Mein großer Traum war immer, mal auf die Färöer Inseln zu reisen und die beiden Modedesignerinnen Guðrun Ludvig und Guðrun Rógvadottir zu besuchen. Beide gründeten das Modelabel „GUÐRUN & GUÐRUN“. Strickmode entwerfen sie aus der Wolle der Färöer Inseln. Da ist nichts Grobes, das ist Strickmode leicht, körperbetont und sexy. Zu gerne hätte ich mal mitgestrickt.
Auf die Färöer zu reisen wird wahrscheinlich ein Traum bleiben, aber ich besuche den Onlineshop der beiden Gudruns regelmäßig und freue mich, was sie schaffen. Und gestern habe ich mir etwas abgekuckt.
Manchmal packt es mich und ich muss einfach mal probieren, wie das eine oder andere Muster gestrickt wird. So allerlei Wissen habe ich mir so schon angeeignet bei der Verarbeitung von Wolle.
Wie das Strickteil entsteht wurde mir gleich klar. Ich würde eine etwas größere Nadel nehmen als in meiner Strickprobe und das Garn eine Winzigkeit dicker gestalten mit etwas mehr Drall. Dann käme es hin.
Für mich würde ich das nicht stricken wollen. Körperbetont und sexy ist vorbei. Dass ich aber weiß, wie es geht, freut mich dennoch.
Guðrun Rógvadottir hat im Film ihre Erfolgsformel verraten: „Die Erfolgsformel lautet, anders zu sein als die anderen.“ Auch das habe ich mir abgekuckt. Das nehme ich mir an. Ich denke nämlich, das gilt generell, ob man zeichnet, Gedichte schreibt, Musik macht oder einen Blog schreibt. Man kann schon mit der Masse mitschwimmen, versuchen den breiten Geschmack zu treffen oder man geht das Risiko ein, anders und man selbst zu sein. Letzteres ist wahrscheinlich immer die bessere Wahl.
Nachtrag: Meinen Vornamen gibt es auf den Färöern natürlich auch. Man spricht ihn dort ohne „d“.
Liebe Gudrun, ich habe mich früher auch darin geübt, herauszufinden, wie ein Stück, das mir gefällt, wohl gestrickt sein könnte! Aber ich war darin bei weitem nicht so versiert wie Du, da spricht sehr viel Fingerspitzengefühl – vor allem auch für die Wolle – und sehr viel Erfahrung aus Dir.
Ich glaube, bei allem, was wir tun, ist wichtig, uns selbst zum Ausdruck zu bringen. Ganz selbst zu sein, mit dem Mut zum Risiko, nicht den breiten Geschmack zu treffen. Pur zu sein, ohne künstliche Zusätze. Natürlich machen wir uns damit auch angreifbar.
Zur Erfolgsformel, die im Film genannt wird: Ich habe meine Zweifel, ob „Anderssein“ per se der richtige Ansatz ist, um „erfolgreich“ zu sein, es sei denn, man lebt auf diese Weise authentisch. Dann strahlt man das aber auch aus – und muss es erst gar nicht formulieren.
Ich denke auch viel darüber nach, was „erfolgreich sein“ für mich bedeutet.
Ich grüße Dich herzlich, Chris
Naja, ich weiß schon, wie die Gudruns das meinen. Alles, was man macht bedarf manchmal Veränderungen. Wenn man immer nur das denkt und macht, was man schon immer so gemacht hat, dann ändert sich nichts. Es gibt Stillstand und manchmal auch Rückschritte. Wenn die beiden Designerinnen sich an der breiten Masse orientiert hätten, wären sie untergegangen. Sie sind erfrischend anders und ihnen ist schon bewusst, dass es mit Risiken verbunden war.
An dem Überwurf werde ich mich wohl doch mal versuchen. Ich muss mir nur erstmal wieder Wolle besorgen, die ich verspinnen kann. Jetzt habe ich nur mal mit einem Garnrest probiert.
Liebe Chris, danke für deinen interessanten Kommentar. Ich schicke dir herzliche Grüße.
Es war einmal …
Ein Versuch wagte ich mit der Häkelnadel, grobes Spitzenmuster in weiß, zog ein farbiges Shirt darunter. Meiner Cousine gefiel es und sie bekam es dann.
Damals zu sexi für das Dorf, heute normal.
Ich sollte es nochmals versuchen, doch – zuerst die Socken fertigstellen.
Toll wie du beginnst es umzusetzen, voll in deren Gedankenwelt der Kreativität!
Herzlichst Kelly
Liebe Kelly, ich werde es auch probieren. Dazu hab ich mich heute entschlossen. Anfang März muss ich zu einer OP und danach erstmal auf dem Poppes sitzen bleiben. Was gibt es da Besseres, als die Nadeln klappern zu lassen. Der Webrahmen wird warten müssen.
Die Kleiderordnung im Dorf kenne ich aus meiner Jugend auch noch und auchbden Ausspruch: „Wie du wieder rumläufst!“
Ganz liebe Grüße zu dir in den Norden.
