Regen

Der Regen benetze nicht nur die Felder,
sondern auch die verwundeten Herzen.
– Altirischer Segenswunsch –

Kaffee trinken unter dem Dach der Terrasse.
Und dann sah ich im Gartenteich einen Tropfen hineinplumsen. Und dann noch einen und noch einen. Regen. Es begann wirklich zu regnen. Wie oft habe ich mir das gewünscht!

Regen

Endlich musste mal nicht entschieden werden, wo man mit der Gießkanne hin wandert und was noch warten muss. Es gab genug für alle Pflanzen und auch den Tieren wird es gut tun. Schnuffi (unser Garten-Igel) wird bestimmt trotzdem wieder zum Teich kommen.
Ich freute mich wie Bolle über den Regen. Wie gut das roch!

Regen auf der Rose

Hinterher war alles wie blank geputzt. Die Vögel hüpften durch das Gras. Es roch nach feuchter Erde. Ich bildete es mir bestimmt nur ein, aber es schien, als ob sich die Bäume und Büsche aufrichteten, dem Regen entgegen. Für den nahen Auwald ist es viel zu wenig.

Anderswo ist die Aussicht auf Regen ganz schlecht. Wenn ich von Hungersnöten lese und Bilder von verdurstetem Vieh sehe, wird es mir eng ums Herz. Und wieder treiben mich die Gedanken um, was ich als winziges Rädchen im Getriebe tun kann. Zwei umsetzbare Sachen sind mir eingefallen.

Wolle aufhängen nach dem Regen

Die Wolle, die ich geschenkt bekommen habe, ist gewaschen und darf nun trocknen. Ein bisschen Regen macht ihr nichts aus. Das ist wie weichgespült.
Wenn sie trocken ist, werde ich sie verlesen und kämmen.
Ich würde gerne das Spinnrad mit in den Garten nehmen.

Adieu, Oktober.

Eigentlich mag ich den Oktober nicht so sehr, denn dann fängt mein Rheuma an, zur Hochform aufzulaufen. Das Wetter war aber fast sommerlich und Herr E. überredete mich, mit in den Garten zu kommen. Ich habe sogar noch mal im T-Shirt herumgesessen.

Wir haben auch einiges geschafft, außer Grillen und in der Sonne sitzen. Der Igel hat sein Winterquartier gerichtet bekommen aus Ästchen und Laub, die Vögel bekamen ihr Futter, die zu Hause gezogenen Nelken kamen in die Erde.

Mit den Schilfblüten wollte ich immer mal Wolle färben. Ich schaffe es aber nicht mehr, weil ich nicht mehr lange stehen kann und der Färbetopf zu schwer geworden ist für meine Hände. Nun tummeln sich Libellen und andere Insekten am Schilf. Gut so.

Herr E. hatte mir meinen Stuhl in die Sonne gerückt, neben die Herbstastern gestellt. Noch immer waren dort allerlei Insekten zu sehen. Nun ja, sie sind schon arg taumelig, aber auch sie nutzten die letzten warmen Tage im Oktober und besuchten die wenigen, noch vorhandenen Blüten.

Sie sind schon arg taumelig im Oktober

Meine Gartenmeise war diesmal zickig. Ständig drehte sie sich um, tippelte hinter den Futterplatz oder machte sich einfach davon. Gut dann eben nicht! Ich wollte die Kamera schon einpacken. Es war ja auch schon spät geworden.
„Warte mal noch,“ sagte Herr E. „da gibt es bestimmt noch ein Motiv.“

Fast alle Blumen sind verblüht, aber einige wenige halten sich tapfer. Ich fand es interessant, wie sie sich alle in den letzten Sonnestrahlen zeigen konnten, während vieles schon in der Dämmerung versank.
Wir machten uns dann aber auch wieder auf den Weg nach Hause.

eine der letzten Rosen im Oktober-Abendlicht

In dieser letzten Woche im Oktober hätte ich noch so vieles zu schreiben gehabt, aber es ist besser, wenn ich alles, was mich im Moment arg belastet, alleine verarbeite. Es ist gerade etwas viel. Ich habe gerade viele Fragen und suche nach Antworten. Es ist vielleicht kein Zufall, dass ich gerade am heutigen Tag im Oktober meinen Großvater und meine Eltern sehr vermisse. Sie haben mir ja schon vieles mit auf den Weg gegeben. Ich habe nur nicht geglaubt, dass ich ihre Erfahrungen mal so dringend brauchen werde. Mir fehlen die Gespräche mit ihnen.

