Beeren einkochen, Teppich knüpfen, Blumen umtopfen – feinste Normalität.

Eine WG ist schon eine feine Sache, wenn sie funktioniert. Ich fühle mich wohl und es sind Dinge erledigt, die ich alleine nicht geschafft hätte.

der Teppichgrund wird bemalt

Beeren einkochen, eine ordentliche Piepelei, aber schön, wenn alles in Gläsern ist für den Winter. Johannisbeeren mussten verarbeitet werden. Es dauert bei mir immer etwas länger jetzt, aber ich habe mich nicht hetzen lassen von mir selbst und habe es auch alles geschafft. Die Gläser sind zu, im Winter werde ich die Johannisbeeren rausrücken. Wieder ist etwas fertig geworden im Projekt Selbermachen.

Pennys Lieblingsplatz
So kann man aufpassen, ob die Vögel draußen sich auch gutz benehmen.

Penny hat der Umzug am Wenigsten zu schaffen gemacht. Sie hatte die „Schrankwand“ aus Pappkisten vom Anfang nicht gestört. Und auch, als die so langsam wieder verschwand, weil alles seine Ordnung bekam, nahm sie das hin. Sie hat sich ein neues Lieblingsplätzchen auf dem Fensterbrett gesucht und fertig.

Bei mir war eine Stiege Johannisbeeren aus dem Garten angekommen. Die Beeren einkochen stand also auf dem Plan. Meine Hände tun mir gerade sehr weh und so ging es nur langsam voran. Aber voran ging es.
Seit heute muss ich mal wieder Kortison nehmen. Ich hoffe sehr, dass ich so die Schmerzen ein bisschen los werde und mich wenigstens in der Wohnung wieder besser bewegen kann. Ich möchte mich noch nicht ergeben. Nö!

Beeren einkochen
Vielleicht rücke ich sie auch wieder heraus im Winter, ich elender Geizhals.

Vor dem Umzug hatte keiner von uns die Zimmerpflanzen umgetopft. Sie steckten so fest in ihrem Toppe (in der Erde könnte man wirklich nicht mehr sagen), da krümelte nichts heraus. Jetzt wurde es aber Zeit für Gärtnerarbeiten.

Alleine hätte ich das nicht geschafft. Die Töpfe waren mir zu schwer, als dass ich sie hätte halten können. Zusammen haben wir das ganz gut geschafft. Alle Pflanzen haben angepasste Töpfe und neue Erde. Eigentlich wünsche ich mir für jeden Menschen, dass er nicht alleine herumwursteln muss und dennoch immer seine Freiräume hat. In Gemeinschaft geht alles viel besser. Auf einem großen Bauernhof, mit vielen anderen, kann ich nicht mehr leben, aber auch so ist das gut und in Ordnung.
Meine Kleo-Pflanze blüht gerade wieder. Seit ich eine kleine Blüte mit in Kleos Grab gegeben hatte, übertrifft sie sich mit dem Wachsen und Blühen.

Meine Kleo-Pflanze

Beeren einkochen war nicht das einzige, was wieder ein Stücke Normalität brachte. In der Teppichwerkstatt geht es auch vorwärts.
Ich werde mir selber keinen Teppich machen, weil ich nie da drüber laufen würde. Der nächste wird in der WG verschenkt. Hilfe beim Aufzeichnen des Musters habe ich schon mal bekommen. Wir können morgen den Knüpftisch aufbauen.

Teppich knüpfen: das Muster für den Teppich wird aufgemalt.
Fast fertig, gell? Nur einige Fäden müssen noch eingeknüpft werden.

Es ist gut, dass ich zu tun habe wie der Leip’zscher Rat. So ist die selbstauferlegte Zurückhaltung in der Zeit jetzt auszuhalten. Ich weiß nie, wem ich begegne und ob er Hygieneregeln ernst nimmt. Manche, so scheint es mir, stehen da arg über den Dingen. Reisen, feiern, jede Veranstaltung mitnehmen – nein, das werde ich mir verkneifen. Und wenn es jemand nicht versteht und mich dann auch bald vergisst, dann ist das eben so. Ich nehme das nicht übel in einer Gesellschaft, wo jeder für sich genommen, doch auch immer recht groß sein will.

