Wetter gut, Fridolin aufgeladen, auf zu den Schlehen und Hagebutten.

Der Name der Schlehe (mhd slēhe) geht wahrscheinlich auf die Farbe ihrer Frucht zurück und leitet sich von dem indogermanischen Wort (S)li ab. Das bedeutet „bläulich“. Im Althochdeutschen wurde die Schlehe als sleha bezeichnet.

Schlehen_BB

Lange habe ich mit mir gehadert.
Jedes Jahr um diese Zeit habe ich mich aufgemacht und die Früchte der Schlehen gesammelt. Korb in der Hand oder Rucksack auf dem Rücken, derbe Schuhe an und einfach los laufen ging schon lange nicht mehr. Mir tat das sehr leid, denn ich liebe diese alten Früchte sehr, schätze ihren Gehalt und habe sie immer gerne verarbeitet. Kauft man sich das, wird es wirklich teuer.

bedrohlich
es sieht schlimmer aus als es war

Das einzige Bedrohliche an allen Wettervorhersagen waren mal kurz diese Wolken am Himmel. Regen gab es wieder keinen. Wie so oft fitschten die Regengebiete an uns vorbei.
Ich bin so froh, dass ich meinen Fridolin habe. Mit ihm kann ich mich auf den Weg machen zu meinen Schlehen.

Schlehen – die Bläulichen

Noch gibt es Schlehenbüsche, aber auch da merkt man, dass sie zu kämpfen haben. Es wäre sehr schade, wenn auch sie verschwinden würden.
Im Frühjahr erkennt man die Schlehen, weil sie in voller Blüte stehen bevor sich Blätter zeigen. Die Blüten werden von der Kosmetikindustrie gerne verwendet, sorgen sie doch für eine reine Haut. Aus der Rinde des Schwarzdorns, wie die Schlehen, auch genannt werden, kann man Tinte gewinnnen: Rinde abschälen, auskochen, eindicken lassen.

ein Korb voller Schlehen
für Marmelade und Saft

Tinte werde ich nicht mehr herstellen, denn mit Kindergruppen habe ich wahrscheinlich nichts mehr zu tun und ich selber brauche es nicht. Aus meinen Schlehen werde ich Marmelade kochen, Saft herstellen und den Rest der Früchte trocknen. Man kann Schlehen auch roh essen. Nur den Kern sollte man nicht verschlucken. Er enthält Amygdalin, welches im Körper zu Blausäure umgewandelt wird.

Ausfahrt zu den Schlehen
einige Hagebutten habe ich auch mitgebracht

Es war eine schöne Ausfahrt mit Fridolin zu den Schlehen und Hagebutten.. Mitbringen konnte ich auch noch etwas, etwas was wertvoll für mich ist.
Weit von zu Hause bin ich nicht weg gekommen, aber darauf kommt es mir nicht an. Ein Stücke meiner alten Freiheit hat mir Fridolin ermöglicht. Es ist gut, darüber nachzudenken, was alles möglich ist und was ich auch machen kann. Ich denke, da geht noch einiges.

11 Gedanken zu „Wetter gut, Fridolin aufgeladen, auf zu den Schlehen und Hagebutten.“

  1. Das mit dem Wetter hast du ja gut abgepasst. Regen ist gut, aber nicht wenn man unterwegs ist.
    Ich muss gestehen das ich noch keine Schlehen verarbeitet oder gegessen habe.
    Bei uns gibt es einen Beerenlehrpfad. Da war ich letze Woche . Ist schon interessant was es für Beeren gibt. Schlehen waren auch dabei, habe sie natürlich nicht gepflückt.
    LG Marion

    1. Ich werde auch heute nochmal Beeren holen, Hagebutten. Eine Ladung ist schon im Görrautomat, andere kommen zum Vortrocknen in die Sonne. Ich habe Stoffsäckchen bestellt heute und werde Hagebuttentee mit Kernen aufbrühen. Wenn es gut tut für meine Rheumaknochen, dann ist das fein. Und verschenken werde ich auch etwas.
      Liebe Grüße an dich, liebe Marion.

  2. Dein Fridolin ist wirklich eine gute Sache. Ja Schlehen, hätte ich auch gerne mal wieder. Im nächsten Jahr. Das nächste Frühjahr werde ich nutzen, um wieder richtig fit in Sachen Radfahren zu werden. Dieses Jahr war alles sehr eingeschränkt. Auch gesundheitlich.
    Hab einen schönen Sonntag.

    1. Der Fridolin ist wirklich ein Segen. Durch die Wildnis komme ich damit nicht. Mancher Schleichweg, den ich so geliebt habe, ist nun nicht mehr drin, aber raus kann ich, mir neue Wege suchen auch.
      Oh ja, genieße das Radfahren so lange es geht. Ich fand das immer sehr erholsam, durch die Felder zu radeln.
      Liebe Grüße zu dir.

