Pausenspinnerei. Die eigentliche Idee hatte die Freundin.

Ich brauche eine Pause und komme so gar nicht zur Ruhe. Also muss ich mich mal wieder austricksen indem ich mich beschäftige. Noch ist der Rechner nicht verpackt.

Mir ist nach einer kleinen Pausenspinnerei.
So langsam werde ich unruhig. Die Zeit sitzt mir im Nacken. Morgen bringt die Umzugsfirma Kisten. Tja und dann muss ich mich sputen. Einiges habe ich schon verpackt in Bananenkisten und einige davon sind schon in der neuen Wohnung. Und trotzdem zerrt es gerade an meinen Nerven, die Angst, dass ich es nicht schaffe. Der Termin für die Wohnungsübergabe steht nun auch schon.

Ich bin langsam, muss öfter mal eine Pause machen. Manchmal komme ich auch nicht weiter, weil ich die Kisten alleine nicht von A nach B heben kann. Dann bekomme ich auch gleich mal Wut. Wut auf mich selber. Es erstaunt mich dann immer wieder, wie dolle ich doch schimpfen kann. Ein Stadtsoldat von anno dunnemals ist ein Dreck dagegen.

Ablenkung geht eigentlich dann ganz gut, wenn ich mich beschäftige mit irgendetwas, was mit dem Umzug so gar nichts zu tun hat. Zumindest eine Weile bin ich dann mal weg von all dem Umzugsgedöns.

Diese Methode hat sich schon öfter bewährt. Früher, im Arbeitsleben, wurde mir auch gleich mal gesagt: „Na, spielst du wieder?“ Nein, ich habe bloß meinen Kopf wieder flott gemacht.
Später habe ich den Streit im Kinderzimmer so weggedrückt von mir nach dem Motto: „Klärt das mal unter euch! Ich greife erst ein, wenn es eskaliert.“ Jan hat mir später mal gesagt, dass das gut war. Wenn er zum Beispiel seine Schwester arg beleidigt hatte, hat die ihm eine Ohrfeige verbrummt. „Ich habe so gelernt, was ich darf und was ich lieber lassen sollte“, meinte der Jan.

Als ich mit der Freundin auf der Blühwiese war, meinte sie, dass man doch mal schauen könnte, wie sehr die verschiedenen Formen und Farben der Natur unsere Alltagsgegenstände bestimmten. Das war der Ausgangspunkt für meine Pausenspinnerei. Mal sehen, ob mir noch was einfällt.

Den Griffel für mein Grafiktablett hatte ich schon verpackt. Ich habe ihn nochmal hervor gezottelt. Gleich aber wandert er wieder in seine Kiste.

Nun aber zu meiner Pausenspinnerei. Schon als ich die Mohnblume fotografiert habe, ging mir ein roter Hut oder Turban durch den Kopf. Ich versuche ihn mal, so ungefähr jedenfalls.

Und nun mache ich mal wieder weiter mit der Packerei. Sonst schaffe ich es wirklich nicht. Ich will zwar eine „Bande“ bilden in der neuen Wohnung, aber da kann ich nicht ankommen mit meinem Sack und Pack wie Spittel-Else.

11 Gedanken zu „Pausenspinnerei. Die eigentliche Idee hatte die Freundin.“

  1. Sehr schickes Modell. Ich finde solche Pausenspielereien auch wichtig. Sogar sehr. Du wirst den Unzug schon packen. Es ist immer aufregend, gerade wenn die Termine schon stehen und mensch nicht so fit ist. Bald hast du es und dann machst du es dir schön. Alles Liebe Karin

    1. Ach, Karin, ich bin ständig am Überlegen ob ich etwas noch brauche oder nicht. Und manchmal zerre ich etwas wieder aus dem Müllsack, wenn er zu lange hier rumsteht. Meistens kann ich mich zur Ordnung rufen und dann stopfe ich es wieder hinein. Es ist eigentlich schon erstaunlich, wie wenig man wirklich braucht. Vom Rest sollte ich mich gnadenlos trennen.
      Es ist noch eine Menge zu tun und ich habe immer mal Zweifel, ob ich es schaffe. Jetzt warte ich erstmal auf die echten Umzugskisten.
      Grüße an dich in den Norden.

