Puschen aus Gotlandwolle

Gekaufte Hausschuhe, Pantoffeln, Latschen, Puschen bekommen mir meist nicht gut. Es ist, als ob sich mein Füße wehren gegen die industriell hergestellten Pampuschen mit ganz viel Chemie im Gepäck. Kurz: Ich bekomme Muchtelfüße.

Das passiert nie, wenn ich Naturmaterielien trage. Da ich Schafwolle genug da habe, beschloss ich, mir Puschen zu stricken. Die erste Variante habe ich gleich wieder aufgedröselt. Sie gefiel mir nicht. Der zweite Versuch war schon viel besser.

meine Puschen aus Gotlandwolle
meine Puschen aus selbstgesponnener Gotlandwolle


Mit den Wolldingern durch die Wohnung zu schleichen, ist recht gefährlich, weil es rutschig ist. Nun hat man die Möglichkeit, Stopper an den Sohlen aufzubringen. Das werde ich zuerst probieren, denn auf Links gedreht kann ich die Puschen dann auch mal waschen. Die zweite Möglichkeit wäre, die Sohle dick mit Latex zu bestreichen, aber es wäre gut, wenn ich das nicht müsste. Gekaufte Sohlen annähen will ich auch nicht, weil es mir nicht gefällt. Also suche und probiere ich. Das ist alles sehr spannend.

Marilyn Monroe liebte solche Puschen

Ich habe es schon so oft gehört, dass man doch im Sommer keine Schafwolle an den Füßen haben muss. Oh doch. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und fühlt sich angenehm kühl an.

Als ich noch im Reformhaus arbeitete, fragten zwei junge Männer ständig nach, ob wir schon wieder Schafwollsocken bekommen hätten. Sie arbeiteten als Dachdecker und schätzten die Socken sehr, wenn sie bei 40 Grad mit Arbeitsschutzschuhen auf dem Dach herumkletterten.
Ich bin also nicht die einzige, die den „Wollkram“ so sehr schätzt, nicht nur als Puschen.

So, und jetzt: Füße hoch.
Ich wünsche euch allen einen friedlichen und schönen Sonntagabend.

18 Gedanken zu „Puschen aus Gotlandwolle“

  1. Zur Weihnachtszeit vor fünf Jahren schenkte mir eine Spinnerin auf einem der Märkte ein Paar selbstgestrickte (aus selbstgesponnener Wolle). Die fangen an, sich aufzulösen – ich brauch irgendwann neue.

    Ja, Schafwolle ist was Feines, denn sie wärmt und kühlt immer dann, wenn es notwendig ist.

    1. Brauchst du das als Hausschuhe, Pantoffeln, Socken oder Hüttenschuhe? Dir müsste doch zu helfen sein!
      Stimmt, Schafwolle hat nützliche Eigenschaften. Ich mag sie sehr. Im Moment brauche ich sie wieder sehr, denn mich hat ein arger Rheumaschub eingeholt.

  2. Sie sehen toll aus, deine gestrickten Puschen (oder „Finken“ wie wir hier sagen).
    Und wie ich dich kenne, wirst du auch fündig werden in Sachen Rutschfestigkeit.
    Viel Spass dabei und lieben Gruss zum Wochenbeginn,
    Brigitte

    1. Ich habe schon etwas bestellt, damit ich nicht noch zum Eintänzer werde. Wie ich das machen werde, damit ich nicht rutsche, weiß ich schon und wenn es klappt, werde ich berichten.
      Liebe Grüße an dich, liebe Brigitte, und auch dir einen guten Wochenanfang.

  3. Jetzt musste ich doch erstmal nach Muchtelfüßen googeln und bekam als erstes deinen Beitrag angezeigt. Ist das ein von dir erdachtes Wort oder woher stammt es? Die Puschen sehen wirklich sehr komfortabel aus. Ich denke, Stopper wären perfekt. Aber wie werden die befestigt? Geklebt?
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Ach, über das Wort wollte ich mich eigentlich nicht auslassen, aber nun tue ich es mal. Ich stamme aus dem Altenburgschen, also von nahe dran am Erzgebirge. Zur Wortbedeutung muchten schicke ich mal diesen Link:
      https://www.erzgebirgisch.de/m/m.muchten_1.wort
      Ich weiß nicht, wo es genau herkommt, weiß aber, dass es auch in anderen Regionen bekannt ist. Eine Muchte ist ein übel riechendes Zimmer oder eine Person die nicht gerade gut riecht.
      Ich glaube, mehr muss ich nicht schreiben zum Zustand meiner Füße in synthetischem Gewebe.
      Liebe Grüße

