Gutes aus Wolle und anderes – Beschäftigung zu Hause.

Gut, dass Frau Momo mich erinnert hat an einen Sendebeitrag im NDR: Vom Schaf zum Pulli. Dieser Beitrag hat mir wieder einmal bestätigt, dass es richtig ist, was ich tue.

Licht

Wolle habe ich noch, also kann ich auch noch werkeln.
Ach, nö, Langeweile kenne ich nicht. Auch fällt mir die Decke noch nicht auf den Kopf. Mir fehlen meine Veranstaltungen und meine Kontakte, aber was nicht ist, ist eben nicht. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Die oben genannte Sendung im NDR bestätigte mir mal wieder, dass es richtig ist, was ich mache, weil ich Wolle für den genialsten Rohstoff halte.

Der amtierende Schafbock bei Freunden in Nordsachsen.

Foto: Gunter Steinbach

Ist das nicht ein richtiger Schönling? Das ist der amtierende Schafbock bei Freunden in Nordsachsen. Die Freunde aus Mügeln hatten mir das Foto geschickt und ich war hin und her gerissen, als ich ihn sah. Hoffentlich kann ich die Freunde und ihre Schafe im Frühjahr mal besuchen. Ich selber werde wahrscheinlich mit Schafen nicht mehr viel zu tun haben. Aber am Schreiben bin ich dennoch. Meine Begegnung und Arbeit mit diesen Tieren muss ich aufschreiben, denn das hat mich ganz gewaltig verändert.

gestrickt aus selbstversponnener Wolle
Oh, für so ein Produkt muss ich noch einiges lernen. Die Freundin kann es.

Foto: Gunter Steibnbach

Oh, so weit bin ich noch nicht. Diese Jacke hat die Freundin gestrickt, aus der selbstversponnener Wolle der eigenen Schafe.
Meine Wolle habe ich zwar schon gesponnen, aber ich brauche noch ein bissel Hilfe von meiner Freundin. Ich will ja nichts versemmeln. Einmal in der Woche wollen wir zusammen stricken, wenn gemeinsame Treffen wieder möglich sind.

Socken aus selbstgesponnener Wolle
Die letzten Socken für meine Kinder hinter dem großen Teich sind fertig.

Aber die Socken für den Schwiegersohn hinter dem großen Teich habe ich fertig.
Im Moment macht mir dieses Musterstricken großen Spaß. Ich muss mich konzentrieren, es fordert mich. So langsam entwickele ich eine Routine und vielleicht klappt es dann auch mit einem Pullover.

Die Socken haben mich geschafft. Schon bei der ersten Socke war ein Muster-„Ringel“ dabei, den habe ich dreimal aufgedröselt. Jedes Mal stimmte was nicht. Und was soll ich sagen? Bei der zweiten Socke hatte ich das Problem wieder. Geschimpft habe ich wie ein Bierkutscher. In früheren Zeiten hätte ich alles in die Ecke geworfen. Meine Ausdauer ist aber inzwischen um einiges größer geworden.

Feines aus Wolle geht bald auf große Reise
Mustersocken aus selbstgesponnener Wolle.

Die drei Paar Socken gehen nun bald auf große Reise über den großen Teich. Und wenn sie dann auch noch passen und gefallen, habe ich ein langlebiges Kleidungsstück geschaffen.
„Was braucht es denn in Kalifornien Wollsocken?“, könnte man meinen. Ach, dort gibt es auch kühle Nächte und Wolle ist für Socken genau das Richtige. Nasse Füße, also Schweißmauken, bekommt man darin garantiert nicht.

Was gab es noch?
Mit Herrn E. habe ich lange über die Schirach-Filme diskutiert. Mir haben sie nicht gefallen, aber wenigstens haben wir darüber geredet. Das passiert bei ganz vielen Filmen nicht. Einer Meinung sind wir gar nicht und vielleicht ist es genau richtig, darüber zu reden.

Ich denke mir jetzt mal ein neues Muster aus, denn ich brauche auch mal wieder neue Wollsocken.

