Und das nächste Projekt wartet schon.

Wenn ich etwas zu wuseln hatte, konnte ich mich schon immer gut entspannen. Als Kind habe ich mich immer auf die Sommerwiese gesetzt und einen Kranz geflochten aus allem, was ich fand auf der Wiese. Zu Hause bekam ich zwar Ärger, weil ich zu spät kam, aber den bekam ich mit Kranz auf dem Kopf. Alles war nicht so schlimm.

Zweimal hat es mir so richtig das Leben umgekrempelt, aber wirklich so richtig. (Ich glaube, das dritte Mal passiert jetzt gerade wieder.) Ach, darüber will ich nicht viele Worte machen. Geholfen hat mir immer, wenn ich mich auf etwas konzentriert, probiert und verworfen, noch mal gemacht und schließlich geschafft habe. Dann habe ich mich gefreut wie Bolle und hatte auch Kraft, mich um anderes, manchmal arg Unangenehmes zu kümmern.

Das Projekt Schal ist beendet und bei den Hüttenschuhen warte ich noch auf die Sohlen. Dann kann ich die Schuhe gestalten, nach meiner Art. Darauf freue ich mich schon sehr.Eigentlich habe ich die Wollprojekte nur angefangen, damit die Hände beschäftigt sind und der Kopf frei wird. Jetzt und wenn ich jünger wäre könnte ich mir vorstellen, so etwas beruflich zu machen. Auf diesen Beruf wäre ich nie gekommen, damals, als ich mich entscheiden musste.

Beide Gestricke kommen dann in die Geschenkekiste, denn sie werden mich verlassen. Es ist schön, wenn ich etwas zu geben habe. Und Wolliges ist vielleicht gar nicht so schlecht bei den Aussichten für den Winter.

Weben - das nächste große Projekt wartet
der Webrahmen wartet schon auf seinen Einsatz

Mein Ashford Webrahmen ist zusammengebaut und steht schon auf seinem Untergestell. Eigentlich habe ich mir vorgenommen, dass ich ihn erst in Betrieb nehme, wenn ich wieder aus Kalifornien zurück bin. Ich befürchte nur, dass ich das nicht schaffe. Das Projekt Weben zieht mich zu sehr in den Bann. Probieren muss ich das bestimmt schon mal.

Seifen filzen ist auch ein Projekt, was ich immer wieder mache, jährlich so zu sagen. Die Hülle filzen ist zwar nicht ganz angenehm für mich und ich brauche immer mal Pausen, aber mir macht es großen Spaß, mit der Nadel Motive aufzufilzen. Ich habe so auch immer ein kleiners Mitbringsel oder ein Geschenk für Menschen, die ich mag.

Ich begebe mich mal wieder zu meiner Wolle. Der Wollkorb ruft schon nach mir. Tja, was soll man da machen? 😀

12 Gedanken zu „Und das nächste Projekt wartet schon.“

  1. Liebe Gudrun, ich bin schon sehr gespannt, was Du mit Deinem neuen Webrahmen alles zaubern wirst. Ich kann mir gut vorstellen, dass es schon richtig in den Fingern juckt, wo er nun fertig aufgebaut ist.
    Deine schönen Filzprojekte haben mir alle sehr gefallen. Man kann ihnen immer richtig ansehen, wieviel Spaß Du beim Gestalten hattest.
    Liebe Grüße und weiterhin gutes Gelingen mit allem, was Du an neuen Projekten vorhast, wünscht Dir die Silberdistel

    1. Ganz ehrlich, liebe Silberdistel? Ich bin auch gespannt. Für den Anfang bin ich schon gewappnet und da ich mich in vieles reingewuselt habe, wird das werden. Da es aber bestimmt etwas langsam geht zu Beginn würde ich wirklich bis nach meiner Reise warten. Mal sehen, ob ich das durchhalte.
      Das Nadelfilzen mache ich sehr gerne. Es ist wie Malen, nur eben mit Wolle.
      Herzliche Grüße an dich.

  2. Etwas zu gestalten, das dann auch „Gestalt annimmt“, ist etwas wunderbar Erfüllendes. Du hast jedenfalls ein beneidenswertes Talent, mit Wolle umzugehen, liebe Gudrun. Es wundert mich nicht, dass dich diese Arbeiten glücklich machen. Etwas zu können, das auch anderen Freude macht, ist ein Geschenk im doppelten Sinn.

    Ich hatte und hab in diesen Dingen leider zwei linke Hände. Alle Versuche seit frühester Kindheit scheiterten kläglich. Ich verkrampfe mich und meine Hände dabei. Keine Ahnung, warum das so ist.
    Weißt du, was ich als Kind werden wollte … Schaufenstergestalter … hihi.

    Der Schal ist wunderschön!

