Die Sonne soll sich bitte noch mal zeigen in diesem Jahr.

Ich mache mich dann mal auf in die Elsteraue.

Der Natur hat der Regen sicher gut getan. Mir weniger. Ich hätte schon noch ein bisschen Wärme und Sonne gebraucht. Irgendwann jetzt, abends, habe ich die Heizung mal angemacht.

Meine Tochter erzählte mir von den Waldbränden in Kalifornien. Riesige Flächen brennen, Tausende Menschen sind auf der Flucht. In LA ist es heiß und schwül. Der Himmel ist grau, aber oben drauf ballert die Sonne. Wie unter einer Käseglocke.
Wenn ich mir ansehe, wo überall die Wälder brennen, wird mir übel.

im Spinnstübchen, so lange die Sonne nicht scheint

Nein, Spektakuläres gibt es nicht zu berichten. Ich habe einiges an Wolle gesponnen die letzten Tage, 230 Gramm. Damit lässt sich schon Mal etwas anfangen. Ich werde etwas Neues probieren.
Wenn ich die Wolle in den Händen halte, komme ich mir vor wie damals bei den Schafen und den beiden Hunden. Da konnte ich mir das Wetter auch nicht heraussuchen, aber ich musste zu den Schafen, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Solche belastende Gedanken, wie ich sie mir jetzt oft mache, hatte ich damals allerdings nicht.

Gleich holt mich die Freundin ab. Wir wollen in die Elsteraue fahren. Die Freundin dort möchte Waldmeister pflanzen und davon habe ich im Garten genug. Irgendwie hat er sich aus dem nahen Auwald alleine angesiedelt und ich muss aufpassen, dass er nicht den ganzen Garten zuwuchert.

Ich werde die Kamera mitnehmen. Vielleicht habe ich Glück und nicht nur die Sonne scheint, sondern es zeigen sich auch noch einige Nebelschwaden über der Aue.

Zwischen den Programmen und Dateiformaten switchen.

Also, ich kann Wochenend-Beschäftigungen haben!

Eigentlich mag ich solche Worte nicht. Switchen!
Bevor es in die Umgangssprache „einzog“, gab es den Begriff allerdings in der Ökonomie. „Switchgeschäfte“- Form des Kompensationsgeschäftes, die auf bilateralen Verrechnungsabkommen (Clearingabkommen) zwischen verschiedenen Staaten beruht. So steht es im Wirtschaftslexikon. Und wen das interessiert, der kann hier nachlesen. Bei mir donnerte mal ganz kurz die ökonomische Vergangenheit durch. Aber wirklich nur ganz kurz.

Inspiriert, etwas darzustellen, wurde ich durch ein Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848). Ein Junge geht alleine durch das Moor. Die einbrechende Dunkelheit verstärkt Geräusche und lässt die Bilder verschwimmen. Annette Droste-Hülshoff beschreibt das Moor so gut, dass ich eine Vorstellung davon bekommen konnte.

switchen zwischen Vektoren und Pixeln
Zeichnen im Vektorprogramm

Es war gleich klar, dass ich im Vektorprogramm, in Affinity Designer, zeichnen werde. Um Effekte hinzu zu fügen, werde ich mit der Datei ins Bildbearbeitungsprogramm switchen. Ich bin das gewohnt, immer in mehreren Programmen zu arbeiten, herüber und hinüber zu flitzen.

Ich fragte meine Tochter, ob sie Bilder vom Moor hat. In ihrer Nähe, bei Heide, gibt es Moor. Sie meinte, dass es dort nicht so aussieht, wie ich es mir wahrscheinlich vorstelle. Und im Dunkeln wird man keine guten Fotos machen können. Wenn ich mal wieder im Norden bin, werde ich genau das probieren. Das weiß ich schon. Und bis dahin muss ich die Worte der Dichterin im Kopf umsetzen.

nach der Zeichnung ins Bildbearbeitungsprogramm switchen
Und weiter geht es im Bildbearbeitungsprogramm. „Sich wie Phantome die Dünste drehn … „

