Begebenheiten und Inspiration

Manchmal gibt es Begebenheiten im Leben, die man nie wieder vergisst. Sie geistern immer mal im Hirn herum und manchmal bieten sie bei neuen Tätigkeiten den Anlass zur Inspiration.

Als ich bei meiner Tochter in Los Angeles war, hatte ich mir gewünscht, den Ozean zu besuchen und mit beiden Beinen darin stehen zu können. Eines Tages packte mich meine Tochter ins Auto und wir fuhren zum Pacific. Im Sand läuft es sich gar nicht gut und so hatte ich rechts und links eine Helferin und einen Helfer, meine Tochter und Herrn E. Ich gab mir alle Mühe, denn ich wollte unbedingt zum Wasser. Plötzlich standen wir an einem Hang. Zwei oder drei Meter ging es hinunter. Runter gekommen wäre ich ja und wenn es auf dem Poppes gewesen wäre. Aber wer soll mich da wieder hoch hieven?
Also kehrten wir um und fuhren an eine andere Stelle.

Diesmal kam ich bin zum Wasser, krempelte mir die Hose hoch so weit es ging und stakte hinein in den Ozean.
Was das für ein Gefühl war!
Mit allen Sinnen nahm ich den Ort war, an dem ich mich befand: Ich roch das Salzwasser, bewunderte die Farben, je nachdem wie das Licht auf das Wasser fiel, ich hörte die Wellen an das Ufer brechen.

Das alles fiel mir jetzt wieder ein.
Jedes Jahr um diese Zeit stricke ich Hüttenschuhe, die ich dann Weihnachten verschenke. Und das werden diesmal Ozean-Schuhe, denn mein Erlenbnis dort gab mir die Inspiration für das Garn, welches ich verspinnen und verstricken wollte.

Inspiration: Die Farben des Ozeans

Zuerst habe ich verschiedene Wollfarben mit den Handkarten gemischt und zusammenkardiert. Die Wolle erschien mir zu weich und so habe ich beschlossen, dem Garn einen blauen Faden, straffer gesponnenem, zu spinnen und mit zu geben.
Über meine Inspiration war ich recht glücklich, weil es eine gute Möglichkeit ist, Rester zu verwerten.

Hüttenschuhe

So, die ersten sind fertig. Ein Paar muss noch seine Sohlen angenäht bekommen und ein Paar muss ich noch stricken. Ich freue mich, denn in diesem Jahr gibt es Ozean-Schuhe. Herbst und Winter können kommen.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, viele gute Gedanken und Erinnerungen. Und vielleicht schleichen sich dann auch allerlei Inspirationen an. Gebrauchen können wir das sicherlich alle.

Keramik von Elsi Bourelius

„Wir schenken uns nichts“ klingt immer edel, trifft aber für mich, meine Familie und auch Freunde nicht zu. Das muss nicht viel kosten und wir übertreffen uns auch nicht, um mit Preisen zu glänzen. Aber etwas Besonderes sollte es schon sein, etwas was erfreut oder was sich der Beschenkte schon lange wünscht.
Mein Sohn hatte mir aus Schweden eine Keramikfigur von Elsi Bourelius mitgebracht, die er in einem Loppis fand.

Keramik-Vase von Elsi Bourelius
Die Figur ist eigentlich eine Vase

Als ich sie sah, habe ich die Keramikfigur von Elsi Bourelius sofort in mein Herz geschlossen. Sie gefällt mir sehr und , wie überhaupt die Kunst der Bourelius. Ich wollte natürlich nun auch wissen, wer Elsi Bourelius war und fand im schwedischem Wikipedia folgendes:

 Elsi Margaretha Bourelius, geboren am 8. April 1909 in Kalmar, gestorben am 26. Mai 2001, war eine schwedische Keramikerin und Aquarellistin.
Sie war die Tochter des Lake House-Ombudsmanns CO Wahlquist und Hillevi Carlström und ab 1937 mit Kewe Bourelius verheiratet und Mutter der Keramikerin Margareta Bourelius. Sie studierte von 1929 bis 1934 an der Hochschule für Kunst und Industrie in Stockholm. Als Stipendiatin des Schwedischen Handwerksverbandes studierte sie 1936–1937 an der Handwerkerschule der Stadt Berlin sowie im Selbststudium auf Reisen nach Dänemark und in die Niederlande. Anschließend praktizierte sie eine Zeit lang bei Steninge Keramik und Gabrielverken, bevor sie zunächst eine Keramikwerkstatt in Tullinge gründete, die 1937 nach Löberöd in Skåne verlegt wurde. Sie nahm an Ausstellungen in Stockholm, Jönköping, Karlskrona und Tullinge teil. Ihre Kunst besteht aus nützlichen und dekorativen Objekten aus Keramik. Sie signierte ihre Werke mit elsi oder mit ihrem vollen Namen.“ 

Ich merkte erst einige Zeit später, dass die Figur eigentlich eine Vase ist, zumal man ihr doch schon Kunstblümchen in den Arm gelegt hatte. Ich musste dann natürlich gleich probieren, wie es zum Beispiel mit Schafgarbe aussieht oder aber auch herbstlich mit roten Beeren. Bestimmt wird die Keramikfigur noch einiges zu tragen haben, weil es sich noch viel finden lässt im Garten.

Danke, lieber Sohn. Du hast mir nicht einfach nur einen Gegenstand geschenkt, sondern indess auch Anregung, mich mit Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten zu beschäftigen, mich auseinander zu setzen und eigene Ideen zu entwickeln. Das ist ein großer Schatz.
Vielen Dank.