Alles auf Anfang

Das neue Jahr ist nun schon wieder drei Tage alt. Irgendwie ist der Anfang eines Jahres immer ein kleiner Neuanfang. Altes kann man abschließen und Neues andenken. Fehler muss man nicht wiederholen, aber Mut für neuen Projekte oder Vorhaben kann schon mal haben, auch auf die Gefahr hin, dass mal wieder etwas schief läuft.

Ich habe keinen Jahresrückblick geschrieben. Was im Lande und in der Welt passiert, hat jeder an besseren Quellen schon gelesen und sich auch seine Meinung gebildet.

Mich selber feiern und loben will ich nicht. Halt, doch, ein bisschen. Ich denke, dass ich einen ganz guten Weg gefunden habe durch die Widrigkeiten der Zeit zu kommen. Mit Ruhe und Bedacht geht das und indem ich jeden schönen Moment aufsammele. Meine Entzündungswerte, bedingt durch das Rheuma, sind gefallen. Das sagt mir, dass negativer Stress ein richtiges Geschoss werden kann.

An den Weihnachtstagen waren zwei meiner Kinder da. Gut war das, aber wieder viel zu kurz. Der Anfang des Jahres verlief zumindest bei uns sehr ruhig. Der Dreck von der Böllerei liegt immer noch herum, aber das wird sich auch nicht ändern, nicht in diesem Land. Das Volk braucht seine Spiele, der Handel seinen Umsatz und der Staat die Steuern.

Morgen hat mein Sohn Geburtstag. Komisch, einiges in meinem Leben habe ich längst vergessen. An die Geburten meiner Kinder erinnere ich mich gut, an jede Minute. Es ist ja auch etwas Schönes und ein kleines Wunder, wenn der kleine Mensch dann da ist.

Tja, am Anfang des Jahres wünsche ich uns allen, dass es ein Gutes wird.
Meine Tochter hat mir dieses Foto geschickt vom Sonnenuntergang am Pazifik. Wie sehr mein Enkel diesen Moment genießt. Man sieht es gell?
Ich möchte, dass alle Kinder der Welt in Frieden und ohne Not in einem lebenswerten Klima aufwachsen. Vielleicht können sie dann einiges besser machen als wir.

Letzte Sonnenstrahlen am Pazifik am Anfang eines neuen Jahres.
Sonnenuntergang am Pazifik

Freude über eine besondere Einladung

Es klingelte Sturm bei mir, so wie sonst nur Amazon klingelt. Ich wollte schon losschimpfen, aber Amazon war diesmal unschuldig. Es war eine Freundin aus dem Literatur Treff Grünau, die mir ein kleines Weihnachtsgeschenk und eine besondere Einladung brachte.

Zehn Jahre besteht der Literatur Treff Grünau nun schon, organisiert und betrieben von Ehrenamtlichen, die weit über 100 Lesungen gemeinsam organisiert haben, Selbstgelesenes und Selbstgeschriebenes für interessierte Grünauer. Folgt man dem Link, findet man auch eine Geschichte von mir, denn die erste Zeit war ich beim Treff dabei. Als das Rheuma so richtig zuschlug, habe ich mich von Vielem zurückgezogen, auch vom Literatur Treff. Es war nicht gut.

Eine besondere Einladung

Es hat mich sehr berührt, dass die Freunde des Literatur Treffs mich nicht vergessen haben. Im Februar feiert der Treff sein zehnjähriges Bestehen. Zehn Jahre! Silke Heinig und ihr Team haben Durchhaltungsvermögen gezeigt. Einige unserer Grünauer Geschichten sollen noch einmal verlesen werden. Ich habe die Einladung gerne angenommen, und auch ich werde lesen. Ich freue mich auf die Veranstaltung, denn das was wir aufgeschrieben hatten, war unsere eigene Geschichte.

Ab Januar werde ich wieder regelmäßig zu den Treffen gehen.
Es ist gut bei Freunden zu sein, sie zu unterstützen. Und Grünau tut es auch gut. Ich lebe gerne hier.

Nachtrag zum Weihnachtsmarkt

Im letzten Beitrag hatte ich „Weihnachtsmarkt“ als Überschrift, heute drücken mich Geschehnisse auf einem runter.
Ich freute mich auf die Weihnachtsfeiertage. Meine Tochter war schon unterwegs zu mir, mein Sohn kommt heute. Schöne ruhige und besinnliche Tage sollten es werden. Endlich mal eine Zeit abseits von allen schlimmen Nachrichten. Aus der Besinnlichkeit wurde nichts.