Wimmelnder Heiderauch, sich drehende Dünste, häkelnde Ranken, starrendes Gestump … – das alles wollte ich lieber im Bildbearbeitungsprogramm machen.
Ich bin noch nicht fertig und noch nicht zufrieden. Es ist mir alles noch nicht dramatisch genug. Aber der Anfang ist gemacht und das Switchen hat sich auf alle Fälle gelohnt.

das Moor
„Vor seinem Fuße brodelt es auf, Es pfeift ihm unter den Sohlen…“

Mal sehen, was mir noch einfällt. Ich werde zum Beispiel verschiedene Pinsel testen für den Dunst und die Dämmerung. Heute mache ich den Rechner erstmal aus. Morgen soll es mal wieder regnen und da werde ich bestimmt noch ein bisschen zwischen meinen Programmen hüpfen. Switchen eben.
Und wer das Gedicht mal lesen will, der kann das, wenn er dem Link folgt.

Bewegte Bilder mit iMovie. Der Rechner bringt es mit.

…und ich sollte es nutzen, wenn es mir danach ist.

Es ist lange her, dass ich Videos bearbeitet habe. Nun befasse ich mich also mit iMovie. Das Programm bringt mein Mac mit und ich musste es nun mal probieren. Es ist auch an der Zeit, die anderen Programme zu erkunden.
Also ehrlich, dass es heute regnet finde ich gut, dass es aber hundekalt ist passt mir weniger. Seit gestern liegt Heizung bei uns an. Das hatte ich noch nie im August. Genau das richtige Wetter für Rechnerarbeiten ist es aber allemal. Raus zieht es mich nun wahrlich nicht.

der Grünfink – ein Stammgast im Garten

Ich habe keine tolle Videoausrüstung, nicht mal ein Stativ, aber um kleine Schnippel zum Üben aufzunehmen reicht es. Dass es etwas wackelte, finde ich nicht schlimm. Das war übrigens der Wind, der an der Futterstation zerrte.
Ich habe mich also im Garten auf die Lauer gelegt und diesen lustigen Gesellen, den Grünfink, auf den Speicherchip gebannt.

In iMovie habe ich dann ein Projekt angelegt, Daten importiert und festgestellt, dass ich die Tonspur trennen und löschen muss. Wie das geht, musste ich erstmal erkunden.
Warum ich gelöscht habe? In unmittelbarer Nähe des Gartens ist eine Sportanlage und dort war ein Fußballspiel in Gange. Den Grünfink hat das laute Männer-Geschrei auf dem Platz nicht gestört, ich dagegen wollte es zu den Bildern nicht haben.

Tja und dann habe ich eben eine neue Tonspur eingefügt, mit Tönen, die mir genehm waren. Verbunden war das wieder mit Gewusel in iMovie, aber dann saß auch das.

Ich habe auch herausgefunden, wie man Titel einfügt, Standbilder, Überblendungen, einen Trailer erstellt u.a. Für so einen kleinen Schnippel brauchte ich das allerdings nicht. Also hab ich es gelassen. Alles, was ich gerade kann, muss ich nicht da rein würgen.
Die Datenmenge war mir dennoch zu groß für meinen Kokolores. Ich habe zugesehen, dass ich die Bilder, die Bildgröße, beschneiden konnte. Ja, es hat viel gebracht. Ich habe Speicher gespart und alles ist durchaus ausreichend für meine Webdarstellung.

Fotos hatte ich natürlich auch noch gemacht, denn meine kleine Wildnis im Garten liebe ich sehr. Ich fürchte nur, dass es bald wieder damit vorbei ist in diesem Jahr.

Der PH-Wert im Boden. Damit die Pflanzen sich wohl fühlen.

Mein Chemielehrer wäre entzückt.

Bei der Baumschule Horstmann hatte ich einen interessanten Beitrag gelesen, wie man den PH-Wert im Boden des Gartens überprüfen kann. Diese Methoden sind nicht exakt, zeigen aber eine Tendenz, ob es sich um sauren oder alkalischen Boden handelt. Pflanzen brauchen unterschiedliche Bedingungen und die sollten wir ihnen geben.

Die Tipps zur Überprüfung des PH-Wertes des Bodens weckten natürlich meine Neugier. Ich wollte das probieren und Herr E. musste mir helfen, denn einer musste ja einpaar Fotos machen.

