Nun ist es Blätterbraun schon wieder in den Spitzen.

(aus dem „Herbstlied“ von Zupfgeigenhansel)

Da sind sie nun also, die letzten Tage im November. Kalt und ungemütlich ist es manchmal. Das Bäumchen vor meinem Fenster zeigt nun auch schon sein „Blätterbraun“ in den Spitzen (Achtung, Link führt zu YouT*be) und bald gibt es auch wieder Frost.

Blätterbraun in den Spitzen
Blätterbraun in den Spitzen

Die Kinder spielen nicht mehr lange draußen. Mir fehlt der Krach und das Lachen. Ich überlege, wie ich im nächsten Jahr eine Märchenstunde am Spinnrad da draußen machen kann für einige Kinder, einfach mal so und zum Mitmachen. Mit den Müttern werde ich reden müssen.
Überhaupt will ich mich mehr um die Nachbarschaft kümmern. Das wird schwierig werden, denn so zurückgezogen habe ich das Wohnen noch nie empfunden. Die Welt kann ich nicht retten, aber in meinem unmittelbaren Umfeld ein klitzekleines bisschen was bewegen vielleicht doch.

Der erste Advent gestern ist still an mir vorbei gegangen. Wenn Herr E. nicht in den Keller gegangen wäre und etwas Weihnachtliches gesucht hätte, dann wäre nichts passiert in meiner Wohnung. Trotzdem gibt es hier das besondere Licht, duftenden Tee, kleine Leckereien – wie immer in der dunklen Jahreszeit.

Man sieht es schon, das Blätterbraun
noch ein bisschen Farbe im Herbstregen

Zu tun habe ich genug. Gestern habe ich fast 200 g Gern fertig gestellt. Daraus werde ich mir Handschuhe stricken und die dann auch wieder besticken.

Ich lese gerade wieder viel. Nach den „Mars-Chroniken“ von Ray Bradbury habe ich „Fahrenheit 451“ am Wickel. Beide Bücher habe mich betroffen gemacht, weil ich viele Bezüge zur Realität und auch zur Gegenwart gefunden habe. „Fahrenheit 451“ ist 1955 erschienen und hat seinen Titel nach der Temperatur, wo sich Papier selbst entzündet. Und um brennendes Papier geht es auch, genau um Bücherverbrennung. An verschiedenen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Gegenwart beschrieben wird.

In meinen Innenhof wird es also langsam still. Aber manchmal kann ich auch Dinge beoachten, die mich zum Lachen bringen. Und genau deshalb zeige ich euch so etwas mal. Das kleine Filmchen könnte unter dem Titel stehen „Haben und ganz schnell fort damit“. Der kleine Kerl passt ordentlich auf sein Körnchen auf und vielleicht könnt ihr auch mal lachen.


15 Gedanken zu „Nun ist es Blätterbraun schon wieder in den Spitzen.“

  1. Lustig sind sie, die Krähen, liebe Gudrun. Ich liebe und beobachte sie auch sehr gern.
    Wir nennen sie „Latschies“, weil sie so lustig herumlatschen. Sie lieben Walnüsse. Die lassen sie auf die Straße fallen, damit Autos drüber fahren und den Inhalt freigeben. Das hab ich schon beobachten können.
    „Fahrenheit 451“ … da gibt es einen sehr guten Film mit Oskar Werner und Julie Christie. Gänsehaut pur, weil er total unter die Haut geht … eben wegen des Themas.

    Auch hier ist es eisig. Freu mich auf den Abend, wo die Heizung läuft.
    Dir weiterhin viel Freude an den Dingen ..
    wünscht mit lieben Grüßen
    Andrea

    1. „Latschies“, das merke ich mir. Mir macht es auch große Freude, diese Vögel zu beobachten. Und manchmal hat ihr Verhalten etwas durchaus Menschliches.
      Den Film zu Bradburys Roman kenne ich nicht. Wenn es sich mal anbietet, werde ich ihn mir ansehen. Mal sehen, ob meine Vorstellung von den Personen mit den Personen im Film passt.
      Im meinem Wohnzimmer ist es schön warm. Ich baue gerade meine „Beschäftigungsgeräte“ um. Mobiler soll es werden, dass ich mir das ins warme Zimmer holen kann, was ich gerade brauche. Am Sonnabend zieht mein geliebter Schreibtisch aus. Mal sehen, wer in Zukunft daran arbeiten wird.
      Liebe Andrea, ich schicke dir herzliche Grüße.