Aber jetzt erstmal: Adieu, Oktober!

Ruhe und Wärme in meinem Garten.

Beides tut mir gerade gut, sowohl die Ruhe und wie auch die Wärme. Ich nutze die Zeit und bin viel draußen, entweder im Garten oder aber auf dem Balkon. Die nächsten drei Tage wird es mir dann doch etwas zu heiß werden und so habe ich jetzt mal Zeit für meinen Rechner.

Gemüse pflanzen in meinem Garten
noch sind es Winzlinge

Herr E. hat mein Hochbeet neu hergerichtet und befüllt und ich habe Gemüsepflanzen gepflanzt und einiges gesät. Noch sind Kohlrabi, Stangensellerie und Salat klein, aber bei guter Pflege wird da schon gut was daraus.
Alles, was ich nicht kaufen muss, hilft wirtschaften. Die unbehandelten Blätter beispielsweise kommen in die Suppe oder werden zu Gemüsepaste verarbeitet.

rote Johanna in meinem Garten
die rote Johanna

Die roten Johannisbeeren verarbeite ich gerade. Die Ernte war zumal reichlich und so koche ich ein, setze Likör an und koche Gelee. Einige frische Blättchen wandern in meinen Wintertee.
Der Wasserdost fühlt sich offenbar wohl in meinem Garten. Er hat sich prächtig entwickelt. Auch er wird mir einige Blüten abgeben für Tee und Tinktur. Ich hatte immer Wasserdost in meinen Gärten, so nun auch jetzt wieder.

Wasserdost im Garten
Wasserdost

Mein Kräuterbeet indess nimmt auch langsam Gestalt an und auf den Baumscheiben wächst jetzt Thymian.
Die „Vogelbande“ wartet jedes Mal schon auf uns. Die Vögel fressen gerade wie die Raupen. Der Futterspender ist in kurzer Zeit wieder leer. Die Altvögel bringen ihre Jungen mit, die kleinen und fluffigen, und die müssen nun sehen, wie sie dann alleine klar kommen mit Gudruns Futter. Nur der allererste Anflug ist etwas sehr ungeschickt.

Reiherabwehr durch ausgedientes Katzennetz
neue Verwendung für das Katzennetz

Das Katzennetz hat inzwischen eine neue Verwendung gefunden. 🙂
Alles Kleingetier kann trotzdem noch am Rand trinken und baden. Nur an die Fische kommt niemand mehr. Jedes Jahr wieder holte sich der Reiher die kleinen Kois. Jetzt haben wir für Schutz gesorgt und hoffen, dass wir sie auch im nächsten Jahr in dem Teich im Garten noch haben.

Die Abendstimmung gefällt mir immer besonders im Garten. Es wird ruhig, die letzten Sonnenstrahlen geben ein schönes Licht und sowohl die Erde, als auch die Pflanzen atmen auf, wenn sie Wasser bekommen.

————————————————————–

Ich habe zwar längere Zeit nichts von mir hören lassen, aber es geht mir gut. Meine Schockstarre ist vorbei ob der Krisen dieser Zeit. Es war ja vieles zu erwarten. Wissenschaftliche Publikationen dazu gibt es ja schon seit Jahrzehnten. Und die Reaktionen darauf waren viel zu wenig. Meine Ideale habe ich auf den Prüfstand gestellt und ja, ich habe sie immer noch.
Wie es mit meinem Blog weiter gehen wird, weiß ich noch nicht so genau. Mal sehen, was die Zeit noch bringt.