Wie ist der PH-Wert im Boden des Gartens? Die Probe mit Essig und Backpulver.

DIY Nr.1 
Nimm eine Bodenprobe aus mindestens 10 cm Tiefe. Bereite zwei Gläser vor. Eins mit einem Gemisch aus Backpulver und destilliertem Wasser. In das andere Glas wird Essig gegeben. Fülle nun in beide Becher etwas Erde. Passiert in beiden Bechern nichts, ist der Boden neutral. Bildet der Becher mit Essig eine leichte Schaumschicht, ist der Boden alkalisch. Zischt der Becher mit dem Backpulver, ist der Boden sauer.

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Ph-Wert des Gartenbodens prüfen mit Essig und Backpulver
Wenn’s zischt und schäumt.

Die Bodenproben hatten wir entnommen und mit nach Hause genommen. Wir hatten die Proben an zwei Standorten entnommen, eine von der Ecke des Gartens, wo die Beerensträucher stehen.

In ein Glas füllten wir Essig und in das andere rührten wir Backpulver in destilliertes Wasser an. Dahinein kam die Erde von unseren Proben.
Und siehe da, die Erde von den Beerensträuchern schäumte. Dort war offensichtlich der Boden sauer und wird wohl im nächsten Frühjahr eine Dosis Kalk vertragen, damit die Beerenernte wieder üppig wird. Bei der Erde vom Tomatenbeet gab es keine Reaktion.

Rotkraut bleibt Rotkraut – Brautkleid gibt es keines

DIY Nr.2

Einfach einen Rotkohl fein hacken und in destilliertem Wasser kochen. Das Ganze 3 Stunden ziehen lassen, bis das Wasser lila Tinte gleicht. Nun das Wasser vom Rotkohl mit einem Sieb trennen und die Bodenprobe in das Wasser geben. Bleibt das Wasser lila, ist der Boden neutral. Färbt sich das Wasser knallrosa ist der Boden sauer. Wird die Flüssigkeit türkis oder blau, ist er alkalisch. Übrigens: Sollte die Flüssigkeit zu dunkel sein, um die Farbe genau erkennen zu können, einfach etwas destilliertes Wasser dazugeben.

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PH-Wert des Gartenbodens testen mit dem Rotkrauttest
Erde in die Rotweinbrühe.

Salat aus geraspeltem Rotkraut habe ich schon oft gemacht. Gibt man Säure dazu, verfärbt sich das Rotkraut hell. Das war mir einleuchtend, also habe ich erstmal Rotkraut-Sud gekocht und ziehen lassen. Wichtig ist, dass man zum Kochen destilliertes Wasser nimmt.

Unsere beiden Bodenproben haben wir dann in die Rotkrautbrühe eingerührt und ……………….. nix passierte. Die Farbe des Sudes änderte sich nicht. Ich war mir aber auch nicht sicher, ob meine Mengenverhältnisse ausreichend waren.

der Rotkrauttest
kein Sturm im Rotkohlglas

Der Teststreifen muss her

Natürlich könnt ihr den pH-Wert im Boden auch mit einem simplen Indikator-Papier, wie man es noch aus der Schule kennt, messen. Dazu müsst ihr die Probe 1:1 mit destillierten Wasser mischen. Nun den Teststreifen benutzen und anhand der Farbe ablesen welchen pH-Wert der Boden hat. 

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mit Teststreifen den PH-Wert des Bodens prüfen
Ein Teststreifen muss her.

Herr E. hatte noch Teststreifen aus der Zeit, als er noch ein Aquarium pflegte. Auch da musste der PH-Wert immer mal überproft werden.
Nun wollte wir es etwas genauer wissen, rührten die Erde in destilliertem Wasser an. Und dann kam der Teststreifen zum Einsatz.

Bei einem Wert unter 6,5 wird der Boden als saurer Boden, mit einem pH-Wert von über 7,5 als alkalisch eingestuft. Der pH-Wert 6,5 bis 7,5 gilt als neutral.

Welchen pH-Wert hat euer Boden? Schreibt es uns in die Kommentare.

