Auf dem Weihnachtsmarkt war ich bisher nicht und so wie es aussieht, will ich auch nicht dahin. Das Laufen geht nicht besonders gut und wenn ich das auf mich nehme, muss es etwas sein, was ich unbedingt brauche oder machen möchte. Der ganze Trubel im Dezember und des Weihnachtsmarktes, die Glühwein-Fröhlichkeit, die Orientierung auf „Kaufen, Kaufen, Kaufen“ geht an mir vorbei. Ich finde das gut so und in Ordnung.
Im Moment liebe ich die Stille sehr.
Meine Julböcke stehen wieder im Zimmer und immer, wenn ich aufschaue, dann sehe ich sie. Mein Jan hatte mir die beiden aus Schweden mitgebracht, weil ich mit Kindern welche aus Stroh basteln wollte. Dazu kam es leider nicht mehr, aber ich finde die beiden schön, weil sie so gut zu mir passen.
Einen Lichterkranz habe ich natürlich auch. Ich bin nicht auf dem Laufenden in diesem Jahr. Zuviel ist passiert und hat mich das Anbrennen der Kerzen vergessen lassen. Erst brennen alle vier, dann drei, dann zwei, dann eine. Zur Wintersonnenwende dann brennen alle fünf und die erste Raunacht beginnt. Die Kerze in der Mitte ist die Jahreskerze.
Ich mag diese Rituale.
Eine schöne Zeit ist das jetzt. Es ist so still draußen. Friedlich sitzen die Ringeltauben auf der kahlen Akazie in meinem Innenhof. Ich werde ihnen einige Sonnenblumenkerne unter den Baum streuen.
Ich hätte jetzt gar nichts gegen ein bisschen Schnee einzuwenden.
Es ist schön, dem Trubel im Dezember entgehen zu können. Es könnte noch viel schöner sein, wenn das Amt der Ämter nicht mit allerlei Briefchen nerven würde. Über den Ton, der in den Briefen angeschlagen wird, werde ich mich in einem Antwortschreiben äußern. (Keine Angst, ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen. Das gehört dort zum Umgangston mit den „Kunden“ dazu.)
Das Wahlergebnis in Großbritannien liegt mir auf dem Magen und dass ich gestern in einer Arztpraxis wieder weggeschickt wurde, weil ich meine Versicherungskarte zu Hause hab liegen gelassen auch. Ich bin seit einigen Jahren dort in Behandlung.
Heute ist ein Freund in die Praxis gegangen mit meiner Karte und hat wenigstens das Rezept geholt. Ich komme sonst nicht mit den Medikamenten über den Rest des Jahres. Mein eigentlich wichtiger Arzttermin ist halt dann andermal, später.
So, alle doofen Gedanken schiebe ich jetzt bei Seite. Ich habe keine Lust auf Trübsinn. Wenn ich meinen Tee ausgetrunken habe, werde ich mir wieder die Filznadeln greifen. Einen schrägen Vogel brauch ich noch (und morgen zeige ich, wozu). Aber vorher humpele ich mal zu der Akazie.
Liebe Gudrun,
es ist schön, dass Du trotz aller Widrigkeiten die „stille Zeit“ genießen kannst. Deine Julböcke sehen wunderschön aus, die hätten bei mir auch einen Ehrenplatz.
Es ist ein ewiger Jammer, dass doch viel zu viele Beamte und andere „Dienstleister“ zwar immer betonen, dass sie soooo gerne mit Menschen arbeiten, es dann aber im Arbeitsalltag an der echten Menschlichkeit fehlen lassen.
Auf den neuen schrägen Vogel bin ich schon gespannt.
Hab einen feinen Freitagabend,
herzlichst moni
Liebe Moni, schön, dass du da bist nach meinem „Neustart“. Mich belastet es gerade sehr, wie Menschen miteinander umgehen können. Das muss so alles nicht sein. Um so besser, wenn man außer diesen Dingen noch jede Menge andere, wesentlich angenehmere hat. Hier backen gerade noch einmal Kokos-Makronen und das duftet fein.
Liebe Grüße an dich
Hier ist es auch still und ich hoffe es bleibt so. Gut, ich habe noch zwei Termine, aber die sind okay. Danach ist traute Raunachtszweisamkeit angesagt. Das Nicht Stören Schild hängt schon an der Tür. Dein Adventskranz ist wunderschön. Die Julböcke auch. Alles Liebe und bis bald
Die Stille tut mir gerade so richtig gut. Ich freue mich schon darauf, mit dem Filzen fertig zu werden. Dann kann ich endlich mal wieder stricken. Bei meinem Pullover habe ich die Ärmel aufgedröselt. Beim zweiten Mal geht es schneller, sagt man.
Liebe Grüße an dich und Viktor.
Das ist interessant, was du zudem Ritual des Lichterkranzes schreibst.
Bei uns heißt er Adventskranz und am ersten Adventssonntag brennt eine Kerze und es werden an jedem Adventssonntag mehr auf Weihnachten hin.
Aber die Kirche hat ja viele heidnische Bräuche umgewandelt und sich „zu eigen gemacht „.