19 Gedanken zu „Beeren einkochen, Teppich knüpfen, Blumen umtopfen – feinste Normalität.“

  1. Bloß gut, dass du Johannisbeeren eingekocht hast – die mag ich nicht so sehr, wegen ihrer kleinen Kerne – sonst wäre ich vielleicht noch neidisch geworden.
    Sieht alles gut aus bei dir, liebe Gudrun.
    Und tschüss sagt die Clara

    1. Ja, alles ist gut. Nur die blöden Rheumaschübe nerven unsäglich.
      Meine älteste Tochter hat mir heute Nacht geschrieben, dass ich ihr Beeren aufheben soll. Sie wollte eigentlich in diesem Sommer kommen, aber das geht nun gerade nicht.
      Liebe Grüße zu dir.

  2. Mir graut es ein bisschen, was da noch auf uns zukommt. Das Ende der Ferien, die Menschen, die in immer größeren Gruppen feiern, saufen und jede Regel ausser Acht lassen. Die Zahlen steigen ja schon wieder bedenklich. Ganz zurückziehen kann ich mich nicht, weil ich ja zumindest ins Büro muss. Wir gehen schon auch raus, gucken aber sehr genau, wo wir uns rumtreiben. Bevorzugt im Freien. Und Reisen fällt halt mal aus, davon geht die Welt nicht unter, auch wenn wir noch so einige Pläne haben. Ich wäre schon gerne irgendwo in den Sommer gefahren, der hier ja nicht wirklich statt findet, aber ich will mich der Gefahr nicht aussetzen und auch nix mitbringen, womit ich andere gefährde. Ich muss gerade schmunzeln, weil mir auffällt, das man sich bei uns auf dem Balkon wie im Dschungel wähnt und wir drinnen kaum Pflanzen haben… bisschen was in der Küche und eine Palme im Wohnzimmer. Das war es. Früher hatte ich auch drinnen immer viel und üppiges Grün.
    Johannisbeeren mag ich auch nicht so gerne… also können Clara und ich die getrost Dir überlassen 🙂 Aber ich koche eh nix ein. Beeren gibt es jetzt und dann freue ich mich auf’s nächste Jahr. Ein bisschen Erdbeermus habe ich eingefroren, das gibt es dann in den Quark oder zur Bayerisch Creme.

    1. Naja, die Pflanzen drinnen habe ich immer etwas vernachlässigt im Sommer. Aber hetzt habe ich Hilfe und durch den Umzug ist es für Außenpflanzen etwas spät. Ich muss auch noch für etwas Sonnenschutz sorgen, denn die ist hier heftig. Durch die Büsche draußen sueht es aber nicht kahl aus. Mit den Gärtnerinnen habe ich heute gesprochen. Ich darf meinen Sommerflieder draußen einpflanzen. Ich finde das so genial! Ich habe die Blüten bei mir, aber viel Platz auf dem Balkon.
      Heute bekomme ich die nächsten Beeren: Aroniabeeren. Aus denen werde ich morgen Marmelade kochen. Das war übrigens die Erste, die alle war im Winter.

      1. Aronia Beeren sind toll. Ich kombiniere sie halb und halb mit aromatischen Äpfeln in einem Fruchtaufstrich. LG und gutes Gelingen

  3. Einkochen, darüber haben wir heute morgen noch gesprochen. Hier in der Gegend wachsen so viele Brombeeren, dieses Jahr werde ich mal ernten und Gelee kochen. Überhaupt klingst du sehr zufrieden, das freut mich. Ja, niemand sollte alleine sein und genau so wichtig sind Freiräume. Viktor und ich könnten uns nicht vorstellen in einer Wohnung zu leben, obwohl wir uns so nahe sind. Wir haben ja auch das Glück jede eine Wohnung im selben Haus zu haben.
    Auf deinen Teppich bin ich sehr gespannt.

    1. Die machen sich gut. Als mein Töchterchen aus den USA da war, haben wir Brombeeren geerntet und ich habe dann alle eingekocht. ImmWinter war das eine feine Sache. Jetzt komme ich schlecht auf die Wiese zu den Beeren. Birnen werde ich auf alle Fälle wieder konservieren. Das hatte sich bewährt.
      Der Teppich wird mal wieder eine große Aufgabe. Das wird wohl wieder dauern.

