„Ohhhh, Schnee!“, sagte die Tochter am anderen Ende der Welt. „Schickst du mir Bilder?“
Na klar, das mache ich. Herr E. war allerdings schneller mit seinem Handy und der Schwiegersohn, der in Deutschland sein Studium gemacht hatte, antwortete:
„Oh, es hat geschnitten!“
Wir fanden das so niedlich und mussten herzlich lachen.
Na klar, schicke ich auch Bilder. Viel Schnee ist es ja noch nicht, aber immerhin hatte es schon etwas vom Puderzuckerzauber.
Das wird der letzte Beitrag, den ich am Lieblingsschreibtisch in meinem Zimmer verfasse. Ich heize da nicht und so langsam wird es empfindlich kalt.
Ich habe nach einer anderen Lösung gesucht und habe auch eine gefunden.
Früher stand mein Schreibtisch im Wohnzimmer. Jetzt gehört mir das Zimmer nicht mehr alleine und ich habe nicht mehr so viel Platz. Mein großer Schreibtisch, der mir so gute Dienste geleistet hat, wird mich verlassen. Bei mir zieht ein Computertisch ein, auf dem auch alles Platz hat, was ich brauche, also auch das Grafiktablett. Wenn also Computerarbeiten anstehen, rollere ich den ganzen Kram ins Wohnzimmer. Bin ich fertig, rollert alles wieder zurück an seinen Platz in meinem Zimmer. Egal, ob ich am Computer sitze, am Spinnrad oder am Webrahmen, ich werde es immer nicht kalt haben, muss allerdings die Werkzeuge austauschen.
Wenn Schnee fällt ist es fast so, als ob es ganz still wird draußen. Sogar die Spatzen hören auf, lauthals zu zanken im Bäumchen vor dem Wohnzimmerfenster. Schon als Kind habe ich immer andächtig zugesehen, wenn die Flocken langsam zur Erde trudelten.
So, und jetzt verziehe mich wieder an mein Spinnrad. Wolliges ist gerade genau richtig im Moment.