Das Wörterbuch von Oxfort Languages wird nebulös in Bezug auf Vorstellungen und Ideen als verschwommen, unklar definiert. Ja. Genauso sind meine Vorstellungen und Ideen die Zukunft betreffend.

Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit meiner Tochter am anderen Ende der Welt. Was wird mit mir, wenn ich mal alleine bin und noch einpaar Jährchen älter?
„Mach dir keine Sorgen“, sagte sie. „Da kommst du eben zu mir. Ich muss Hilfe, Pflege, Beschäftigung für fremde Menschen beantragen, da werde ich das wohl hier für meine eigene Mutter auch machen können.“
Ja, stimmt schon. Ich war schon mal soweit, Pläne in die Richtung zu machen, denn eigentlich gefällt mir das Bundesland sehr, wo sie wohnt. Auch ist das Klima recht gut gegen mein Rheuma. (Nur funzelt einen die Sonne manchmal so an, dass es schon weh tut. siehe Foto 🙂 )

Eigentlich – das ist eine Einschränkung. Als meine Familie wegen der Feuer in L.A. Evakuierungs-Rucksäcke gepackt hatte, dachte ich mir, dass sie genug mit sich und meinem Enkel zu tun haben. Das Feuer war verdammt nahe gekommen. Sollen sie da noch jemand, der nicht davonlaufen kann, mitschleppen?

