Gedankensplitter. Nichts von Belang und nichts Aufregendes.

Ich sortiere heute nichts.

Mehr als Gedankensplitter wird es nicht werden heute.
„Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.“, sagte Georg Christoph Lichtenberg. Ich glaube, ich versuche gerade genau umgekehrt zu handeln.

Ja, ich beschäftige mich, bin allerdings nicht mehr so viel im Netz unterwegs. Ganz verschwinden werde ich bestimmt nicht, aber ändern muss ich etwas. Dringend. Wie es ausgehen wird, weiß ich noch nicht. Es kann sein, dass ich wieder ohne Kommentare leben will. Es kann aber auch sein, dass es die Spinnradgeschichten nicht mehr geben wird.
Manche Blogger kenne ich nun schon lange und manche sind mir richtig ans Herz gewachsen, aber … Ich nehme diese Begegnungen offenbar viel zu ernst.

Die Woche hielt wieder Gutes und weniger Gutes bereit. Und dabei sind wir gerade erst bei Mittwoch.
Am Montag musste ich zur Mammographie. Das einzig Gute daran war, dass die Mitarbeiter in der Radiologie am Diakonissenhaus einfühlsam und umsichtig waren. Nun heißt es warten auf einen Brief. Ich wünsche mir, dass alles gut geht. Ein Gedankensplitter, der mich umtreiben würde, wenn ich es zulasse.

Tomatenpflanze
große rote Früchte sollst du tragen

Über meine kleinen Anzuchtpflanzen freue ich mich. Die hätschele ich regelrecht. Wenn die kleine Tomate im Garten gut wächst und mich ordentlich mit Früchten versorgt, dann hat sich alle Mühe gelohnt. Tomaten nicht kaufen zu müssen, das hilft Wirtschaften. Und ja, mich treiben auch Existenzängste um. Ich möchte mich nur nicht von ihnen beherrschen lassen.
Wieder so ein Gedankensplitter.

Gedankensplitter: Ob hier Trolle wohnen?
an den Wurzeln des Kirschbaumes

Draußen, vor den Fenstern, erwacht gerade die Natur aus ihren Winterschlaf. Die Berberitze vor dem Balkon bekommt schon kleine Blättchen und bei den Tauben ist die Brautwerbung nun entschieden. An meinem Kirschbaum hängen noch einige vertrocknete Früchte, aber die Zweige tragen schon immer größer werdende Knospen. Ich freue mich schon, wenn sie blühen. Es gibt viel Schönes gerade zu sehen.

Manchmal frage ich mich, ob an den Wurzeln des Kirschbaumes Trolle wohnen. Einer Legende nach wurden sie aus Stein geschaffen und kehren auch wieder dahin zurück.
Ich lese nämlich gerade einiges über das Land der Trolle und Elfen.

Gedankensplitter: Die Ahnung von Licht und Sonne

Meine Freundin wohnt in Leipzig so günstig, dass sie wunderbare Sonnenuntergänge „am Vorwerk“ sehen kann. Mit ihren Bildern kann ich nicht konkurrieren, aber was denn? Eine Ahnung von Licht und Sonne (Achtung, der Link führt zu Youtube) sehe ich hier auch. Oder? Nein, ich will nicht weinen.

Um Ostern mache ich mir gar keine Gedanken. Christ bin ich nicht, meine Kinder werden mich nicht besuchen und auch mein Geburtstag, der wie zu meiner Geburt mal wieder auf Ostern fällt, wird ein ganz stiller Tag werden.
Das macht aber nichts. Mein einziger Wunsch ist, dass wir den elenden Virus überleben und los werden.
Und das war jetzt mein letzter Gedankensplitter.

20 Gedanken zu „Gedankensplitter. Nichts von Belang und nichts Aufregendes.“

  1. Ach liebe Gudrun ich verstehe jedes einzelne Wort welches Du hier hinterlässt. Aber manchmal sind das auch nur Momentaufnahmen und 1 oder 2 oder 3 Wochen später weht eine hoffnungsvolle Brise durch unsere Gedanken und dann geht es wieder weiter….

    1. Danke, Dori, du Liebe. Ich bin gerade etwas sehr dünnhäutig. Manchmal isr es nicht leicht, alles mit sich auszumachen. Aber es wird schon wieder.

