Auf einer Farm mitten in der Millionenstadt Los Angeles

Den Enkel hatten wir etwas eher aus dem Kindergarten abgeholt, denn wir wollten auf einen kleine Farm. Dort sollte es auch Ziegen und Schafe geben und das interessierte mich nun. Wie kommt ein junger Mann dazu, Ziegen und Schafe, Hühner und Enten zu halten, mitten in der Stadt Los Angeles., da wo jeder erstmal Beverly Hills, die Wall of fame oder Hollywood denkt? Das wollte ich herausfinden.

ein Farmer in Los Angeles (@pez-farm Los Angeles)

Der Schwiegersohn und Herr E. waren unterwegs nach Las Vegas. Mein Ding ist das nicht; zu laut, zu krell, zu bunt. Auch dem Enkel wollten wir das ersparen und so blieben meine Tochter, ich und der Enkel in Los Angelas. Und auch hier hatten wir etwas besonderes vor.

Wir hatten uns für einen Besuch der Farm angemeldet und wurden schon erwartet.
Der junge Mann erzählte mir dann, dass sein Vater außerhalb von Los Angeles eine Farm hatte und Tiere. Er war sehr, sehr gerne dort. Und als er später mit seiner Schwester das Haus mit Nebengelass in LA fand, gründete er seine eigene kleine Farm. Mit zwei Ziegen fing er an. Inzwischen leben viele Tiere da, auch Schafe, Hühner, Enten, Gänse.

Ich finde das bewundernswert, wenn jemand seinen Traum lebt und sich nicht beirren lässt. Der Farmer tut nicht das, was er soll und was erwartet wird, er macht das, was er möchte und was er dann auch gut kann. Reich wird er nicht werden mit der Farm, aber ich glaube, das will er auch nicht. Der junge Mann sah sehr zufrieden aus, als er uns herum führte.

Jeder kann ihn und seine Tiere besuchen und dann erzählt er von seinen Tieren, was sie fressen, wie sie leben. Man kann sie streicheln und das freut die Kindergruppen aus der großen Stadt sehr. Über Gemüse für die Tiere freut man sich hier immer oder über eine Spende über eine amazon Wunschliste (Tierbedarf).

Der Junge Mann gab mir eine Handvoll Wolle und fragte, ob ich auch die Wolle seiner Schafe verarbeiten könnte. Die Schafe muss man nicht scheren. Sie wechseln die Wolle im Laufe des Jahres. Im Mittelalter war das bei uns auch so: Man sammelte auf, was die Schafe ablegten.

Schafe gab es natürlich auch auf der kleinen Farm
die Schafe mit ihrer Wolle

Klar, kann man auch die Wolle verarbeiten. Kämmen müsste man sie, denn es sind Stichelhaare drin. Aber dann … Und wieder vermisste ich mein Spinnrad.
Der Mann erzählte mir noch, dass seine Mutter immer gestrickt hat. Meine Tochter will ihm beim nächsten Besuch den Schal zeigen, den ich ihr aus selbstgesponnener Garn gestrickt habe.

Mein Enkel war sehr glücklich bei den Tieren auf der Farm. Am Ende rochen wir alle etwas nach Ziege, aber es gibt ja Wasser und Seife.
Das war eine Geschichte von einem besonderen Menschen, den ich hier traf. Mir begegneten viele und genau das war es, was mir auf der Reise so gut getan hat.

Schlafenszeit für die Tiere der Farm
Abendbrot und Schlafenszeit