Konfetti in der Schreibtischlade und leere Schränke.

Am Abend muss Ruhe sein. Gerne setze ich mich dann noch ein bisschen ans Spinnrad und sehe mir nebenher den Himmel an. Lange habe ich diese Aussicht nicht mehr.

Sonnenuntergang

Leere Schränke werden immer auffälliger und die Kisten stapeln sich. Meine Nachbarin hat mir gestern nochmal Bananenkisten mitgebracht und ich habe wieder fleißig eingepackt. Heute war auch mein Schreibtisch dran mit seinen Fächern und Schubladen. Man glaubt ja nicht, was man da so alles findet.

Leere Schränke und ein Schreibtisch- Fasching

leere Schränke

Meine Bleistifte und der Radiergummi sind alle wieder da und auch Patronen für den Füller und Büroklammern. Irgendwelche Kabel habe ich auch gefunden, von denen ich nicht weiß, wofür sie gut sind. Vorsichtshalber habe ich sie mit verpackt.

Der Locher muss mal etwas undicht gewesen sein. Als die Schublade ausgeräumt war, gab es da drinnen nur noch Schnipsel aus dem Locher. Konfetti quasi und davon reichlich.
Die Schublade bekam ich nicht aus dem Container, so dass ich die Schnipsel aufsammeln musste, jedes einzelne. Die wahre Freude war das kann ich euch sagen. Zuerst war ich ziemlich maulig, dann fand ich das lustig, meinen Schreibtisch-Fasching. Der Gedanke gefiel mir und die unangenehmeren Ereignisse der letzten Tage waren dann ger nicht mehr so schlimm und leere Schränke auch nicht.

Sonnenuntergang

Der Wunsch nach einem intelligenten Medikament

Die Sonne geht unter.
Mein Spinnrad steht am Fenster und noch kann ich ein bisschen in die Ferne schauen. Wolkig war es heute den ganzen Tag. Erst am Abend riss der Himmel auf und die Sonne ließ sich blicken.

Heute hatte ich den vorgestrigen Besuch beim Rheumatologen verdaut. Ich weiß nicht, warum ich nicht mal ein Medikament einfach annehmen kann und gut. Nein, jede noch so kleine Nebenwirkung nehme ich mit. Und die summieren sich manchmal auch noch. Himmelarschundzwirn, andere finden doch auch mal etwas, was ihnen hilft!

Früher sagte meine Mutter immer:
„Weißt du, Gudrun, einen Mann für dich müssen wir wahrscheinlich backen.“
Na, so schlimm wurde es dann doch nicht, aber ein Medikament für mich, das müssen sie wahrscheinlich erst brauen. Vielleicht gibt es mal später so etwas wie intelligente Medikamente, die sich speziell auf den einzelnen Menschen ausrichten. Ach, wenn wir doch bloß alle viel mehr zusammen arbeiten und Ressourcen bündeln würden, im Großen wie im Kleinen. Was wäre da alles möglich!

die blaue Stunde beginnt

Schöne Pfingsten wünsche ich. Lasst es euch gut gehen.

17 Gedanken zu „Konfetti in der Schreibtischlade und leere Schränke.“

  1. Das mit den Kabeln kenne ich auch. Und Schlüssel. Dann geht die Fragerei los, weißt du wofür der sein könnte, oder der? Statt sie wegzuwerfen, werden sie weiter aufgehoben, wer weiß, vielleicht findet sich doch irgendwann das passende Schloss. So hoffe ich sehr, dass dein Arzt für dich noch das passende Medikament findet. Eine Kollegin hatte heftige Nebenwirkungen nach Einnahme ihres Rheumamittels. Das wurde besser, als sie die Dosierung anpassten.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße,
    Elvira

    1. Ich werde stationär einrücken müssen, habe es aber erstmal auf den Herbst weg diskutiert. Ich kann das jetzt nicht gebrauchen und in Coronazeiten zieht es mich nicht ins Krankenhaus.
      Seit ich nicht mehr Fahrrad fahre ist die Schlüsselsammlung weniger geworden. Ich wusste nie, welcher Schlüssel für das Schloss der aktuelle war. Manchmal war sinnvolles Probieren angesagt.
      Liebe Elvira, schöne Feiertage wünsche ich dir. Sei gegrüßt.

