Wolle spinnen an Regentagen. Und ich schreibe auch noch darüber.

„Der Regen beschenkt Blätter mit Regenperlen. Sie glänzen damit“ (Erhard Horst Bellermann, Gedankenreich, Engelsdorfer Verlag 2004)

Spinnen an Regentagen.
Nie wieder wollte ich mich über Regen ärgern oder aufregen. Und bis jetzt habe ich es auch noch nicht getan. Zu kostbar finde ich das Nass, welches vom Himmel fällt. Und in der letzten Zeit haben wor auch die eine oder andere Kleinigkeit abbekommen in der Leipziger Tieflandsbucht.

Spinnen an Regentagen - ohne Groll
da zieht ein Gewitter auf

Ich habe mein Spinnrad „flott gemacht“ und mal wieder etwas Wolle gesponnen. Spinnen an Regentagen, das ist einer der Beschäftigungen, wenn ich mal nicht raus will. Eine Geschichte, erstellt in „Pages“ ist auch fertig geworden und ein kleines Video ist noch in Arbeit.

Wollwäsche
Wollwäsche

Ein Teil von Karins Wolle hatte ich schon gewaschen. Die konnte ich nun nutzen für mein Spinnen an Regentagen. Auf die letzten warmen Tage im Herbst freue ich mich schon. Dann werde ich das Spinnrad auf den Balkon tragen lassen.
(Liebe Karin, die Wolle ist herrlich weich.)

Warum schreibe ich wieder und wieder über das Spinnen? Nun, einmal weil ich auf keinerlei Quoten achte und achten muss und auch nicht der Universalunterhalter sein möchte. Und zum Zweiten, weil es mir einfach Spaß macht, gut tut und mich schon einmal aus einem ganz tiefen Tal gelockt hat. Ich glaube, ich schreibe das auch hier nochmal auf, wie das war mit den Schafen, der Wolle und dem Spinnen. Im alten Blog hatte es gestanden.
Jeder sollte so eine wohltuende Beschäftigung haben, und zwar bevor es zu einer Krise kommt. Das hat sich mir jetzt in Pandemiezeiten wieder gezeigt.

Im Telefonat mit der Nordsee-Tochter fragte sie mich, ob ich an meinem Buch weiter geschrieben habe. Mmmm, nein! Ich war ehrlich. Und ja, ich sollte das ändern.

Die Vögel draußen stört kein Regen. Sie zwitschern und singen einfach weiter.

13 Gedanken zu „Wolle spinnen an Regentagen. Und ich schreibe auch noch darüber.“

  1. Das mit den Quoten stimmt, dennoch bemerke ich bei mir, dass immer weniger Menschen meinen Blog besuchen. Und wenn ich ehrlich bin, schreibe ich nicht nur für mich und freue mich über jeden Kommentar oder ein „gefällt mir“. Wenn es ausschließlich darum ginge, für mich zu schreiben, könnte ich auch auf Privat stellen. Vielleicht ermüdet es viele, immer über gleiche Dinge zu lesen? Aber in meinem Alter gibt es auch nicht mehr viele Themen. Mein Areal ist viel, viel kleiner geworden. Kommen dann auch noch Krankheiten dazu, wird das Repertoire auch noch viel kleiner. Also schreiben wir über das, was uns am Herzen liegt. Bei dir ist es die Wolle mit allem Drum und Dran, dein Garten mit den Naturbeobachtungen und deine Projekte. Wer sich für dich interessiert wird auch immer weiterlesen. Ich lasse keinen deiner Beiträge aus, auch wenn ich nicht immer etwas dazu zu sagen habe oder andere Menschen genau das bereits geschrieben haben, was auch ich gesagt hätte. Auch wenn ich dir kein „Like“ o.ä. dalassen kann, solltest du das wissen.
    Liebe Grüße von einer treuen Besucherin!
    Elvira

    1. Ach ja, ich hatte den Blog ja schon so angefangen, dass ich über die Schafe und die Wolle schreibe. Damals hatte ich noch das Ziel, mal nach Island zu fahren zu einem Schafschur-Seminar. Beim NABU wollte ich einen Sensenkurs belegen und mich auf den Streuobstwiesen tummeln. Das geht nun nicht mehr, aber irgendwas muss zu finden sein. Ich tue mich gerade etwas schwer.
      Meine Welt ist auch klein geworden, liebe Elvira. Vielen genüge ich nicht mehr. Sie suchen anderes und vor allem niemand, der auch mal widerspricht. Das ist schade.
      Gleich werde ich mal bei dir vorbei hüpfen. Ich bin nicht mehr so sehr aktiv, weil ich den großen Rechner nicht so oft an habe. Nachrichten auf mobile Geräte habe ich ausgeklinkt.
      Machen wir mal unser Ding, gell?
      Herzliche Grüße an dich.

  2. Wozu auch auf Quoten achten? Ich freue mich immer sehr über deine Beiträge übers Spinnen, weil es mich interessiert und weil deine Freude darüber aus jedem Wort leuchtet.
    Fein, dass die Wolle dir gefällt. Ich hatte schon beim Waschen immer mal Flöckchen gezupft und trocknen lassen, da dachte ich auch schon, dass die recht fein ist.

