Ich wollte Handwerk erleben.

Bei unserem Gang durch Nürnberg, trotz Regen und empfindlicher Kühle, besuchten wir auch den Handwerkerhof, nahe der Burg. Ich hatte ihn angepriesen bekommen, als ich mir schon vor der Reise Sehenswürdigkeiten aufzeigen lassen hab. Ich musste dahin. Altes Handwerk interessiert mich nun mal sehr und noch immer geistern einpaar Träume in meinem Kopf herum.

Viele Bilder habe ich nicht. Es war grau, duster und regnete ab und an. Trotzdem waren viele Menschen unterwegs. Dass es hier so leer aussieht, ist ein Zufall und ein großes Glück für mich. Fotografieren aus dem Rollstuhl heraus war schwierig. Es rannte mir ständig jemand ins Bild und dann hatte ich mach stattlichen Ar*** im Bild, äh, Poppes meinte ich.

Schön sieht es hier aus, aber ich war trotzdem enttäuscht. Ich hätte gerne mal zugesehen, wie etwas gefertigt wird, Handwerk erlebt, aber es war vor allem eine Fressmeile und ein Souvenir-Verkauf. Und weil es gerade wieder anfing zu regnen, hielten wir uns auch nicht sehr lange auf.

Das sind die Hühner, die ich im letzten Beitrag erwähnt hatte. Die hätte ich gerne auf meiner Balkonbrüstung sitzen, einerseits, weil ich selber keinen Hühnerstall haben kann (ich hätte gerne einen) und andererseits, weil die Holzfiguren nicht so empfindlich sind, wenn von oben etwas auf die Balkonkästen tropfelt oder fliegt.
Nach dem Preis für die Hühner aus Holz habe ich nicht gefragt. Ich hätte ihn nicht bezahlen können.

Der Gedanke an altes Handwerk hat mich aber wieder dazu gebracht, in die Puschen zu kommen und zu werkeln. Was, das erzähle ich ein andermal.

18 Gedanken zu „Ich wollte Handwerk erleben.“

  1. Also ich hätte auch erwartet das man den Handwerkern über die Schultern schauen kann, wenn ich dorthin gefahren wäre. Sehr schade für dich.
    Ja die Hühner sehen schon toll aus, kann mir vorstellen das sie sehr teuer waren.

    Liebe Grüße Marion

    1. Ach naja, es war trotzdem ein interessanter Ort. Und ein sehenswerter. Die Fachwerkhäuschen an der Burg waren schön anzusehen. Und der Rauch auch, der von der Wurstbraterei am Turm aufstieg. Ich konnte mir das Leben anno dunnemals vorstellen. Das Pflaster war eine Herausforderung, aber der Rolli hat es geschafft.
      Liebe Grüße an dich, liebe Marion.

  2. Liebe Gudrun, herzliche Grüße.
    Ja, die Hühner gefallen mir auch, aber die gibt es sicherlich nur zu einem sehr hohen Preis, denke ich genauso.
    Alte Handwerkskunst erleben kannst Du evtl bei einem Burgfest, oder bei uns in Berlin zu Weihnachten, wenn ein Mittelalter- Weihnachtsmarkt gezeigt wird.
    Der jüngere Sohn ist morgen bei der Radrenn-Veranstaltung dabei. 60 km Rundkurs-Strecke. Werde am Start/Ziel zuschauen und bis er ins Ziel angeradelt kommt, überbrücke ich die Wartezeit mit Betrachten von Verkaufsständen von Radsachen, also Alles fürs und ums Rad,als auch was zu essen und trinken.
    Gute Nacht und einen schönen Sonntag, wünscht Brigitte.

    1. Hallo, liebe Brigitte. Auf unserem Weihnachtsmarkt wird man auch nur zum Kaufen durchgeschoben. Im Feldlager in Großgörschen (anlässlich der Völkerschlacht und der Schlacht bei Großgörschen) konnte ich einen Schmied bei der Arbeit zusehen. Mir wäre allerdings wohler, wenn statt Schwerter Pflugscharen geschmiedet worden wären. Im September werde ich nach Halle/Saale fahren zum Salinenfest. Ich bin gespannt. Gerne würde ich mal einen Korb flechten. Da finde ich aber nix in meiner Nähe.
      Liebe Grüße an dich.

  3. Liebe Gudrun,
    schön idyllisch sieht es ja aus, aber das hat man leider sehr oft, dass solche Sachen dann meist nur für Touristen gemacht sind. Vor allem, wenn sie vorab angepriesen werden. Da hast du in einem Freilichtmuseum wahrscheinlich mehr Glück mit den Handwerkern. Bei uns im Hessenpark ist fast immer was los und da kann man den Handwerkern auch wirklich über die Schulter gucken. Wenn man die hübschen Hühner kaufen konnte, hätte ich mich schon mal nach dem Preis erkundigt. Vielleicht hättest du sogar eine positive Überraschung erlebt.
    Herzliche Grüße – Elke

    1. Ja, liebe Elke, genau so wünsche ich mir das: Ich möchte ihnen zuschauen. In Meldorf an der Nordsee ging das auch. Ich konnte zuschauen, wie ein Webstuhl eingerichtet wurde und konnte beim Weben zuschauen. In den nahen Steinzeitpark kommt immer eine Britin und zeigt das Gerben auf natürliche Art. So einen Kurs hätte ich gerne mitgemacht.
      Danke für den Tipp. Wenn ich mal wieder in Frankfurt bei der Freundin bin weiß ich jetzt ein Ausflugsziel.
      Herzliche Grüße an dich.
      (Blogrunde mache ich heute Abend. Ich muss erstmal innden Garten und Herrn E. Pflanzanweisungen geben.)