Viele Grüße
Silke und Antonia 

Baumschule Horstmann, fb-Beitrag

Und wie ist nun der PH-Wert im Boden unseres Gartens?

Also, der PH-Wert des Bodens in unserem Garten scheint neutral zu sein. Nur dort, wo die Beerenbüsche wachsen, zeigt er den Wert von 6. Zum zweitem Male zeigte es sich, dass der Boden sauer ist und wir etwas tun müssen für den Boden und unsere Beerensträucher.

Irgendwie finde ich das schwer in Ordnung, dass ich so neugierig bin. Langweilig kann es mir nie werden und so ab und zu bringt es Nutzen, für mich und in diesem Falle für die Pflanzen.

Wer war das gleich, der immer sagt: Bleiben Sie schön neugierig?

Mucke auf die Ohren und dabei nie wieder Haareraufen.

Was man so eben tun kann, wenn es draußen Schnüre regnet und nicht aufhören will.

Geregnet hat es hier ordentlich und, aber heute blinzelt die Sonne schon ab und an durch die Wolken. Der Regen war eigentlich nicht Grund zum Haareraufen. Der war ein ganz anderer.

Regentage sind immer gute Rechnertage. Und so hockte ich hier und sollte etwas schreiben über meinen kreativen Werdegang. Umpf!
Über alle andren, die ich so kenne, würde ich Worte finden. Aber über mich?
Da wäre schon Gelegenheit dazu gewesen, aber das Haareraufen habe ich mir eisern verkniffen. Passiert ist es aber dann doch noch.

Ich mag es nicht, mit Musik beschallt zu werden, die ich nicht mag und die ich gerade gar nicht hören will. Dazu gehört zum Beispiel Radiogedudel. Herr E. hat einen ganz anderen Musikgeschmack als ich und deshalb haben wir uns geeinigt, Kopfhörer aufzusetzen.

Ich saß nun also mit meinen Kopfhörern vor meinem Rechner und bei jeder Bewegung, bei jedem Geraderücken oder eben auch mal kurz Abnehmen verfingen sich meine Haare. Manchmal konnte ich sie herauszuppeln und manchmal rissen sie aus. Das war also das Haareraufen, welches auch noch weh tat und mir Sorgen bereitete, dass ich irgendwann mal lichte Stellen habe.

gegen das Haareraufen
Nun ist Ruhe. Die Haare bleiben dran.

Mein Sohn hatte mal gesagt, dass er sich ernsthaft Sorgen macht, wenn ich irgendwann auch noch den Klodeckel einstricke. Nun, da habe ich nicht die Absicht, aber Wolle habe ich nun mal und so findet sie eben auch immer mal ihren Einsatz. Das Haareraufen beim Gebrauch der Kopfhörer ist jedenfalls zu Ende.

Liebe Karin, da kann ich gleich mal einwas zeigen, was aus der Wolle geworden ist, die du mir geschickt hast.
(Und jetzt versuche ich mich nochmal an diesem Werdegang.)

Theodor Fontane und Afghanistan. Ein altes Gedicht und die Gegenwart.

Theodor Fontane war für mich schon immer mehr als Effi Briest. Und ich weiß heute gar nicht, wo ich anfangen soll mit schreiben, denn mir ist das Herze so schwer.

Eigentlich wollte ich mich ablenken von den Bildern aus Afghanistan und las Gedichte aus alten Zeiten. Fontane war es diesmal, da ich seine Sprache und die Ausdrucksmöglichkeiten mag. Meine Mutter liebte den Dichter über alles und durch sie kam ich ein ganzes Stück über Effi Briest hinaus und das ewige Gejammer darum. Früher las ich nicht nur Gedichte von Theodor Fontane, sondern auch anderes, wie „Der Stechlin“ oder die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“.

Nun, gestern wollte ich nur Gedichte lesen von Liebe und Natur, den Jahreszeiten und solchen Dingen. Wohingegen es nichts wurde aus der Ablenkung, weil ich gleich zu Beginn ein Gedicht fand, welches mir wieder zu denken gab.
Ich zeige es mal.

