Herr E. hat erbitterte Verhandlungen geführt.

Verhandlungen, oh ja die gab es bei uns.
Es ist bei uns Tradition, dass anwesende Kinder am 24. Dezember mit ihrem Vater den Tannebaum schmücken. Meist ist es meine Nordseetochter, die sich da ins Zeug legt. Am ersten Januar bekomme ich meistens einen Rappel und der Baum muss wieder weg.

In diesem Jahr haben wir uns da etwas schwer getan. Herr E. hat eisern verhandelt, weil es doch ein ganz besonderes Licht ist im trüben Januar und weil es doch überhaupt schön aussieht. Naja und da durfte der Baum eben bleiben. Bis heute. Und heute war ich nicht mehr bereit zu irgendwelchen Verhandlungen.

Es gab harte Verhandlungen darüber, wie lange er stehen bleiben durfte.
Dann mache es mal gut!

Nicht mehr lange hin und ich bin unterwegs.
Am Freitag haben wir mit den Nachbarn alles abgesprochen. Ich bekomme gut Hilfe und meine Wohnung wird gut behütet sein. Der Gastkater behält sein Körbchen auf dem Balkon. Nach ihm wird geschaut werden, dass es ihm gut geht.

Ich habe schon einiges zusammengepackt, habe genügend meiner notwendigen Medikamente beisammen. Das Schlimmste wäre, dort zum Arzt zu müssen, weil ich ein Medikament vergessen habe. Ärztliche Verordnung liegt bei, Haken dran und ab in den Koffer. Ich muss nicht mehr daran denken.

Auch für alles andere nehme ich mir Zeit. Ich bin zwar am anderen Ende der Welt nicht auf mich alleine gestellt, aber meine Gedanken zusammennehmen will ich schon und auch einiges Gewohnte beibehalten.
Ich werde einiges für meinen Enkel mitnehmen. Auf ihn freue ich mich ganz besonders und darauf, dass ich viel Zeit mit ihm verbringen kann, so wie auch mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn.

Vor dem Flug graut mir schon. Ich habe Angst, diese Strapaze nicht zu schaffen. Eigentlich aber ist es ja die Langeweile, das ewige Sitzen, was nervt.
Ich bekomme Hilfe. Fluggesellschaft und DB haben es bestätigt. Alles ist gut soweit. Nur zu mir habe ich manchmal nicht das rechte Zutrauen. Egal, da muss ich jetzt durch und wenn ich dort bin, ist vieles wieder vergessen.

So, nun heißt es noch Wohnung aufräumen, alles entsorgen, was verderben könnte in unserer Abwesenheit, Kühlschrank abtauen und alles nach Möglichkeit noch verwerten. Ein komisches Gefühl ist das.

Ich versuche es, noch bis zur Abreise, Blogrunden zu machen. Ich werde sehen, wie weit ich da komme, auch mit dem eigenen Bloggen. Es kann sein, dass ich mich erst wieder melde, wenn ich am Reiseziel angekommen bin.
Einen kurzen Moment hatten wir hier mal Sonne. Danach war alles wieder grau. Drei Tauben habe ich aber auf der Hauskante gegenüber entdeckt und kann nun doch noch die jährliche Wintervögelzählung mitmachen. Die Vögel hatten sich arg rar gemacht nach der Knallerei zu Silvester.
Ich mache mich vom Acker, denn hier gehen gerade (erbitterte) Verhandlungen um das Abendbrot los. 😀

24 Gedanken zu „Herr E. hat erbitterte Verhandlungen geführt.“

  1. Du kannst volles Zutrauen in dich haben, Gudrun. Deine Reise wird mindestens genauso gut und schön werden wie die erste über den Großen Teich. Und ja, so ein Flug rund um den halben Erdball kann schon langweilig werden, aber man kann sich eigentlich mit Lesen, Nickerchen machen, aus dem Fenster gucken, einen Film ansehen, Essen und Trinken ziemlich gut ablenken. 😉
    Alle meine Daumen sind gedrückt!

