Verlorenes Wissen. Spannend, interessant und durchaus nützlich.

Wie war das früher? Das hat mich schon als Kind interessiert. Ich war Stammkunde in unserer Bibliothek. Der Bibliothekar kannte mich und legte mir vor jedem Besuch Bücher bereit. So war ich auf Mammutjagd mit Ao, dem Mammutjäger, und später mit Fridtjof Nansen auf dem Weg zum Nordpol. Diese Neugier ist immer geblieben.

alte Handarbeitstechniken

Verlorenes Wissen? Immer mehr davon wird einerseits entdeckt und andererseits,ist vieles im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen.
Im Osten Englands hat man jetzt eine einzigartige Siedlung aus der Bronzezeit ausgegraben. Für Archäologen war das ein Fest, denn Feuer und dann Wasser und Schlamm konservierten große Teile der Siedlung, die von einem zum anderen Moment verlassen wurde, zum Beispiel Kleidung, Schmuck, und sogar noch Kochgeschirr mit Resten von Mahlzeiten darin.

Ich habe heute einen Bericht gesehen. Mich interessierte besonders die gefundene Kleidung. Viele Geräte, die man zu ihrer Herstellung gebraucht hatte, waren erhalten geblieben. Ich will das nicht alles beschreiben. Man findet zum „Pompeji“ der Bronzezeit viel im Netz. Es passt nur gerade so gut zu meinem letzten Beitrag, weil Pflanzenfasern hat man auch verarbeitet und feine Stoffe hergestellt. Meist denkt man bei damaliger Kleidung nur an Grobes, grau oder braun, schmutzig. Dem war aber gar nicht so.

Mich interessiert sehr, wie die Menschen zu „Vorzeiten“lebten, wie sie werkelten und zurechtkamen, was sie wussten und wie sie heilten. Ich möchte nicht, dass es verlorenes Wissen bleibt.
(Und vielleicht zeichne ich auch mal wieder.)

Auf die Suche nach verlorenem Wissen möchte ich wieder stärker konzentrieren, mich mit den Textilien beschäftigen, alte Handarbeitstechniken erlernen, Heilkräuter sammeln. Und darüber schreiben möchte ich auch wieder. (Meine alten Beiträge sind leider mit dem alten Blog untergegangen.)Wenn wieder Veranstaltungen möglich sind, dann kann ich es zeigen und meine Geschichten erzählen. Es soll mir nur keiner sagen, dass das „rückwärts gerichtetes Denken oder Handeln“ sei. Vieles, was unsere Vorfahren wussten und was ganz einfach anzuwenden wäre, sollte einfach nicht in der Versenkung bleiben.

Ich hoffe, dass ich das noch lange machen kann, denn mein MRT-Befund hat mir in den letzten Tagen die Beine weggezogen. Es ist ja gut, wenn man sich einstellen kann. Aber noch besser ist, wenn man Ziele hat, Interessen, und Dinge, mit denen man sich gerne beschäftigen will. Das treibt wiewohl an.

Zeichnung: Spinnen mit der Handspindel

12 Gedanken zu „Verlorenes Wissen. Spannend, interessant und durchaus nützlich.“

  1. Liebe Gudrun, das, was du im Zusammenhang mit den drei Buchstaben MRT andeutest, macht Angst, wahrscheinlich dir mehr als mir, aber mir auch.
    Es ist immer und immer und immer wieder faszinierend, wie du dich mit Sachen aus der Vergangenheit beschäftigst – und auch einen Weg findest, uns davon zu erzählen. Du sagst, dass du vielleicht wieder malst – aber sind denn all die Sachen hier nicht von dir gemalt? Hätte ich einfach so gedacht.
    Für mich ist es immer wieder eine Frage, dich mehr wegen deiner Wollgeschichten oder wegen deiner Zeichenkünste zu bewundern – weiter so!
    Herzliche Grüße von Clara

    1. Doch, die sind von mir gemalt, aber irgendwann habe ich damit aufgehört. Und dabei gäbe es noch viel zu tun. Und ich werde es mal wieder angehen. Danke, Clara, für den Anstupser und so.
      Grüße von Nachtschwärmer zu Nachtschwärmer.