  4. Liebe Gudrun,
    mir geht es genauso. Ich kann mit gekauften Hausschuhen nichts anfangen. Wenn ich mir mal welche kaufe, weil ich meine, dass die für mich ok wären, sortiere ich diese aus.
    Meine Fuße halte ich mit Wollsocken warm, im Sommer und im Winter. Ich laufe zuhause mit alten Wollsocken rum, die ich über andere drüberziehe oder im Sommer nur mit Socken. Meine Füße brauchen Freiheit! 🙂
    Ich kann mich noch erinnern, dass wir in der Schule (vielleicht in der 4. oder 5. Klasse) zweifarbige Hüttenschuhe gestrick haben. Die Farben waren dunkelblau und gelb und es war ähnlich wir Norweger-Muster. Ich finde, dass es heute in der Schule viel zu wenig Handarbeitsunterricht gibt oder vielleicht gar keinen mehr? Schon bei meiner Tochter damals, als sie etwa in der 3. Klasse war, gabs keinen Handarbeitsunterricht mehr. Ihre Klassenlehrerin, eine nette, stickte mit den Kindern in ihrer Freizeit.
    Ja, so ändern sich die Zeiten, man schätzt heute dieses Selbstbemachte nicht mehr. Schade!

    Liebe Grüße
    Traudi

    1. Liebe Traudi,
      danke für deinen Kommentar. Ich dachte nämlich schon, dass ich die einzige bin mit dem Hausschuhproblem. Ich werde jetzt auch immer mit Wollsocken unterwegs sein. Bestimmt fühlen sich meine Füße darin viel wohler.
      Ich hatte in der Grundschule noch Handarbeit. Es war ganz gut, etwas mit meinen Händen zu machen. Es machte den Kopf frei und ich war stolz wie Bolle, wenn ich etwas fertig hatte. Ich würde mir das für die Kinder wieder wünschen. Es gibt so schöne Garne und quitschebunte Socken sind was Schönes.
      Ich schicke dir liebe Grüße, liebe Traudi.

  5. Ich finde Deine gestrickten Hausschuhe schick, liebe Gudrun. Ich laufe ja auch gern ganz ohne Hausschuhe umher. Socken müssen aber sein. Solche aufgeklebten Stopper machen sich ganz gut, um nicht auszurutschen. Die gibt es als flüssiges Material zu kaufen -reicht für viele selbstgestrickte oder gehäkelte Socken. Man kann die gummiartige Flüssigkeit per Pinsel auf die Sockensohle auftragen. Wenn sie abgelaufen sind, kann man nacharbeiten. Aber das hast Du bei Deiner Suche sicher auch schon gefunden.
    Lieben Gruß von der Silberdistel

    1. Genau auf dieses Flüssigzeugs warte ich gerade. Wenn es dann trocken ist, kann ich losflitzen. Ich habe schon das nächste Projekt am Wickel, weil ich Pantoffeln haben möchte, an der Ferse offen. Da bin ich aber noch eifrig am Probieren, aber es wird werden.
      Ich finde es schön, wenn man etwas selber machen kann.
      Liebe Grüße zu dir, liebe Silberdistel.

  6. Nach Möglichkeit barfuß!
    Stoppesocken nutze ich bei Kälte in der Wohnung, an Hausschuhe oder Puschen kann ich mich nicht erinnern.
    Eine sinnvolle Erfindung sind die Noppenfüßlinge!
    Lieben Gruß!

    1. Leider ist mir meistens kalt um die Füße, liebe Kelly. Und deshalb gibt es bei mir immer dicke Socken, Hüttenschuhe, Wollpantoffeln. Sie sind bequem und lassen den Füßen viel Freiheit. Und die brauche ich dringend. Ich bin gerade dabei, eine Anleitung zu entwickeln, egal für welche Schuhgröße und Wolle. Pantoffeln sollen es werden, an der Verse offen. Spannend ist das.
      Herzliche Grüße zu dir in den Norden.

