Islandwolle

Meine Tochter hatte mir zu Weihnachten Islandwolle geschenkt und dazu ein Buch, „Island Socken“ von Hélène Magnússon. Ich habe mich riesig gefreut, weil Gudrun und Wolle ja sowieso irgendwie zusammenhängen. Das ist das, was ich mit Weihnachtsgeschenken meine. Wir schenken uns immer etwas, aber alles wird mit Bedacht ausgewählt. Wir machen das immer so in der Familie und bestimmt taucht das eine oder andere Geschenk in einem Blogbeitrag auf.

Das Buch ist wunderschön. Neben Mustern und Anleitungen erfährt man viel über die Geschichte des Strickens und über Island, seine Schafe und Traditionen.
Kaum war mein Besuch wieder nach Hause gefahren, kramte ich die Stricknadeln aus.

Meiner Tochter musste ich versprechen, dass ich diesmal wirklich etwas für mich stricken werde. Ich Frosthucke entschied mich für Socken. Ich suchte mir ein Muster aus und los ging es.
Die Islandwolle ist so schön und für Socken auch wunderbar geeignet, dass ich gern mehr davon haben möchte. Mütze und Handschuhe sollen auch noch entstehen. Die Wolle ist nicht ganz gleichmäßig dick. Sie sieht aus wie handgesponnen und genau das gefällt mir sehr.

Meine Socken aus Islandwolle habe ich nun schon fertig. Inzwischen sind auch die Fäden vernäht. Nun können sie mich immer zur Physiotherapie begleiten.

Ich wollte immer mal nach Island reisen, aber nie wollte jemand aus der Familie mit mir mit. Alle zieht es immer nach Süden. Jetzt ist das Reisen doch recht beschwerlich für mich geworden. Schön, dass die Wolle jetzt eben zu mir gereist ist. Ich kann übrigens gut verstehen, warum die Schafe und ihre Wolle in Island so geliebt werden. Aber dazu ein andermal.

Wenn es Abend wird im Spinnstübchen …

… dann ist alles irgendwie gut.

Ich verarbeite gerade in meinem Spinnstübchen die letzte Wolle der Leineschafe vom NABU nebenan. Das fertige Garn werde ich mitnehmen, wenn ich wieder auf große Reise gehe. Schließlich will ich auch dort etwas zu tun haben und ich möchte den Farmer mit seinen Schafen und Ziegen wieder besuchen und auch etwas schenken aus der Wolle von hier.

Die letzte Wolle der Leineschafe wird verarbeitet

Abends ist es in meinem Spinnstübchen besonders gemütlich. Das Spinnrad surrt (ohne Strom), der Tee duftet (und sorgt für Wärme), gedämpftes Licht lässt vieles unwichtig erscheinen, auch meine Schmerzen, die gerade heftig sind, auch weil es jede Menge Tricker gibt.

Gemütlichkeit im Spinnstübchen
Wärme und ein bisschen Lichterglanz

Gleich werde ich in meinem Spinnstübchen die beiden Fäden verzwirnen, so dass es ein ausgewogenes Garn ergibt. Und nebenbei werde ich Musik hören, diesmal Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. Es passt ja irgendwie zu der Winterzeit jetzt, stimmt’s? Ich erwische mich gerade dabei, dass ich das im Spinnrad im Takt der Musik trete.
Meinem Musikervater bin ich sehr dankbar, dass er mich Hören gelehrt hat. Nichts ergreift mich mehr als Musik.

zwei Spatzenmädchen vor dem Spinnstübchen

Etwas Schönes möchte ich aber noch zeigen. Das sind zwei Spatzenmädchen aus der Spatzengang, die sich jeden Tag am Futterplatz von meinem Fenster tummeln. Für ihr Futter werde ich immer sorgen, denn ich bin sehr froh, dass sie im Winter hier bleiben. Manche von meinen gefiederten Freunden haben Namen. Nein, ich werde nicht wunderlich. Ich war schon immer so. 😀

Ach, es sind manchmal die ganz kleinen Dinge, die einem das Herz erwärmen können.