Wir lachen viel zu wenig und manchmal kann es einen auch vergehen.

Das war das Fazit eines Telefonates mit der Freundin aus der Elsteraue. Und so kann es nicht bleiben, trotz alledem.

Mal wieder herzlich lachen – ich weiß nicht so genau, wann das tatsächlich so war. Wisst ihr, ich meine ein solches Lachen, bei dem einen die Tränen kommen.

Dass Lachen gesund ist und auch notwendig für das Seelenheil, soviel weiß man ja nun schon. Vergangen war es mir dennoch in den letzten Tagen. Da plagte mich ein Rheumaschub und das alleine ist schon schlimm genug. Bei den Berichten und Bildern aus Afghanistan war mir nicht nur das Lachen im Halse stecken geblieben. Mir kamen die Tränen. Ich war immer gegen diesen Einsatz in der Art dort gewesen, Genugtuung empfinde ich nicht.
Der Klimabericht kam nicht überraschend für mich, aber andererseits hat er mich schon erschüttert und da besonders die Gleichgültigkeit mancher.

Die Bundestagswahl geht mir am Poppes vorbei. Ich werde mich am Wahltag ins Wahllokal bewegen. Überlegen, wen oder was ich wähle muss ich nicht und daran ändert sich auch nix mehr.

Mein „Verlagszeuchs“ ist fertig, die Bewerbung für den Quartiersrat wird heute noch verschickt und mein Kistchen mit dem Wintertee aus selbst gesammelten Kräutern füllt sich langsam. Bei der Freundin auch. Och, ich tue mich verdammt schwer damit, etwas über mich sagen zu müsssen, finde das alles so unwichtig.

Manche Wiesen sehen recht üppig aus im Moment. Ich finde das immer wieder schön.

Sanddorn - mein Gesammeltes sorgt schon manchmal für Lachen und gute Laune
Sanddorn in Szene gesetzt mit Affinity Photo

Eigentlich wollte ich heute in den Garten, Erdproben holen. Ich will den PH-Wert des Bodens überprüfen. Bei der Baumschule Horstmann in Schenefeld habe ich gelesen, wie man das macht und warum das wichtig ist. Ich schreiben bestimmt noch darüber.
Das Wetter lädt aber heute nicht gerade zu einer Ausfahrt ein und so habe statt dessen halt mal wieder einen Rechnertag. Bildbearbeitung steht an und mit dem Videoschnitt bin ich gleichwie auch ein gutes Stücke weitergekommen. Das freut mich sehr.

Hopfen
Hopfen würde ich gerne auf dem Balkon haben.

Dieser Hopfen ist noch nicht reif, aber ich möchte unbedingt welchen haben. Bier brauen werde ich ganz bestimmt nicht, dagegen aber ab und an einen Tee werde ich mir gönnen. An den Tagen, wo das Lachen im Halse stecken geblieben ist zum Beispiel, wäre es vielleicht nicht schlecht.

Herbstastern
Herbstastern vom Balkon der Freundin

Meine eigenen überwinterten Herbstastern sind noch nicht so weit. Die Pflanze hat sich zwar prächtig entwickelt, aber sie blüht halt noch nicht. Das macht nichts. Alles braucht halt seine Zeit. Nur ich habe manchmal das Gefühl, dass sie mir langsam knapp wird.

Ich mache mich erstmal wieder vom Acker. So ganz nebenher ist mein Rechner wieder auf den neusten Stand gebracht und ich verschwinde jetzt wieder in meinen Programmen.

8 Gedanken zu „Wir lachen viel zu wenig und manchmal kann es einen auch vergehen.“

  1. Solche Tage und Phasen kenne ich auch nur zu gut (und es sind meist Tage in denen ich mich in exzessiven Musikgenuss flüchte, weil das dann für meine Stimmung am besten ist).
    Wobei ich insoweit wenigstens im Moment ganz froh sein kann, dass sich meine Unpässlichkeiten nicht als neuer Rheumaschub herausgestellt haben.
    Was die anderen Themen angeht, so gelingt es mir nicht, mich davon abzuschotten – insbesondere nicht, was die Geschichte mit Afghanistan angeht und die Peinlichkeiten, die unsere Damen und Herren Politiker sich in dem Zusammenhang gerade leisten – allen voran der Kanzlerkandidat der U-Parteien, der zwar ohnehin nie mein Favorit war, sich aber nun vollends disqualifiziert hat -was hoffentlich Ende September auch ein Echo in Form des Wahlergebnisses finden wird.
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    Was ich aber noch schreiben wollte:
    Deine Fotos sehen echt Spitze aus und deshalb bin ich um so mehr gespannt, was es in Zukunft an bewegten Bilder bei Dir zu sehen geben wird 😉

    1. Das, was in Afghanistan passiert, macht mich nicht nur traurig, es macht mich auch wütend. Ich habe mir gerade die Pressekonferenz des Heimatministers angesehen. Keine Verantwortung übernehmen, Schuldzuweisungen an die anderen, immer darauf bedacht, Rückendeckung in der gesamten (!) Bevölkerung zu haben und ansonsten nur Gelaber.

      Bei mir stand an, das Biologika zu wechseln. Das vorherige habe ich nicht vertragen. Ich wollte aber erst die Impferei hinter mich bringen und nicht an zwei Fronten kämpfen müssen. Das war auch gut so. Nur mein Rheuma hat nartürlich in die Hände geklatscht und mal wieder gezeigt, was es kann. Mist!