  7. Mit Socken tu ich mich auch schon mein Lebtag schwer. Entweder, sie rutschen, wärmen nicht oder zu sehr … und ich fühle mich einfach nicht wohl darin. Richtig schöne Schafwollsocken hatte ich nur einmal … als Kleinkind, gestrickt von meiner Uroma. Leider starb sie, als ich zwei Jahre alt wurde, sonst hätte es immer Nachschub gegeben. Ich selbst habe zwei linke Hände, kann also immer nur staunen, was ihr so fabriziert, ihr Meisterinnen von Garn und Wolle …

    Muchtelfüße habe ich noch nie gehört, liebe Gudrun. Aber ich kann es mir denken, was du meinst. Ich kenne nur Käsemauken … hihi.
    Jedenfalls habe ich auch immer kalte Füße, brauch oft sogar im Bett Socken. Aber auch da passt nicht jede …

    Ich wünsch dir ein schönes Wochenende
    mit lieben Grüßen, Andrea

    1. Als wir gestern aus dem Garten heim kamen, musste ich erstmal meine Schafsocken am Abend bemühen. Ich habe sie auch noch im Bett angehabt. Warum ich manchmal so friere weiß ich nicht, aber die Schafwolle hilft mir immer wieder, mich warm und geborgen zu fühlen.. Ich werde wohl noch viele Socken stricken, verschenke ja auch welche. Im Moment beschäftigen mich Pantoffeln und Puschen aus Schafwolle. Ich bin immer noch am Probieren, das sagt der Herr E. schön, dass er unbedingt welche haben möchte.
      Ich habe eine Gartennachbarin, die mir von ihrer Oma erzählte. Sie hat allen Kindern der Familie gezeigt, wie man mit der Handspindel Schafwolle verspinnt und Socken daraus strickt. Dafür ist sie der Oma immer noch dankbar und nutzt das Wissen jedes Jahr.
      Liebe Andrea, schön, dass du da warst. Ich grüße dich herzlich.

  8. Liebe Gudrun. Unsere beiden Förster tragen auch das ganze Jahr über meine Wollsocken. Sie schwitzen nicht an den Füßen, die Socken und auch Füße müffeln nicht. So ist es wirklich.
    Den Beitrag mit den reparierten Socken kann ich nicht mehr kommentieren, daher hier: die Idee hatte ich auch schon. Einen Flicken stricken und einnähen oder eben – wenn es geht – die Maschen aufnehmen und neu stricken. Irgendwie. Ist schade, wenn man deswegen den ganzen Strumpf wegwerfen soll.
    Liebe Grüße von Kerstin.

    1. Seit ich selber Socken stricke, weiß ich, was das für Arbit macht. Ich spinne ja auch noch as Garn selber. Eon loch ist für mich kein Grund zum Wegwerfen. Da wird repariert und ich arbeite auch noch an verschiedenen Methoden. Mit dem Maschenaufnehmen und neu stricken hat das schon mal prima geklappt.
      Deine schönen Socken bewundere ich immer wieder. Mir gefällt das, dass du die Familie und Freunde versorgst.
      Herzliche Grüße in die Aue.

  9. Liebe Gudrun, sei herzlich gegrüßt.
    Solche Woll-Hausschuhe sind schön warm und bequem, aber für mich kratzend. Sogar Filzpantoffeln konnte ich nicht ohne Socken tragen.
    Bin nur noch wenig beim Bloggen, weil ich über keine interessanten Unternehmungen schreiben kann.
    Seit 3 Wochen habe ich durch intensivere Bekanntschaft aus dem Nebenhaus nun wahrscheinlich auch einige andere Begebenheiten und gemeinsame Erlebnisse, weil die Dame mich öfters fragt, ob ich mit ihr einen Kiezspaziergang machen möchte. Sie kann nur mit einem Auge vermindert sehen. Natürlich bin ich gern bereit, sie zu begleiten.
    Ich hoffe, es geht Dir gut und bis zum Wiederlesen, tschüssi Brigitte.

    1. Meine liebe Brigitte, schön, dass du guten Kontakt zur Nachbarschaft hast und gut unterwegs bist. So kommt deine Nachbarin auch raus aus der Wohnung und kann sich sicher fühlen. Trotzdem fehlst du mir. Ich habe auch nichts Grandioses zu berichten, aber egel, irgendetwas finde ich immer. Und wenn es ein Blümchen am Wegesrand ist. Ich freue mich immer, wenn ich von dir lese und hoff, dass ich das ab und an auch kann.
      Ganz liebe Grüße zu dir.

Kommentare sind geschlossen.