  2. Ach ja, die leidigen Medikamente… Martin hat zwar nicht mit Nebenwirkungen zu kämpfen, aber nix schlägt so richtig an. Jetzt nimmt er wieder Cortison, was eigentlich nicht geht, wegen seiner Gefäßerkrankung.
    Eine ordentliche Kabelsammlung haben wir hier auch, aber kein Wunder, wenn der Mann Computerbastler ist.
    Was sagt denn eigentlich Penny zu alledem? Unsere Katzen sind damals auf den Kartons rumgeklettert oder haben auch mal gerne einen blockiert.
    Ich wünsche Dir trotz allem noch schöne Pfingsten

    1. Bei mir ist es ähnlich, nichts hilft wirklich, aber die Nebenwirkungen sind ordentlich. Ich bin nun auch erstmal wieder bei Cortison gelandet, weiß aber, dass auch das nicht ohne ist. Eine Stoßtherapie will ich nicht machen, weil ich dann aus dem Schlafen nicht mehr rauskomme. Das geht jetzt gerade gar nicht. Es ist ein arger Mist.
      Penny beäugt das alles sehr misstrauisch. Als Kleo noch lebte, waren beide im Kistenparadies. Eine hakelte von drinnen raus, die andere hinein. Und klettern konnte man! Ich hatte immer Angst, dass ich mal einen Stapel Bücher auf eine Katze packe. Penny allerdings ist die faulste Katze der Welt.
      Ich glaube aber, so lange die ihren Korb auf dem Balkon hat, ist ihre Welt in Ordnung. Dort werde ich sie auch lassen beim Umzug. Ich hole sie zuletzt, wenn die Möbelfirma weg ist.

  3. Liebe Gudrun, ich habe ja nicht viel und räume eigentlich immer mal aus, ich betrachte es aus Meditationsübung, sorgsam entscheiden, was brauche ich was nicht. Die Zeiträume zwischen den Aktionen sind entsprechend kurz und doch bin ich immer wieder baff, was sich da alles findet.
    Die leeren Schränke sind doch einerseits ein gutes Zeichen, bald bist du durch und kannst in der neuen Wohnung alles einräumen und dich freuen, dass du es hinter dir hast.
    Mit dem Rheuma ist es natürlich nicht schön und dass es kein Medikament gibt auch nicht. Ich hoffe, dass der Schub bald durch ist. Alles Liebe Karin

    1. Es sind schon einige Ordner, die ich nun nicht mehr aufheben muss, weil die Zeiten um sind. Und dann hatte ich viel Material für meinen Beruf gesammelt. Ich hatte mal meinen Traumberuf und ich habe ihn nicht freiwillig aufgegeben. Jetzt ist es wirklich Zeit, dass ich mich davon trenne. Viele Bücher haben den Besitzer gewechselt, einige warten noch darauf. Nochmal viel Geschirr kommt weg, denn ich gebe kein Bankett mehr und tafele auf. Es dauert halt alles, weil ich Pausen machen muss und manchmal tut die Trennung auch anderswie weh. Aber irgendwann ist es vorbei. Es wird schon werden.
      Liebe Grüße

  4. Ja, das ist leider so eine Sache mit den Basismedis. Erst muss man alles billigere ausprobieren bevor man an die teuren Biologicals kommt. Ich war früher lange auf Rheuma-online im Austausch. Hier kannst du schauen was für PSA in Frage käme. Ist ja inzwischen eine ganze Menge.
    Ich hänge gerade auch an Corti und NSAR, so wie es oft gemacht wird. Hochdosiert rein und schnell wieder raus. Es hilft leidlich und ist besser als nichts. Kopf hoch auch wenn der Hals noch dreckig ist 🙂

    1. Wie es weitergeht, weiß ich noch nicht. Ich habe schon eine Menge probiert. Die Seite kenne ich, auch die von der Rheumaliga. Die letzten Nebenwirkungen waren gewaltig. Inzwischen warnt auch der Hersteller. Ich nehme das nicht übel, denn das ist alles ein ganz neues Gebiet, auf dem es noch nicht viele Erfahrungen gibt. Auch sind wir alle so sehr verschieden. Ob ich es noch erlebe ist fraglich, aber irgendwann kann man die defekten Gene reparieren.
      Liebe Grüße an dich, meine Isa.

