Gegenüber der Olvera Street und in der Nähe des Los Angeles Plaza befindet sich die L.A. Union Station, der größte Bahnhof von Los Angeles. Die Archtitektur lässt die traditionellen spanischen Einflüsse erkennen. Die Union Station ist einer der letzt eröffneten Bahnhöfe in den USA und wurde jetzt erst zu einem der schönsten gewählt. Und schön ist er auch wirklich.
Wir wollten nicht mit dem Zug fahren, aber unser Auto stand auf einem der angrenzenden Parkplätze. Wir „Mädels“ mussten einfach mal auf Toilette.
Im Bahnhof machte ich einige interessante Entdeckungen.
Da war einmal der wunderschöne Wartesaal, der nur noch zu besonderen Anlässen zugänglich ist. Die Haupthalle des Bahnhofs mit ihrer Kassettendecke, dem Marmorfussboden und seinen hohen Bogenfenstern strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Läden sind stilvoll in den Bahnhof integriert und es gibt auch noch gemütliche Ruhebereiche.
Was mir angenehm auffiel, war die Sauberkeit. Der Bahnhof strahlte förmlich in seinem Glanz. Und so habe ich auch niemand gesehen, der achtlos seinen Müll hinwarf.
Toiletten sind kostenfrei (wie überall) und genauso blitzesauber wie alles andere in der Union Station. In Leipzig hab ich mir manchmal fast einen Knoten sonstwohin gemacht, weil ich das Kleingeld für’s Klo gerade nichtbei mir hatte. Wie immer halt, wenn man es eilig hat. (Und so klein ist der Betrag gar nicht.) Ja, jetzt wird auch gewechselt, aber ehrlich: Gehört eine Toilette nicht zu den Grundbedürfnissen?
Polizei war auf dem Bahnhof immer präsent und war auch ganz schnell zur Stelle, als ein Mann, der offensichtlich seine Nase etwas zu viel gepudert hatte, die Leute „ansaftelte“. Eine Polizistin sah ich, nicht mehr jung, die Bluse in die Hose gestopft, einen derben Koppelgürtel um, an der die Pistole hing. Ungewöhnlich ist das ja nun nicht; ungewöhnlich war ihr Hinterteil. Ich glaube, hier im Lande hätte sie keine Chance in dem Job gehabt.
Das ist mir verschiedentlich erzählt worden, dass es in Kalifornien etwas anders läuft, wenn man sich um Arbeit bemüht. Es geht nicht darum, wie man aussieht, ob man jung ist oder gertenschlankt; mit den Arbeitsinhalten muss man klar kommen. Deshalb gibt man bei Bewerbungen kein Alter an und kein Passbild mit. Das gefällt mir gut.
Alles war hier barrierefrei. Es ist ein altes historisches Gebäude und man hat es verstanden, den Stil zu wahren und dennoch allen Komfort zu bieten. Wege, besonders an Straßen und Gefahren-Ecken, waren mit einer Art Stoppbelag versehen. Man kann gut darauf fahren, aber nicht aus Versehen losrollen. Hilfsbereitschaft habe ich viel erlebt. Das hat mir gut getan und ich habe mich wohl gefühlt.
Auch der schönste Tag geht mal zu Ende und wir machten uns dann auf den Heimweg. Es war ein anstrenender Tag, aber auch einer mit ganz vielen Eindrücken und Begegnungen.
Wenn ich im Garten meiner Tochter saß, hörte ich immer eine Lok pfeifen. Ehrlich, sie scheint mich zu rufen. Von der Union Station fahren Züge bis nach Seattle, aber auch nach Santa Barbara und irgendwann fahre ich mal mit.
Ja, das ist ein Prachtstück von einem Bahnhof! Da würde ich auch nur zu gerne mit dem Zug verreisen, das sieht schon ganz anders aus als bei uns hier, vor allen Dingen viel gepflegter.
Die blitzblanke Sauberkeit auf Plätzen, Straßen, in Einkaufszentren etc. ist mir in New York, Florida und auf Hawaii auch immer aufgefallen. Man tut in den USA auch einfach viel mehr dafür, so mein Eindruck. Andauernd sind Reinigungstrupps unterwegs, die jedes noch so kleine Fitzelchen Unrat aufsammeln. Und die Strafen für das achtlose Wegwerfen von Plastikverpackungen usw. sind gar nicht mal so ohne. Wenn ich das beobachte, dass hierzulande viele Leut‘ nicht einmal dazu fähig sind, einen quadratischen Pizzakarton so zu zerkleinern, dass er in die runde Öffnung eines Mülleimers passt, und oft genug einfach das fallen gelassen wird, was man so in den Händen hält – irgendein Idiot wird sich schon finden, der das irgendwann mal auflesen wird – dann wünsche ich mir in dieser Beziehung auch amerikanische Verhältnisse…
Sei lieb gegrüßt!