      Die bewegten Bilder werden nicht die Wucht werden. Ich muss immer alles so nutzen, wie es meine Kamera her gibt. Aber interessant ist es schon und mal sehen, vielleicht kann ich mal wieder eine kleine Animation aus meinen Zeichnungen machen.

      Grüße in den Norden, den ich unbedingt auch mal wieder besuchen möchte.

  2. Gelacht habe ich nicht bei deinem Post – aber mich gefreut und die schönen Bilder genossen – das ist doch schon unendlich viel – wie viele Menschen in Deutschland und in der Welt können das nicht, weil sie entweder nicht die Zeit haben oder nicht die Wohnung mit internetfähigen Geräten, an denen sie arbeiten können.
    Die Welt war noch nie gerecht, aber ich finde, sie wird eher ungerechter als gerechter. Manche werden durch Pandemien oder anderes Missgeschick stein-, stein- steinreich. Du nicht und ich auch nicht – will ich aber auch nicht.
    Aber jetzt will ich bald extra 3 gucken.
    Und tschüss!

    1. Nee, steinreich werde ich nicht und ein reicher Erbonkel ist auch nicht in Sicht. Ich glaube, das ist auch gut so. Ich muss halt sehen, was ich noch kann und einfach mein Ding machen. Einpaar Ideen hab ich noch.
      Früher hab ich immer, mehr aus Jux, gesagt: Ich ziehe auf eine Hallig. Jetzt weiß ich, dass das auch noch nicht weit genug weg ist von allem.
      Bestimmte Dinge krachen uns jetzt so richtig auf die Füße. Es ist keine Befriedigung, dass ich sagen kann: Ich habe es gewusst.
      Liebe Grüße an dich.

  3. Ich bin noch unentschlossen, was die Wahl angeht. Ich bin ja sonst meistens Briefwählerin, aber dieses Mal werde ich wohl doch im Wahllokal wählen, um erst dann zu entscheiden.
    Die Ereignisse in Afghanistan beschäftigen mich auch sehr und bei mir ist es auch eine Mischung aus Wut, Entsetzen und Traurigkeit. Da bin ich manchmal ganz froh, dass wir im Büro auch über so was reden. Tun kann man nix und die eigene Hilflosigkeit ist für mich auch schwer zu ertragen. Genauso wie die reflexartige Hetze der blau-braunen, die mal wieder so richtig Fahrt aufnimmt. Empathie natürlich mal wieder Fehlanzeige.
    Ich finde es völlig legitim, trotz allem auch das Schöne um uns wahrzunehmen, es nützt ja niemandem, wenn wir jetzt nur noch vor uns hin starren. Und so wie andere Leben wichtig sind, ist es auch unser eigenes und das was uns bewegt, beschäftigt, Freude oder auch Leid bereitet. Wir sollten uns nicht „banal“ vorkommen, weil das Leid woanders so viel größer ist. Das wird es immer sein, egal ob Afghanistan, Jemen, Sudan etc. Das eigene Leid zu vergleichen ist kein Weg, es führt nur dazu, dass wir uns selber nicht mehr ernst nehmen. Es wird immer jemanden geben, dem es schlechter geht. Was nicht heißt, dass man nicht auch mal überlegen kann, ob das eigene Problem gerade wirklich eines ist.

    1. Ja, das ist wirklich gut, wenn man reden kann. Da muss nicht immer alles stimmig sein, aber ich glaube so ist das nicht nur für einen selber gut.
      Das eigenen Leid vergleicht keiner hier, glaube ich. Mir fehlt meine Freundin aus Studienzeiten und einer Weiterbildung. Von ihr habe ich über die Region mehr gelernt als von allen Stunden im Geschichtsunterricht. Ich weiß nicht, ob ich sie jemals wiedersehen kann.

  4. Du möchtest lachen? Ein Lächeln kann ich dir vielleicht zaubern. Du musst aber noch etwas Geduld haben, dann lade ich die Videos, die ich gestern von einer nicht zu zählenden Schar Spatzen, die regelmäßig auf meinem Balkon einfallen und mir noch die Haare vom Kopf fressen, auf die Tune und dann in meinem Blog hoch. Unsere Kamera mit der dazugehörigen App ist doch wirklich toll! Kamera mit dem iPad über wlan verbinden, App starten und dann warten. Wenn die Vögel da sind – das ist nicht zu überhören – Video starten oder Fotos aufnehmen. Anders als in Gaststätten großer Ausflugslokalitäten, wo die Spatzen schon mal direkt auf dem Kuchenteller landen, sind „meine“ Spatzen nicht zutraulich und fliegen sofort weg, wenn sie Bewegung hinter dem Fenster wahrnehmen.
    Für mich sind diese kleinen Momente die Verschnaufpausen von der großen und ziemlich erschreckenden Welt da draußen.
    Ganz herzliche Grüße schickt
    Elvira

    1. Nein, das ist nicht zu überhören. Zumindest, wenn Spatzens einfallen. Meine Stare im Frühling waren genau solche Radaubrüder.
      Ich habe gestern im Garten kleine Videos aufgenommen, wusele mich gerade in iMovie rein. Mal sehen, was daraus wird. Den Schritt über die Tube musste ich gar nicht mehr gehen.
      Liebe Grüße an dich und viel Spaß noch mit deinen Videos. Das ist eine feine Sache.

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