Der erste Tag im neuen Jahr begann bei mir meist mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. So auch 2022.
Als Kind saß ich mit meinem Vater vor dem Radio. Er erklärte mir einige Passagen der Musikstücke, worauf ich doch mal gleich achten solle. Und er erzählte mir nebenher Geschichten über die Komponisten, wie zum Beispiel die, dass Johann Strauss Vater dem Sohn die Geige zerschlug, weil er nicht wollte, dass sein Sohn sich mit Musik ins Unglück stürzte. Der Freund der Familie, Joseph Lanner, schenkte dem Junior allerdings eine Neue und unterrichtete ihn heimlich. Zum Glück!
Jetzt habe ich das Neujahrskonzert 2022 im Fernsehen gesehen, sowohl die schönen Bilder genossen, als auch gesehen wie Daniel Barenboim und die Musiker das pandemiebedingte wenige Puplikum mitnahm. Und mich natürlich auch.
„Leichte Muse“ – das hört man manchmal mit einem leicht abfälligem Tonfall. Ich habe in die Gesichter der Musiker geschaut, wie konzentriert sie waren. Nein, leicht spielt sich das alles gar nicht, wiewohl Tempo und Intensität ständig wechseln.
Mitten im Konzert fiel mir dann ein, dass wir noch Sekt hatten. Und währenddessen sich manche ins Ballkleid werfen, lassen wir eben mal den Korken knallen. Der Sekt heute schmeckte zumal viel besser als der Pflichtsekt um Mitternacht. Die Ruhe, mit der der erste Tag 2022 begann, will ich mir bewahren über das Jahr. Aber das hatte ich mir ja eh‘ schon vorgenommen.
Die Wiener Philharmoniker geben das Neujahrskonzert jedes Jahr und ich kann es mir indes anhören. „Aber umso wichtiger ist es heute“, sagt Daniel Barenboim, der diesmal dirigierte. Die Coronapandemie sei eine „menschliche Katastrophe, die versucht, uns auseinander zu drängen“. Am Orchester, das im gemeinsamen Musizieren eins wird im Denken und Fühlen, solle sich jeder ein Beispiel nehmen. „Es ist für mich eine riesige Inspiration, heute hier zu sein. Nehmen wir dieses Beispiel von Menschlichkeit und Einigkeit mit in unseren Alltag.“
Ja, das nehme ich mir mit, auch für ganz andere Situationen. Nein, mit Friede, Freude, Eierkuchen hat das nichts zu tun, nur mit respektvollem Umgang miteinander auf der einen Seite und mit Konsequenz auf der anderen.
Wie auch immer der Weg aussieht: Ein gutes Jahr 2022 wünsche ich uns allen von ganzem Herzen. Dann woll’n wir mal, jeder für sich und auf seine Weise und doch respektiert und vor allem gemeinsam.
Das Neujahrskonzert der Berliner Philharmoniker habe ich mir auch angesehen, das ist seit meinen Kindertagen ebenfalls Tradition – zuerst haben wir’s per Radio verfolgt, und dann via Fernsehen. 😉
Gleich anschließend habe ich mir heute nachmittag die ersten beiden Viertelfinalspiele der Darts-WM ‚reingezogen – ein ordentlicher Kontrast, aber ich liebe beides, Musik vieler Stilrichtungen, und Darts. 😉
Liebe Gudrun, ich wünsche dir und den Deinen auch von Herzen ein gutes neues Jahr. Und ich hoffe sehr, dass wir uns 2022 mal wieder persönlich begegnen werden.
Ja, stimmt, du bist ja auch Dart-Fan. Ich finde das gut, wenn man sich das gönnt, was einem Freude bringt.
Ich werde üben mit dem „Reisegefährt“, so dass die Straßenbahn kein Problem mehr ist. Und wenn die Pandemie es zulässt, denke ich schon, dass wir uns wiedersehen. Ich würde mich sehr freuen.
Herzliche Grüße an dich.
Auch hier nochmal ein frohes neues Jahr, liebe Gudrun. ❤
Das sind wunderbare Worte.
Wir haben gestern einen ruhigen Tag miteinander verbracht. Stichwort Serienmarathon. Ein Glas Sekt haben wir auch noch getrunken. Hat mir auch besser geschmeckt als der um Mitternacht. 🙂
Bleib gesund, liebe Gudrun.
Herzliche Grüße,
Martina
Bei mir ist es auch ganz ruhig, liebe Martina, und ich genieße das sehr. Bemühen will ich mich, das zu halten. Ich beneide dich sehr um deine Runden mit Felix. Herr E. darf das jetzt nicht lesen, denn er hätte gerne einen Hund.
Liebe Grüße schicke ich dir.
Auch von mir alle guten Wünsche für das neue Jahr, liebe Gudrun. Bei uns begann es ganz ruhig und auch ein bisschen faul. Aber gerade das hat sehr gutgetan. Gestern zum Abend gab es hier auch noch einmal ein Gläschen Sekt. Schon lustig, mir ging es auch wie Dir, dass er fast besser geschmeckt hat als der Silvester um Mitternacht.
Liebe Grüße und alles Gute für Dein 2022, liebe Gudrun, wünscht die Silberdistel
Liebe Silberdistel, wenn alles ruhig und unaufgeregt beginnt, dann finde ich das gut.
So langsam gewöhne ich mich an mein Rentnerdasein. Zu Beginn war ich immer unruhig, so als würde ich zur Straßenbahn laufen und die donnert ohne mich an mir vorbei. Jetzt genieße ich es sehr, Zeit zu haben. Projekte habe ich noch so einige vor, langweilig wird es nicht.
Ich grüße alle Silberdistels und wünsche alles, alles Gute.
Schöne Gedanken sind das von dir und von Barenboim. Freu mich gerade, das zu lesen …es fühlt sich einfach gut an 🙂
Wenn man mit Musik aufgewachsen ist, behält sie, glaube ich, zeitlebens ihre große Bedeutung für das Leben. Das ist ganz kostbar ..dass dein Vater dir die Musik so nahegebracht hat. Bei mir war’s ja genauso. Nur dass ich irgendwann als Teenager musikalisch aus dem Rahmen „ausgestiegen“ bin, in dem ich aufgewachsen war ..klar, die rebellische Phase, Aufbegehren gegen Ungerechtigkeiten und Autorität …. dann eben auch das Gegenteil in der Musik gesucht und beim Heavy Metal gefunden. Dennoch sind meine klassischen Wurzeln die Grundlage für alles, was ich höre – auch heute noch.
Alles Liebe und einen schönen Abend für dich,
Ocean