Das Wehe der Welt und wie ich damit klar komme

Dicht neben dem Wehe der Welt, und oft auf seinem vulkanischen Boden, hat der Mensch seine kleinen Gärten des Glücks angelegt.“

Friedrich Nietzsche

Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, I, Aph. 591

Nein, man kommt nicht umhin, das „Wehe der Welt“ zu sehen. Würde ich darüber schreiben wollen, dann würde es den Rahmen hier sprengen. Alle Nachrichten lasse ich in Dosen an mich heran. Sonst wäre es nicht auszuhalten. Im Moment habe ich das Gefühl, dass noch nie so eine Menge an ungelösten Problemen existierte und es noch nie so eine Uneinigkeit gab, wie sie gelöst werden sollen. Will man das überhaupt? Oder geht es immer mehr um Eigennutz.

Ich spreche nicht von persönlichen Problemen, sondern von denen der Welt, wie Kriege, Hunger, Umweltzerstörung. Manchmal fühle ich mich hilflos und um nicht in dieser Hilflosigkeit zu erstarren brauche ich Orte an denen ich mich wohlfühle, Momente, die mir Glück bescheren und Tätigkeiten, die für Zufriedenheit sorgen. Die Welt retten, wie in ganz jungen Jahren will ich nicht mehr, weil ich es nicht kann, aber kleine Gärten des Glücks anlegen, nicht nur für mich, das kann ich.

Orte für Ruhe und Besinnung

Ein Ort, um das Wehe der welt zu ertragen

Die Saale bei Bad Dürrenberg ist ein Wohlfühlort, an dem ich die Zeit und mich vergessen kann. Hier komme ich zur Ruhe und kann dann auch über Handlungs-Strategien nachdenken. Das ist oft unbequem.
Die Umwelt ist mir nicht egal, denn ich möchte solche Wohlfühl-Orte für alle Menschen auf dieser Welt.

Momente des Glückes in meiner kleinen Welt

Diese Tiere haben mich gelehrt, wie man in der Welt, der kleinen und der großen, zusammenleben kann,

Diese Tiere haben mir gezeigt, wie man miteinander und füreinander leben kann, zum Vorteil von allen. Ich habe Wasser geschleppt, bin mit ihnen über Weideflächen gezogen, habe aufgepasst, dass keines verloren ging, habe Klauen geschnitten und Hundepfoten mit Betaisadona eingepinselt. Ich empfand das nicht als Plagerei. Es war selbstverständlich und hat mir Freude gemacht. Man sieht es, gell? Und dabei hatte ich die größte Krise in meinem Leben gerade hinter mir.

Zufriedenheit mit Geschaffenem

Etwas schaffen und davon abgeben zu können ist etwas Wunberbares.

Über Weiden ziehen kann ich nicht mehr, aber die Wolle der Schafe verarbeiten, das geht noch. Ist wieder etwas entstanden, für mich oder zum Verschenken, dann bin ich zufrieden und auch dankbar. Ich komme zurecht, habe mein Lachen nicht verloren und kann immer etwas abgeben.

So, und nun gibt es Tee mit einem Nachbarn. Nietzsche lege ich für heute weg.

Vom Gefühl, immer von allem zu wenig geben zu können.

Manche Menschen sind es mir Wert, dass ich ihnen etwas geben möchte. Ich möchte ihnen Freude geben und Achtung zeigen, Danke sagen oder einfach nur etwas für sie tun. Für mich tun sie ja oft auch jede Menge Gutes.

Das Wetter ist nicht gerade toll. Schneeregen und ordentlicher Wind wechseln sich ab mit sonnigen Abschnitten. Ich bin froh, dass ich nicht raus muss. Mir wurde sehr geholfen, dass ich mit allem versorgt bin, was ich brauche. Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, möchte aber manchmal ganz viel zurück geben. Und oft denke ich, dass ich dafür nicht genug habe.

„Vom Gefühl, immer von allem zu wenig geben zu können.“ weiterlesen