Robber. Mein Teddy, der alle Geheim- und Kümmernisse kannte.

Ich habe mir selbst ein Geschenk gemacht.

Robber

Martina von der Buchstabenwiese öffnet jeden Tag ein Fensterchen in ihrem Adventskallender. Und immer weckt sie Kindheitserinnerungen, schöne Momente voller Ruhe und Hoffnung.
Und ich erzähle heute von meinem Teddy Robber.

Robber - mein Teddy

Ohne den Robber ging ich nirgendwohin, das heißt, da wo ich war, war der Teddy auch. Ihm erzählte ich abends im Bett alle Geheimnisse und es kam auch vor, dass ich ihm ins Fell geweint habe. Er hat mich dann getröstet und ruhig einschlafen lassen.

Der Teddy musste natürlich einen Namen bekommen. „Teddy“ reichte mir nicht, aber ein Name fiel mir nicht ein. Mein Vater setzte sich dann zu mir und wir überlegten gemeinsam. Er erzählte mir die Geschichte eines Wolfes namens Robber, der bei Menschen aufwuchs, im Dorf nicht gern gesehen war und seinem Lieblings-Menschen das Leben rettete und seines dabei verlor.

Viel später bekam ich das Jugendbuch mit dem Namen „Robber“ von meinem Vater geschenkt, las die Geschichte des Wolfes selber und vergoss auch die eine oder andere Träne.
Die Geschichte vom Wolf Robber schrieb Wolf Durian (eigentlich Wolfgang Walter Bechtle), ein bekannter Jugendbuchautor der DDR. Sie gefiel mir und der Name des Wolfes war auch der Name meines Teddys, der mich treu durch meine Kindheit begleitete.

Dieser Tage erfüllte ich mir einen Wunsch und kaufte mir das Buch über ZVAB. Es wird mir nicht wieder abhanden kommen und wer weiß, vielleicht erzähle ich die Geschichte vom Wolf Robber, wenn ich mal wieder mit Spinnrad und Wollkorb unterwegs sein kann. Vielleicht erzähle ich die Geschichte aber auch ganz anders, so wie mein Vater zuerst, denn die aus dem Buch ist ein bisschen traurig.

6 Gedanken zu „Robber. Mein Teddy, der alle Geheim- und Kümmernisse kannte.“

  1. Wie wunderschön, liebe Gudrun. ❤
    Und so ein süßes Foto von dir znd Robber. Wie liebevoll du deinen Teddy ansiehst. Zauberhaft.
    Ich habe auch einen Teddy gehabt, den ich sehr geliebt habe. Und eine Puppe. Die hat mich oft getröstet.
    Liebe Grüße zu dir,
    Martina

    1. Meine Liebe zu dem Teddy hat mein Vater gut eingefangen. Mir gefällt das Foto auch. Mein Vater hatte einen guten Blick. Er war im Kulturbund in einem Fotoclub und ich weiß noch, wie peinlich mir das war, Fotos von mir in einer Ausstellung zu sehen.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Martina.

  2. Mich begleitet seit meinem ersten Lebensjahr auch so ein Teddy. Ich schrieb Dir ja schon mal, liebe Gudrun, dass er mein Trostbär war. Inzwischen ist er mehrmals überstrickt, und ab und zu musste sein Innenleben auch etwas nachgefüllt werden. Aber es gibt ihn immer noch. Ich weiß noch, dass ein Junge ihn mir einmal weggenommen hatte und ich weinend nach Hause lief, weil mein geliebter Bär fort war. Mein Vater ging dann mit mir auf die Suche nach dem Jungen. Wir konnten ihn sogar finden, und so habe ich mein Bärchen wieder ganz glücklich in die Arme schließen können.
    Er kennt übrigens auch all meine Geheimnisse. Wir haben uns beide viel und gern unterhalten.
    Von Wolf Durian habe ich zwar einiges gelesen, „Robber“ allerdings nicht. Sollte ich vielleicht mal nachholen
    Einen lieben Gruß von der Silberdistel

    1. Ja, stimmt, liebe Silberdistel. In deiner Bibliothek gab es bestimmt einige Bücher von ihm.
      Ich habe auch noch Teddys meiner Kinder. Ich kann sie einfach nicht weg tun. Und so sind sie schon einige Male mit mir umgezogen. Ihre Geheimnisse haben sie mir allerdings nicht verraten. Da sind sie ihren jetzt großen Kindern treu.
      Ganz liebe Grüße an dich.

  3. Guten Abend liebe Gudrun,

    was für ein berührender Eintrag, und so ein schönes liebevolles Bild 🙂 das war ein ganz tiefes Band zwischen Euch. Das Gefühl kann ich gut nachempfinden …hatte als Kind eine Stoffkatze, ohne die ich nirgendwo hingegangen bin. Am Ende war sie ganz zerschlissen, aber ich wollte sie unbedingt behalten.

    Danke dir fürs Teilen deiner Erinnerungen ..die auch bei mir viele Erinnerungen wecken 🙂 Ein Buch, das mich als Kind sehr berührt hat und auch manchmal traurig gemacht, ist von Astrid Lindgren „Die Brüder Löwenherz“. Ich habe es mir später wieder gekauft ..und die Gefühle beim Lesen waren dieselben.

    Einen schönen vierten Advent wünsche ich dir und schicke dir liebe Grüße,
    Ocean

    1. Hallo, liebe Ocean,
      es ist mir auch aufgefallen, dass die Gefühle der Kindheit wieder kommen beim Lesen der Bücher von damals. Das Buch musstecich mir einfach wieder besorgen, so wie auch mein Lieblingsmärchenbuch mit den tollen Illustrationen. Bei meinem alten Märchenbuch löste sich die Bindung. Ich hatte es zur Restaurierung mit in unsere Druckerei genommen und ausgerechnet da hatten wir einen Wasserschaden. Das Buch war hinüber, aber jetzt habe ich wieder eins und bin sehr glücklich darüber.
      Es ist sehr schön, dass du mich besuchst, liebe Ocean. Ich freue mich sehr.
      Herzliche Grüße an dich.

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