  4. Ja, Johannisbeeren haben einen großen Berg vor den Erfolg gesetzt. Aber die Arbeit lohnt sich allemal. Ich habe in diesem Jahr viel Saft daraus gemacht.
    Urlaub gibt es in diesem Jahr auf der eigenen Scholle – wir sind so dankbar, dass wir sie haben.
    Reisen, Veranstaltungen und gesellige Zusammenkünfte haben wir ausgesetzt.
    Und eine WG hat wirklich sehr viele Vorteile – niemand sollte ungewollt alleine leben. Es macht so Vieles einfacher.
    Viel Freude weiterhin bei Deinen kreativen Aktivitäten
    Lotte

    1. Dankeschön, liebe Lotte. Es ist eine gute Gelegenheit die Hände zu bewegen. Damit habe ich im Moment große Probleme. Ich rede mir ein, dass ich mich beim Umzug übernommen habe und dass alles wieder gut wird.
      In der WG klappt das prima. Wir kennen uns ja nun schon lange. Mir istbes zwar immer noch unangenehm, um Hilfe bitten zu müssen, aber es wird schon besser.
      Liebe Grüße zu dir.

  5. Ja, das Rheuma.
    Wenn ein paar Tage mal nichts weh tut – oder nur ganz wenig, dann denkst Du „Nun ist alles gut“ – und dann kommt wieder der nächste Hammer. Das geht mir gerade genau so.
    Was heisst gerade – schon seit über einem Jahr, seit es so schlimm wurde…..
    Dennoch versuche ich, mich davon so wenig wie möglich beeindrucken zu lassen und – genau wie Du – trotzdem möglichst viel von dem hinzubekommen, was ich gerade „auf dem Zettel“ habe. Und wenn das nicht sofort klappt, dann eben am nächsten Tag….
    Will sagen, ich arrangiere mich halt irgendwie damit.

    Was den Corona-Mist angeht, da wird es wohl ähnlich sein:
    Zum einen natürlich, indem jeder selbst darauf achten muss, dass er sich schützt, zum anderen aber auch mit der Erkenntnis, dass uns dieses Virus wohl noch sehr lange begleiten wird und dass wir es am besten als „Lebensumstand“ begreifen und damit umgehen lernen.
    Wozu leider wohl auch für einige Menschen die Erfahrung einer zweiten Welle samt zu erwartender Einschränkungen gehören wird, die möglicherweise sogar noch schlimmer werden als bei der ersten Welle. Was ich niemandem wünsche, aber als Konsequenz aus dem Verhalten der ganzen „Unvernünftigen“ durchaus im Rahmen des Möglichen liegt.

    Worüber ich mich immer richtig wieder freue:
    Dass ich hier lesen kann, wie gut Dir das Leben in der WG offensichtlich tut und wie hilfreich es für dich ist. Nicht nur in Rheuma-Zeiten, sondern überhaupt 🙂

    1. Das Rheuma ist wirklich übel. Ich kann vor allem nie sagen, warum es gerade so ist, wie es ist. Manchmal komme ich früh aus dem Bett mir einem argen Schub. Ich weiß, dass Stress so ein Auslöser ist. Eigentlich dachte ich, dass er jetzt viel weniger ist als noch vor Jahren. Wer weiß?
      Ja, Corona wird uns wohl noch ein Weilchen begleiten. Ich freue mich, dass meine Kinder Konzepte gefunden haben, sich darauf einzustellen, sich zu schützen und damit zu leben. Mein Enkel in den USA wird wohl noch sehr lange warten müssen, bis er wieder in den Kindergarten darf. Meine Tochter kann von zu Hause aus arbeiten und betreut ihn dann selber, neben der Arbeit. Noch ist ihre Schwiegermutter da. Sie kann seit einem halben Jahr nicht wieder ausreisen. Da liegen echt die Nerven blank.
      Ich wollte seit meiner Jugend immer mal nach Kalifornien, aber das wird wohl nix werden.