Das Trauerspiel von Afghanistan

Theodor Fontane

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
„Wer da!“ – „Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan.“

Afghanistan! Er sprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

„Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,

Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,

Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt.“

Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all‘,
Sir Robert sprach: „Der Schnee fällt dicht,

Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So lasst sie’s hören, dass wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,

Trompeter blast in die Nacht hinaus!“

Da huben sie an und sie wurden’s nicht müd‘,
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,

Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,

Sie bliesen – es kam die zweite Nacht,
Umsonst, dass ihr ruft, umsonst, dass ihr wacht.

Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,

Einer kam heim aus Afghanistan.

Nur ein altes Gedicht?

Dieses Gedicht schrieb Theodor Fontane 1857.

1839 marschierten die Briten in Afghanistan ein. Das Land erlebt also nicht zum ersten Mal Besetzung und den Versuch, es zu verändern nach fremden Vorstellungen. Einen weiteren Versuch gab es 1839 – 1842 und einen dritten im 1. Weltkrieg. Dass die Briten nicht die einzigen waren, die sich in dem Land zu schaffen machten, wissen wir alle.
Mich lassen die Fragen nicht los, warum sich so vieles in der Geschichte einfach immer wiederholt. Warum fällt uns nicht mehr ein, wenn es um das Zusammenleben auf unserer kleinen Erde mit so vielen verschiedenen Menschen und Kulturen geht? Was haben all die Kriege denn nun gebracht? Und wieso meint man noch immer nicht, dass es keine gerechte Kriege geben kann und auch keine Berechtigung?

Raus und weg von aller Informationsflut

Ich habe mir dann meinen Fridolin geschnappt und bin los, alleine in den Garten. Irgendwie habe ich immer mehr Zutrauen zu dem Hilfsmittel.
Herr E. hatte seine große Tochter zu Besuch.
Manchmal kommt es mir vor, dass meine Welt zu klein ist, dass mir viel verloren geht. Die Tochter meinte aber zu mir, dass sie froh wäre, wenn ihre gehbehinderte Tochter solchen Mut zur Selbständigkeit aufbringen würde wie ich.
Das musste ich erstmal verdauen.


Im Garten blühte noch so vieles, manches zum zweiten Mal, wie die Lupine. Ich habe Tomaten geerntet, Kräuter für den Wintertee und ich habe Bodenproben geholt für meinen Versuch morgen. Die Vögel futterten in friedlicher Eintracht an der Futtersäule, wohingegen unsere Haus- und Hofmaus einen dicken Arsch hat. Sie sammelt zum Beispiel auf der Erde ohne Mühe alles ein, was die Vögel über ihr breit werfen.

Es war ein schöner Tag, auch wenn ich meine düsteren Gedanken indess nicht ganz los wurde.

Wir lachen viel zu wenig und manchmal kann es einen auch vergehen.

Das war das Fazit eines Telefonates mit der Freundin aus der Elsteraue. Und so kann es nicht bleiben, trotz alledem.

Mal wieder herzlich lachen – ich weiß nicht so genau, wann das tatsächlich so war. Wisst ihr, ich meine ein solches Lachen, bei dem einen die Tränen kommen.

Dass Lachen gesund ist und auch notwendig für das Seelenheil, soviel weiß man ja nun schon. Vergangen war es mir dennoch in den letzten Tagen. Da plagte mich ein Rheumaschub und das alleine ist schon schlimm genug. Bei den Berichten und Bildern aus Afghanistan war mir nicht nur das Lachen im Halse stecken geblieben. Mir kamen die Tränen. Ich war immer gegen diesen Einsatz in der Art dort gewesen, Genugtuung empfinde ich nicht.
Der Klimabericht kam nicht überraschend für mich, aber andererseits hat er mich schon erschüttert und da besonders die Gleichgültigkeit mancher.

Die Bundestagswahl geht mir am Poppes vorbei. Ich werde mich am Wahltag ins Wahllokal bewegen. Überlegen, wen oder was ich wähle muss ich nicht und daran ändert sich auch nix mehr.