  2. Liebe Gudrun, ich „kenne“ dich noch nicht lange und lese deshalb hier auch noch nicht lange mit, aber das, was du heute schreibst, kann ich total nachempfinden. Deine beiden ersten Absätze könnte auch ich geschrieben haben. Das sind Gedanken, die mich auch immer wieder mal umtreiben.
    Für den erwarteten Brief drücke ich dir ganz doll die Daumen. Es wird nur Gutes drin stehen!
    Diese Pandemie hat wohl die meisten von uns sehr dünnhäutig werden lassen. An manchen Tagen denke ich, dass ich es nicht mehr aushalten kann. Ich kann eh schon kaum etwas machen und das bisschen, das mir geblieben ist, wird durch dieses Sch…virus auch noch beschnitten.
    Aber wir packen das! Das wäre doch gelacht …
    Alles Liebe von Maksi

    1. Dieses Aufhören treibt uns Blogger, jedenfalls die, die nicht nur nach Likes und Followern gieren, doch immer mal wieder um. Über die Jahre habe ich das bei dir, mir und anderen beobachtet. Dann muss man sich fragen, woran das liegt. Nimmt es zu viel Zeit in Anspruch? Wenn man z.B. den Anspruch an sich stellt, auf jeden Kommentar auch zu antworten. Das können viele Blogger nicht, denn dann würde das ihren Tag ausfüllen. Oder ist es so, dass man sich bemüht, einen wirklich guten Text schreibt, den dann auch vielleicht mit einem gelungenen Foto oder einer Zeichnung (wie ich viele Wochen bei einem Schreibprojekt) weiter aufwertet, und kaum jemand nimmt Notiz davon? Ich fand das schon etwas entmutigend, denn nachdem ich dort nicht mehr mitmachte, verschwanden die Leser so schnell wie sie kamen. Dann steht die Frage im Raum, ob sich die Besucher unserer Blogs wirklich für uns als Mensch interessieren. Oder schreiben wir, wie es auch einige Blogger betonen, nur für uns selbst? Dann würde ein digitales, privates Tagebuch auch genügen. Oder man stellt sein Blog nur den Lesern zur Verfügung, an deren Meinung einem wirklich gelegen ist, die man vielleicht schon lange kennt, eventuell sogar privat. Ich persönlich wäre wirklich traurig, wenn du ganz aufhören würdest. Ich lese jeden deiner Beiträge, auch wenn ich nicht immer etwas dazu zu sagen habe. In anderen Blogs hinterlasse ich dann schon ein Like, damit gesehen wird, dass ich da war.
      Ich wünsche dir alles Liebe und drücke die Daumen, was die Untersuchung betrifft.
      Liebe Grüße,
      Elvira

      1. Du hast Recht, liebe Elvira, das Netz hat sich verändert. Vieles ist oberflächlicher geworden, man sieht sich lieber Bilder an und Texte müssen kurz sein. Alles andere ist ja nur hinderlich bei der Like-Sammelei oder der Jagd um die meisten Follower. Man hat zwar wenig Zeit, aber man möchte auch unbedingt wahrgenommen werden und eine Rolle spielen.
        Gut, dass du mir deinen Kommentar hinterlassen hast. Das erdet manchmal.
        Ich werde die Kommentare nicht abstellen und ich werde sie auch beantworten, weil ich auch den Austausch liebe und brauche. Es sind nicht so viele, weil ich nicht überall unterwegs bin. Das passt dann schon.
        Liebe Elvira, wenn ich es später doch noch nach Berlin zu meinen Sohn schaffe, dann melde ich mich bei dir. Dich möchte ich unbedingt auch mal persönlich treffen.
        Liebe Grüße an dich

    2. Ja, wir packen das! Danke Maksi, auch dass du da warst. Das ganze Netz möchte ich gar nicht zum Freund haben. Klicks und Likes sind mir Wurst. Aber den Kontakt zu Menschen pflegen, denen man etwas zu sagen hat und denen man gerne zuhört, das möchte ich schon. Und ich glaube, das ist machbar.
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße.
      In der Nacht hatte ich noch gelesen, was du geschrieben hast und es hat mir sehr geholfen.