    Ganz liebe Grüße
    Andrea

    1. Ach, liebe Andrea, manchmal denkt man auch nur, dass man zwei linke Hände hat. Und manchmal hat einen das irgendeiner als Kind eingeredet.
      Damals, bei meinen Mediengestaltern in Ausbildung, hörte ich auch immer wieder den Satz: „Ich kann nicht zeichnen“. Dabei sollten sie nur eine Skizze machen zu dem, was sie vorhaben. Und was für tolle Zeichnungen dann doch noch entstanden sind!
      Schaufenstergestaltung, oh ja, das würde mir auch gefallen. Ich bewundere die, die eine kleine Geschichte erzählen. Ich kenne einen Optiker, der das kann und an einer Apotheke komme ich auch nicht vorbei, ohne erstmal zu kucken.
      Ich wollte immer mein eigenes „Spinnstübchen“ haben, wo ich meinen Wollkram machen kann und in dem mich jeder besuchen kann auf einen Tee oder Kekse. Für das Schaufenster hatte ich einiges gesammelt. Zu dem Spinnstübchen habe ich es nie geschafft, nicht mal als Ladenmieten in Leipzig niedrig waren. Ich habe immer am finanziellen Limit gelebt. Inzwischen hat sich das erledigt und ich mache meinen Kram zu Hause. Manchmal bekommt man einenrichtigen Webstuhl geschenkt. Das Geklapper allerdings gänge gar nicht in meinem hellhörigen Haus. Also geht es bei mir leise zu, manchmal viel zu leise.
      Ach ja, wenn man mir in jungen Jahren gesagt hätte, mit was ich mich mal beschäftigen würde, wäre wahrscheinlich mein Zeigefinge an die Stirn gewandert. 😀
      Ich schicke dir ganz liebe Grüße

  3. Was für feine Farben deine Wolle hat. Auf deine Webereien bin ich sehr gespannt. Ich habe da auch Lust zu, aber leider so gar keinen Platz. Nicht einmal für ein Spinnrad. Alles Liebe

    1. Ich bedauere das sehr, dass ich nicht mehr selbst färbe. Mein Essigbaum kann also seine Blätter behalten. Von dem Gelb war ich immer begeistert und es war auch dauerhaft haltbar.
      Ein Platzproblem habe ich auch. Der neue Wegstuhl ist klappbar, man kann ihn also mal wegstellen, wenn man eine Pause machen will. Das finde ich schon mal gut. Ich möchte bloß nichts Halbfertiges da drauf lassen. Nicht dass die Motten eine Party feiern, wärend ich mich in L.A. herumtreibe. Aber ich schleiche trotzdem ständig um den Rahmen herum wie die Katze um den Sahnetopf.
      Liebe Grüße zu dir.

  4. Da sind wir wirklich gleich liebe Gudrun: die Hände können nicht ruhen. Mit dem Webstuhl warten? Unmöglich. Der muss doch gleich probiert werden. Würde mir jedenfalls so gehen. Wenn Wolle kommt, dann muss ich stricken. Wenn ein Stickbild kommt, dann muss ich sticken. Früher bin ich jede Woche in die Dorfbibliothek gegangen und habe Bücher geholt für ein oder zwei Wochen. Und schon auf dem Heimweg musste ich lesen. Bis nach Hause warten? Das ging nicht 🙂
    Liebe Grüße von Kerstin.

    1. Haha, liebe Kerstin, wie ich das kenne! Ich hatte auch ständig Handarbeitsbücher aus der Stadtbibliothek im Rucksack. Die Abteilung in meinem Stadtbezirk war klein. Offensichtlich interessierte das hier niemand. Die Bibliothekarin musste die Bücher immer erst in der Hauptfiliale anfordern.
      Eigentlich wollten wir den Webrahmen noch nicht aufbauen. Dann fanden wir das besser, um zu schauen, ob alle Teile da sind. Und nun ruft der nach mir.
      Herzliche Grüße zu dir in die Aue.

  5. Du hast einen Webrahmen, wie schön! Es wird inzwischen wohl ziemlich voll in deiner Wohnung. Aber es ist richtig und ich finde es auch wichtig, dass man immer mal wieder etwas zu tun hat. Etwas was Freude macht und motiviert aktiv zu bleiben. Wie ich lese geht es nochmal nach LA. Dein Leben hat trotz aller Widigkeiten ganz schön Fahrt aufgenommen. Das freut mich ganz doll für dich 🙂

    1. Ach nein, Isa, voll wird es hier nicht. Ich räume alles immer weg, verstaue es, wenn ich es nicht mehr brauche. Von vielem habe ich mich getrennt, weil es nicht mehr gebraucht wird. Meine Kiepe wandert jetzt auf Mittelaltermärkte und mit Kindern bastele ich auch nicht mehr. Ich brauche also nicht mehr tausend Vorlagen, Schablonen, Malpinsel, Scheren ….Bestimmte Dinge, die mich an meine Zeit mit den Schafen erinnern, die bleiben. Und auch alle Handspindeln.
      Es steht tatsächlich wieder eine Reise an und ich freue mich sehr auf die Familie, die Freunde und auf Örtlichkeiten. Manches habe ich beim letzten Besuch nicht geschafft zu besuchen, wie die Reagan Library, das Griffith Observatorium oder Chinatown. Ich möchte meiner Tochter helfen und ganz viel Zeit mit meinem Enkelchen verbringen.
      Liebe Grüße zu dir.

  6. Oh wie schön dein Webrahmen ist aufgebaut, toll. Mit Untergestell ist bei der Größe auch wichtig. Wie breit ist der Webrahmen.
    Lässt sich gut mit weben mit dem Ashford. Meiner ist 40cm. Habe mich geärgert das ich ihn nicht größer genommen habe.

    Viel Spaß damit.
    Wir kurieren gerade unser Corona aus. Gott sei Dank nur leichter Verlauf.

    Liebe Grüße Marion

    1. Ach Mensch, Marion! Ich hatte so gehofft, dass es an euch vorbei zieht. Übersteht es gut ; das wünsche ich mir sehr.
      Das ist der 80er Rahmen. Ich will mir irgendwann mal noch einen anderen Spinnkopf Kaufen, um ganz dicke Wolle zu spinnen für einen Läufer. Jetzt aber übe ich erstmal und nehme das, was da ist.
      Gute Besserung wünsche ich euch.
      Liebe Grüße

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