    1. Danke, du Liebe. Ich habe schon „Beschäftigungsmaterial“ eingepackt. Ab und an kucke ich auf den Monitor, ob wir Grönland und den Großen Teich schon überquert haben. Dort möchte ich nicht runter müssen.
      Weißt du, was mich bald wieder faszinieren wird? Dass es aussieht, als ob der Mond auf dem Rücken liegt.
      Liebe Grüße

  2. Guten Morgen Gudrun, immer wieder freue ich mich, dass du weiterhin hier schreibst.
    Für deine große Fahrt wünsche ich dir alles Gute und viel (Vor-) Freude.
    Da ich wegen unterschiedlicher Krankheiten auch täglich einige Medikamente nehmen muss wollte ich noch anfügen bitte hinterleg deine Medikamentenliste (und Verordnung) auch für jemand anders erreichbar im Internet. Du weißt was mit manchen Koffern, Taschen und sonstigem manchmal passieren kann.. manche Sachen verschwinden auf unerklärliche Weise und eine zusätzliche Liste dient deiner Sicherheit.
    vermutlich hast du das bereits berücksichtigt – als ich dies gelesen habe war es mir wichtig diese kleine Erinnerung zu schreiben. Weiterhin viel Vorfreude auf deine große Fahrt
    wünscht dir Christel…
    heute ist bei uns in NRW wieder mal grässliches Wetter es regnet ständig und immer wieder. Ich bin froh, dass wir bis jetzt in diesem Winter keinen Schnee haben – mit Rollator hätte ich da quasi Hausarrest – es wäre schön wenn der Regen zwischenzeitlich mal abgestellt würde. ich weiß dass die Natur viel reden benötigt und es ist mir auch klar wie wunderschön Schnee aussieht ich bin ja in früheren Zeiten auch sehr gerne im Schnee unterwegs gewesen.

    1. Danke, liebe Christel, für deinen Kommentar. Keine Sorge, ich habe auch einen Teil der Medikamente im Handgepäck, mit ärztlicher Verordnungsliste natürlich. Und wenn alle Stränge reißen: Dort gibt es auch Ärzte und ich habe eine Auslandskrankenversicherung. Es wird aber schon alles gut gehen.
      Ach ja, Schnee! Es sieht zwar immer schön aus, aber mich bremst es arg aus. Ich freue mich schon auf den Frühling. Ich werde ihn genießen, wenn ich wieder da bin.
      Liebe Grüße an dich.

    2. Liebe Gudrun,
      hab ein bisschen Vertrauen, es wird schon alles gutgehen. Du hast also Familie in den USA, wie ich hier lese. Ich habe mich schon gewundert, warum du diese Reise unternimmst, obwohl sie dir doch nicht so ganz geheuer zu sein scheint. Aber jetzt verstehe ich das natürlich. Und wenn du erst drüben bist, dann wirst du deine Zweifel ganz schnell vergessen haben. Ich wünsche dir eine gute Reise und eine schöne Zeit da drüben.
      Herzliche Grüße – Elke

      1. 12 Stunden in der Sardinendose ist für mich schon schwer zu ertragen. Sitzen geht nicht so gut und wenn ich zum Klo dackele, bin ich hellwach durch die Schmerzen. Einen Rolli lässt der schmale Gang leider nicht zu. Ich freue mich aber sehr auf meine Familie und auf Kalifornien. Im vergangenem jahr habe ich meinen Enkel das erste mal gesehen. Durch Corona war Reisen ja nicht möglich.
        Wenn ich angekommen sein werde, ist bestimmt alles Ungemach vergessen.
        Ja, liebe Elke, ich habe da Familie. Meine Tochter lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in LA. Sie ist inzwischen US-Bürgerin.
        Liebe Grüße

  3. Also ich kann Herrn E. hier nur zustimmen, liebe Gudrun. Das Bäumchen ist so schön geschmückt, daran hätte ich mich auch noch ein Weilchen erfreuen mögen. Und es stimmt, abends ist man froh um jedes Licht. Deshalb steht mein Weihnachtsschmuck auch noch. Aber ich fürchte, diese Woche werde auch ich alles wegräumen, die Stimmung passt einfach nicht mehr. Schließlich hab ich schön Bienchen auf Nahrungssuche gesehen.