Herr E. war mit seiner Tochter und der Enkelin auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Und ich hörte hier zu Hause, was in Magdeburg passiert war. Dazu schreibe ich jetzt nichts. Ich kann das im Moment gar nicht verarbeiten. Trauer, Wut, Hilflosigkeit – alles wirbelt gerade durcheinander.
Mein Mitgefühl haben die Opfer des Anschlages, ihre Familien, Freunde und die Menschen in Magdeburg.

Was mich aber aufregt ist, dass ein Elon Musk sich jetzt erdreistet, sich als Berater auch in diesem Land anzubieten. Der fehlt mir gerade noch!
Eine Blogfreundin schrieb neulich auf ihrem Blog:
„… Es geschieht immer öfter, dass ich aus Leibeskräften jenen Tag verfluche, an welchem die Menschheit das Geld erfunden hat. Und die Gier…“
Ich habe heute nichts nichts mehr hinzuzufügen.

Weihnachtsmarkt

Auf den Weihnachtsmarkt gehe ich schon lange nicht mehr. Ich mag das Gedrängele und Geschiebe nicht. Seit ich mit dem Rolli unterwegs bin, sind meine Befindlichkeiten noch größer geworden. Auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt gibt es zwar die besten Kräppelchen der Welt, aber wenn ich mich da für ständig zwischen Bäuchen und Hinterteilen bewegen muss, dann verzichte ich lieber. Manche Menschen sind so hektisch, die landen mir fast auf dem Schoß.

Kleinere Märkte gibt es auch und die würden mich auch interessieren. Die Anreise mit Bussen und Bahnen und das im Weihnachtstrubel, ist mir allerdings zu beschwerlich. Und so bleibe ich hier in Grünau. Ich bin nicht traurig, dass ich manches nicht mehr machen kann. Zu tun hab ich immer und ich bin froh, wenn ich Zeit dazu habe. Ein neues Garn entsteht gerade am Spinnrad und Brot backen will ich heute auch noch.

Mein Sohn war in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt. Er musste was ausprobieren und hat mir bei der Gelegenheit Bilder geschickt. Ein ganz kleines Bisschen war ich nun dabei, bei einem kleinen Bummel.
Das fehlt mir allerdings, dass wir früher beide mit der Kamera losgezoogen sind.

Morgen geht Herr E. mit seiner Tochter und der Enkelin auf den Leipziger Weihnachtsmarkt. Er wird mir Kräppelchen mitbringen. (Und Räucherkerzen aus dem Erzgebirge.)

Früher gab es mehr Lametta, jetzt mehr Glitter

Zu DDR-Zeiten kam es schon vor, dass ich den Weihnachtsbaum mit Lametta zugehängt habe, weil er nicht der Schönste war. Seit vielen Jahren gibt es keines mehr bei uns, dafür aber ist jede Menge Glitter möglich.
Und das möchte ich mal zeigen.

Vier behinderte, aber taffe Frauen treffen sich regelmäßig. Jutta bäckt immer für uns und kocht Kaffee. Zum Weihnachts-Mädelabend wollte ich etwas Besonderes mitbringen. Es plagten mich aber dann solche Rheumaschübe, dass ich absagen musste. Ich möchte trotzdem erzählen, was ich bereits vorbereitet hatte. Die Verkostung holen wir jedoch nach.

Daniela Posern ist Einkochexpertin und verrät bei „MDR um Vier“ so manches Feine und Nützliche. Sie hatte ein komplettes Weihnachtsmenü eingekocht. Weihnachten war dann fast Ruhe in der Küche. Mir hatte es der Aperitiv angetan. Das musste ich probieren.

Der Sud für meinen besonderen Aperitiv
der Sud

Die Zutaten:

  • 3 Handvoll getrocknete Hibiskusblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 400 g Zucker
  • 4 EL Zitronensaft
  • Essbares Gold-Glitzerpulver für Getränke

Der Ansatz:

Die Blüten, das Wasser, der Zucker und der Zitronensaft werden erhitzt und alles muss 30 Minuten auf kleiner Energie vor sich hin köcheln.