14 Gedanken zu „Gutes aus Wolle und anderes – Beschäftigung zu Hause.“

  1. Toller Schafbock, sieht stolz aus.
    Deine Socken sind super geworden und so eine tolle Jacke bekommst du auch hin. Ich glaube an dich.
    Habe gerade Stirnbänder gestrickt. Meine Tochter hat einen aus Alpakawolle bekommen. Wir haben keine Langeweile.
    Die tolle Reportage habe ich auch gesehen. In Bramsche,wo die rote Wolle gefärbt und verarbeitet wurde, war ich schon zwei mal. Ist wirklich sehr interessant dort.
    Und wenn der ganze Spuk vorbei ist, schaue ich da mal wieder vorbei.
    Gutes Gelingen bei deinen Vorhaben.
    LG Marion

    1. Man sieht, dass es dem Bock gut geht bei den Freunden. Es ist so ein schönes Tier. Vielleicht kann ich ihn sehen, wenn es wieder möglich ist.
      Ich finde solche Reportagen gut, weil sie mir selber immer Anregungen geben. Eine Firma Gründen kann ich leider nicht, weil mir Jugend, Gesundheit und das nötige Kapital fehlt. Aber im Kleinen probieren kann ich und die Werbetrommel für den Rohstoff Wolle rühren auch. Auch möchte ich noch ein bisschen in der Geschichte stöbern. Das interessiert mich sehr.
      Den Marco Scheel habe ich auf einer kleinen Messe in Leipzig persönlich kennen lernen dürfen. Seinen Mut und seinen Enthusiasmus bewundere ich sehr.
      Liebe Marion, ich schicke dir herzliche Grüße.

  2. Die Socken sind so fein. Ich gestehe, was das mehrfädrige Stricken betrifft, so bin ich eher faul. Aber deine Ergebnisse verlocken mich, es doch einmal zu versuchen. Wolle ist wahrlich ein feines Produkt. Alles Liebe

    1. Ach, Karin, das ist schon der dritte Anlauf, glaube ich. Am Anfang stimmten meine Berechnungen nicht und ich habe es wieder gelassen. Dann habe ich mich ständig „verfranzt“ und die Muster waren ständig daneben. Jetzt geht es, ich habe meinen Stiefel gefunden. Und wenn ich schon nicht nach Norwegen oder auf die Shetlandinseln reisen kann, dann will ich wenigstens beim Stricken so tun als wäre ich da. 😀
      Dein Paket ist angekommen. Herzlichen Dank. Darüber schreibe ich noch. Mal sehen, was ich daraus machen kann.
      Liebe Grüße

  3. Der Schafbock auf dem Foto sieht richtig hübsch und sehr gesund/kraftstrotzend aus. Die Socken habe ich ja schon auf Facebook bewundert. Du wirst ganz sicher so eine Wolljacke sehr gut hinbekommen!
    Eine gute Idee ist das, dass du dich wöchentlich zum Stricken mit der Freundin treffen möchtest. Die Vorfreude soll dich mit Mut und Kraft durch diese Zeit tragen! Sei lieb gegrüßt.

    1. Wir hatten uns die gemeinsamen Treffen schon lange vorgenommen, aber da kam erstmal Corona dazwischen. Ich zeige ihr, wie man die Ferse an den Socken strickt und sie hilft mir beim Pullover- oder Jackenanfang.
      Ich habe gehört, dass der Bock auch bei den Schafmädels sehr beliebt ist. Wenn alles gut geht, gibt es im Frühling Lämmer. Und wenn alles noch besser geht, darf ich sie sehen.
      Liebe Grüße an dich

  4. Ich bin eher zufällig auf diese Reportage gestoßen. Hier lief gerade NDR und als ich das Thema las, habe ich natürlich sofort an Dich gedacht. Ich fand sie aber auch interessant.

