Am Lindenauer Hafen. Fahrt zu einem Lieblingsort.

„Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer, es noch einmal zu versuchen.“ – Thomas Alva Edison –

Das ganze Wochenende war ich unterwegs, diesmal am Lindenauer Hafen. Fridolin macht es möglich. Ich bin wirklich froh, dass ich ihn habe und bin meinen Mädels dankbar, dass sie mich unterstützt haben. So kann ich mich fortbewegen, ohne Schmerzen, die mir lange jede Freude am Draußensein verdorben haben.
Schlehen und Hagebutten wollte ich sammeln, an einem Ort, den ich liebe und an dem ich schon eine Ewigkeit nicht mehr war. Ein Radfahrer meinte zu seiner Frau: „Kucke mal, Fridolina ist unterwegs.“

Herr E. hat mir beim Pflücken geholfen. Wenn es zu huggelig wird, kann ich nicht zu den Sträuchern turnen. Zu Hause habe ich die Hagebutten dann halbiert. Sie trocknen schon mal in der Sonne vor und dann kommen sie nach und nach in den Dörrautomaten. Noch trocknet der Schlehen vom Lindenauer Hafen.

Am Lindenauer Hafen war ich schon ewig nicht mehr. Ich habe den Tag genossen, die Sonne, die Wärme, die Tiere, meine Wildnis, in der ich schon immer gerne war. Auf dem Weg dahin habe ich mir mal ein Eis gegönnt, eines mit Basilikum. Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber lecker war es. An meine Lieblingsorte komme ich jetzt wieder. Gut so, denn in der Wohnung hocken macht mich krank.

Hagebutten und Schlehen konnte ich mitbringen und was letztendlich daraus entstanden ist, zeige ich, wenn es fertig ist. Am Abend jedenfalls habe ich fleißig geschnippelt und gewerkelt, während Herr E. das Triell geschaut hat. Ich hatte ihm Kopfhörer verbrummt, denn ich will nichts mehr Derartiges hören und sehen.

Das nächste Ziel habe ich mir schon ausgekuckt. Wenn es nicht gerade Mistgabeln regnet oder wir einschneien, werde ich mit Fridolin unterwegs sein. Wenn es kalt wird, gibt es eben ein Schaffell über die Knie. Irgendetwas geht immer und das macht mich gerade ganz glücklich. Alles ist jetzt ein bissel anders, aber nicht weniger schön.

19 Gedanken zu „Am Lindenauer Hafen. Fahrt zu einem Lieblingsort.“

  1. Es ist wirklich ein Segen, dass Du Fridolin jetzt hast und wieder raus in die Natur kommst. Ich hoffe noch auf viele schöne Herbsttage für Dich.
    Ach ja, am Lindenauer Hafen waren wir auch mehr als einmal in meiner Leipziger Zeit.

  2. Es hat lange gedauert, bis ich bereit war, Hilfsmittel anzunehmen. Ich wollte doch noch so viel machen. Nun ist es so und ich richte mich langsam ein.
    Der Hafen und die Schönauer Lachen sind eim Lieblingsort von mir. Überall herumschleichen wie früher kann ich nicht mehr. Aber so war es auch schön.

  3. Ich freue mich immer, wenn ich lese, wie aktiv du wieder geworden bist. Wobei du ja nie wirklich nicht aktiv warst. Selbst die Zeiten, die du überwiegend zu Hause verbringen musstest, hast du nicht untätig verbracht. Das habe ich sehr an dir bewundert. Ich würde wahrscheinlich nur noch am Rechner, bzw. iPad hängen. Du bist eine wirkliche Motivationshilfe für mich!
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Dass ich so vieles habe, was mich interessiert und was ich gerne mache, hat mir über so manche Krise geholfen. Davon würde ich gerne erzählen.
      Heute habe ich Holundermarmelade und Schlehenmarmelade gekocht. Die ganze Wohnung duftet bis vor das Haus. Das finde ich fein. 🙂 Die Wintervorräte sind in Sack und Gläsern. Geschafft!
      Liebe Grüße an dich.

  4. Da freue sich wohl Einige mit Dir – wie ich im Übrigen auch – wenn sei sehen, wie sehr Du mit Deiner neu gewonnenen Mobiltät auflebst. Was ich im Übrigen gut nachvollziehen kann, geht es mir doch mit meiner Oma genau so.

    Und noch zum Lindenauer Hafen:
    Da bin ich ja auch mal gewesen, als die Liebste in Leipzig gearbeitet hat. Das ist wirklich ein schöner Ort mit einem ganz eigenen Charme. Auch da kann ich gut nachfühlen, dass es Dich da (immer wieder) hin zieht….

