Ein kleines Päuschen musste ich machen. Gestern wurde mir ein Weisheitszahn entfernt. Es war ja nur der Zahn, nicht die Weisheit, aber schön ist so was ja nie.
Auf dem Weg vom Zahnarzt nach Hause landete plötzlich neben mir ein Rabe mit Beute in den Krallen. Die schrie jämmerlich um ihr Leben, aber es nützte nichts. Irgendwann war es still.
Ich weiß, dass das der Lauf der Natur ist, aber musste das ausgerechnet neben mir passieren? In Tierdokus schalte ich das immer weg. Ich weis, dass es so ist, sehen muss ich das nicht.
Dafür hatte ich zu Hause etwas zu lachen. Meine Penny hatte gar feines Katzenkino. Sie ist dann auch noch auf das Fensterbrett gestiegen. Die Taube hat das wenig beeindruckt. Katze und Taube betrachteten sich ausgiebig. Es hätte bloß noch gefehlt, dass sie sich Küsschen gegeben hätten.
Sie hat entdeckt, dass es hier Wasser gibt. Ist das auch ein angeborene Stücke Weisheit?
Ich gönne ihr das Wasser auch. Und Penny hat was zu kucken.
Viel machen konnte ich gestern nicht, essen auch nicht. Und so habe ich mich bei bestem Wetter auf meinen Balkon gesetzt und habe Wolle kardiert. Die Kardiermaschine war mir zu schwer. Die konnte ich nicht nach draußen schleppen. Aber ich habe ja Zeit und ich war mal gezwungen, nicht zu hetzen. Die Ruhe war schön und am Abend habe ich mal wieder seit langer Zeit am Spinnrad gesessen.
Wenn ich doch bloß die Weisheit besäße, diesen Zustand der Ruhe halten zu können und nicht immer so in Hektik zu verfallen.
Ein neues Strickprojekt habe ich vor und probiere gerade wie ich die Stärke der Stricknadeln ausreizen kann. Mir gefallen viele Pullover von guðrun & guðrun.
So kühn mit den Nadeln umzugehen getraue ich mir nicht, d.h. so locker gestrickt mit ganz großen Nadeln. Aber halt mal sehen, was ich zu stande bringen kann.
Die beiden Gudruns leben und arbeiten auf den Färöer Inseln und sie heißen ja in der Übersetzung „Schafsinseln“. Das passt für mich und zu meiner Wolle.
Mit einem Bildchen vom blühenden Apfelbaum vor dem Balkon verabschiede ich mich wieder. Ich wünsche mir sehr, dass es euch allen gut geht und dass ihr es gut habt. Na dann: Tschüss, bis bald.
Bei den Farörer Gudruns ist so einiges dabei, das mir gefallen würde. Ich habe mich auch noch nicht an so ein extrem locker Gestrick gewagt, habe es aber schon länger auf dem Plan. Mal sehen, was mir so an Ideen kommt.
Ich glaube diesen dauerhaften Zustand der Ruhe zu halten, ist uns nicht gegeben, jedenfalls nicht, wenn wir uns komplett von der Welt zurückziehen. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich das nicht will, aber ich schaffe mir meine Oasen.
Alles Liebe
Wir sollten das probieren, liebe Karin. Ich bin gerade dabei, Wolle so zu spinnen, wie ich sie für solche Projekte brauche, mit Effekten. Nur mit dem Stricken haut es noch nicht richtig hin. Mir fehlt die Erfahrung und jemand, der mir auf die Finger schaut.
Ich möchte das auch nicht, mich ganz zurückziehen. Manchmal wünsche ich mir so eine Möglichkeit allerdings, denn manchmal wird einem doch und recht deutlich gezeigt, nicht dazu zu gehören. Und zu manchen möchte ich das allerdings auch nicht.
Ich glaube, wir müssen uns neu finden.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Stricken.
Mit solch locker gestrickten Jacken bleibe ich stets irgendwo hängen. Aber im Sommer sind sie als Bolero genial, über den Spagehttiträger Sonnentops 🙂
Ach Isa, ich kann keine Spaghettiträger odrr Bolerojäckchen tragen. Ich möchte schon gerne etwas für mich selber machen.
Vorhin saß ich am Spinnrad mit Kopfhörern und es dröhnte Metal. Manchmal brauch ich so was. Es passt zu mir wie Pullover aus Schafwolle.