Mein „Verlagszeuchs“ ist fertig, die Bewerbung für den Quartiersrat wird heute noch verschickt und mein Kistchen mit dem Wintertee aus selbst gesammelten Kräutern füllt sich langsam. Bei der Freundin auch. Och, ich tue mich verdammt schwer damit, etwas über mich sagen zu müsssen, finde das alles so unwichtig.

Manche Wiesen sehen recht üppig aus im Moment. Ich finde das immer wieder schön.

Sanddorn - mein Gesammeltes sorgt schon manchmal für Lachen und gute Laune
Sanddorn in Szene gesetzt mit Affinity Photo

Eigentlich wollte ich heute in den Garten, Erdproben holen. Ich will den PH-Wert des Bodens überprüfen. Bei der Baumschule Horstmann in Schenefeld habe ich gelesen, wie man das macht und warum das wichtig ist. Ich schreiben bestimmt noch darüber.
Das Wetter lädt aber heute nicht gerade zu einer Ausfahrt ein und so habe statt dessen halt mal wieder einen Rechnertag. Bildbearbeitung steht an und mit dem Videoschnitt bin ich gleichwie auch ein gutes Stücke weitergekommen. Das freut mich sehr.

Hopfen
Hopfen würde ich gerne auf dem Balkon haben.

Dieser Hopfen ist noch nicht reif, aber ich möchte unbedingt welchen haben. Bier brauen werde ich ganz bestimmt nicht, dagegen aber ab und an einen Tee werde ich mir gönnen. An den Tagen, wo das Lachen im Halse stecken geblieben ist zum Beispiel, wäre es vielleicht nicht schlecht.

Herbstastern
Herbstastern vom Balkon der Freundin

Meine eigenen überwinterten Herbstastern sind noch nicht so weit. Die Pflanze hat sich zwar prächtig entwickelt, aber sie blüht halt noch nicht. Das macht nichts. Alles braucht halt seine Zeit. Nur ich habe manchmal das Gefühl, dass sie mir langsam knapp wird.

Ich mache mich erstmal wieder vom Acker. So ganz nebenher ist mein Rechner wieder auf den neusten Stand gebracht und ich verschwinde jetzt wieder in meinen Programmen.

Die Wärme des Sommers genießen, so lange es geht.

Es ist wie es ist und wird doch anders.

Ich sitze auf meinem Balkon und genieße die letzte Wärme des Sommers. Das ist auch nötig, denn der nächste Rheumaschub ist in vollem Gange. Normal, denn es braucht nicht erst das feucht kalte Herbstwetter dazu.

An meinem Sommerflieder tummeln sich Insekten. Ich sehe ihnen gerne zu, wie sie noch eifrig Nektar sammeln. Ich bin so froh, dass ich ihn angesiedelt habe und vor allem vor der Elektroheckenschere bewahrt habe. Es sieht so schön aus, wie er blüht.

im Garten inm der Wärme des Sommers gewachsen
Tomaten und Salat aus dem Garten

Im Garten gibt es immer noch allerlei zu ernten. Ich freue mich über alles, was da gewachsen ist. Die eigenen Tomaten schmecken eh immer am besten.

Meine Freundin aus der Elsteraue und ich sammeln gerade Pflanzliches für einen Wintertee. Mal sehen, wie unsere Mischungen schmecken. Ich freue mich schon darauf.
Mühe macht es und wenn ich alles abgerebelt habe, dann ist auch gleich mal Putzen angesagt. Was mir die Natur schenkt, das nehme ich gerne. Ich möchte nicht alles kaufen und wäre auch nicht besonders stolz darauf, wenn ich es könnte.

Kräuter gewachsen in der Wärme des Sommers
Wintertee

Die Wärme des Sommers könnte ich ja auch mal genießen mit einem Buch in der Hand. Das geht bei mir nicht, einfach weil es zu viel zu schauen gibt da draußen.

