Wenn meine Freundin kommt und meint sie muss mir was Gutes tun und mich zum Essen einladen, dann lehne ich das meist ab. Ich bin nicht die, die auf gepflegte Gastronomie großen Wert legt und sich dort besonders wohl fühlt. Das war schon immer so. Zu Hause freue ich mich über meine Linsensuppe, die Gemüsetöpfe aller Art und auch mal über Quarkkeulchen. Joghurt mache ich selber und auch das Brot. Gestern war es uns nun danach, Reformationsbrötchen zu backen. Wir hatten viel Spaß dabei und das Gebackene schmeckte dann zum Kaffee besonders gut.
Immer um diese Zeit gibt es hier in der Gegend dieses besonderes Gebäck, die Reformationsbrötchen. Beim Bäcker war mir aber der Appetit vergangen als ich den Preis dafür sah. Alle Zutaten hatte ich zu Hause, also beschloss ich, ab jetzt selber Hand anzulegen.
Ehe jetzt wieder irgendein Zeigefinger hochgeht: Ich weiß, dass die Reformationsbrötchen der Lutherrose nachempfunden sind, dem Siegel Luthers. Sie hat fünf Blütenblätter. Wir haben nur vier gemacht. Auch die beim Bäcker waren so, wahrscheinlich, weil es so einfacher ist mit der Herstellung.
Die Reformationsbrötchen bestehen aus leichten und fettarmen Teig, Stollenteig nicht unähnlich. Es ist also kein Hexenwerk, die Brötchen herzustellen. Kaufen werde ich nie wieder welche und zu dem momentanen Preisen gleich gar nicht. Irgendwie muss ich schon wichten, sonst komme ich nicht mehr zurecht.
Warm war es geworden durch unsere Backerei, Spaß hatten wir auch und schließlich etwas Gutes zum Kaffee. Mehr brauchte es nicht.
Mir geht es gut. Da gibt es nichts zu meckern. Ich denke auch, dass ich mein „Krisenmenagement“ annehmbar bewältige. Mir geht es nur nicht gut, wenn ich daran denke, dass es viele Menschen gibt, die ohne Strom, Wasser und Nahrung, notwendige Medikamente und ohne ein Zuhause leben müssen. Ich hoffe sehr, dass alle Entscheidungsträger einen klaren Kopf behalten und sich dafür einsetzen, dass Leben erhalten wird und nicht vernichtet. Ich glaube fest daran, dass es dann friedlicher werden kann.
Das sind die letzten Dahlien aus dem Garten. Wenn die Knollen der Pflanzen ausgebuddelt und eingelagert sind, dann ist bei uns die Gartensaison vorbei. Noch ein bisschen Winterfestmachung ist nötig und dann halt nur noch das Vögelfüttern. Herr E. wird wohl nun immer alleine in den Garten fahren für den Rest des Jahres.
Liebe Gudrun, herzliche Grüße.
Das Selberbacken habe ich seit 2012 aufgegeben. Dieses Gebäck machte ich aus Quark, Mehl und Fett. Windmühle und Kamm und auch Rose und Dreieck, alles Gefüllt mit Marmelade, wurden in Form gebracht.
Weihnachten gabs viele Jahre für die beiden Jungs ein selbstgemachtes Lebkuchenhäuschen mit Stall, Tanne und Brunnen. Schön verziert. Ohne Hilfsmittel, nur mit Puderzuckermasse verklebt. Der verkohlte Kater, die Hexe, Hänsel und Gretel, alles aus Teig, durften nicht fehlen.
Ich arbeitete im Kinderkrankenhaus als Diätassistentin und so bekam mal in der Vorweihnachtszeit, ab 1. Dezember, jede Station ein großes Pfefferkuchen-Hexenhaus. Stand auf dem Stationsflur. Das war eine Riesenfreude für die kleinen Patienten.
Als meine beiden Jungs jeweils in der ersten Klasse waren, da baute ich auch ein Häuschen für die Adventszeit der Schüler und die waren begeistert.
Wenn ich mittwochs zum Chor fahre, dann gehe ich zeitig los, um im Einkaufscenter dort Kaffee trinken und Kuchen zu essen. Mir schmeckts. Außerdem schaue ich noch durch die Geschäfte und manchmal wird was gekauft.
Vögelchen füttern im Winter ist parterre kaum möglich. Sie kommen nicht.
Alles Gute und eine angenehme Woche wünscht Dir, Brigitte.
Liebe Brigitte, du hst den kleinen Patienten wahrscheinlich eine Riesenfreunde gemacht. Und deinen eigenen auch. Viel Mühe hast du investiert. Respekt.
