Was hilft dann zu mehr Gelassenheit? Weg ducken hilft gar nicht.

Sobald ihr handeln wollt, müsst ihr die Tür zum Zweifel verschließen. (Friedrich Nietzsche)

Mir fehlte Gelassenheit.
Vor Tagen hatte ich mir vorgenommen, nicht mehr jede Nachricht wissen zu wollen. Mein Maß war voll an dusseligen Aktionen von verschiedenen Gruppen, Gelaber mancher Politiker (auch von solchen, die ich bis zu einem gewissen Zeitpunkt geschätzt hatte), Hufegeklapper in den Netzwerken, Säbelrasseln jeglicher Art. Es war aber durchaus nicht so, dass ich nichts mehr wahrnahm. Leider. Immer, wenn ich dachte, jetzt ist es mal ruhig und schön, prasselte wir wieder etwas vor die Füße.

Die Gefühlsskala jagte rauf und runter. Von Wut über Ohnmachtsgefühle, weil ich zu wenig ändern konnte, war alles dabei.
Eigentlich bin ich ein geselliger Mensch. Seit langer, langer Zeit nicht mehr. Das Netz ist kein Ersatz. In ganz jungen Jahren habe ich mit meiner Freundin zusammen ein Chanson gesungen. Damals hat es uns viel Spaß gemacht. Jetzt habe ich das Gefühl, ich lebe mitten darin. Nein, natürlich nicht im Spaß.
Und nun?

Pinsel ausprobieren für mehr eigene Gelassenheit
Vektorpinsel probieren, mit Ruhe und Gelassenheit.

Wenn ich beschäftigt bin, bringt mir das Gelassenheit. Nur dann.
Und so habe ich im neuen Grafikprogramm Vektor-Pinsel ausprobiert. Da ist nichts geplant gewesen, ich musste erstmal sehen, wie die Pinsel zu handhaben sind, oben im Bild war es der Bleistift, unten … weiß ich jetzt gar nicht mehr. Farben, Transparenz, Strichstärke, das alles muss ich noch erkunden. In jedem Programm gibt es halt andere Werkzeuge. Ich werde wohl noch ein Weilchen zu tun haben, aber ich schaffe das.

sie haben die nötige Gelassenheit
Sie haben die nötige Gelassenheit!

Wenn ich in den Zeichen-Pausen aus dem Fenster schaue, dann sehe ich manchmal, dass ich Besuch bekommen habe. Diese beiden kommen öfter. Was sie zu ratschen haben, weiß ich nicht, aber auf alle Fälle haben sie die nötige Gelassenheit, um nicht zu sagen Arschruhe.

kuscheln

Ich weiß nicht, was Herr Taube der Frau Taube erzählt hat. Dass die Hintere der Herr Taube ist, konnte ich sehen als ich die Kamera wieder weg legte. Da waren die beiden nämlich eifrig dabei dafür zu sorgen, dass wieder Eier ins Nest kommen. Mal schauen, wann sie wieder sitzen und brüten.

So, Pause vorbei. Ich werde noch ein bisschen zeichnen.

4 Gedanken zu „Was hilft dann zu mehr Gelassenheit? Weg ducken hilft gar nicht.“

  1. Ich bekomme das seit einer Weile einigermaßen gut hin, so manches, was in den Medien, vor allem in den „Sozialen Netzwerken“ viral geht, relativ gelassen an mir vorüberziehen zu lassen. Ich muss dort nicht immer und überall präsent sein, auf jeden Karren aufspringen, der da grad mit viel Getöse vorbeigeschoben wird, und mich nicht über alles und jeden empören, der mir nicht zupass ist. In der Regel ist doch das, was heute für enormen Wirbel und Entrüstung sorgt, übermorgen schon wieder vergessen, weil schon längst wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird… Das Leben ist auch ohne solches Gedöns aufregend und anstrengend genug…
    Ich habe vorgestern Hühner beobachtet, und die haben sich gemütlich in ihren Sandkuhlen liegend und sich ab und an mit Staub bewerfend vorzüglich unterhalten. Manchmal wäre ich so sehr gerne Dr. Dolittle, und dazu in der Lage, die Sprachen der Tiere zu verstehen. Aber ich glaube, dass das Federvieh und die Vierbeiner usw. ziemlich oft nicht unbedingt Schmeichelhaftes über uns einander mitteilen. Mit Recht…
    Hab noch einen schönen Sonntagabend! Und morgen einen guten Start in die neue Woche!

    1. Du hast so Recht, liebe M. Ich muss mich wirklich bemühen, meine Ruhe wieder zu finden.
      Die Tiere zu beobachten, ist wirklich herrlich, auch weil man gut menschliches Verhalten hinein interpretieren kann. Wir haben das Vogelbad wieder aufgestellt. Kaum stand es, hüfte Spazi mit Anlauf rein. Eine tolle Arschbombe war das. Wir haben herzhaft gelacht.
      Dass Tiere gut tun, das weiß ich seit damals, als ich bei den Schafen war. Die Liebe, lass sie uns mal fein weiter beobachten. Ich denke, es wird uns gut tun.
      Und danke.

  2. Liebe Gudrun,
    du wirst es vielleicht nicht glauben, aber diese Aktion „dicht machen…“ von der du schreibst, habe ich zwar „im Augenwinkel“ wahrgenommen, aber ich habe mir dieses Video nicht angesehen und so erst im Nachhinein die Aufregung darum mitbekommen, aber auch die nur am Rande.
    Der Chanson (obwohl er mich auch schmunzelnd an meinen Besuch bei dir erinnerte, weißt du noch: „… und immer einmal mehr als du“?) trifft den Nagel auf den Kopf. Ich komme mir vor wie der Zuschauer in einem Theaterstück , in dem jeder der Akteure auf der Bühne mit aller Kraft versucht, die Hauptrolle an sich zu reißen.
    Wenn ich die Krise als Lehrmeister betrachte und frage, was sie mir vermitteln will, dann habe ich bisher vor allem diese Lektion daraus wahrgenommen:
    Wir existieren nicht als Einzelwesen. Die ganze Erde und alles was darauf lebt ist ein Organismus. Jede und Jeder ist für sich selbst und damit für das große Ganze verantwortlich, weil sich alles was er tut darauf auswirkt.

    1. „Immer einmal mehr als du…“ – da lache ich immer noch drüber. Und in manchen Situationen, in denen mir das durch den Kopf geht, muss ich an dich denken und an die Zeit miteinander. Dir müssten manchmal die Ohren geklungen haben.
      Schön, dass du wieder da bist nach dem Päuschen. Schade aber, dass du sonweit weg bist. Tisch raus und dann könnten wir zusammen malen.
      Herzliche Grüße zu dir.

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