Heute hat man in der Leipziger Internetzeitung ein Buch vorgestellt, welches ich unbedingt haben und lesen möchte. Ich finde mich darin wieder und damit rückt es einiges in meinem Leben wieder gerade. Nie, nie wieder lasse ich mir etwas oder mich selber klein reden. Nie wieder wird man mir einreden, dass man uns Freiheit geschenkt hat. Die haben wir uns selber genommen. Vieles ist nach der Wende nicht gut gelaufen, auch in meinem Leben nicht, aber schüchtern unterm Stein hervorkucken muss keiner. Nein!

schon mal ein bisschen Winterschmuck aus der Elsteraue

Ich habe meine Unterlagen für den Verlag fertig gemacht. Jetzt schaut noch einmal meine Tochter prüfend darüber und dann kann es abgeschickt werden. Wird jemand anders gewählt, ist das nicht schlimm für mich. Die Vorbereitung war eine gute Gelegenheit, mich zum Beispiel selbst mal zu sammeln.

Mein Quartiersrat in Leipzig-Grünau sucht noch Mitstreiter. Ich werde mich demnächst bewerben. Wenn man eine „Olle“ will, die nicht gut zu Fuß ist, dann werde ich mich einbringen. Grünau zu Liebe. Und Fridolin karrt mich schon hin.
Aber jetzt genieße ich noch ein bisschen die Wärme des Sommers.

Und wisst ihr was? Ich koche mir jetzt eines meiner Lieblingsessen.
„Das hab‘ ich mir verdient, lala lala… “ *träller
(Und jetzt habe ich auch noch einen Ohrwurm!)

Und dabei ist doch gar nicht Freitag der Dreizehnte.

Nein, abergläubig bin ich nicht.

So ist das, wenn man gerade mal alleine ist. Da passieren Dinge, die man weder verhindern noch selber wieder richten kann. Dabei ist heute gar nicht Freitag der Dreizehnte. Und gestern war der auch nicht.

Heute war es dann ganz aus. Mein Gestell mit den Bohnen auf dem Balkon war zusammengebrochen. Wie ich mich auch mühte, ich bekam es nicht wieder hin. Aber zum „Schmiss“ am Arm hat es gereicht.
Schade, denn gerade jetzt hatten sich die Feuerbohnen so gut erholt. Sie blühten und es waren auch schon Bohnen dran. Ich bekam zuerst einen Heulanfall und dann habe ich die Feuerbohnen zerschnitten und in den Komposteimer gepackt. Ende. Aus.

Hilfe rufen konnte ich leider nicht, denn beim Provider klemmte es. Netz weg, Telefon weg. Man arbeite daran hieß es. Es scheint wirklich nicht meine Woche zu sein. Hoffentlich reicht es nun mal mit der Pechsträhne und Sachen wie nach Art „Freitag der Dreizehnte“.

Gefreut habe ich mich aber dann doch noch, über meinen Sommerflieder vor dem Balkon. Endlich haben die Schmetterlinge ihn entdeckt. Meine Freundin aus der Elsteraue züchtet auch noch einen Flieder, wenn ich es möchte. Ich überlege es mir wirklich, ob ich mir einen diesmal auf den Balkon stelle.

Trotzdem, ich hätte mir noch mehr Blühendes gewünscht auf dem Balkon. Die fette Henne hat Riesen-Blüten angesetzt, aber sie blüht halt noch nicht. Und der Lavendel, den ich gekauft habe, sagt auch nichts.
Nicht alles blüht, was ich gesät habe. Vielleicht muss ich Geduld haben bis zum nächsten Jahr.

So, ich mache mich jetzt wieder vom Acker. Ich hänge ein bisschen durch, aber morgen geht es bestimmt wieder lustiger zu. Vielleicht passieren morgen mal nicht irgendwelche komischen Dinge und ich kann mich einfach mal in die Sonne setzen. Manches lässt sich auch ganz gut draußen erledigen.

Störche kucken und mit Fridolin zu meinem alten Dörfchen.

Heute gehörte mir die halbe Welt! Ich war endlich wieder unterwegs und ich habe es genossen.

Zu dem Storchennest neben dem Radweg zu meinem ehemaligen Dörfchen wollte ich. Störche kucken wollte ich, so wie ich das damals immer gemacht habe, als ich noch in dem kleinen Dörfchen Räpitz wohnte und den Radweg langgedüst bin.
Die Störche zwangen mich damals schon immer zu einer Pause.

Störche kucken mit Fridolin
Ohne meinen Fridolin wäre ich nicht zur Landpartie gekommen.

