Plaza heißt Quadrat, wenn man es aus dem Spanischen übersetzt. Als Los Angeles 1781 gegründet wurde, bestand die erste Amtshandlung darin, ein Zentrum zu schaffen, von dem aus sich die Stadt entwickeln konnte. Die Plaza, El Pueblo de Los Angeles, wurde ein Rechteck und alle Ecken zeigten auf eine Himmelsrichtung.
Ich habe den Ort mal versucht, zu zeichnen. Ich musste sowieso mal wieder üben und habe festgestellt, dass es mir wiewohl nicht mehr so locker von der Hand ging.
Alles, was ich gerade mal nicht für so wichtig hielt, habe ich weggelassen. Ich nutze die Zeichnung trotzdem, weil ich nunmal nicht gerne fremde Arbeiten nehmen möchte.
Nach dem Besuch in der Adobe Avila schlenderten wir über die Olvera Street einer historischen Straße in der Innenstadt von Los Angeles. Sowohl zahlreiche Restaurants gibt es hier , als auch viele Marktstände an der Straße und in den Häusern daneben. Die mexikanischen Traditionen sieht und fühlt man hier ganz deutlich. An manchen, farbenfrohen Sachen konnte ich mich zum Beispiel nicht satt sehen. Ein Paar Schuhe hatte es mir besonders angetan, aber als ich mich endlich zum Kauf entschlossen hatte, war der Marktstand indessen verschwunden. Tja!
„Kommt wir gehen jetzt dahin, wo Ramba-Zamba ist“, sagte meine Tochter dann. Und tatsächlich war Musik zu hören, mexikanische Klänge, solche bei denen man immer „mitwippen“ muss.
Hier auf dem alten Platz erlebte ich zwei Dinge. Die erste war, dass hier wirklich multikulturelles Leben zu spüren war und das zweite , dass diese Menschen eine unglaubliche Lebensfreude ausstrahlten, eine die zudem noch ansteckend war.
Hier wurde getanzt und niemand hat es interessiert, was man anhatte, wie man aussah, wie alt man war und wie gut zu Fuß.
Zweimal in der Woche ist das so. Alte und Junge sah ich, Herausgeputzte und welche, die gerade von der Arbeit kamen. Wer nicht tanzen wollte oder konnte stand am Rand des Platzes. Viele hatten sich einen Klappstuhl mitgebracht. Sie schwatzten und lachten.
Alte und Junge tanzten; ich sah auch jemand mit Krücke. Eines aber hatten alle gemeinsam: eben diese Lebensfreude.
Das Fotografieren fiel mir an diesem Tag schwer. Ich saß im Rollstuhl, in einem, mit dem ich geschooben werden musste. Herumkommandieren, wo ich gerade mal hin musste, wollte ich nicht. Ich hatte nie den richtigen Standort, aber ich will die Bilder dennoch zeigen, die Lebensfreude der Menschen auf dem El Pueblo de Los Angeles. Wenn man sie am Abend fragen würde, ob sie sich einsam fühlen, dann bekäme man sicher zur Antwort: „Was ist das?“
Mein Enkel hatte ganz besondere Freude am Tanz der Menschen. Ganz konzentriert sah er einer jüngeren Frau zu, wie sie sich bewegte und zack!, war der Mann seine Tänzerin los. Mein Enkel sorgte an dem Tag für viel Spaß auf dem Platz.
Ich habe da mal einpaar „Schnipsel“. Den Tag werde ich so schnell nict wieder vergessen. Es war für mich eine Lektion! Die Stadt mit ihren Menschen begann ich zu lieben.