Was ist aus meinen gesammelten Hagebutten geworden?

Wenn alle Früchte ausbleiben, willkommen ihr Hagebutten.
(Sprichwort aus Irland)

Im Herbst hatte ich Hagebutten gesammelt, für den Winter. Weil ich nicht gut zu Fuß bin, hatte mir Herr E. geholfen. Damals habe ich gedacht, dass sie mich an den Sommer und die warmen Tage im Herbst erinnern werden, wenn es draußen ungemütlicher geworden ist. Was ist aus dem Vorhaben geworden?

Hagebutten
mein Körbchen mit Hagebutten

Die Früchte der Wildrose, die so viel Vitamin C, Polyphenole, Carotinoide und Gerbstoffe enthalten wollte ich für mich nutzen. Mus und Marmelade zu kocken habe ich nicht geschafft. Das nehme ich mir für dieses Jahr vor. Hagebuttenmus schmeckt mir. Ich habe es mir damals immer mal gekauft, als ich im Reformhaus gearbeitet habe.

Hegebutten - Zeichnung mit dem Grafiktablett
Ich muss noch viel üben mit meinen Werkzeugen am Grafiktablett, aber es ist meine Zeichnung und darauf bin ich stolz.

Einige Blütenblätter der Hagebutten sind in meinem Wald-und-Wiesen-Wintertee gelandet. Interesse aber hatte ich vor allem an den Früchten. Ich habe meine Hagebutten halbiert und getrocknet, in Gläser verpackt. So warteten sie auf ihren Einsatz.
Die Kerne, Nüsse, wollte ich mit nutzen. Ich weiß, dass sie besondere Speicher sind, auch für Mineralstoffe.

getrocknete Hagebutten
getroknete Hagebutten

Das Teekochen zelebriere ich regelrecht.

  • Am Abend zuvor überbrühe ich die getrockneten Hagebutten, decke sie ab und lasse es stehen über Nacht.
  • Dann gieße ich alles in ein Leinensäckchen, in dem die feinen Härchen drin bleiben, und gieße mit so viel Wasser auf, damit es für meine Kanne reicht.
  • Ich erhitze alles noch mal, drücke dann das Beutelchen aus und fülle den Sud in meine Kanne. Wie das duftet!

Der Tee sieht nicht so rot aus, wie der den man kauft und wie man das auch erwartet. Da hat man offensichtlich gut mit Lebensmittelfarbe nachgeholfen. Ich finde, mein Hagebuttentee hat eine feine Färbung und einen noch besseren Duft. Er erinnert mich wirklich an den Sommer. Hagebutten werde ich auch in diesem Jahr wieder sammeln und wer den Tee mal kosten will, muss mich eben besuchen kommen. Ein bisschen Zeit sollte man aber mitbringen.

Er duftet nach Sonne und Sommer.

Können Hunde lachen? Eine Liebeserklärung an zwei Hütehunde.

Können Hunde lachen?

Im Laufe der Jahrtausende hat sich der beste Freund des Menschen zu einem Experten der menschlichen Kommunikation entwickelt. Ein Kommunikationsmittel unter vielen ist das Lachen. Dass die Wissenschaft nun die Frage „Können Hunde lachen?“ mit einem „Ja“ beantwortet, überrascht viele Hundehalter nicht. Auch wenn Hund und Mensch zwei Spezies sind, gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten, die sich aufgrund ihrer besonderen Bindung zueinander entwickelt haben. Wir Menschen brauchen nicht extra eine Komödie anzuschauen, um aus ganzem Herzen zu lachen. Ein Hund schafft das ohne sich dabei groß anzustrengen. Was liegt also näher, mal öfters gemeinsam mit der eigenen Fellnase zu lachen?
Aus einem Zeitungsbericht.“

Das veröffentlichte die Bloggerin Anna auf fb.
Meine Beiträge über die Schafe und Hütehunde sind leider mit meinem alten Blog im Nirvana verschwunden. Damals habe ich von der Zeit geschrieben, die ich bei den Tieren verbrachte.

Erfahrungen mit Hunden hatte ich nicht, aber wir kamen gut zurecht bei unserer Arbeit. Wir verstanden uns, hatten uns schnell aneinander gewöhnt. Den Moritz holte ich immer, wenn die Schafe mal wieder ausgerissen waren oder aus einer eingezäunten Schonung heraus geholt werden mussten. Autofahren schien Moritz zu gefallen. Er reagierte auf meine Rufe und brachte die Schafe immer wohlbehalten zurück. Nach solchen Aktionen habe ich meine Hunde gedrückt, denn ohne sie wäre ich aufgeschmissen gewesen. Leckerlies wollten die gar nicht, aber über jedes Streicheln waren sie dankbar. Und dann lachten sie.

lachende Hunde undneine lachende Gudrun
drei Lachende

Es war eine schöne Zeit, mit den Tieren unterwegs. Ich glaube, sie hat uns allen gut getan. Wenn wir fertig waren mit den Schafen, habe ich mich immer noch um die Hunde gekümmert. Mir reichte es nicht, sie nur mit Futter und Wasser zu versorgen und ihr Fell zu kämmen. (Sie sammelten ganz schön viel Zeuchs auf im Laufe eines Hütetages.)
Oft haben wir noch gespielt oder sind auf der Wiese um die Wette gerannt. Manchmal haben sie mich gewinnen lassen, haben wahrscheinlich gedacht, ich merke das nicht. Das Lachen war immer dabei, auch bei den Hunden. Ich glaube, man sieht es, oder?

mein lachender Hund Moritz

Der Hütehund Moritz hieß bei mir nur der lachende Hund. Er freute sich, wenn ich morgens kam, wenn ich mit im redete, ihm frisches Wasser und Futter gab.
Asta war da etwas verhaltener, immer hochkonzentriert, denn wenn der alte Schäfer, der vorher da war, mal wieder zu tief in die Flasche geschaut hatte, übernahm sie die Verantwortung für die Herde. Das Chef-Sein konnte sie nie wieder so richtig ablegen und deshalb hatte ich sie oft an der Leine.

