Meine Tochter wohnt nicht im Zentrum von Los Angeles, sondern im Stadtteil Winnetka, im zentralwestlichen San Fernando Vallay. Wenn man noch ein gutes Stücke auf die Berge zu fährt, kommt man zu dem einzig verbliebenen Landhaus der ersten Siedler im San Fernando Vallay, dem Minnie Hill Palmer House, auch bekannt als „The Homestead Acre“.
1886 ließen sich James David und Rhonda Jane Hillnach dem Homestead Act auf 110 Acres (45 ha) Land nieder. Die Siedler kamen mit ihren schweren Wagen über die Berge. Die Räder der Wagen haben Furchen hinterlassen im steinigem Untergrund. Zuerst waren es wenige , die sich hier ansiedelten, dann wuchs die Zahl der Einwohner stark an.
Minnie Hill Palmer (1886 – 1981) wurde 1886 als das siebente Kind der Hills hier geboren. 1908 heiratete sie Alfred Palmer. Minnie wohnte und arbeitete in dem Haus ihrer Eltern bis zum März 1976, baute ihr Obst und Gemüse selber an und kochte jedes Jahr 300 Gläser Obstgelee auf ihren alten mit Holz befeuertem Herd, die sie als Weihnachtsgeschenk weiter gab. Bis ins hohe Alter sah man sie mit einem Handpflug ihren Garten bearbeiten.
Jetzt ist das Gelände und das Minnie Hill Palmer Haus historisches Museum und wird von einem Verein bewirtschaftet. Die Mitglieder halten das Haus in Ordnung und veranstalten Führungen durch das Haus und ein angrenzendes Museum. Elvira hätte ihre Freude gehabt. Die Vereinsfrauen haben mit einer Quiltmeisterin einen Wandteppich genäht, alles mit Nadel und Faden, mit der Hand.
Uns führte eine Frau in historischem Gewand durch das Minnie Hill Palmer House. Natürlich wurden wir gefragt, wo wir herkommen. Sie und die anwesenden Museumspfleger freuten sich sehr, dass wir den Weg zu ihnen gefunden hatten und uns für die Geschichte interessierten. Touristen zieht es immer zuerst nach Hollywood oder Beverly Hills. Unsere Führerin erzählte uns dann noch, dass sie aus Norditalien stammt, aber schon seit vielen Jahren in Kalifornien lebt.
Los Angeles ist schon eine interessante Stadt, weil sich hier viele Kulturen treffen und miteinander wohnen. Mir gefällt das, weil es das Leben in dieser Stadt reicher macht. Den Weg auf den Spuren der Geschichte in das Minnie Hill Palmer House fand ich höchst interessant. Er passte auch prima zu dem Buch, welches ich gerade lese, „Kalifornische Synphonie“ von Gwen Bristow.
Eines muss ich noch sagen: Es hat mich in den Fingern gejuckt, mich an das Spinnrad zu setzen und ein bisschen zu arbeiten.