Danach werden Blüten und Sud in Flaschen mit großer Öffnung gefüllt. Die große Öffnung ist wegen der Blüten nötig, damit man sie bequem und ganz in die Flasche hinein und auch wieder heraus bekommt.

essbarer Glitter
essbarer Glitter

Und nun kommt der Glitter ins Spiel. Eine Messerspitze vom essbaren Glitter werden in jede Flasche gegeben.
Das Ganze wird nun bei 100 Grad 30 Minuten eingekocht. Ich mache das immer im Backofen. Nach der Einkochszeit werden die Flaschen oder auch Gläser herausgenommen. Sie können nun abkühlen und auf ihre festliche Bestimmung warten.

essbare rGlitter im Sektglas
Wenn man das Glas gegen das Licht hällt, glitzert es darinnen.

Wenn es dann gebraucht wird, kommen einige Blüten und etwas Sirup in ein entsprechendes Glas. Man kann es nun mit Sekt, Tonik, aber genauso auch auch mit Tee aufgießen. Der Glitter im Glas sorgt für einen Wow-Effekt.

Meistens hat man noch reichlich Blüten übrig. Die kann man gerne in losen Tee mischen. Die Blüten sind essbar und schmecken sehr fruchtig. Ich habe sie allerdings nicht im dem Garten gesammelt, sondern in einem Bio-Hof gekauft.

Zum nächsten Mädelstreffen nehme ich meine Blüten im Einweckglas mit und auch Sekt. Jetzt musste ich das allerdings schon mal probieren.
Ich bin begeistert.
Eine schöne, ruhige Woche vor Weihnachten wünsche ich uns allen.

Mitte Dezember

Hui, die Zeit rennt. Wir haben schon wieder Mitte Dezember. Bald kommen meine Kinder zu Besuch und darauf freue ich mich schon sehr. Nur dass ein Kind so weit weg wohnt (und der Enkel auch), das macht mich ein bisschen traurig.
Dank moderner Technik bin ich dennoch immer ein bisschen bei der Tochter und ihrer Familie. Ich hätte aber wahnsinnig gerne mit gebacken am anderen Ende der Welt.

Draußen ist es gerade nicht mein Wetter. Es wird zeitig dunkel und morgens spät hell. Kalt ist es und das fährt mir gewaltig ins Gebein. Ich friere ständig. Vor zwei Tagen bin ich auf die Idee gekommen, mal meine Temperatur zu messen. Sie war jenseits von gut und Böse, sprich: arg im Keller. Da hilft nur mit der Wärmflasche unter die Decke zu huschen, wenn ich nicht zur Eiskönigin werden will.
Morgen wollen Herr E. und ich auch backen. Und dann wandern die Bilder davon nach Kalifornien.

Über jeden Besuch im Dezember freue ich mich.

Gut, dass mich meine kleinen Gesellen draußen auf dem Zwergahorn besuchen. Über sie freue ich mich immer besonders. Gerade hatten wir ihnen wieder Futter bestellt. Die Blau- und auch die Kohlmeisen haben im Sommer fleißig für Nachwuchs gesorgt. Hoffentlich bringe ich viele von ihnen über den Winter.

Im Dezember kann man im Einkaufszentrum in den Märchenwald gehen

Ich musste meine Brille überprüfen lassen, beim Optiker im nahe gelegenen Einkaufscentrum. Ich bin überhaupt kein Einkaufsmensch und „schleiche“ sehr ungern durch Geschäfte. Einmal im Jahr aber zieht es mich ins Alleecenter. Ich muss schauen, was die Dekorateure zur Weihnachtszeit im Dezember wieder geschaffen haben. Diesmal ist ein ganzer Märchenwald entstanden, mit Frau Holle, des Kaisers neue Kleider, der Prinzessin auf der Erbse u.a. Das da oben ist Rumpelstielzchen.

Meine Brille war in Ordnung und ich konnte wieder nach Hause rollern. Dort warteten noch so einige Aufgaben auf mich. Ich habe das farbige Salz und die getrockneten Tomaten abgefüllt. Einiges davon werde ich verschenken. Für einen besonderen Aperativ habe ich auch gewerkelt aber davon erzähle ich ein anderes Mal.

Langeweile? Nö.