  4. Altes Handwerk, dass ist so eine feine Sache, wenn man denn sehen kann, wie es gemacht wird. Nur die fertigen Produkte kaufen sollen, nee, dass ist es nicht.
    Aber trotzdem ein feiner kleiner Eindruck, ich freue mich auf deine Werkeleien. Alles Liebe

  5. Ich hatte ein ganz ordentliches Hängerchen in den letzten Tagen, Wochen schon fast. Nichts wollte so recht gelingen und vieles hab ich einfach gelassen. Mein Physiotherapeut hat mich wieder in die Spur gebracht und langsam wird es wieder; auch was meine Projekte betrifft.
    Ich habe einen Wettbewerb gefunden, in dem man ein Handarbeitsprojekt mit Anleitung einsenden muss. Es soll nacharbeitbar sein unf ohne technischen Aufwand, so dass es sich jeder leisten kann. Ich habe sowas ja schon fertig, allerdings fehlt mir der Mut, es einzureichen. Irgendwie bin ich ein bisschen zerbrochen.
    Liebe Grüße in den Norden.

  6. Ich bin bei meinem Besuch in Nürnberg vor einigen Jahren auch vom Handwerkerhof enttäuscht gewesen, weil ich die gleichen Vorstellungen von diesem Ort hatte wie du. 😉 Ich dachte auch, dass man da den Leuten beim Fertigen ihrer Produkte über die Schultern schauen kann.
    Sei lieb gegrüßt!

    1. Ja, mit diesen Erwartungen bin ich auch hingegangen. Getröstet haben mich an dem Tag die Fachwerkbauten. Dabei wusste ich noch nicht, dass ich am nächsten Tag viel Interessantes sehen sollte.
      Liebe Martha, ich schicke dir herzliche Grüße.

  7. Ah, da sind sie ja wieder die Hühner. Mir gefallen sie auch ausgesprochen gut. So ganz preiswert werden sie wohl nicht zu haben gewesen sein. Ich hätte übrigens auch gern Hühner. Aber auch hier bei uns ist nicht genug Platz.
    Es wäre wirklich schön, wenn man auf einem solchen Handwerkerhof zuschauen könnte, wie so manches Stück entsteht. Das finde ich immer so faszinierend auf den Mittelalter- oder Klostermärkten, die wir schon oft besucht haben. Da kann man bei etlichen Handwerkern zuschauen, wie das entsteht, was man bei ihnen kaufen kann.
    Einen lieben Gruß schickt Dir, liebe Gudrun, die Silberdistel

    1. Ja, da sind sie wieder, die Hühner. Ich möchte so gerne Holz bearbeiten können. Nach dem Preis für die Hühner habe ich nicht gefragt. Das hätte ich sicher nicht bezahlen können.
      In alte Burgen und Klöster komme ich nicht mehr. Da ist es meist nicht barrierefrei. Uns so werde ich wohl weiter die Bücher bemühen müssen. Das ist aber auch ganz schön.
      Ganz liebe Grüße an dich, liebe Silberdistel.

  8. Ebend!
    Meistens nur eine Fressmeile und ein Souvenir-Verkauf, wieviel Goldtaler und Gulden mag die *Herrin* geben?
    Porzellan Hühnerpaar gab es bei mir einmal, Hahn flog davon in einer dunklen Nacht und Henne zerbrach, ebenso verschwand die Möwe auf einem Dalben.
    Gute Wohngegend!
    Jetzt besser alles live und auf Distanz :-).
    LG Kelly

    1. Siehste, liebe Kelly, da ist Holz vielleicht ganz gut. Das war der einzige Laden, in den ich mal gegangen wäre. Der Aufwand mit dem Rolli war mir aber zu groß, weil ich mir die Hühner eh nicht hätte leisten können. Für meinen Balkon werde ich mir was anderes einfallen lassen müssen.
      Liebe Grüße zu dir.

  9. Ich finde es auch traurig, wenn es bei solchen Veranstaltungen hauptsächlich nur noch um Essen und Trinken geht, als hätten die Besucher das am Nötigsten.
    Aber es gibt auch andere, die es besser machen, wo man viel Handwerkskunst bestaunen und dann auch das Selbstgefertigtes kaufen kann. Sei es aus Wolle, Holz, Metall oder Glas. Auch schöne Blumengestecke habe ich schon mitgenommen … an Weihnachten oder im Frühjar.
    Bei den letzten, die ich besucht habe, musste immer was mit nach Hause. Wenn man sehen kann, wieviel Liebe und Mühe in diesen Arbeiten steckt, freut man sich nochmal so sehr darüber.
    Schade, dass deine Erwartungen nicht erfüllt wurden, liebe Gudrun. Das ist natürlich besonders bitter, wenn man, wie du, selbst so handwerklich begabt ist und schöne Dinge herstellt. Ein wenig Fachsimpeln macht da wirklich Spaß, ich kann es verstehen. Schade.
    Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

    Ganz liebe Grüße … und komme gut durch die heißen Tage …
    Andrea

    1. Liebe Andrea, ich glaube, sie hatten es am Nötigsten, denn es war trotz stolzer Preise voll. Ich habe mal hier Führungen gemacht und das Erste, was ich gefragt wurde war, wann es Kaffee und Kuchen gibt und ob ich schöne Gaststätten empfehlen kann. Das Essen zu fotografieren ist auch ganz wichtig.
      Ich glaube, dort einen Laden zu haben, ist recht teuer und mancher Handwerker kann sich das nicht leisten. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre ich auf die Suche nach welchen gegangen.
      Liebe Andrea, ich schicke dir herzliche Grüße.

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