Pfefferkuchenhäuser gab es bei uns auch, selbstgebackene und auch welche vom Becker mit viel drumherum. Alles außerhalb des Hauses wurde schnell verputzt. Das andere wurde nicht angerührt. Später erfuhr ich, dass meine Kinder Angst hatten, dass die Hexe rauskommt, wenn sie ihr Haus anknabbern.
Ich wohne auch unten im Haus, aber die Vögel kommen zum Futterplatz und baden auf dem Fensterbrett. Ich bin fleißig am Füttern und Putzen.
Herzliche Grüße an dich.
Von Reformationsbrötchen habe ich noch nie gehört, das Internet wird mir bestimmt gleich behilflich sein…
Beschäftigung mit voller Konzentration ist derzeit nötig, meine Befindlichkeit über die jetzige Situation im Nahen Osten ist durch viele Freunde in Israel (Westbank, Jerusalem) erklärlich.
Hoffnungsvolle Grüße!
In der Leipziger Gegend sind sie Tradition, auch bei den Nichtgläubigen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Luther hier wirkte. Seine Frau, Katharina von Bora, stammte aus einem Kloster, nicht weit von Leipzig entfernt. Ich glaube, Luther hatte hier Anhänger. Die Reformationsbrötchen bäckt man hier immer noch.
Liebe Grüße an dich.
Die sehen aber lecker aus. Ich kaufe auch kein Gebäck, sondern produziere Brot und Kuchen selbst. Es sind nicht nur die Preise, obwohl, bei denen entgleitet einem ja alles. Nein, ich mag es im Teig zu wurschteln und den Geruch, die Vorfreude darauf und schließlich ein leckeres Brot oder einen Kuchen zu haben. Danke für die Anregung, die Reformationsbrötchen werde ich demnächst mal probieren.
Oh ja, der Geruch ist immer eine feine, appetitanregende Sache.
Brot backen wir am Wochenende. Ich brauche da Hilfe, weil es mir sehr fällt, den Teig zu kneten. Meine Hände sind da nicht gut.
Inzwischen haben wir alle Brötchen aufgegessen. Im nächsten Jahr gibt es wieder welche und die werde ich auch wieder selber backen.
Grüße in den Norden.
Liebe Gudrun, auch ich kenne diese besondere Gattung Brötchen nicht, allerdings sehr ähnlich aussehendes Gebäck, das jedoch mit Blätterteig gemacht wird und pikant, mit Topfen oder auch Marmelade gefüllt wird.
Das Backen habe ich voriges Jahr aufgegeben, schweren Herzens, aber meiner Gesundheit zuliebe. Ich habe meine Backwaren zwar gerne verschenkt, aber doch auch viel zu viel davon verkostet. Wenn man das wöchentlich zelebriert … naja! Aber gerochen hat es immerzu so herrlich, eine wahre Wonne – und ich liebe es, kreativ zu sein.
Das, was Du hier so schön beschreibst, sind die Geschenke der Zeit, die soviel kostbarer sind, als ständig mit Einladungen oder anderen materiellen Geschenken überhäuft zu werden. Es kommt tatsächlich an Freude erfüllter Stimmung auf, wenn ich Dir beim gemeinsamen Backen und Genießen folge.
Wer Blumen im Herzen und auf dem Tisch hat, sät den Frieden in der Welt … ich glaube daran!
Ich schicke Dir liebe Grüße! Chris
Kuchen und anderes Süßes backe ich auch nicht mehr. Brot wollen wir aber backen. Ich möchte das nicht mehr kaufen.
Spaß hatten wir wirklich, weil ich aus dem Teigrest einen kleinen Luther machen wollte. Er wurde aber dann doch eine Lutherrose.
Der Satz im letzten Abschnitt deines Kommentars gefällt mir. Ich glaube auch daran.
Liebe Grüße an dich.
Liebe Gudrun,
von Reformationsbrötchen habe ich noch nie etwas gehört, und so richtig nach Brötchen sehen die mir ja nicht aus. Eher nach Gebäck. Ich werde mal googeln, damit ich weiß, was du da Leckeres gebacken hast.
Herzliche Grüße – Elke
Sie ähneln Apfeltaschen, sind aber keine. Und sie heißen halt so. Im Oktober, vor dem Reformationstag, werden sie gebacken. Im Leipziger Raum sind die Reformationsbrötchen Tradition.
Herzliche Grüße an dich, liebe Elke.
Liebe Gudrun. Gibt es eigentlich beim Bäcker noch was, was billig ist? Nein. Alles wird überall nur immer teurer. Doch manchmal hat man Heißhunger auf Kuchen und kann nicht extra einen backen. Da muss man schon mal kaufen. Aber am Wochenende oder wenn Besuch kommt, dann wird selbst gebacken.
Liebe Grüße von Kerstin, die am Wochenende Apfel- und Birnenkuchen backen wird. Am Samstag geht es zu den jungen Leuten und der Enkelin zum Kaffeetrinken.