    1. Viele Schränke sind schon leer und es ist auch noch ein bisschen Zeit. Trotzdem schiebe ich immer mehr Panik. Das ist gar nicht gut. Ich weiß. Für heute ist erstmal Schluss. Mein Ziel habe ich erreicht. Nur Müll muss noch runter. Es ist ein Krux, dass ich so schlecht laufen kann.
      Liebe Grüße an dich und danke für’s Mutmachen.

  2. Liebe Gudrun,
    sei mal bitte etwas netter zu Dir. <3 Du hast es verdient, dass Du freundlicher zu Dir bist. Wenn Du dich von außen betrachten könntest, wie eine Freundin die gerade Rheuma plagt…… sach mal….. würdest Du sie Soldatenmässig beschimpfen?

    Also ich lass das jetzt mal mit zurechtweisen. Wir sind ja nicht in der Schule, gell?
    Das Mohnhutgedöns, sprich Mohnhutturban 😉 find ich voll gut!
    Macht Laune auf mehr.
    Lieben Gruß von der Mia, die sich auch manchmal selbst beschimpft (und da auch ein bisschen sanfter werden darf)
    Mia

    1. Ach, ich muss halt ab und an Dampf ablassen, liebe Mia. Dann geht es wieder. ImmInternat, an der Penne, stand im Kreuzgang eine große, leere Gurkenbüchse. Wenn es dann schepperte, wussten wir, dass es mal wieder jemand nötig hatte.
      Mich beschimpfe ich ja gar nicht, ich kann nur fluchen wie ein Stadtsoldat. Man sollte das ni ht für möglich halten.
      Heute Morgen habe ich unzählige Umzugskisten bekommen. Und die Packe ich nun halt voll.
      Liebe Grüße zu dir.

  3. Liebe Gudrun
    Eine sehr nette Idee, das mit der Pausenspinnerei – eine weniger nette das mit dem Selbstbeschimpfen. Aber ich kenne das von mir auch und weiß doch, dass es mir nichts bringt außer noch mehr Frust.
    Ergo Wir sollten zu uns und allen anderen nett sein, dann läuft es auch mit der Arbeit besser 🙂
    und – Du schaffst das sicher mit dem Umzuggedöns, eins nach dem anderen.
    Liebe Grüße Lotte

    1. Es geht alles vorbei – den Spruch habe ich mir schon im Studium immer dahergesagt, wenn mich die Panik packte. Vor Prüfungen zum Beispiel.
      Jetzt habe ich ihn wieder hervorgeholt. Es hilft.
      Heute habe ich in den Pausen zu gar nichts Lust. Ich sitze nur da und höre den Vögeln zu. Und wieder ist etliches in den Kisten verschwunden.
      Liebe Grüße in den Norden.

  4. Liebe Gudrun, ich mag keine Kartons mehr sehen und packen. Ich weiß gar nicht mehr wohin damit. Die Zeit sitzt mir auch langsam im Nacken. Und ich werde dann auch ungeduldig.
    Ich gehe dann nach oben und reiße weiter den Teppich raus
    Montag stand schon ein Teil der neuen Küche. Bin gespannt. Wenn nur schon tapeziert wäre .
    Bald haben wir es geschafft, Gudrun.
    LG Marion

    1. Ja, bald haben wir es geschafft, liebe Marion. Meine Kisten nerven mich gerade auch. Bei mir ist es wie bei Messies, mit einem Laufgang durch die Kisten.
      Ich muss meine Wohnung besenrein übergeben. So habe ich sie auch bekommen. Auf Hochglanz werde ich sie noch einmal wienern. Ein letztes Mal.
      Liebe Grüße zu dir. Halte durch!

  5. Mach du mal ruhig Pause liebe Gudrun. So einen Umzug macht man nicht nebenbei, da gehört vieles dazu.
    Das Bild mit der Mohnblüte als Hut ist super. Manchmal kommt man durch Zufall auf tolle Ideen.
    Nun hoffe ich, dass du viele fleißige Helfer hast und nicht zu starkes Herzklopfen.
    Ich denk an dich und wünsche dir alles Gute.
    Liebe Grüße von Kerstin.

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