Also, gleich vorab: Langeweile begegnet mir selten. Naja, bei stupiden, aufgezwungenen Tätigkeiten habe ich es schon erlebt, dieses unangenehme Gefühl, gleich und sofort etwas ändern zu müssen.

Als wir neulich beim Rheumatologen waren, brauchte ich einen neuen Termin. Lange Zeit war der Donnerstag „Rheuma-Tag“. Die Schwester war schon bei einem Donnerstag angelangt, aber das geht jetzt nicht mehr.

Herr E. holt zu den Terminen immer ein Teilauto, holt mich ab und fährt mich zum Rheumatologen am anderen Ende der Stadt. Donnerstags kann er das aber nicht mehr, weil er Klavierunterricht hat. Das fanden die Angestellten in der Praxis prima. Und ich finde das auch.

Herr E. ist Rentner, hat Zeit und kann sich endlich mal mit dem beschäftigen, was er schon immer mal wollte. Es geht nicht darum, Konzerte geben zu wollen, aber ein Instrument zu lernen aktiviert eine ganze Menge, nicht nur die grauen Zellen im Oberstübchen.
Und so habe ich jetzt einen musizierenden Mann zu Hause und ein Klavier.

Es soll ja Leute geben, die nichts mit sich anfangen können, besonders dann, wenn das Arbeitsleben vorbei ist. Ihnen geht es dann nicht gut und oft gibt es zu Hause Streit, weil sich die Partner mächtig auf den Geist gehen.
Bei uns ist das ganz gut geregelt und Langeweile gibt es bei uns kaum.

Wenn man etwas Neues lernen kann, kommt nie Langeweile auf.

Hüttenschuhe, Pantoffeln und aller guten Dinge sind „Vier“.

Mit vier meine ich nicht die vier Kerzen auf dem Adventskranz. Vier Versuche brauchte ich, um ein ganz spezielles Wollprojekt fertig zu bekommen. Jedes Mal passte mir etwas anderes nicht. Eine Anleitung hatte ich nicht gefunden, also musste das „sinnvolle Probieren“ herhalten. Die Hüttenschuhe brauchten einige Veränderungen.

Hüttenschuhe aus selbstgesponnener Wolle

Die Männer in der Familie bekommen Hüttenschuhe geschenkt, der Schwiegersohn schon aus Tradition. Gestrickt habe ich mit mehreren Wollfäden und Nadelstärke an der Grenze des Machbaren. Filzen kann ich mit den Rheumahänden nicht mehr, aber Schuhe sollen ja warm halten. Strickt mal zwei Maschen links verschränkt zusammen, wenn sechs Fäden auf der Nadel liegen. Fragt bloß nicht, ob ich geflucht habe!

Filz für Sohlen

Bisher hatte ich immer Fertigsohlen gekauft. Sie haben mir aber nie so richtig gefallen und nun waren sie auch noch ordentlich teurer geworden, wie so vieles. Also beschloss ich, die Sohlen selber zu machen. Ich besorgte dicken Filz, Kunstleder und eine Lochzange. Herr E. hat mir beim Schneiden und Lochen geholfen und ich kann aus dem nun vorhandenem Material noch viel fertigen.

Lochzange, Filz und Leder

Zuerst habe ich versucht, Filz und Leder aufeinander zu legen und zusammen an den Schuh zu bringen. Es wackelte aber wie ein Entenpopo, verrutschte dauernd und war dann wunderbar schief unter dem Schuh.
So ging es nicht und ich nähte vor dem Lochen Filz und Leder zusammen.

Sohlen und Hüttenschuhe verbinden

Nach dem Lochen habe ich die Sohlen aus Filz und Leder umhäkelt. Für die Sohlen haben wir uns übrigens Schablonen aus Pappe geschnitten in den benötigten Größen. Die habe ich jetzt im Fundus und kann jedes Mal wieder damit arbeiten.

selbstgefertigte Sohlen für die Hüttenschuhe

Den Häkelrand der festen Maschen habe ich nun mit dem Schuf vernäht. Fertig könnte man denken, aber Pustekuchen. Da ist es mir doch passiert, dass ich die Sohle verdreht hatte, im Schuh Leder war und unten der Filz. Nun ging es nach der alten Schneider-Maxime: „Meister, ich bin fertig, wir können trennen!“