    Weiterhin viel Vorfreude bei deinen Reisevorbereitungen
    wünscht dir mit lieben Grüßen
    Andrea

  4. Das Licht fehlt mir auch, liebe Andrea. Und da habe ich mir nun etwas ausgedacht, was ich umsetze nach der Reise. Damit noch ein bisschen kuschliges Licht wird. Da ich eine Nachteule bin, brauche ich immer irgendwelches Licht.
    Viel Zeit für alle Vorbereitungen haben wir nicht mehr und gerade jetzt plagt mich ein Schub.
    Herzliche Grüße an dich, luebe Andrea.

    1. Ich drück ganz fest die Daumen, dass es ein Abschiedsschub ist. Danach, also spätestens zum Reisestart, geht es dir bestens, liebe Gudrun, ganz sicher!!!!! 🙂

  5. Heute habe ich auch den größten Teil des Weihnachtsschmucks weggeräumt, liebe Gudrun. Aber unser kleines Winterdorf steht noch und es darf auch noch ein Weilchen bleiben. Die dunklen Abende werden dadurch viel gemütlicher, denn zu fast jedem der Häuschen gehört ein Teelicht, das natürlich allabendlich angezündet wird.
    Dass Herr E. gern noch den Weihnachtsbaum stehenlassen wollte, kann ich gut nachvollziehen. Der Baum sieht wunderhübsch aus. Unser getopftes Bäumchen steht bereits wieder draußen, aber es trägt noch seine Lichterkette. Es darf also am Abend noch ein wenig in unserem Garten leuchten, bis die Batterien die Lichter nicht mehr leuchten lassen.
    Dir noch alles Liebe bei Deinen Vorbereitungen für die große Reise und vor allem wünsche ich Dir, dass sich der Rheumaschub ganz schnell davonmacht, damit Du einigermaßen unbelastet Deine Reise antreten kannst.
    LG von der Silberdistel

    1. Ich freue mich auf Sonne, liebe Silberdistel. Im Moment regnet es zwar und die Santa Anna Winde (auch Teufelswinde genannt) pusten gerade ordentlich, aber dass ist bald wieder vorbei. In Leipzig hat sich die Sonne arg rar gemacht.
      Ein Winterdorf hätte bei mir auch stehen bleiben dürfen. Ich finde die schön und feines Licht geben sie wirklich. Ach, wie schön ist es, dass das Bäumchen seinen Platz gefunden hat.
      Herzliche Grüße an dich

  6. Liebe Gudrun,
    das lange Sitzen wird die Qual. Ich bin mal 8 Stunden mit dem Zug von London nach Inverness gefahren. Nach 6 Stunden war das mein kritischer Punkt, und fing an, die Gänge auf und ab zulaufen und machte Turnübungen.
    Aber auch 12 Stunden gehen vorüber. Einfach immer zwischendurch aufstehen. Du brauchst hinterher halt länger, weil Du schlecht laufen kannst, aber das Angekommensein am anderen Ende wird alles aufwiegen.
    Alles Gute.

    1. Liebe Simone, ich habe alles gut vorbereitet; zumindest denke ich das. Jetzt muss es einfach werden. Angekommen würde ich gerne einen Luftsprung machen oder wie der Papst die Erde küssen, aber aus beiden wird wohl nix.
      Meine Familie freut sich auf uns und ich freue mich auf sie. Da wird alles andere schnell vergessen sein.
      Bis bald und liebe Grüße.

  7. Ich denke du wirst es wunderbar bewältigen. Du hast die letzten Jahre soviel geschafft, einfach weil du nicht verzagt bist und ich denke es wird dir gut tun, einige Zeit woanders zu sein, neue Eindrücke zu sammeln und vor allem Zeit mit deiner Tochter und deinem Enkel zu haben. Englisch lernst du denn auch gleich, also da soll mal einer sagen, dass Leben hat nichts zu bieten. Alles Liebe

    1. Das stimmt, liebe Karin, das Leben hat eine Menge zu bieten. Manches ist nicht so toll; das kann man ja ganz schnell wieder vergessen. Englisch lernen will ich wirklich. Ich gehe zum Sprachkurs.
      Mit meiner Tochter habe ich gerade geschwatzt. Im sonst furztrockenem Kalifornien schüttet es wie aus Eimern. Niemand ist darauf eingestellt. Der LA River ist gut gefüllt. Beim letzten Besuch war das nur noch ein Rinnsal. Mit dem Wasser müssen sie jetzt wahrscheinlich aber durch das Jahr kommen.
      Liebe Grüße in den Norden.

