Auf Wiedersehen

Auf Wiedersehen. Es war schön mit dir. Besonders an den trüben Tagen, an denen es nicht richtig hell wurde, hat dein Licht für eine zauberhafte Stimmung gesorgt. Jetzt ist der Schmuck ab und der Glanz vorbei. Du darfst dich jetzt ausruhen bis zum 24. Dezember, wenn meine Tochter und Herr E. dich wieder erstrahlen lassen.

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Ich wollte Handwerk erleben.

Bei unserem Gang durch Nürnberg, trotz Regen und empfindlicher Kühle, besuchten wir auch den Handwerkerhof, nahe der Burg. Ich hatte ihn angepriesen bekommen, als ich mir schon vor der Reise Sehenswürdigkeiten aufzeigen lassen hab. Ich musste dahin. Altes Handwerk interessiert mich nun mal sehr und noch immer geistern einpaar Träume in meinem Kopf herum.

Viele Bilder habe ich nicht. Es war grau, duster und regnete ab und an. Trotzdem waren viele Menschen unterwegs. Dass es hier so leer aussieht, ist ein Zufall und ein großes Glück für mich. Fotografieren aus dem Rollstuhl heraus war schwierig. Es rannte mir ständig jemand ins Bild und dann hatte ich mach stattlichen Ar*** im Bild, äh, Poppes meinte ich.

Schön sieht es hier aus, aber ich war trotzdem enttäuscht. Ich hätte gerne mal zugesehen, wie etwas gefertigt wird, Handwerk erlebt, aber es war vor allem eine Fressmeile und ein Souvenir-Verkauf. Und weil es gerade wieder anfing zu regnen, hielten wir uns auch nicht sehr lange auf.

Das sind die Hühner, die ich im letzten Beitrag erwähnt hatte. Die hätte ich gerne auf meiner Balkonbrüstung sitzen, einerseits, weil ich selber keinen Hühnerstall haben kann (ich hätte gerne einen) und andererseits, weil die Holzfiguren nicht so empfindlich sind, wenn von oben etwas auf die Balkonkästen tropfelt oder fliegt.
Nach dem Preis für die Hühner aus Holz habe ich nicht gefragt. Ich hätte ihn nicht bezahlen können.

Der Gedanke an altes Handwerk hat mich aber wieder dazu gebracht, in die Puschen zu kommen und zu werkeln. Was, das erzähle ich ein andermal.

Herr E. hat erbitterte Verhandlungen geführt.

Verhandlungen, oh ja die gab es bei uns.
Es ist bei uns Tradition, dass anwesende Kinder am 24. Dezember mit ihrem Vater den Tannebaum schmücken. Meist ist es meine Nordseetochter, die sich da ins Zeug legt. Am ersten Januar bekomme ich meistens einen Rappel und der Baum muss wieder weg.

In diesem Jahr haben wir uns da etwas schwer getan. Herr E. hat eisern verhandelt, weil es doch ein ganz besonderes Licht ist im trüben Januar und weil es doch überhaupt schön aussieht. Naja und da durfte der Baum eben bleiben. Bis heute. Und heute war ich nicht mehr bereit zu irgendwelchen Verhandlungen.

Es gab harte Verhandlungen darüber, wie lange er stehen bleiben durfte.
Dann mache es mal gut!

Nicht mehr lange hin und ich bin unterwegs.
Am Freitag haben wir mit den Nachbarn alles abgesprochen. Ich bekomme gut Hilfe und meine Wohnung wird gut behütet sein. Der Gastkater behält sein Körbchen auf dem Balkon. Nach ihm wird geschaut werden, dass es ihm gut geht.

Ich habe schon einiges zusammengepackt, habe genügend meiner notwendigen Medikamente beisammen. Das Schlimmste wäre, dort zum Arzt zu müssen, weil ich ein Medikament vergessen habe. Ärztliche Verordnung liegt bei, Haken dran und ab in den Koffer. Ich muss nicht mehr daran denken.

Auch für alles andere nehme ich mir Zeit. Ich bin zwar am anderen Ende der Welt nicht auf mich alleine gestellt, aber meine Gedanken zusammennehmen will ich schon und auch einiges Gewohnte beibehalten.
Ich werde einiges für meinen Enkel mitnehmen. Auf ihn freue ich mich ganz besonders und darauf, dass ich viel Zeit mit ihm verbringen kann, so wie auch mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn.

Vor dem Flug graut mir schon. Ich habe Angst, diese Strapaze nicht zu schaffen. Eigentlich aber ist es ja die Langeweile, das ewige Sitzen, was nervt.
Ich bekomme Hilfe. Fluggesellschaft und DB haben es bestätigt. Alles ist gut soweit. Nur zu mir habe ich manchmal nicht das rechte Zutrauen. Egal, da muss ich jetzt durch und wenn ich dort bin, ist vieles wieder vergessen.

So, nun heißt es noch Wohnung aufräumen, alles entsorgen, was verderben könnte in unserer Abwesenheit, Kühlschrank abtauen und alles nach Möglichkeit noch verwerten. Ein komisches Gefühl ist das.

Ich versuche es, noch bis zur Abreise, Blogrunden zu machen. Ich werde sehen, wie weit ich da komme, auch mit dem eigenen Bloggen. Es kann sein, dass ich mich erst wieder melde, wenn ich am Reiseziel angekommen bin.
Einen kurzen Moment hatten wir hier mal Sonne. Danach war alles wieder grau. Drei Tauben habe ich aber auf der Hauskante gegenüber entdeckt und kann nun doch noch die jährliche Wintervögelzählung mitmachen. Die Vögel hatten sich arg rar gemacht nach der Knallerei zu Silvester.
Ich mache mich vom Acker, denn hier gehen gerade (erbitterte) Verhandlungen um das Abendbrot los. 😀