Pantoffeln aus selbstgesponnener und verstrickter Wolle

Wenn jemand nachts mal ein Örtchen aufsuchen muss, möchte er nicht erst seine Füße in Hüttenschuhe basteln. Hell wach möchte auch niemand werden. Also beschloss ich, jedem Hüttenschuhbesitzer noch Pantoffeln mit zu geben. Bis ich zufrieden sein konnte mit meinen Werken bedurfte es vier Versuche. Seit den letzten Sommertagen im Garten war ich am Probieren (und feuerte alles erstmal wieder in die Ecke). Jetzt endlich war ich zufrieden, denn alles war aus einem Stück und passte. Nun noch wieder Gudruns Spezialsohlen drunter und die Pantoffelhelden können wunderbar leise nachts durchs Haus schleichen.

So, Hüttenschuhe und Pantoffeln sind fertig. Heute fasse ich keine Wolle mehr an, genieße es einfach, das zweite Türchen meines Adventskalenders auf zu machen. Und morgen werde ich mit Nadelfilzen beginnen, für die Leute im Haus, die Weihnachten alleine sind, sich aber nicht so fühlen sollen.

Weihnachtskalender mit Bildern

Die Zeit der Heimlichkeiten hat wieder begonnen

Lange ist es nicht mehr hin bis Weihnachten. Ich freue mich schon, denn meine Kinder kommen. Wir werden den Baum schmücken, zusammen essen und und jede uns bleibende Minute genießen. Wir werden uns auch wieder etwas schenken und arbeiten daran. Ich weiß, was die anderen füreinander haben. Nur meines weiß ich nicht und das andere verrate ich nicht.
Die Zeit der Heimlichkeiten hat wieder begonnen.

Arbeitsmaterialien für ein besonderes Weihnachtsgeschenk in der Zeit der Heimlichkeiten

Als ich schon mal über Geschenke im Blog schrieb, bekam ich sofort zu hören, dass Geschenke nicht gut sind, so wie jeglicher Kommerz. Außerdem widerspricht das der Weihnachtsbotschaft. Unsere Geschenke haben allerdings so gar nichts zu tun mit Kommerz und mit der Weihnachtsbotschaft habe ich nicht viel zu tun. Jeder muss das mit sich ausmachen und keiner hat das Recht, das mit gut oder schlecht zu bewerten.

Je näher der Dezember kommt, um so mehr strengen wir in der Familie unsere grauen Zellen an, um den anderen ein besonderes Geschenk zu fertigen. Ja, fertigen, nicht kaufen. Wir kaufen vornehmlich Papier, Farbe, Stifte, Wolle und Garn … Wir kennen uns gut und wenn wir unsere Kreativität ankurbeln, dann klappt es auch mit einem besonderen Geschenk. Heimlichkeiten können so spannend sein.

Meine Tochter zeichnet schon lange, privat und beruflich, mit Farbe, Tinte, Stift oder Pinsel. Ich möchte ein solches Geschenk zeigen, welches viel Mühe macht. Die Tochter hat es erlaubt. Und weil mein Schwiegersohn hier nicht liest, weiß er noch nicht, dass meine Tochter Miniaturbilder zeichnet, 24 Stück, die am Ende zu einem Weihnachtskalender werden.
Der Schwiegersohn bekommt sein Geschenk also schon am Anfang des Monats.

Uns machen unsere Werkeleien großen Spaß. Sonst würden wir es nicht machen. Ich bin jedes Jahr wieder erstaunt, aber auch begeistert, wie kreativ meine Kinder sind. Genau das ist es nämlich, was den Kopf frei hält und hilft, mit vielen Widrigkeiten unserer Zeit fertig zu werden, ohne daran zu zerbrechen.
(Stolz bin ich auf meine Familie und auch auf mich, dass ich mir als Mutter, neben meiner Berufstätigkeit, immer viel Zeit für meine Kinder genommen habe.)

Noch ist der Weihnachtskalender unvollständig, aber er wird seinen Zweck noch erfüllen können.

Noch sind nicht alle Bilder fertig. Ich zeige alles trotzdem, weil nicht immer viel Geld nötig ist, um etwas ganz besonderes schenken zu können.
Danke, liebe Tochter, dass ich deine Malerei zeigen durfte. Ich wünsche dir von ganzem Herzen gutes Gelingen. Was kann ich dir noch wünschen? Tintenkleks und Federbruch. 😀