Wendezeit

eine Biografie

Sie gilt als Grand Dame des Jazz hier im Osten – Uschi Brüning.
Als Studentin erlebte ich sie in einem Konzert in der Moritzbastei in Leipzig. Ihre Art gefiel mir, wie sie sang und wie sie mit den begleitenden Musikern zusammen wirkte. Wie ein Flirt war das! Der Song „Hochzeitsnacht“ zum Beispiel hatte Kultcharakter. Uschi Brüning begleitete mich mit ihren Liedern, bis, ja bis zur Wendezeit. Unser beider Leben änderte sich schlagartig.

Nein, darüber schreibe ich hier nichts. Das ist mir schon einmal gar nicht gut bekommen. Seit dem habe ich mit mehr oder minder gutem Erfolg versucht zu verdrängen.

Wendezeit
Wege – gesehen in einer Leipziger Passage

Auf MDR-Kultur las ich vor zwei Tagen ein Interview mit Uschi Brüning. Mit dem Leipziger Rapper „Trettmann“ hat sie einen Song aufgenommen. Beide, die Ältere und der Jünge, haben eine ähnliche und doch etwas verschiedene Sicht auf die Wendezeit. Davon singen sie. Sowohl das Interview, als auch der Song „NAWW“ (NACH ALLEM WAS WAR), haben mich tief ergriffen. Warum? Ich habe mich wiedererkannt und musste an Gespräche mit meinem Sohn denken.

Es ist nichts aggressiv, verzerrt oder schräg. Es lohnt sich, den Song mal anzuhören. Und vielleicht verstehen wir uns besser, wenn wir uns unvoreingenommen begegnen, mehr von einander wissen, auch darüber, wie wir die Wendezeit erlebt haben.

Ich habe das Interview verlinkt und zwei Songs von Uschi Brüning (alle Links führen zu Youtube). Ich kann sie noch mitsingen.
Und jetzt bitte ich euch, hört euch den Song von Trettmann und der Brüning einfach mal an.

2 Gedanken zu „Wendezeit“

  1. Sehr fein, ich habe es gerade mal auf Facebook geteilt. Also das Lied. Gefällt mir gut. Liebe Gudrun, warum solltest du etwas verdrängen und nicht offen darüber schreiben, wie es dir nach der Wende gegangen ist? Wie du die Zeit erlebt hast. Ich denke es ist wichtig? Das Buch TammTamm und Tabu von Daniela Dahn und Rainer Mausfeld, über die Meinungsmanipulation in der Wendezeit hat mir vieles klargemacht. Alles Liebe

    1. Daniela Dahn kenne ich. Ich mochte schon immer ihre ruhige und besonnene Art. Das Buch werde ich lesen. Manchmal fühlt man sich alleine und es tut gut, wenn man es dann nicht ist und wenn man sich nicht einfach mal geirrt hat.
      Das Lied finde ich auch gut, auch, weil man sich als Ältere und Junge durchaus etwas zu sagen hat.
      Liebe Grüße zu euch in den Norden.

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