  2. Ha, Ray Bradbury habe ich auch auf meiner Re-Read-List. Der gute. Mir sind gerade seine Kurzgeschichten in die Hände gefallen. Aber erst einmal muss die Rezensionsexemplare abarbeiten. Dann geht das los. Ja, der hat eine Menge vorweggenommen. Ich stricke gerade Calws, so Schalkragen, in die eine Menge Perlen eingestrickt werden. Eine arge Fummelei, sieht aber trés chic aus. Hab es fein.

    1. Ach ja, da fällt mir ein, dass ich noch Garn habe, in das ich mal Perlen eingesponnen hatte. Das wäre eine Idee, das Garn nun mal zu verarbeiten. Mal schauen, ob das was wird. Das Muster deines Schalkragens gefällt mir sehr.
      Liebe Grüße in den Norden.

  3. Ich kann mich zu nichts richtig aufraffen. Eine Mail müsste ich beantworten, aber das Schreiben fällt mir arg schwer. Mein rechter Daumen schmerzt sehr, einen Kuli kann ich kaum noch halten. Das Tippen hier macht der linke Zeigefinger. Dadurch fällt auch jegliche Handarbeit flach. So wie das Grau draußen, sieht es gerade auch in mir aus. Ich hoffe auf bessere Zeiten und freue mich über solche Filmchen bei dir und überhaupt schöne Bilder und Texte.
    Liebe Grüße zu dir,
    Elvira

    1. So eine Phase hatte ich auch, liebe Elvira. Ich wollte mich aber nicht unterkriegen lassen und habe einfach angefangen, mich zur „Normalität“ zu zwingen. Das war zu Beginn mit viel Krampf verbunden und die Ergebnisse waren so lala. Dann wurde es besser.
      Ich hoffe, dass deine Hand wieder richtig heile wird und dass alle anderen Probleme gut ausgehen. Wenn ganz fest dran glauben helfen würde, dann täte ich das.
      Ich denke oft an euch, will aber nicht immer nachfragen.
      Ich drücke dich.

  4. Moin Gudrun,
    immer ein Ziel vor Augen, bestenfalls ein erfreuliches…
    An Interessen fehlt es dir nicht :-).
    Die gefiederten Freunde wissen sich zu helfen, die Möwen spähen regelrecht ihre Opfer aus. Zur Zeit kaum Touristen und auch dann keine Möwen.
    Das Meer deckt ihren Tisch beständig und kennt keine Ferien- und Urlaubszeiten.
    Lieben Gruß!

    1. Liebe Kelly, wenn ich wiedermal bei meiner Tochter an der Nordsee bin, auf dem Damm bei den Schafen hocke und die anderen im Watt herumpatschen, dann werde ich die Möwen beobachten. Ich glaube, dann wird es mir nicht ein bisschen langweilig. Danke für die Anregung. Die Kamera nehme ich mit.
      Liebe Grüße an dich.

  5. Ich habe sowohl die Mars-Chroniken und auch Fahrenheit 451 gelesen – allerdings vor ewig langer Zeit. Vielleicht sollte ich nochmal wieder reinschauen.
    Ja, Krähen sind schon interessante und vor allem auch sehr kluge Vögel. Ich habe hier ja auch einmal beobachtet, wie ein Krähe eine Walnuss zum Knacken brachte.
    Einen lieben Gruß von der Silberdistel

    1. Liebe Silberdistel, beim Lesen der Bücher hat es mich manchmal gefröstelt. Als junge Gudrun habe ich immer gedacht: „Bloß gut, dass das nicht passieren kann.“ Inzwischen habe ich da meine Befürchtungen.
      Im Garten habe ich lange Zeit Besuch von einer Krähe bekommen. Ich wollte sie immer locken, dass sie auf meine Hand kommt, aber das ist mir nicht gelungen. Eine zahme Krähe konnte ich leider nicht bekommen. Sie war dann auch plötzlich weg.
      Herzliche Grüße an dich.

  6. die Wintermonate waren früher bei mir verstärkt Lesemonate. Fahrenheit 451 las ich in jungen Jahren. Auch der Film beeindruckte mich. Das Lied Blätterbraun kannte ich nicht. Es ist ein bisschen melancholisch. Damit passt es ja auch gut in den Herbst. Wenn sich draußen in der Natur einiges verabschiedet, hat man Zeit auch mal wieder mehr nach innen zu schauen 🙂

    1. Im Moment bin ich eher drinnenn als draußen. Das ist aber auch gut so, denn viele Tätigkeiten habe ich auf den Winter verschoben.
      Ja, das Lied ist melancholisch, trifft aber meine derzeitige Stimmung ganz gut.
      Liebe Isa, ich schicke dir liebe Grüße und hoffe, dass es dir gut geht.

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