  3. Dünnhäutig bin ich auch. Es ist eine schwere Zeit, das müssen und sollten wir anerkennen und uns mit unseren Sorgen und Ängsten ernst nehmen. Egal, wie sehr wir betroffen sind, irgendwie betreffen tut es jeden von uns, wenn auch ganz unterschiedlich.
    Ob Rückzug ins stille Kämmerlein da gut ist, mag ich für Dich nicht beurteilen. Für mich wäre es das nicht. Mir hat es noch nie gut getan, alles nur mit mir selbst auszumachen. Aber da kann ich nur für mich sprechen.
    Bei mir wächst und gedeiht auch so einiges und ich will heute mal anfangen, einiges raus zu pflanzen. Meinen Mohn z.B. Der kann es ab, auch wenn es noch mal kälter werden sollte.
    Ich hoffe, dass ich wieder Kraft tanken kann, wenn es draußen wärmer wird, ich wieder mehr raus kann.

    1. Nein, Rückzug ins stille Kämmerchen ist nicht immer gut. Für mich jedenfalls nicht auf Dauer. Ich brauche Kontakte und Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Deshalb hatte ich ja den Beruf, der genau für mich passte.
      Du, zum Beispiel, würdest mir sehr fehlen, wenn du nicht mehr da wärst.
      Es ist schön, dass du deinen Balkon wieder gestaltest. Gerade jetzt ist das besonders wichtig, halt eine kleine Wohlfühloase. Ich hadere heute mit Herrn E. Er hat Gurkenpflanzen umgebracht, die in seinem Fenster standen. Als es noch mal so kalt war, hat er sein Fenster offen gelassen. Tja.
      Mach bitte wieder Fotos. Ich steige jetzt um auf neue Software und bitte dich bestimmt darum, das eine oder andere zum Üben nutzen zu dürfen.
      Unser Fell wird bestimmt auch mal wieder dicker. Und ein ganz kleines Bisschen helfen können wir uns ja dabei.

  4. Ich glaube, dass es uns allen zurzeit nicht gut geht, liebe Gudrun. Für mich kann ich das zumindest bestätigen. An manchen Tagen bin ich sehr depressiv, an anderen geht es einigermaßen. Viele Sorgen und Gedanken verdränge ich auch einfach. Manchmal ziehe ich mich dann etwas zurück, merken tut es keiner. Aber das ist okay. So sehr mir auch die Menschen aus dem „Netz“ am Herzen liegen, vor allem die, die ich schon viele Jahre kenne, versuche ich, es nicht zu ernst zu nehmen. Schon zu oft ist jemand plötzlich aus dem Netz verschwunden, mit dem man sich gerne ausgetauscht hat, und man kann nichts tun. Das tut auch schon mal weh. Aber dann merkt man, dass man sich eigentlich gar nicht kennt und es einem selbst vielleicht mehr bedeutet hat, als dem anderen.

    Mir fehlt es auch, dass ich nicht mehr schreibe, blogge, aber aufraffen kann ich mich trotzdem nicht. Alles nicht so einfach zurzeit. Aber wenn die Sonne scheint, geht es wieder etwas besser.

    Alles Liebe für dich,
    Martina

    1. Ja, das trifft es sehr genau.
      Vielleicht kommt deine Lust zum Schreiben wieder, liebe Martina. Ich würde mich sehr freuen. Und vielleicht sollten wir unsere kleinen Netzwerke sorgfältiger pflegen als wir das bisher getan haben. Ich denke manchmal, wir haben uns zu sehr in den Sog ziehen lassen der schnellen Oberflächlichkeiten des Netzes. Schau’n wir mal, ob es gelingt.
      Förderlich ist die Zeit nicht gerade. Das stimmt. Es gibt viele Dinge, die mich umtreiben. Und bei dir ist das sicher nicht anders. Ich hoffe, dass auch mal wieder bessere Zeiten kommen.
      Liebe Martina, ich drücke dich mal aus der Ferne.