Gestern kam ich nicht ganz umhin, in den Nachrichten einiges zu sehen vom Auftreten des neuen amerikanischen Präsidenten und seiner Vasallen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, an der mexikanischen Grenze den Notstand auszurufen. Truppen will er schicken, um … Ach genug; er kann das eben.
Nein, ich zeige nicht mit Fingern auf andere in einem anderen Land. Bei uns ist doch auch bei Weitem nicht alles rosé. Aber Trumps Vorhaben, seine Drohungen, sein Weltmachtstreben werden die Welt verändern, auch unsere. Wie ich darin dann noch zurechtkomme oder ob ich überhaupt zurecht kommen will, weiß ich (noch) nicht. Es ist nebulös halt eben.
Und jetzt brauche ich dringend einen Plan.
In den USA zu leben, kann ich mir schon seit einigen Jahren überhaupt nicht mehr vorstellen. Inzwischen recherchiert meine Schwägerin bereits, ob ihre Kinder Chance auf einen deutschen Pass haben, weil ein Elternteil deutsch war. Die Familie ist kunterbunt aus mehreren Ländern eingewandert… Ob sie es hier dann leichter hätten, sei dahingestellt.
Manchmal muss man sich einfach mal ausklinken, in Wolle versinken oder einem Roman oder in ein paar Monaten wieder im Garten!
Naja, Kalifornien ist anders, aber wie ich schon Karin schrieb: Wie lange kann es seine Werte halten gegen einen durchgeknallten Präsidenten. (C. will an den Vereinbarungen der Pariser Klimakonferenz und auch an sozialen Projekten festhalten, trotz des neuen Windes der weht.)
Meine Tochter wird nicht zurück kommen. Sie hat sich einiges geschaffen in ihrer neuen Heimat, hat eine gute Arbeit, Freunde und ein gutes soziales Umfeld. Das alles wird sie nicht aufgeben.
In Wolle versinken, hat mir eigentlich immer geholfen. Vielleicht wird die Stimmung wieder besser, wenn ich mein Patenschaf besuchen kann.
Liebe Grüße an dich, loebe Annette, und danke, dass du da warst.
Tja wohin, ich denke das es egal ist. Die Veränderungen, Klima, Rechtsruck usw, sind ja weltweit. Während Corona hatten wir überlegt, wohin, wenn wir könnten und sind zu dem Schluss gekommen, dass es keine Lösung gibt. Nee, wir bleiben und versuchen unser Bestes. Alles Liebe
Genau das haben wir auch beschlossen. Wir bleiben und versuchen, hier in unserer kleinen Welt gut zurecht zu kommen und auch noch ein bisschen Gutes zu tun.
Ich habe mich wirklich eine zeitlang mit dem Gedanken getragen, umzuziehen nach C. Das Bundesland ist anders als der Rest, aber wie lange kann es seine Werte halten?
Du hast Recht, die Probleme sind weltweit sichtbar und vorhanden. Ich hänge aber gerade etwas in den Seilen, weil ich einfach keinen Plan habe, wie ich mich einbringen kann.
Liebe Grüße zu dir.
Liebe Gudrun,
Mir sprang bei dem Sonnenfoto sofort deine orangene Jacke ins Auge 🙂
Ich liebe diese Farbe und Dir steht sie außerordentlich gut, finde ich.
Ja, wie kommt man zurecht in, sich verändernden Werten? Ich weiß es nicht.Aber was ich weiß, es geht weiter.
Wie Menschen sich feiern können und andere entwerten, bis, ja man muss schon sagen, die Lebensberechtigung absprechen wollen. Es bleibt aber abzuwarten ob das wirklich so kommt. Der Bumerang dürfte schon noch kommen.
Wie oft habe ich schon gedacht das Leben planen zu können. Doch kam es jedesmal anders. Sich darin zurechtzufinden ist nicht immer einfach. Gut, wenn man ein soziales Netzwerk hat.
Die Jacke hat sich schon sehr bewährt, liebe Mia. Da oben, am Griffith-Observatorium, gleich unter dem Hollywood-Schriftzug, weht immer ein Windchen. Und wir waren ja im Winter dort.
Ich brauch immer einen Plan, weil ich jeden Ausflug und jede Reise planen muss. Ich muss wissen, wie weit meine Batterie reicht und ob das, was ich besuchen will, barrierefrei ist. Und weil ich die Finanzen gut planen muss, nehme ich mir mein Essen mit. Ich weiß, es gibt im Großen und im Kleinen immer den Faktor X für alle nicht planbaren und vorhersehbaren Ereignisse.
Wie man dasitzen kann und anderen alles Schlechte an den Hals wünscht und organisiert, verstehe ich auch nicht. Es scheint aber gerade Mode zu sein.
Liebe Mia, ich grüße dich herzlich.
Liebe Gudrun,
in der Natur mag ich solche Nebelstimmungen, vor allem, wenn sich zarte Sonnenstrahlen ihre Wege bahnen können. Da sind auch schon sehr schöne Fotos entstanden.
Was die Zukunft betrifft, kann einen Unklares schon ganz schön umtreiben. Ich kenne solche Stimmungen auch, sie sind nicht angenehm, lassen sich aber auch vertreiben. Mein Rezept ist ein bewusstes und achtsames Hier&Jetzt-Sein. Und auch, mich zu beschäftigen, schreibend oder eben auch handarbeitend, lesend.
Meine größten Befürchtungen sind eher selten eingetroffen, somit versuche ich, mir nicht ständig den Kopf über bestimmte Themen zu zerbrechen.
Das Leben überrascht uns immer wieder und so wünsche ich Dir von Herzen Gutes in Deiner Welt. Ich bin überzeugt, Du würdest sehr vielen Menschen fehlen, da, wo Du jetzt lebst!
In unserer Welt können wir uns einbringen, davon bin ich überzeugt.
Liebe abendliche Grüße zu Dir, Chris
Danke, liebe Chris. Deine Worte werde ich beherzigen und auch mehr Wert auf das Heute und Jetzt legen. Und da gibt es eine Menge, was sich gut und mit Freude erledigen lässt.
Trotzdem bleiben Sorgen. Und manchmal treibt es mich um. Anderen in meiner Umgebung geht es auch so. Ich glaube, da ist es besser, ein bisschen stark zu sein.
Danke, dass du da warst.
Herzliche Grüße zu dir.
Noch ein Gedanke…….
Die Rede der Bischöfin Budde an Trump, eine sehr mutige Frau. Ein Apell an die Menschlichkeit. Ist auf YouTube zu finden, falls jemand Interesse hat.
Ich bin jetzt keine Kirchengängerin. Doch diese Rede hat mich berührt und beeindruckt.
Während andere einen tiefen Knicks machen vor dem Neuen, wusste diese Frau klare Worte. Und sie sind auch angekommen bei dem Empfänger, denn der hat getobt.
Ich wünsche mir, dass es noch mehr so mutige und sachliche Menschen gibt. Unsere Welt kann sie gebrauchen.
Liebe Gudrun,
ich kann mich noch genau an eine „Nebelgeschichte“ erinnern.
Vor einigen Jahren besuchte ich für ein paar Tage meine Oma. Sie wohnte noch in meinem Heimatort Fuchsmühl in der Oberpfalz. Um diesen Ort gibt es viel Wald, den Steinwald.
Es war September. Schon sehr früh ging ich Pilze sammeln. Es war noch neblig, die Sonne war gerade am Aufgehen, kam aber noch nicht durch diese „Suppe“. Gebeugt lief ich durch das Dichicht und suchte nach Pilzen.
Da kam ich an eine Stelle, wo ein einziger Sonnenstrahl direkt auf eine Gruppe Fliegenpilze strahlte. Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich drandenke. Ich hatte keine Kamera dabei, aber dieses Bild habe ich im Kopf. Ich dachte damals, das hat der liebe Gott allein für mich gemacht.
Liebe Grüße
Traudi
So eine Geschichte kenne ich auch. Es war Frühherbst und ich war mit den Schafen auf einer Waldlichtung. Es war ein unglaublich grauer und nebliger Tag. Gegen Mittag riss der Himmel auf. Der Nebel lichtete sich und die Sonne warf ihre schrägen Strahlen auf die ruhenden Schafe und die schlafenden Hütehunde. Ich hatte damals keine Kamera, aber das Bild, der Anblick der Herde im schwindenden Nebel war ein Geschenk für mich.
Danke für deine Geschichte, liebe Traudi.
Ganz liebe Grüße an dich.
Familiäre Unterstützung habe ich nicht. Unser Gesundheitssystem mit Hilfen für Pflege und Assistenz ist zwar nicht perfekt, aber es ermöglicht mir reichlich Teilhabe am Leben, vorallem durch persönliche Assistenz. Das alles kostet natürlich sehr viel Geld, das ich nicht aufbringen könnte. Mit allen Hilfen die ich erhalte fühle ich mich, auch ohne Familie, in unserem Land recht gut aufgehoben. Darüber jammern könnte ich nur auf sehr hohen Niveau. Wie es in den Staaten aussieht, weiß ich nicht. Du hast ja hüben und drüben Familie. Manchmal hat man die Qual der Wahl 🙂
Ja, ich habe drüben Familie, aber in Kalifornien. Da war es etwas anders als in anderen Bundesstaaten. Jetzt weiß noch keiner, was sich ändern wird. Und ich mach mir Sorgen um meine Familie.
Ich glaube nicht, liebe Isa, dass ich weitere Hilfe erhalte und wenn ich mal alleine bin. Aber warten wir es ab. Noch ist alles gut.
liebe Grüße an dich
Was bin ich froh, dass das Feuer deine Tochter und ihre Lieben verschont hat, auch wenn es wohl sehr nahe gekommen ist.
Amerika – besonders Kalifornien und Florida – stand mal ganz weit oben auf meiner Sehnsuchtsliste, was das Auswandern anbelangt. Aber so lange in den USA solche Zustände herrschen, werde ich keinen Fuß mehr in dieses Land setzen.
Herzliche Grüße!