    1. Vielleicht stirbt doch nicht alles aus, denn es scheint doch noch mehr Leute zu geben, die einheimische Wolle nicht wegwerfen wollen, als ich dachte. Man kann alles verarbeiten. Socken und Teppiche und vieles andere müssen nicht aus Merinowolle sein. Die ist viel zu weich dafür. Australische Wolle kaufe ich eh nicht, eben wegen des Mulesing. Das ist so eine Quälerei für die Schafe.
      Danke für den Tipp mit der Sendung.

  5. Hallo Gudrun, der Schafbock ist eine richtige Schafschönheit, falls es das gibt.
    Jetzt mal zu den Schirachfilmen. Hast du den vorhergehenden gesehen, wo das Publikum am Ende abstimmen sollte. Da ging es um den Abschuss eines Flugzeuges, das ein Luftwaffenpilot gemacht hat.
    Hier bei diesen beiden Filmen dachte ich sofort an die dahinter stehende Begebenheit mit der Entführung des Jungen. Da hatte ja der Vernehmende wohl auch Gewalt angedroht oder sogar ausgeführt, aber der Junge war schon tot.
    Hier bei diesen Filmen entscheidet man wohl sehr unterschiedlich, auf welcher Seite man selbst steht – auf der der betroffenen Eltern, die um ihre 12jährige Tochter bangen oder auf Seiten der staatlichen Gerichtsbarkeit. – Ich wusste nur in diesem Moment, dass ich keine Seite davon sein wollte.
    Gruß von mir

    1. Das Schlimmste für mich wäre, auf Gesetzes-Einhaltung pochen und jemand zum Freispruch verhelfen zu müssen. Aber das ist nun mal so. Das sogenannte Experiment hat mir nicht gefallen. Ich habe die Mediathek aufgesucht und einfach angefangen zu schauen. Wenn das schon Wertung war, dann war es falsch.
      Der Bock ist wirklich ein Schöner. Ich war gleich begeistert, als ich ihn sah. Jaja, bei Schafen gibt es auch Schönheiten. Meiner damals war auch eine, ein Schwarzkopfschaf, der zur Zucht zugelassen werden sollte. Er bekam aber mit dem Wachstum einen weißen Fleck auf der Stirn und aus war der Traum. Da er sehr menschenbezogen war, rückte er mir nicht von der Seite.
      Liebe Grüße an dich.

  6. Der Schafbock ist ein gar prachtvolles Geschöpf! Wäre ich ein Schafweibchen, würde ich mich auf der Stelle in ihn verlieben. 😉
    Die Schirach-Filme habe ich zwar aufgenommen, aber noch nicht angesehen. Derzeit habe ich dafür leider so gar keinen Nerv…
    Liebe Grüße!

    1. Das müssen sich die Schafdamen in Mügeln auch gedacht haben, denn es wird reichlich Lämmer geben im Frühjahr. Und wenn es möglich ist, dann kann ich sie besuchen.
      Liebe Grüße.

  7. Liebe Gudrun. Ich habe vor paar Tagen auch einen Bericht gesehen über Schäfer. Hab den Anfang verpasst und weiß nicht wo es war, aber in Deutschland. Schwarzkopfschafe wurden gehalten. Sie müssen 1 x jährlich geschoren werden. 6 Tage brauchte der Schafscherer, kostet die Woche 1.000 Euro. Wolle? Sondermüll. Unfassbar. Für 1 kg Wolle gibt es 5 Cent. Der Schäfer spinnt selbst und verarbeitet einen winzigen Teil für sich selbst. Der Rest fliegt fort. Export nach China – wie bisher – fällt derzeit aus. Ist das nicht schlimm? Ich habe sofort an dich gedacht dabei.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    1. Meine liebe Kerstin, das tut mir seit Jahren in der Seele weh, dass Wolle weggeworfen wird. Ich stricke gerade Socken aus Gotlandwolle. Die glänzt und fasst sich an wie Seide. Allerdings gilt sie als grob, von der Stärke her und da will sie keiner haben. Schade.
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße in die Aue.

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