  3. Dein Fridolin, liebe Gudrun, ist wirklich eine gute Anschaffung. Richtig schön, dass Du damit jetzt wieder so wundervoll mobil sein kannst.
    Wir haben zwar eine Schlehe im Garten, aber verarbeitet habe ich die Früchte bisher noch nicht, nur manchmal einige davon genascht. In der Regel bleiben auch sie für die Vögel am Strauch. Bisher lohnte sich der Ertrag auch nicht wirklich, um Marmelade draus zu kochen. Aber vielleicht waren die Vögel mit der Ernte immer schneller
    Dir weiterhin viel Freude mit und an Deinem Fridolin wünscht die Silberdistel

    1. Ich freue mich sehr über meinen Fridolin und muss aufpassen, dass ich nicht zu kühn werde.
      Da, wo ich war, wachsen so viele Beeren, dass genug übrig ist für die Vögel. Ich durfte mir schon einige mitnehmen. Und die habe ich nun auch schon in der Verarbeitung. 🙂 Meinen Hagebuttentee möchte ich mir selber herstellen und auch Schlehen trocknen zum Naschen. Die schmecken dann wie Backpflaumen.
      Herzliche Grüße an dich.

  4. Ich freue mich immer sehr, wenn Du über das schreibst „Was du alles kannst“. Es ist eine wundervolle Einstellung und ich weiß, das war nicht immer so. An manchen Tagen, wo es mir immer wieder einmal schwer fällt, mein Leben so zu akzeptieren wie es nunmal ist, da tut es mir sooooo gut Dich zu lesen. (Ja, ja – das ist jetzt etwas egoistisch von mir) Aber ich möchte Dich das wissen lassen – Wie gut mir das dann tut!
    So! Und dann habe ich heute auch mein Körblein gepackt und geschaut was es so alles gibt. Hier bei mir im Heckengäu sind die Schlehenbüsche so dicht und zwischendrin Holunderbüsche und Hagebutten. Mit Handschuh und Schere bin ich los und alten Klamotten, weil ich gelesen hatte, dass Holunder so sehr färbt. Na – Ja, hier sind sie leider noch nicht ganz reif. Weshalb die Ausbeute eher klein war. Aber ich gehe dann irgendwann nochmal los.
    Schlehen und Hagebutten gibt es dieses Jahr reichlich hier. Und ebenso Äpfel. Es wird sicher noch so einiges dieses Jahr von mir geertet werden.
    Den Versuch Holundergelee zu machen……. Hmmmm – bei der Ausbeute von heute….. Grummel….. gibt höchstens ein kleines Gläschen…… Grummel……. Mal sehen.
    Aber Pflaumenmarmelade und Mirabellenmarmelade sind gekocht! Und seeeehr lecker.
    Lieben Gruß von der Mia mit dem Hundemädel, das dann immer gerne zwischen und hinter den Büschen die Gegend erkundet während Frauchen sich in den Beerensträuchern verheddert.

    1. Ach, das freut mich, dass du mit dem Körbchen unterwegs warst. Ja, klar, im Heckengäu gibt es bestimmt eine Menge Leckeres zu finden. Gestern gingen Leute an mir vorbei. Dann hörte ich eine Frau sagen: „Ich gehe jetzt einfach mal fragen.“ Und dann fragte sie mich nach den Früchten, nach den Schlehen. Ich erzähle auch gerne, was man damit anstellen kann. Vieles ist in Vergessenheit geraten.
      Ich bin gerade dabei, Hagebutten zu trocknen für den Winter. Früher habe ich immer die Kerne herausgepuhlt. Jetzt kommen sie mit in den Tee. Und auf den freue ich mich.
      Liebe Mia, manchmal ändert sich vieles im Leben, auf einmal und nicht vorhersehbar. Es ist gut, wenn man dann seinen Weg findet, auch wenn der manchmal nicht so ist, wie es als Norm empfunden wird. Ich wünsche dir schöne spätherbstliche Stunden an deinen Hecken. Und im Winter haben wir eben so manche Leckerei.
      Ich drücke dich mal aus der Ferne.

  5. Schlehenrinde zu Tinte machen? Jetzt bin ich aber neugierig. Ich werde mal die Suchmaschine bemühen … (vor allem wegen der Frage, wann ich wieviel Rinde „ernten“ kann, ohne der Pflanze zu sehr zu schaden)

  6. Wie schön die Schlehe auf dem Foto leuchtet in ihrem violett-blau. Ich wusste bisher nicht, dass man aus der Rinde Tinte herstellen kann. Und von Schlehen habe ich bisher weder Saft getrunken noch Marmelade gegessen. Du hast fleißig gesammelt und ich kann mir gut vorstellen, dass du deine eigenen Erzeugnisse ganz besonders genießen wirst.

    1. Schlehensaft findet man auch selten. Das Ernten ist etwas mühselig. Jede Beere muss einzeln abgepflückt werden. Und aufpassen muss man auf die Dornen.
      Ich habe gerade den ersten Schlehensaft in Verschlussflaschen konserviert. Der schmeckt gut und ich freue mich auf den Winter.
      Tinte habe ich mal für eine Kindergruppe hergestellt. Und dann hat sogar das Schreiben Spaß gemacht.

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