Etwas Fracksausen habe ich schon.

So langsam werde ich hippelig. Und ich habe auch Fracksausen.
Meine Reise rückt näher und ich fange schon mal an, alles zusammen zu suchen, was ich mitnehmen muss oder möchte. Ich nehme nur mit, was unbedingt erforderlich ist, aber ich darf auch nichts Erforderliches vergessen. Mal schnell noch was holen geht eben nicht!

Schade, dass ich mein Spinnrad nicht mitnehmen kann. Das wird mir fehlen. Stricknadeln gibt es aber wohl zu kaufen in der großen Stadt. Mit meinem Arzt bereite ich die Reise am Ende der Woche schon mal vor. Ich werde das schon schaffen!

Bloggen möchte ich zeitnah. Meine Tochter gibt mir hierfür ihr MacBook. Diesmal will ich nicht warten, bis ich wieder zu Hause bin, sondern gleich meine Eindrücke erfassen. Ein Headerbild habe ich mir schon mal erstellt. Das wird dann da sein, wenn ich über Land und Leute schreibe. Auf beides freue ich mich sehr, trotz Grummeln im Bauch und Fracksausen.

Trotz Fracksausen: Mein headerbild habe ich schon mal gebastelt.
Mein headerbild habe ich schon mal gebastelt.

Ich freue mich schon auf die Stadt mit so viel Freigeist. Nach Hollywood oder so wird es mich allerdings nicht wieder ziehen. Das reicht, dass ich es einmal gesehen habe. Aber ins Topanga Canyon möchte ich, mitten in die Santa Monica Mountais. Das letzte Mal sind wir auf dem Weg zur Küste nur vorbei gefahren an den Siedlungen der Menschen, die ganz alternativ wohnen und auch alle Wohnformen akzeptieren.

Ein alter Song (Achtung: Link führt zu Youtube) fiel mir gerade wieder ein, der in meiner Jugend auch schon immer Fernweh ausgelöst hatte. Es ist schon erstaunlich, dass manches eben doch noch passiert im Leben, wenn auch spät.

Gegen das Fracksausen: ab ins Canyon

„Jetzt spinnt sie wieder!“. Garn nach eigener Vorstellung spinnen.

Probieren, probieren, auch wenn es mal schief geht.

Wenn man schon lange spinnt und das Fädchen auch fein läuft, dann packt es einen, doch mal anderes zu probieren, zu experimentieren. Ich bin gerne auf Erkundungen, was ich tun kann und wie weit ich gehen kann. Extreme sind manchmal doch recht interessant. Auch beim Spinnen von Wolle.

Die Modelle der Färöer „guðrun & guðrun“ gefallen mir sehr, das hier zum Beispiel oder auch dieses. Und nun wollte ich unbedingt Wolle spinnen, aus der man Ähnliches draus stricken kann.

Strickversuche mit selbstgesponnenem Garn

Angefangen habe ich mit der Nadel 7,5. Das ging ja noch. Ich kann mich schwer davon lösen, dass Maschen dicht bei einander und unbedingt gleichmäßig sein müssen.

spinnen und verarbeiten von zwei verschiedenen Garnen
der erste Versuch, Core Ppun Garn zu spinnen und zu verstricken

Hier wird es schon lockerer. Dabei bin ich erst bei der Nadelstärke 10. Immerhin ließen sich die beiden unterschiedlich gesponnenen Garne zusammen verstricken.
Wer stärkere Nadeln hat als Nadelstärke 12 und sie nicht braucht: Bitte nicht wegwerfen.

Core Spun Yarn – was ein Garn spinnen mit einem Suppenhuhn zu tun hat

Core Spun Garn spinnen

Für den Garnwechsel im Gestrick hatte ich mich zum erstem Mal an Core Spun Garn versucht. Man spinnt um einen „Kernfaden“, deshalb core spun, um den Kern gesponnen. Man hält den Wollstrang im 90Grad-Winkel vom straff gehaltenen Kernfaden und lässt ihn quasi den Kernfaden umwickeln.

Ich war aber viel zu zaghaft, habe den Kernfaden zu lange fest gehalten. Und das Dick-Dünn entspricht auch noch nicht meinen Vorstellungen. Eines aber ist sicher, ich probiere weiter, bis ich zufrieden bin. Ich kann da in mittlerweile sehr „zäh“ sein. „Zach“ hat da meine Oma im Altenburgschen dazu gesagt, meinte aber eher das Suppenhuhn, welches einfach nicht weich werden wollte.
Bei den beiden Gudruns von den Färöer Inseln dauert es auch manchmal ein halbes Jahr, bis sie zufrieden sind und ein Modell in die Produktion kann. Alles wird übrigens handgestrickt.

Als rasende Gudrun zum Kurs oder Strick-Treff

Am Garn spinnen kann ich arbeiten. Beim Stricken feht mir einiges. Also werde ich mich auf den Weg machen, wenn es wieder möglich ist, und diverse Strikgruppen aufsuchen. Ich brauche erfahrene Strickerinnen an meiner Seite. Das wird nicht davon abhängig sein, ob es erlaubt ist, sondern ob es für mich passend ist, ich geimpft sein werde.

Die gute Nachricht ist, dass ich mich bald auf mein Elektromobil schwingen und losfahren kann. Keiner muss mich schieben, mich forsch über rumpeligen Boden karren oder mit mir an Orte müssen, wo er oder sie gar nicht hin will.
Ich freue mich riesig über die viel bessere Mobilität. Und ich kann wieder Pläne machen.