  2. Alte Handwerksberufe sollten eigentlich geschützt und erhalten bleiben. Es bedeutet sehr viel, mit den eigenen Händen und dem nötigen Sachverstand etwas herstellen zu können. Viele Nachnamen stammen ja auch noch aus diesen alten Berufen.

    1. Stimmt, die vielen Nachnamen!
      Liebe Isa, deine Socken sind verpackt. Wenn der Herr E. sich mal in Richtung Post aufmacht, dann drängele ich ihm das Päckchen auf. Rumscheuchen will ich ihn nicht, aber das klappt bestimmt schon mal.
      Ich schicke dir liebe Grüße.

  3. Es ist auch wichtig Ziele zu haben. Egal in welcher Lebenssituation man sich befindet.
    Es hört sich nicht so gut an, dein MRT-Ergebnis. Das ist nicht schön und macht mich traurig.
    Aber ich glaube du bist ein Mensch der sich nicht so schnell unterkriegen lässt.
    Ich drück dich mal aus der Ferne.

    1. Naja, dass einiges nicht stimmte, wusste ich ja. Trotzdem war es erstmal nicht gut. Sei nicht traurig, ich mache mein Ding weiter. Ich habe noch viel zu tun. Und wir beide haben ja auch etwas vor. Irgenwann wir das.
      Liebe Grüße zu dir.

    1. Naja, schön ist das alles nicht und ich hatte auch mächtig zu knaupeln erstmal. Aber, es bringt auch Klarheiten.
      Ich werde mich wohl weiter mit meiner Wolle beschäftigen, mit Historischem und neuen Ideen, global und regional. Leipzig war da mal gut aufgestellt, mit Wollkämmerei, Spinnerei. Ich möchte mal in alten Dokumenten lesen.

  4. Liebe Gudrun,
    vielen Dank, dass Du uns an Deinem reichen Wissen teilhaben lässt – ich bin immer wieder erstaunt und erfreut zu sehen, was Du alles kannst und machst.
    Deine Andeutung bezüglich des MRTs lassen mich sehr nachdenklich werden – Bitte lass Dich nicht runterziehen!
    Ich sende Dir aufmunternde Grüße
    Lotte

    1. Ach Lotte, das ist schon putzig. Je mehr ich mich damit befasse und je mehr ich lese, um so mehr neue Fragen tauchen auf. Langweilig wird es mir nicht werden.
      Jetzt geht es schon wieder besser. Manches ahnt man schon, aber dann muss man es doch erstmal verarbeiten. Das wird schon.
      Ich schicke dir liebe Grüße.

  5. Ich muss zugeben, mich hat deine Bemerkung, mehr so als Randnotiz geschrieben, sehr betroffen gemacht und ich wusste nicht so recht damit umzugehen. Da habe ich erst mal keinen Kommentar abgegeben. Dann hatte es mir selber irgendwie auch wieder eine Zeit lang die Sprache verschlagen. Nun schreibe ich wieder und wünsche dir, dass du immer wieder Mut und Kraft schöpfen kannst. Alles Liebe. Ich würde mich freuen, wenn du mich mal wieder anrufst, wenn es dir danach ist.
    Deine Beschäftigung mit altem Handwerk und den Lebensgewohnheiten finde ich sehr reizvoll und lese hier auch immer wieder gerne darüber. Ich hoffe du hast jetzt Vorsorge getroffen zwecks Datensicherung deiner Blogartikel. Es sollte doch nichts mehr davon verloren gehen!

  6. Ao … Mit dem war ich auch unterwegs.

    Und ich muß dem zustimmen, was Du über die Stoffe der damaligen Zeit sagst. Das betrifft ja auch die Meinungen über „das Mittelalter“. So finster und grob war das überhaupt nicht, sonst hätten die Menschen wahrscheinlich doch nicht überlebt. Schönes gab es immer und beinahe überall.

    Deine Randbemerkung. Die läßt mich nachdenklich zurück.

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