Ich liebe die Adventszeit und nehme mir gerade dann gerne besonders viel Zeit für Ruhe und Nachsinnen.
Gespannt bin ich, wenn du das „Geheimnis“ um die schrägen Vögel lüftest.
Es grüßt dich: Die Beate, die sich sehr freut, dass sie dich hier „im Blog“ wieder besuchen kann.
Es ist noch so wenig Inhalt auf dem Blog! Es wird sich aber schon wieder füllen. Geduld zu haben, das haben mir die Schafe beigebracht und alle Wollarbeiten.
Ich habe wirklich überlegt, das Bloggen zu lassen. Ich möchte aber nicht den Kontakt zu Menschen verlieren, die mir lieb geworden sind.
Herzliche Grüße an dich.
Ach, ich habe etwas bergessen.
Ich finde das übrigens schön, wenn man sich austauschen kann, sich versteht und akzeptiert. Das macht das Leben interessant und wärmer.
Genau so empfinde ich das auch und bin sehr dankbar dafür!
Ich weiß.
Ich war neulich beim Zahnarzt und hatte auch meine Karte vergessen. Ich kam trotzdem auf den Stuhl und konnte die Karte per Post zuschicken. Aber ich verstehe auch, wenn Ärzte keine Kapazitäten haben, da hinterher zu laufen, weil vielleicht nicht jeder dann auch wirklich die Karte bringt oder schickt. Ich kann mich nicht ganz entziehen, ich habe mächtig zu tun, es gibt eine betriebliche Weihnachtsfeier und der Glühwein mit Kolleginnen musst auch sein, wenn man nicht immer nein sagen will. Stille kann ich wohl erst nach dem 24. genießen und dann werde ich ein paar Tage brauchen, um runter zu kommen.
Ach, naja, ich war ja selbst Schuld. Ich weiß doch, wie lange ich brauche, um zur Straßenbahn zu kommen, wie schwer mir das Umsteigen in den Bus fällt und wie ich mich über das Kopfsteinpflaster zur Praxis schindern muss. Ich hätte meine Sinne zusammen nehmen sollen.
Man kann tatsächlich nicht immer „nein“ sagen. Das geht nicht und tut nicht gut. Bald hast du ja Urlaub. Und da wünsche ich dir viel erholsame Ruhe.
Hallo Gudrun, ich habe mich schon gewundert, dass so gar nichts mehr von dir in meinem Feed erscheint, wo ich doch bei Fb gelesen hatte, dass du weiter machst. Also habe ich dich direkt aufgerufen und sehe, dass hier einiges nachzuholen ist.
Beim Augenarzt ging es mir auch so – ich stand ohne Karte da, weil das Portemonnaie im Einkaufsroller geblieben war. Aber die waren so fair, dass sie mich trotzdem behandelt haben. Mir fällt es ja auch nicht so schwer wie dir, die Karte gleich danach hin zu bringen.
Ich war auch noch auf keinem Weihnachtsmarkt und vermisse partout nichts – allerdings jetzt im Urlaub soll so etwas passieren – ich werde es hoffentlich überleben.
Genieße deinen schönen Adventsschmuck und die Ruhe – das wünscht dir
Clara
Ach ja, und ich musste mal wieder von vorne anfangen, liebe Clara. Das erste Mal ist es ja nicht, aber ärgerlich ist es schon. Einiges hätte ich gern behalten.
Ich wünsche dir ein schönes Adventswochenende und mache mich morgen auf zu einer Blogrunde.
Es gab mehrere Menschen, die sich Sorgen gemacht hatten, weil Dein Blog wegwar und Du auch nicht auf Anrufe regiertest. Es ist wirklich eine Freude, wieder von Dir zu lesen.
(Ein Backup-AddOn solltest DU dennoch suchen und einbauen.)
Ich war jetzt zwei Wochenenden nacheinander als „Handwerker“ auf Weihnachtsmärkten in eher kleineren Städten. Und beide Male habe ich auf Glühwein und Fresserei verzichtet. (Ja, es gab Ausnahmen, die im Rahmen blieben.) Ich hatte so viele schöne Begegnungen mit Kindern, Jugendlichen und Alten, mit jungen Eltern und eingeschränkten Menschen. Ach, vielleicht sind der Nicht-Verkäufer und der Nicht-Konsument diejenigen, die den Geist der Märkte ausmachen, und nicht diejenigen, die der Todsünde der Völlerei frönen.
Und: Ich traf eine Spinnerin, die eines der Wochenenden auch auf einem Markt zugange war.
Ich hab immer noch gehofft, dass der alte Blog wieder hetstellbar ist. Ein Backup ließ sich nicht mehr laden, weil ich die Dateienanzahl überschritten whatte. Es ist nicht mein Accoount, so dass ich nix kontrollieren konnte. Ich bin da nur Gast. Tja, ansonsten hätte ich aufräumen können und alle Anleitungen behalten. Für einen Moment wollte ich mich ganz zurück ziehen. Nun, jetzt fangenich halt wieder von vorne an.
An dich habe ich gedacht. Jetzt ist bestimmt viel Einsatz auf den Märkten gefragt.