Wenn die Socken aber nun ein Loch haben?

Was passiert meistens, wenn die Socken ein Loch haben? Es werden Neue geordert. Kleidung wurde in den letzten Jahren immer billiger, im Preis und oft auch in der Qualität.

Ein wesentliches Familienmitglied hatte sich neue Socken gekauft. Ich wunderte mich, dass überall Fussel und Knubbel herum lagen. Es dauerte ein Weilchen, bis ich dahinterkam, dass dies von den Socken kam. Mit jedem Tragen und mit jedem Waschen wurden die Socken dünner. Sie lösten sich auf.

So eine Socke reparieren zu wollen ist vergebliche Liebesmühe. Die Socke wurde aus keinem zusammenhängendem Faden produziert und dementsprechend gab es auch kein haltbares Gewebe für die Reparaturbemühungen. Das, was nicht schon vorher mit dem Waschwasser davongeschwommen war, landete im Müll.

Weil es wieder kälter geworden war, hatte ich meine Schafwoll-Socken herausgekramt. Gut, dass ich sie habe. Die Wolle der Leineschafe ist gut geeignet für Sockenwolle. Sie ist weich und trotzdem trittfest. Aber auch diese Socken haben irgendwann ein Loch, vornehmlich an der Ferse.

Es hat viel Arbeit gemacht, die Schafwolle zu waschen, zu kämmen, zu spinnen und zu verstricken. Deshalb mache ich mir die Mühe, und repariere meine Socken.

Das Stopfen kennen bestimmt viele noch. Ich aber habe diesmal etwas anderes probiert. Aus dem Gestrick, vor dem Loch, habe ich Maschen auf die Stricknadel aufgenommen und dann ein Viereck gestrickt, welches das Loch verdecken soll. Dann musste alles noch fein mit einem Wollfaden vernäht werden und zu war das Loch.
Beim Arbeiten sind mir gleich noch Ideen gekommen, wie ich die Methode noch verbessern kann.

Meine Socken sind erstmal wieder in Ordnung. Und wenn ich sie einst wirklich entsorgen muss, kann ich sie auf den Kompost schnippeln. Sie sind auf Grund ihres natürlichen Rohstoffes abbaubar.
Die Welt rette ich damit nicht, aber dennoch bin ich mal wieder stolz und zufrieden mit mir.

Todbringende Kleidung im 19. Jahrhundert. Und heute?

Es wird nicht ohne Überlegungen zur Nachhaltigkeit und zu bestimmten sozialen Aspekten gehen, wenn ich mein Kreuzel mache im September.

Um Kleidung mache ich mir schon lange Gedanken. Was will ich anziehen? Was brauche ich wirklich? Wie wurde es produziert und durch wen? Durch Kinder? Welches Material tut mir und der Umwelt gut?
Eine ganze Menge Fragen sind das, nicht war?

Ich habe meine Vorlieben und kann mir nicht alles leisten. Aber ganz ehrlich, ich brauche auch nicht so viel Kleidung, dass der Kleiderschrank platzt. Ich versuche Hochwertiges zu kaufen, dann eben nicht so viel.

Bei meinen Recherchen zu textiler Produktion, die mich brennend interessiert, stieß ich auf einen interessanten Artikel. „Die tödliche Mode des 19.Jahrhunderts“ war er überschrieben. Ach was, könnte man meinen, das ist doch lange her und vorbei. Wartet es mal ab.
Hier geht es zum Artikel.

Kleidung im 19. Jahrhundert
Das hatte ich schon früher mal gezeichnet und für den alten und dann verschwundenen Blog gebraucht. Die Weiterverarbeitung in meinen neuen Affinity-Programmen klappt schon ganz gut.

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Ohne Wollsocken gehen meine Füße kalt. Spinnen und Stricken.

Ruhig ist es draußen. Nur leise tröpfelt etwas Regen auf die letzten trockenen Blätter der Bäume. Ich überlege, was ich mal Gutes tun kann und wie ich selbst bei bester Laune bleibe. Der November wird anders, meine gewohnten und auch schon geplanten Veranstaltungen wird es nicht geben. Zerbrechen werde ich deshalb nicht, weil ich die Hoffnung habe, dass das nicht der letzte Stand bleibt.

Schon die Überschrift stammt aus einem Gedicht von Petra Ulbrich. Mir gefällt das Gedicht so gut, dass es die Banderole meiner gestrickten Wollsocken zieren wird. Ich muss eh aufschreiben, wie die Wolle gepflegt werden muss, damit man lange Freude an dem Geschenk haben wird. Ja, ich werde sie verschenken.
Danke, Petra, dass ich dein Gedicht nutzen darf.

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