Das sieht toll aus, ich mag die Sachen auch sehr. Und so ein Teil könnte man gut als Überwurf stricken. Sollte doch gut aussehen. Man muss ja nicht halbnackig. 🙂 Entweder ganz oder gar nicht!
Alles Liebe
Du, liebe Karin, hast mich mit deinem Kommentar dazu angeregt, so ein Teil zu probieren. Ich habe ihn schon heute Morgen gelesen und dann machte es Klick im Kopf. Ja, ich mache das. Ein farbiges Hemdchen drunter und fertig ist das Sommeroutfit. Ohne Hose ist natürlich nicht drin. Microplastik wandert so keines ins Meer und übermäßig Tenside auch nicht. Ich denke, ich muss mal wieder einpaar Loblieder auf einheimische oder wenigstens europäische Wolle singen.
Liebe Grüße zu dir und Viktor.
Unbedingt! Also Loblieder auf heimische Wolle singen! Auf deine Kreation bin ich gespannt. Viktor lässt grüßen und ich auch. Alles Liebe
Ich werde meine Schafpatenschaft beim Nabu erneuern. Mal sehen, ob ich auch wieder etwas Wolle bekomme. Die Leineschafwolle gefällt mir sehr.
Ich habe mir auch gerade ein Strickmuster aus dem Netz abgeguckt, liebe Gudrun, und ein bisschen rumprobieren müssen, bis ich den Dreh raushatte. Ich möchte doch für meinen Kater Keks eine Decke stricken aus dem Rest Wolle, der von meiner schafwollenen Jacke noch übrig geblieben ist. Ich muss Dir zustimmen, es macht Spaß, solche Dinge, die man anderswo gut und interessant gefunden hat, mal selbst auszuprobieren. Bei Dir ist es immer noch ein bisschen spannender, weil Du Deine Wolle sogar selbst verspinnst und färbst. Dir weiterhin viel Freude an solchen Projekten wünscht Dir die Silberdistel und liebe Grüße an Dich
Das wird Keks sehr freuen. Meine Katzenweiber habe ihre Decken sehr geliebt. Der Gastkater hat noch keine, aber er bekommt meinen ersten Webversuch. Das habe ich ihm versprochen.
Für den Überwurf habe ich mir schon mal die Wolle herausgesucht, die ich dafür verspinnen möchte. Ich freue mich schon.
Ganz liebe Grüße an dich.
PS: Die Bettlektüre für die nächste Zeit liegt schon auf dem Nachttisch.
Na, der Gastkater wird sich bestimmt auch über seine gewebte Decke freuen. Wenn meine neue Strickjacke irgendwo liegt, dauert es nicht lange, dann liegt auch Keks drauf. Ich bin gespannt, ob es mit der extra für ihn gestrickten Decke auch so wird. Und das mit dem Überwurf, den Du stricken möchtest, finde ich auch gut. Ich bin gespannt, was letztendlich dabei rauskommt. Viel Spaß beim Spinnen und Stricken. Na, und beim Lesen auch viel Spaß, liebe Gudrun. Ich hoffe, das Buch gefällt Dir.
Ganz liebe Grüße zurück und hab einen schönen Sonntag wünscht Dir die Silberdistel Marianne
Das Buch gefällt mir, noch dazu wo ich großer Katzenliebhaber bin. Aber dazu später.
Beide Katzen hatten ihre Decke. Wenn ich ein neuen Projekt anfing, mussten sie es einnehmen. Sogar halbfertige Socken verschwanden unter den Katzenbäuchen. Ganz schlimm war es, wenn ich Rohwolle geschenkt bekam. Die roch noch so fein nachbSchaf und meine Kleo schaffte es immer wieder in den Sack zu klettern. Der fing dann an zu schnurren und verriet die Katze. Kleo roch dann auch nach Schaf. Ihr hat das gefallen.
Oh ja, das kann ich mir gut vorstellen mit dem schnurrenden Sack Da würden unsere beiden Plüschlöwen sicher auch sofort hineinklettern, wenn es irgendwie gehen würde.
Meine Katzen fanden das sehr ansprechend; ich den Duft der Schnurrer nicht!
Hallo liebe Gudrun. So ein ähnliches Muster habe ich mal zu DDR-Zeiten bei einem langen dünnen Schal gestrickt. Da musste ich am Ende Maschen fallen lassen, durch den ganzen Schal bis nach unten.
Ich hoffe, dein Rheuma lässt dich wieder in Ruhe.
Leider ist das Wetter einfach nur mies. Grau, feucht, windig.
Liebe Grüße von Kerstin.
Das ist hier ein bisschen anders. Es werden Umschläge auf die Nadel genommen und in der Rückrunde fallen gelassen. So entstehen die langgezogenen Maschen. So einen Schal, wie du es beschreibst, habe ich auch schon gemacht und verschenkt. Ich glaube, ich habe noch Bilder davon.
Mein Rheuma ist immMoment nicht das Schlimmste. Ich habe einen üblen trockenen Husten, der nicht weggehen will. Im Frühling wird alles besser.
Herzliche Grüße in die Aue.