  5. Es ist interessant was man beim Ausmisten alles findet. Bei mir wird es immer weniger, an Möbeln. Kann auch nicht alles mitnehmen. Kann mich aber gut davon trennen.
    Ich hoffe es gibt für dein Rheuma endlich mal was, was du verträgst und gut damit leben kannst.
    LG Marion

    1. Alles nehme ich auch nicht mit und das ist für mich auch in Ordnung. Ich habe schon so allerlei entsorgt, was ich noch nicht mehr haben möchte und auch nicht brauche. Das macht die Sache etwas leichter im wahrstem Sinne des Wortes.
      Liebe Marion, irgendwann haben wir es geschafft. Und dann ist alles gut.
      Liebe Grüße

  6. Ich wünsche es dir auch so sehr, dass sich ein Medikament finden lässt, das dir dann wirklich ohne ungute Nebenwirkungen helfen wird…
    Dreimoi um’zogn is oamoi abbrennt, heisst es hier in Bayern so schön lapidar. 😉
    Als mir vor zwei Jahren der Vermieter das Angebot machte, mich in eine neu renovierte Wohnung außerhalb des Stadtzentrums umzusiedeln, spielte ich eine Weile lang mit dem Gedanken, mich darauf einzulassen. Bei der Vorstellung, meinen Krempel ausmisten und packen zu müssen, wurde mir dann so blümerant zumute, dass ich nach einer Besichtigung der für mich gedachten neuen Behausung heilfroh war, dass mir diese so gar nicht zupass war – fast eine Stunde Fahrzeit bis zur Arbeit, keine Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, und Souterrain ohne Aufzug. Ich habe dann höflich abgelehnt, und bin immer noch heilfroh darüber. 😉
    Herzliche Grüße!

    1. Diesen Spruch gibt es hier auch. Ich hoffe, dass dies der ketzte Umzug ist. Das heißt, den allerletzten merke ich nicht mehr. Hoffe ich.
      Mit den Medis ist das so ein Ding. Da steht man noch am Anfang, weil man die Erkrankung lange nicht erkannt hat oder für zwar unangenehm, aber harmlos gehalten hat. Inzwischen weiß man das besser. Es wird bestimmt noch neue Möglichkeiten geben.
      Heute Abend kommt jemand von der Umzugsfirma. So langsam beginnt die heiße Phase.
      Liebe Grüße an dich.

  7. Hallo Gudrun, was für ein schön geschriebener, interessanter Text. Beim Thema „Medikament“ vermute ich, dass es bestimmt irgendwann Medikamente geben wird, die speziell auf jeden einzelnen Menschen ausgerichtet werden können. Die Frage ist nur, wie lange das dauert, bis es so weit ist. Wie recht du doch hast: wenn wir weltweit mehr zusammenarbeiten würden, dann wäre in diesem Bereich sicherlich schnell was möglich.

  8. Ja, so ein Umzug hat es in sich. Man staunt jedes Mal wieder, was sich im Laufe der Zeit so alles angesammelt hat und was man davon alles längst schon nicht mehr braucht. Andererseits ist ein Umzug eben auch eine gute Gelegenheit, wieder einmal ordentlich auszumisten und sich von Überflüssigem zu trennen.
    Ein passendes Medikament für Dich zu finden, das scheint ja recht problematisch zu sein. Aber ich kenne das auch von einer ehemaligen Kollegin. Ich drücke Dir sehr die Daumen, liebe Gudrun, dass Du doch auf ein Medikament gut und wirksam eingestellt werden kannst, damit es mit der Lebensqualität wieder aufwärts geht.
    Liebe Grüße und alles Gute für den Umzug wünscht Dir die Silberdistel

    1. Morgen, liebe Silberdistel, bekomme ich den Schlüssel und dann wünsche ich mir, dass ich alles gut schaffe. Die lange Ungewissheit hat mich ein bisschen angegriffen. Inzwischen freue ich mich sehr auf die neue Wohnung. Es ist aber auch noch vieles zu tun.
      Liebe Grüße schicke ich dir.

  9. Kabel gibt es bei uns auch viele. Man hat ja heut auch so viel Technik. Ich klebe Zettel mit Klebeband dran, wofür es ist. Schon allein die Kameras und Tablets müssen auseinander gehalten werden.
    Konfetti ist lustig, aber nur beim Fasching 🙂
    Liebe Grüße von Kerstin – die hofft, dass dein Arzt dir helfen kann.

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