  5. Liebe Gudrun, wenn ich das Lichtenbergzitat so lese und deine Einstellung dazu, dann reagiere ich wohl ähnlich – schon längere Zeit brauche ich das Grübeln über einige Probleme nicht – da beschäftige ich mich lieber mit anderen kreativen Sachen – und dann geht es wieder eine Weile, vor allem, wenn ich mich dann nachher an schönen Veränderungen freuen kann.
    Liebe Grüße zu dir von Clara, die ja jetzt auch schon seit Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeewigkeiten bei dir liest

    1. Stimmt, liebe Clara, wir sind wirklich schon „alte“ Bekannte.
      Die kreativen Sachen stehen bei mir auch wieder hoch im Kurs. Und jetzt wird auch wieder mehr, da ich eine feine Software-Lösung gefunden habe mit Jans Hilfe. So bin ich unabhängig vom Marktführer und Halsabschneider A***e. Die neue Software hat eine Apple Award bekommen und alles, was ich bisher gelesen habe, ist vielversprechend. Ich freue mich drauf.
      So und jetzt grüße ich mal meine alte Bekannte herzlich und hoffe, dass wir zusammen noch ein bissel älter werden können in aller Ruhe.
      Danke, dass du da warst.

  6. Liebe Gudrun, diese Gedankensplitter kenne ich auch. Nur zu gut.
    Ich glaube es geht vielen im Moment so. Ich versuche mich auch abzulenken.Leider klappt das auch nicht immer.
    Ich lese und schreibe gerne in deinen Block. Ist auch der einzige wo ich schreibe.
    Drück die Daumen, das eine gute Nachricht in der Post steht.
    LG Marion

  7. Ich freue mich auch immer, wenn du da bist, liebe Marion.
    Den Befund sollte ich nach 14 Tagen bekommen. Sie haben es gleich gemacht. Alles ist gut, Entwarnung. Am Liebsten hätte ich mir den Brief eingerahmt.
    Wir müssen das durchhalten. Und dann fahre ich zur Tocjter an die Nordsee, fahre mal anders herum und hüpfe unterwegs erstmal aus dem Zug auf einen Kaffee.
    Liebe Grüße zu dir.

    1. Oh, das freut mich wirklich sehr. Tolle Idee, ich komme dir auf dem halben Weg entgegen!

      Ein Gedankensplitter weniger. Halt durch.
      LG Marion

  8. Ja, liebe Gudrun, gerade wenn man sich so dünnhäutig erlebt, kann einen ganz schnell alles zu viel werden. Dass mehrere Gedankensplitter sich nicht auswachsen dürfen halte ich auch so. Ich finde es schlimm, wenn dir Existenzängste begegnen. Du spürst diese Splitter und räumst ihnen keinen Platz ein. Es wäre eine Überforderung. Mir geht es ähnlich im Moment. Auch ich spiele sozusagen auf Zeit. Jeder Splitter ist erst dann an der Reihe, wenn ich bereit und handlungsfähig bin. Und manchmal zieht man die Notbremse. Ich bin sicher, dass die Zeit auch deine Gefühl verändert und du wieder ungestört deine Lebensfreude ausleben kannst. Die Tage wollte ich dich anrufen, weil mein Voice Over immer noch nicht funzt. So kann ich meistens nicht lesen und schreiben. Aber das wird hoffentlich noch werden, wie so vieles andere auch 🙂

    1. Ach Isa, ruf an, wann immer dir danach ist. Das ist eine gute Möglichkeit, sich doch mal ein bisschen aneinander fest zu halten.
      Am Wochenende werde ich neue Software ausgiebig testen. Dann ware ich unabhängig vom alten Raffzahn und Marktführer. Es gibt Alternativen. Ich werde dir davon erzählen.
      Ja, ich möchte so gerne wieder unbeschwerter leben und gebe mir auch alle Mühe. Es kann nur besser werden.
      Liebe Grüße an dich.

  9. Liebe Gudrun,
    deine Zeilen „… nehme diese Begegnungen offenbar viel zu ernst…“ werfen Fragen bei mir auf?
    Das mit den Trollen finde ich spannend!

    Ich sende dir ganz liebe Grüße
    :
    Beate

    1. Dir würde ich mit diesem schnöden Satz großes Unrecht tun, liebe Beate. Einigen anderen auch. Mir ging es um viele Oberflächlickeiten, denen ich begegnet bin. Ich werde dir das mal erzählen. Hier geht es nicht.
      Ich kucke schon immer an den Wurzeln nach, ob ich etwas merke von Trollen, aber sie hsben sich noch nicht gezeigt.
      Herzliche Grüße an dich.

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