einem dann deutsche Küche angepriesen wird. Ich mag die arabische Küche sehr, liebe z.B. Taboulé, nur Humus mag ich gar nicht. Ich habe es in Ägypten probiert, auch hier, zubereitet von ägyptischen Freunden. Ist einfach nicht meins.
    Wir essen nach wie vor Fleisch und werden das auch weiterhin tun. Dadurch, das wir nur im Hofladen und auf dem anderen Biohof kaufen, wo wir genau wissen, wie die Tiere gehalten werden, reduziert sich der Fleischkonsum von ganz alleine. Preislich ist das nix für jeden Tag, aber das muss auch nicht. Da ich keine Zeit habe, alles selber zu machen, freue ich mich über die Produkte aus der Hofmanufaktur, die kochen so, wie ich es tun würde… ohne irgendwelche Zutaten und Zusatzstoffe.

    1. Naja, meine finanziellen Möglichkeiten sind sehr begrenzt und ich bin auch nicht mobil. Aber, ich habe Zeit und mache halt vieles selbst. Bei einigen Sachen habe ich festgestellt, dass es gar nicht so aufwändig ist.
      Den Fleischkonsum habe ich stark reduziert, wird bei Rheuma auch empfohlen. Es fehlt mir an nichts. Ich freue mich schon sehr auf die Gartensaison und auf frisches Obst vom Markt.
      Taboulé werde ich im Sommer wieder essen. Es ist ein Genuss an heißen Tagen.

      1. Soweit ich Zeit habe, mache ich ja auch immer mehr selber, aber ich bin nun mal wochentags immer 10 Stunden und mehr ausser Haus. Das ist dann vielleicht der Preis, den ich zahle, ich muss relativ viel Geld ausgeben, wenn ich hochwertige Lebensmittel einkaufen will, die ich nicht selber machen kann. Irgendwie ja auch paradox.

        1. Ja, ich weiß. „Mach es selber“, das hat mich gerettet, als man mich ansonsten nicht brauchte. Ich würde auch gerne für andere etwas tun, aber auch da war es nicht gewünscht. Es macht mir nichts mehr aus, wenn ich Bohnen ohne Ende schnippele. Wenn ich dazu in der Sonne sitzen kann, ist alles gut.
          Mich hat jetzt eine Jugendfreundin über das Netz wiedergefunden. „Dass du spinnst und strickst, hätte ich mal nie gedacht!“, meinte sie. Ich allerdings auch nicht, denn damals habe ich noch ganz anders gedacht.

  3. Ich finde es auch spannend immer mehr Gerichte und Zutaten selbst zuzubereiten. Eine getrocknete Gemüsebrühe hatte ich mir letztes Jahr auch hergestellt, es ist eher ein Gemüsegewürz geworden, aber das findet auch gute Verwendung!

    1. Da bist du also auch so ein Gemüse-Probierer! Mein Petersilienglas habe ich wieder voll. Nur Fenchelsamen hat mir mein Sohn auf dem Markt besorgt. Als meiner fast erntereif war, hat der Gartenbesitzer seine Futterstation für die Vögel in den Baum in der Nähe gehängt. Die Vögel hat es gefreut, aber „wer viel beißt, der viel sch…“. Den Samen wollte ich jedenfalls nicht mehr.
      Liebe Grüße in dein Malstübchen.

  4. Ich hatte früher auch immer Freude an allem was ich selbst machen konnte. Das war für die Kinder toll, denn da gabs ne Menge zu sehen und zu begreifen. Essige oder Oele standen oft im Sommer in Schraubdeckelgläsern am Fenster. Voll mit Estragon oder Basilikum usw standen sie 6Wochen in der Sonne und wurden dann geseiht und gefiltert. Das war fein, wenn es im Winter keine Kräuter gab. Das war eine Alternative zum Trocknen. Humus ist nicht so meins. Ich werde ja oft mit fremdländischen Speisen verwöhnt, während meiner ehrenamtlichen Arbeit. Viele Rezepte sind sehr aufwändig.

    1. Liebe Isa, wie ich mich freue, dass du mal wieder vorbei schaust und etwas schreibst. Ich habe heute viel an dich denken müssen, weil ich gerade etwas für dich mache. Nein, zum Essen ist es nicht.
      Öle setze ich immer mit der letzten Kräuterernte an. Dann ist das Ende der Vegetationsperiode nicht mehr traurig.
      Ich schicke dir liebe Grüße.

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