  8. Liebe Gudrun,
    was den Weihnachtsbaum rausschmeißen anbelangt bin ich dieses Jahr ambivalent. Einerseits möchte ich ihn weg haben und mich fürs Frühjahr rüsten, andererseits gefällt mir die Gemütlichkeit. Meiner darf nun doch noch bis einschließlich kommenden Sonntag stehen bleiben. Aber dann ist wirklich Schluss mit Weihnachtsgedöns. Der Osterhase wartet ja schon…. 😉
    Vielen Dank noch für das „Schwätzle“ hat mal wieder Spaß gemacht.
    Ich wünsche Dir und Herrn E. einen guten Flug, gutes Sitzpolster, kurzweilig soll es sein und natürlich viel viel Freude und tolle Erlebnisse in der USA. Bis ihr ankommt regnet es bestimmt nicht mehr. Wäre doch gelacht. Dein Rheuma braucht Sonne. Das wünsche ich Dir. Habt eine gute Zeit.

    1. Unserer hätte wahrscheinlich auch bis Sonntag bleiben dürfen, aber dann hätte er aushalten müssen bis (bald) Ostern.
      Ja, es war schön , mal wieder zu schwatzen. Ich habe dir aber noch was zu erzählen vergessen.
      Kannst du dich noch erinnern, dass du mir mal von der Buchmesse einen ganz toll gezeichneten und auch mit vielen Effekte gedruckneten Jahreskalender mitgebracht hast? Darin habe ich allerlei notiert und er durfte immer bleiben. Rosina Wachtmeister war die Gestalterin. Ich kannte sie bis dahin nicht.
      In diesem Jahr habe ich mir wieder einen Kalender von ihr gekauft, weil ich sie so schön finde. Vielleicht wird das jetzt Tradition.

      1. Ach wie schön….. Ja, ich erinnere mich. Die Katzenliebhaberin 🙂
        Schön wie manche Dinge so ins Leben stolpern um zu bleiben 🙂
        Das freut mich, liebe Gudrun.
        Ach ja die Buchmesse. Mal sehen wann ich mal wieder dazu komme. Sehnsucht hätte ich.

  9. Du weißt ja, daß Weihnachten bei mir (nach ganz, ganz alter Sitte) vierzig Tage geht, bis zum 2.2., bis Mariä Lichtmeß.

    Auf Deine Lichtidee allerdings bin ich echt gespannt.

    1. Ich zeige es. Es wird aber erst nach meiner Reise, denn die Laterne ist noch im Garten. Die brauche ich dazu und sie muss auch noch ein bisschen repariert werden. Und dann geht es los, ganz ohne Kerzen oder Teelichter.
      Der Baum musste weg, denn es war noch viel zu tun vor der Abreise. Alles am letzten Tag zu machen ist nicht mein Ding. Sowas schaffen nur Männer.

      1. Ich habe mir auch schon batteriebetriebene Lichterkettchen besorgt, die ich mit Akkus betreibe, welche ich mit den per Solarpanel am Fenster geladenen Powerbanks wieder aufladen werde. Die sollen die jetzt nachts brennenden Teelichter ersetzen nach der Weihnachtszeit.

        (Ich war mir durchaus des Grundes/Anlaß‘ bewußt für das Auswildern des Baumes.)

        1. Auf der Suche nach Licht nach der Weihnachtszeit war ich eben auch. Gut, die Laterne muss warten, aber der Gedanke daran ist schon mal gut.
          Jaja, jetzt wird es akut. Bald geht es zur Freundin nach Frankfurt und am Sonntag kannst du mal an mich denken. Ich habe mir das Tablett voll mit Spielen gepackt, mir Listen erstellt in Spotify, Bücher auf den Reader verbracht, und trotzdem wird die Zeit lang werden. Mist, dass ich unterwegs nicht schlafen kann.

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