    1. Weißt du, was das für Schafe waren? Milchschafe? Aber dazu ist die Wolle fast zu fein.
      Mir geht es gerade nicht so besonders gut, aber mich auf den Balkon ans Spinnrad setzen, das geht immer. Und das ist auch gut so. Mal sehen, was daraus wird. Ein Teppich nicht, dafür ist die Wolle zu fein.

  3. Liebe Gudrun,
    Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du über den Wert der sinnvollen Beschäftigung (in Zeiten der Pandemie) schreibst. Mich hat meine Kreativität vor dem „großen schwarzen Loch“ gerettet.
    Dein Bild von der gewaschen Wolle auf dem Balkon erinnert mich wieder an die schöne Zeit die ich mit dir zusammen bei meinem Besuch bei dir in Leipzig hatte. Wie sehr wünsche ich mir dich einmal wieder zu sehen!
    Für heute sende ich dir herzliche Grüße:
    Beate

    1. Ach ja, stimmt, da habe ich ja mal einen Wollaktion im Schnelldurchgang gemacht. 😀
      Meine Wollaktionen hat mir schon oft geholfen durch tiefe Täler zu kommen. Ich möchte das so gerne weiter geben. Im Moment weiß ich aber so gar nicht wie. Es sortiert sich gerade vieles neu.
      Liebe Grüße an dich

  4. Liebe Gudrun,
    ich finde, man sollte über das schreiben, was man liebt, was einem am Herzen liegt. Alles andere macht doch keinen Sinn.
    Man spürt die Liebe/Leidenschaft beim Lesen eines Textes. Nur so macht Lesen Freude. Seelenlose Texte, nur weil ein Thema gerade angesagt ist, braucht doch keiner.
    Zum Spinnen kann ich zwar nichts schreiben, aber lesen kann ich es. Ich finde es faszinierend, was du so alles mit Wolle machst. Und ich mag die Bilder, wenn die Wolle auf der Leine hängt. Dafür muss ich nicht selbst spinnen können oder es selbst können wollen.

    Mir macht das Wetter ein wenig zu schaffen. Ist es länger dunkel/regnerisch, dann schlägt es mir aufs Gemüt. Scheint die Sonne, geht es meinem Gemüt besser, aber oft ist es mir dann zu warm. Mir ist einfach nicht zu helfen. *lach*
    Mit Schwüle kann ich gar nicht umgehen. Und dieses Auf und Ab…. *seufz*
    Heute habe ich mal wieder Kopfweh. Schiebe ich es auf das Wetter oder auf den Rücken? Am besten auf beides. *lach*
    Machen wir das beste daraus.

    Herzliche Grüße zu dir
    Martina

    1. Liebe Martina, ich kämpfe gerade mit Impfreaktionen. Ich bin da schon ein komischer Vogel mit meinem derqueren Immunsystem. Das scheint völlig verrückt zu spielen. Mal sehen, was mein Doc am Donnerstag sagt. (Bei der Grippeimpfung ging es mir auch immer so.) herr E. dagegen hat überhaupt nichts gemerkt.
      Danke für deinen Kommentar.
      Herzliche Grüße an dich

  5. Ich lese gerne bei dir, gebe auch nicht immer ein Kommentar ab.
    Muss man ja auch nicht.
    Wir warten hier auf Regen, alles zieht vorbei. Es ist warm und feuchte Luft. Das macht mir im Moment zu schaffen.
    Ich hoffe du bist bald wieder fit nach deiner Impfung.
    LG Marion

    1. Es scheint besser zu werden, aber bald gibt es die nächste Dosis. Mal sehen, vielleicht bin ich ja jetzt schon durch mit sowas.
      Bei uns dreht sich der Wirbel auch vorbei. Mal wieder. Das reicht nicht, was hier ankommt und andere schwimmen fast fort.
      Ich grüße dich herzlich, liebe Marion.

  6. Themen wechseln doch je nach Priorität. Dein wunderschönes Blog heißt doch Spinnradgeschichten, da liegt es nahe, dass du darüber schreibst und mit Herzblut schreibst. Und wenn dich deine Wollaktionen durch Täler kommen lassen, dann musst du das für dein Seelenheil tun. Liebe Grüße aus dem Tal!

    1. Ja, es hilft. Zumindest hilft es, einen klaren Kopf zu behalten. Ich alter Choleriker kann mich arg aufregen. Meine Kümmernisse beseitig es natürlich nicht, aber der Kopf ist frei für neue Ideen.
      Ich wünsche dir, dass du das Tal mal hinter dir lassen kannst.

  7. Wenn ich so was lese wie „ich genüge nicht mehr“, dann schnürt es mir irgendwie alles zu. Ich kenne das auch, so ist es nicht, aber ich kann das bis heute nicht verstehen, warum man nicht mehr genügt, nur weil man krank ist, wenig Geld hat oder was auch immer. Dann braucht man schon viel Stärke um sich zu selber sagen zu können, dass einem diese Menschen vielleicht auch nicht mehr genügen, weil sie offensichtlich andere Vorstellungen von Freundschaft und Zugehörigkeit haben, die nicht die meinen sind.
    Im Moment kann das schon auch sehr weh tun. Mit solchen Leuten bin ich heute zum Glück kaum noch in Kontakt. Ich kann mir ja nicht alle Kontakte aussuchen, aber zum Glück haben wir selbst im Büro ein sehr ähnliches Wertegefüge und es geht sehr menschlich zu.

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