  6. Bei uns werden die Johannisbeere gerade so vom Strauch weggenascht. Eingekocht habe ich sie bisher noch nie. Doch im Kuchen machen sie sich auch recht gut. Da passt das feine herbe Aroma immer recht gut hinein.
    Ich hoffe, Du kannst die Schmerzen in den Händen mit dem Medikament ein wenig in den Griff bekommen, liebe Gudrun. Wenn alles wehtut, dann fällt halt auch die Arbeit schwerer. Aber schön, dass Du Dich dennoch nicht davon unterkriegen lassen willst.
    Schön auch, dass Penny sich bereits so gut eingelebt hat in der neuen Umgebung. Ja, an den Katzen und ihrer Gelassenheit kann man sich so manches Mal ein Beispiel nehmen.
    Liebe Grüße und Dir alles Gute, liebe Gudrun, wünscht die Silberdistel

    1. Dass die Katze das so locker nimmt, hätte ich nie gedacht, liebe Silberdistel. Sie hat gekuckt, ob ihre Menschan da sind. Das waren sie und gut war es. Wenn man so will. hat die Penny mich beruhigt, nicht ich sie.
      Ich danke dir sehr für deine guten Wünsche. Wenn wieder Ruhe einkehrt, wird es mit den Schüben bestimmt wieder besser.
      Liebe Grüße zu dir.

  7. Liebe Gudrun,
    da hast du aber eine Riesenmenge an Johannisbeeren eingemacht. Es fällt mir dazu eine lustige Episode aus der Kindheit meiner Brüder ein. Der ältere Bruder heißt Johannes und der jüngere hieß Wolfgang. Nun fand es Wolfgang total ungerecht und doof, dass sein Bruder seine eigenen „Johannes-Beeren“ hatte und er sollte leer ausgehen? Da ließen sich meine Eltern eine Lösung einfallen und tauften die Stachelbeeren kurzerhand zu „Wolfgang-Beeren“ um.
    Ich mag weder Johannisbeeren noch Stachelbeeren besonders gerne.
    Übrigens, weil du doch Dialekte so gerne magst, Johannisbeeren werden hier in der Pfalz „Kanztrauben“ genannt.
    Ach ich wünsche dir, dass es dir gesundheitlich sehr bald besser geht!
    Ich finde es klasse, dass du so eine gute Entscheidung mit der WG getroffen hast!
    Und wenn ich Pennylein auf den Fotos sehe bekomme ich Fernweh.
    Liebe Grüße von Beate

    1. Das ist eine schöne Geschichte. Du hattest liebe und aufmerksame Eltern. Ich mag das so und werde mir das merken. Danke auch für den kleinen Ausflug in die Dialekte. Ich mag das Beschäftigen damit wirklich sehr, ärgere mich dass ich beim letzten Seniorenstudium mich nicht in das Seminar dazu an der Uni getraut hatte. Bestimmt hätte keiner von den Studie gefragt, was die Alte da will. Manchmal ist man so richtig doof.
      Heute koche ich Marmelade aus Aroniabeeren. Die ist richtig lecker und meist als erstes wieder alle.
      Herzliche Grüße an dich.
      PS: Das mit Penny streicheln klappt bestimmt bald wieder.

  8. Die Sorglosigkeit mancher vieler Leute macht mich auch fassungslos. Wenn ich nachts die Partygeräusche aus dem Park hören, wird mir ganz anders. Und im Supermarkt gucken einen die Leute komisch an, wenn man sie bittet, doch Abstand zu halten.
    Dieser Tag bin ich echt froh, einen Garten zu haben. Ok, im Moment liege ich mehr im Bett wegen des Unfalls.
    Auf große Reisen verzichte ich selbtsverständlich in diesem Jahr. Nur mit den Enkeln fahre ich eine Woche in die Oberlausitz. Ferienwohnung. Und wir fahren mit dem Auto statt mit dem Zug. Mal sehen, wie es wird

    1. Meine Güte, du machst Sachen! Ich wünsche dir gute Besserung.
      Sag mal, hast du noch den Kater, den ich noch kenne? Und geht er immer noch mit in den Garten?

  9. Wir haben auch Johannisbeeren im Garten, obwohl ich die gar nicht mag 🙂 Ich habe die letzten Jahre auch Marmelade gekocht, doch dieses Jahr wanderten alle Beeren in den Rumtopf.
    Katzen liegen gern am Fenster und beobachten draußen. Hier hatte Johnny immer seinen Fensterplatz, jetzt liegt Mauz auf seinem Kissen und lässt sich die Sonne aufs Fell scheinen.
    Hab eine gute Woche liebe Gudrun.

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