Enkelinbesuch und an einem Morgen eine Puderzuckerwiese.

Gastfreundschaft besteht aus ein wenig Wärme, ein wenig Nahrung und großer Ruhe. (Ralph Waldo Emerson)

Es war ein schönes Wochenende. Wir hatten Enkelinbesuch. Herrn E.s Enkelin war da, eine taffe, junge Frau. Ich hatte sie ganz lange nicht mehr gesehen.
In meinem Zimmer steht ein Bild von ihr. Als Kind hatte sie mich bei den Schafen auf der Weide besucht. Inzwischen studiert sie internationales Lehramt, hat mehrere Auslandssemester hinter sich und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit. Es war angenehm, mit der netten und klugen jungen Frau zu reden und zu schwatzen. Das rückt doch so einiges mal wieder klar und gerade.

Puderzuckerwiese tröstet über das Ende des Enkelinbesuchs hinweg.
Viel ist es ja nicht, aber ein bisschen sieht es aus wie Puderzuckerwiese.

Am Morgen hatte es doch noch ein bisschen geschneit in unserer Region. Es ist kaum der Rede wert, aber gefreut habe ich mich sehr über die Puderzuckerwiese. Das Foto musste ich noch halb im Dunkeln machen, weil der Schnee nicht liegen bleiben wollte. Ein bisschen tröstete er mich darüber hinweg, dass der Enkelinbesuch so schnell wieder vorbei sein sollte.

Über die junge Frau habe ich mich sehr gefreut. Es war schön mit ihr zu reden. Sie arbeitet schon neben ihrem Studium als Lehrer, nimmt ihren Beruf sehr ernst und ich wünsche mir, dass sie an ihren Idealen festhält.

Da ist so vieles, was den Lehrerberuf unatraktiv macht, wie viel zu große Klassen, immer mehr Reglementierungen, schlechte Organisation des Schulbetriebes. Ich wehre mich immer dagegen, von Fachkräftemangel zu reden, so wie über ein Unglück, was einfach so herein bricht. Dass viele aus ihren Berufen abwandern liegt daran, dass die Arbeitsbedingungen einfach schlecht sind.
Unter schlechten Bedingungen kann man nicht jede Schülerin oder jeden Schüler „mitnehmen“, so sehr man sich auch bemüht. Und das zerreibt.

Ein bisschen habe ich mich wiedergefunden in den Erzählungen der Enkelin. Allerdings hatte ich es noch viel, viel leichter als die jungen Leute jetzt, zumindest beim Unterrichten. Die Enkelin hat schon einige Auslandssemester weg und es ist auch noch eines geplant. Diese Chancen finde ich wertvoll und vor der jungen Frau ziehe ich meinen Hut. Sie weiß, was sie will.

nach dem Enkelinbesuch ist Zeit für die Renovierung der Vogelhäuschen
Der Nistkasten vor dem Haus trägt ein Häubchen.

Meinen Schlehenlikör haben wir mal anlässlich des Enkelinbesuch probiert. Ich bin zufrieden; er ist gut geworden, schmeckt sehr fruchtig und ich kann ihn durchaus anbieten. Bestimmt werde ich im nächsten Jahr wieder Schlehen ernten und verarbeiten.
Und jetzt gönne ich mir erstmal einen Schlehensaft. Alkohol ist nichts für mich.

10 Gedanken zu „Enkelinbesuch und an einem Morgen eine Puderzuckerwiese.“

  1. Mit ein bisschen Puderzuckerschnee sieht es draußen gleich winterlicher und auch freundlicher aus, liebe Gudrun. So schön.
    Da hattest du bzw. ihr einen netten Besuch. Es ist schön, zu sehen, dass es auch junge Menschen gibt, die zielgerichtet sind und noch Ideale haben.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag.
    Liebe Grüße,
    Martina

    1. Ja, es gibt sie, die jungen Menschen mit Idealen. Wer die Enkelin als Lehrerin bekommt, kann sich freuen. Ich hoffe nur, dass sie nicht zerrieben wird im System. Wir werde ihr auf alle Fälle den Rücken stärken.
      Mit dem Schnee war leider nicht viel los. Auch vorhin schneite es, aber liegen geblieben ist gar nichts.
      Herzliche Grüße an dich.

  2. Wie Sie über Ihre taffe junge Enkelin berichten, erinnert sie mich an meine Tochter, welche (wie auch meine Mutter und meine Schwester) ebenfalls Lehrerin ist und den widrigen Bedingungen des Lehrerberufs zum Trotz an ihren Idealen festhält. Man möchte den jungen Leuten wirklich alles Gute wünschen dass es ihnen gelingen möge, sich ihre positiven Ambitionen trotz aller Widrigkeiten zu bewahren. Unsere Anerkennung gebührt ihnen wahrhaft.

    1. Das stimmt. Ich ziehe vor solch engagierten Menschen meinen Hut. Es tut gut zu wissen, dass es sie gibt. Für die Schülerinnen und Schüler ist es ein Glück, wenn sie auf solche Lererinnen und Lehrer treffen.
      Liebe Grüße

  3. Schlehenlikör klingt fein. Gestern hatte ich wahrlich Lust mir einen auf die Lampe zu gießen, aber außer Aroniasaft war nichts im Haus. Fein, dass ihr so ein schönes WE hattet. Alles Liebe

    1. Ich hatte auch noch Schlehensaft und Schlehengelee gemacht und einige zum Knabbern getrocknet. Eine feine Sache ist das und es hat mich fast nichts gekostet.
      Im Frühjahr werde ich mit Schlehenblüten mit der Sammelei anfangen.
      Liebe Grüße.

  4. Da hast du ja ein schönes Wochenende gehabt. Mal was anderes, es gab bestimmt viel zu erzählen.
    Ein bisschen Schnee hatten wir auch schon, war nass und schwer.
    Ja bei den Lehrberufen ist es leider wie in vielen Berufen.

    LG Marion

    1. Es war wirklich schön und es gab tatsächlich viel zu erzählen. Wir hatten uns sehr lange nicht gesehen.
      Bei uns soll es heute Nacht und morgen schneien. Ich muss zur Impfauffrischung und hoffe, dass nicht alles lahm liegt. Da brauchte es ja immer nicht viel.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Marion.
      PS: Meine vierte Filzseife ist fertig. Nun brauch ich nur noch eine.

      1. Drück die Daumen, das du die Impfung gut verträgst. Meine war letzte Woche und nur ein bisschen Schmerzen im Arm.
        Deine Seifen sind so schön. Und es steckt soviel Arbeit darin. Aber ich glaube die Beschenkten wissen das zu schätzen.
        LG Marion

        1. Bei mir dauert es immer ein bissel, bis es „arbeitet“. Man denkt schon fast nicht mehr daran. Vielleicht habe ich aber auch diesmal Glück. Schaun wir mal.
          Die Seifen haben mir viel Freude gemacht. Schon deshalb hat es sich gelohnt. Mal sehen, was die „Mädels“sagen. Noch wissen sie nix. 🙂

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