    1. Der Fridolin tut mir richtig gut, lieber Martin. Dass Laufen ist nur ein Problem. Die Wirbelsäule spinnt, die Schultern und Arme auch. Ich kann mich nicht lange auf Krücken oder einen Rollator stützen. Mit Fridolin ist das schon ganz gut. Ich freue mich sehr.
      Der Hafen mit all seinen verfallenen alten Speichern zieht immer viele Spaziergänger an. Es ist aber auch schön dort. Früher bin ich immer über die große Wiese der Schönauer Lachen dahin gelaufen. Nun gut, jetzt ist der Weg ein bisschen anders, aber auch schön.

  5. Der Spruch ist super, liebe Gudrun! Ja, oder es überhaupt zu versuchen, auch das könnte für manche Überraschung sorgen. Wie auch Goethe so richtig erkannte … „Es ist nicht genug zu wissen – man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss es auch tun!“ Das sollte ich selbst öfter als Motivation nehmen, wenn mal wieder mein innerer Schweinehund dagegen steuert.

    Es freut mich so für dich, was jetzt mit Unterstützung von Fridolin möglich ist. Euch dabei zu begleiten macht ebenfalls Freude.

    Viele liebe Grüße
    Andrea

    1. Fridolin ist ein Segen für mich. Ich kann manchmal vergessen, was sich alles geändert hat und wo es mich einschränkt. Mit den Radelnden kann ich mithalten. Da gibt es kaum Unterschied. Und wenn ich draußen bin werden die Schmerzen ganz klein.
      Herzliche Grüße an dich, liebe Andrea.

  6. Was für ein feiner Ausflug. Ich kann gut verstehen, dass es dir schwergefallen ist Hilfsmittel anzunehmen. Es ist nicht einfach sich einzugestehen, dass es nicht mehr ohne gehen wird. Doch wenn man so weit ist, lohnt es sich. Alles Liebe

    1. Ja, so ist es. Ich bin aber auch noch immer nicht fertig mit den Kämpfen mit mir selbst. Es ist nicht ganz einfach, weil man immer auch ein Stücke Selbständigkeit auggeben muss. Alles geht eben nicht mehr.
      Liebe Grüße zu dir in den Norden.

  7. Liebe Gudrun, das mit den Kopfhörern für Herrn E. kann ich sehr gut verstehen – ich schaue mir auch kaum noch solche Sendungen an – es k*o*t*z*t mich an, wie da Versprechungen in die Welt gesagt werden, die dann innerhalb der nächsten 4 Jahre nicht unbedingt eingehalten werden.
    Dennoch finde ich solche Art der Werbung sehr viel besser als die Verschandelung der Straßen mit ihren riesigen Wahlplakaten und vor allem die vielen Sachen, die in den Briefkästen landen. Schade um das Geld – das könnte so viel sinnvoller verwendet werden. – Manchmal denke ich: „Leider sind wir so ein reiches Land!“
    Ob sich durch die Plakate jemand so beeinflussen lässt, dass er eine andere Partei wählt??? Ich glaube nicht.
    Liebe Grüße zu dir

  8. Manchmal erscheint es mir wie ein großes Spiel. Jeder möchte zu den Gewinnern gehören.
    Da gibt es einen, der hat eine Bank zerlegt, hat Dreck anstecken mit CumEx und Wirecard, aber das ist wie von Zauberhand plötzlich vergessen. Der wird jetzt gehandelt wie seinerzeits Schröder. Ach nee, lassen wir das.
    Die Kopfhörer sind auch so angebracht, denn unser Musikgeschmack ist so was von verschieden. Das gäbe Auseinandersetzung. 🙂
    Liebe Grüße in den Fensterparadies.

  9. Richtig schön, liebe Gudrun, wie unternehmungslustig Du durch und mit Fridolin wieder sein kannst. Man kann in Deinen Beiträgen regelrecht Deine Begeisterung spüren. Und den nächsten Ort hast Du Dir auch schon wieder ausgeguckt. Ich bin gespannt.
    Einen lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel

    1. Morgen kann ich mal wieder meine Lieblingstiere besuchen. Ich freue mich schon sehr. Das war lange Zeit nicht möglich. Ich bin erstaunt, wie man sich über solche Dinge so sehr freuen kann, liebe Silberdistel.
      Herzliche Grüße an dich.

  10. Ich lese heute von oben nach unten und bin nun bei der zweiten Station angekommen und schon wieder zeigst du Fotos von einem Bereich von Leipzig der mir dank dir vertraut ist. Ach wir hatten wirklich schöne Stunden zusammen, liebe Gudrun. Ich mag deine Stadt sehr.

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