Ohne meinen Fridolin wäre ich da nicht hingekommen, denn Fahrrad fahre ich schon lange nicht mehr.
Schön war es, an den Feldern vorbei zu fahren, den Wind im Gesicht zu spüren und einfach mit den anderen Radlern mithalten zu können. Drinnen zu sitzen, das hat viel zu lange gedauert. Ich habe die Freiheit heute unglaublich genossen. Den anderen, die unterwegs waren, ging es vielleicht auch so, denn mit den meisten konnte man ein freundliches „Hallo“ tauschen. Das tat gut.

Die meisten Felder sind schon abgeerntet – Herbststimmung.

Die meisten Felder waren schon abgeerntet. Windig war es sehr, aber das ist es dort fast immer. Nicht umsonst gab es im Dörfchen mal vier Mühlen.
Trotzdem: Es machte sich bei mir Herbststimmung breit und die macht mich immer ein bisschen traurig. Aber nur ein ganz kleines Bisschen.

Der Elster-Saale-Radweg

Es waren viele Radler unterwegs und schon kleine Kinder strampelten auf ihren kleinen Rädern mit. Ich mag es, wenn ich so in die Ferne schauen kann, weit über die Felder. Und genau das konnte ich heute nach Herzenslust genießen.
Die Dürre der letzten Jahre war auch hier zu spüren. Da gab es ein Gartengrundstück mit ganz vielen Fichten. Wie hab ich die damals drum beneidet. Heute waren alle braun und vertrocknet.

Die Störche in ihrem Nest in Seebenisch wollte ich besuchen.
Die Störche in ihrem Nest in Seebenisch wollte ich besuchen.

Die Störche im Nest auf dem Schornstein einer alten Gärtnerei wollte ich besuchen. Neben dem Radweg und nahe am Nest war ein Rastplatz.
Ich hatte Glück. Der „Storchenvater von Markranstädt“, Herr Heyder, „der Herr der Ringe“ oder wie man ihn sonst noch liebevoll nennt, war da und hatte viel zu erzählen.

Es waren nur noch die alten Störche im Horst. Die beiden Kleinen hatten sich gestern mit anderen Jungstörchen auf dem benachbarten Feld getroffen. Heute morgen hatten sie sich auf ihren weiten Weg gemacht. Nie wieder werden sie hierher zurück kommen.
Die Eltern erholen sich noch zwei bis drei Tage und dann machen auch sie sich auf den Weg, getrennt. Treue kennen sie nicht. Sie kommen zurück zum Horst, nicht zu einem Partner.

Na dann: Gute Reise und kommt wieder im nächsten Jahr. Hach, ein bisschen wehmütig ist mir da schon jedesmal. Gut, dass ich mit meiner Landpartie nicht noch länger gewartet hatte. So konnte ich Herrn Storch und seine polnische Partnerin noch sehen.

ein unbebrütetes Storchen-Ei hat Herr Heyder immer mit zum Zeigen

Danke an Dietmar Heyder, den Storchenvater, dass er sich Zeit für uns alle genommen hat. Viel hatte er zu erzählen von den Störchen und von der manchmal recht beschwerlichen Beringung der Jungvögel. Die Dürre der letzten Jahre hatte auch ihnen und dem Nachwuchs zu schaffen gemacht. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass alles in der Natur seinen angestammten Platz behalten kann. Immer!

Ich habe dann noch mein ehemaliges Wohnhaus besucht. Da oben, in der Mitte links, habe ich mal gewohnt. Vom Küchenfenster auf der anderen Seite aus, hatte ich einen herrlichen Ausblick über die Felder. Es war eine gute Zeit hier.

mein altes, neu gemachtes Wohnhaus

Jeder Ausflug geht einmal zu Ende. Wenn ich mit Fridolin zur Freundin in die Elsteraue will, muss ich hier lang. Das heißt, die Hälfte der Strecke hab ich heute schon mal geübt.
Ein schöner Tag war das. Ich habe viel gesehen, konnte mit anderen Menschen reden, war nicht alleine. Und bestimmt mache ich mich mal wieder auf den Weg. Die neue Freiheit muss ich nutzen.