Stimmt, einen Kaugummi auf die Straße spucken oder eine Kippe wegschnipsen wird dort verdammt teuer. Es war wirklich alles sehr sauber, auch auf den Sozial- und Sportplätzen. Niemand macht sich lustig über die, die da putzen. Im Gegenteil. Ich hatte den Eindruck, dass viel mehr Dienstleistungen in Anspruch genommen werden als hier. Und dafür wird auch bezahlt.
Es ist nicht alles gut, aber wenn alle immer mal über ihren Gartenzaun schauen würden, könnte es gut werden auf der Erde. Aber gerade das passiert gerade um so weniger.
Ich grüße dich auch, ganz herzlich.
Das ist ja wirklich ein sehr schöner Bahnhof, den ich so als Bahnhof nie wahrgenommen hätte. Was die Sauberkeit betrifft, habe ich das Gefühl, dass sich mit Beginn der Pandemie die menschlichen Schweine bei uns extrem vermehrt haben.
Liebe Grüße,
Elvira
Er ist wirklich schön, und gut, dass man den Bahnhof pflegt und hegt. Um ihn bauen zu können, hat man anno dunnemals Chinatown verlegt, ein Stücke weiter wo der Stadtteil auch jetzt noch ist. Ein Stücke entfernt ist das Rathaus, entworfen von dem Architekten, der auch die Union plante. Chinatown und das Rathaus zu besuchen, haben wir nicht geschafft. Diesmal nicht, aber es bleibt auf dem Plan. Im Rathaus gibt eine tolle Aussichtsplattform.
Herzliche Grüße zu dir.
Das ist wirklich ein sehr schöner Bahnhof, liebe Gudrun. Wenn ich so Deine Bilder betrachte, dann muss ich sagen, der Bahnhof macht sogar einen geradezu edlen Eindruck. Dass die Toilettenbenutzung nichts kostet, das finde ich wirklich gut. Das sollte eigentlich überall so sein.
Liebe Grüße von der Silberdistel
Hallo, liebe Silberdistel, der Bahnhof wird oft als Drehort verwendet und auch zur Oscarverleihung ist hier einiges los. Das finde ich gar nicht so schlecht, weil da Geld in die Kasse kommt.
Es waren so viele Eindrücke, die da manchmal auf mich einstürzten. Alleine an der Deckengestaltung konnte ich mich nicht satt sehen.
Liebe Silberdistel, ich schicke dir Grüße.
Boah ist der schön. Danke fürs Mitnehmen. Ich mag Bahnhöfe, allerdings ist der Kieler einfach nur hässlich und auf dem Hamburger Hauptbahnhof sieht man sozialen Verfall sehr deutlich. Alles Liebe
Es gab vor Jahren überall viel Verfall, aber es gründeten sich Initiativen, die das aufhalten wollten und auch der Staat Klalifornien tut viel, stellt Gebäude, Parks und Naturreservate unter Schutz und auch Gelder zur Verfügung. Das sieht man auch daran, dass es doch viele Arbeitskräfte da gibt. Ich hatte auch immer Helfer, wenn ich mit dem Rolli in Fahrstühle musste.
Liebe Grüße nach Kiel (vielleicht sehe ich den Bahnhof ja mal )
Sehr Edel ist der Bahnhof. Sowas habe ich auch noch nie gesehen.
Wenn ich mir dann hier so Bahnhöfe betrachte, traurig.
Danke das du uns den schönen Bahnhof gezeigt hast.
LG Marion
Hier bleibt viel auf der Strecke, im wahrstem Sinne des Wortes. In Leipzig erinnert wenig an die alte Buchstadt und dass es hier ein eine Spinnerei gab und was die alles gemacht haben, gerät auch langsam in Vergessenheit. Das ist sehr schade.
Ich weiß nicht, warum wir immer erst wach werden, wenn es zu spät ist.
Herzliche Grüße an dich, liebe Marion.