An diese Zeit denke ich gerne zurück und ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Die Hunde hätten alles für mich getan, wirklich alles. So eine bedingungslose Liebe hatte ich noch nie erlebt.

Lachen

In dieser Zeit habe ich mich verändert. Die Frisur saß nie, die Hände waren ständig dreckig, Make Up und Schmuck waren überflüssig. An den Füßen hatte ich derbe Botten, sonst wäre ich kaum über den Sturzacker gekommen.
Aber glücklich war ich, draußen in der Natur, bei den Schafen und bei meinen lachenden Hunden.
Oh ja, Hunde können lachen.

Ein bisschen Winterluft schnuppern.

Nur durch den Winter wird der Lenz errungen. – Gottfried Keller –
( Mein Zusatz: Ich müsste ihn also lieben)

Das Töchterchen hatte mich ins Auto gepackt. Wir sind mal in den Garten gefahren, wollten Winterluft schnuppern und mal schauen, ob es das eine oder andere Fotomotiv gibt.

sie trotzt der Winterluft
zwei Rosen

Barbarazweige konnte ich mir in diesem Jahr nicht holen, aber die Forsythia im Garten hatte einige Blüten angesetzt. Ich habe mir eingeredet, dass sie das für mich gemacht hat. (Beitragsbild)
Im Garten sah ich zwei Rosen nebeneinander. Die eine hatte sich der Vergänglichkeit hingegeben; die andere trotzte der Kälte.

Vergänglichkeit an der Winterluft
Vergänglichkeit an der Winterluft

Zu Hause habe ich sie im Trockenstrauß, aber was im Garten in der kalten Winterluft mit den Lampions passiert, fasziniert mich immer wieder.

fette Henne, getrocknet in der Winterluft
die fette Henne darf bleiben bis zum Frühling

Die fette Henne hätte sich auch gut gemacht im Trockenstrauß oder im Wintergesteck. Das habe ich verpasst. Nun darf sie im Garten bleiben.

Flechten und Moos
Flechten und Moos

Diese Flechten und das Moos bedeckten die Äste und Zweige eines Eibisch. Wenn er Blätter hat und blüht, bemerkt man das gar nicht.

der Gartenteich ist in kalter winterluft zugefroren
Gartenteich mit Eisfreihalter

Der Gartenteich ist in der kalten Winterluft gefroren. Der Eisfreihalter sorgt dafür, dass das Wasser für die Fische mit Frischluft versorgt wird. Er funktioniert prima, wenn man nur nicht auf die Idee kommt, mal drunter schauen zu müssen. Dann nämlich ist die freie Fläche ruckzuck zugefroren.

Das Vogelbad in der kalten Winterluft
Die Herbstblätter sind fein konserviert.

Die Herbstblätter vom Kirschbaum sind im Vogelbad eingefroren. So sind sie gut konserviert. Interesant fand ich das.

Fotomotive haben wir noch einige gefunden. Vor allem tat uns die kalte Winterluft mal gut. Ich hatte mich nur etwas übernommen, als ich mich vom Eingang in die Gartenanlage bis zum Garten mit dem Rollator gequält habe. Ich warte gerade auf meinen Rollstuhl. Ihn kann ich zusammenklappen und im Auto mitnehmen, aber er wird gerade mit E-Motor und Joystick ausgestattet. Das ist dann wieder ein Stück Freiheit mehr.

Die Herbstchrysantheme hält sich tapfer, ich versuche es.

Ungemütlich ist es draußen geworden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es gar nicht richtig hell wird. Meine Herbstchrysantheme auf dem Balkon allerdings hält sich tapfer. Ich konnte sie einfach noch nichtabschneiden. Winterfest gemacht habe ich sie schon, aber sie blüht und blüht. Als ob sie sich bedankt, dass ich sie in ihrer damals kleinen Pflanzschale nicht weggeworfen habe. Im Pflanzkasten fühlt sie sich offensichtlich wohl.

Herbstchrysantheme
Alles ist schon verpackt und sie blüht und blüht.

Bald muss ich allerdings die Zweige abschneiden. Ich werde sie als Winterschutz auf meiner Pflantkiste liegen lassen, so wie ich es im Garten auch mache. Ob sich Indekten angesiedelt haben, weiß ich nicht. Im Frühling dann werde ich ihnen Zeit lassen auszuziehen, indem ich die Zweige noch ein Weilchen in der Balkonecke liegen lasse.

Herbstchrysantheme
Ich kann sie einfach noch nicht abschneiden, obwohl sie ihre Winterruhe braucht.

Im Garten und auf dem Balkon ist Ruhe eingekehrt. So oft bin ich da nicht mehr draußen, nur ab und zu, um nach der Herbstchrysantheme zu schauen. Herr E. ist da eiserner und konsequenter. Er setzt sich immer mal raus, so wie wir es bei Rauchpausen vor vielen Jahren immer getan haben. Nur haben wir damals unsere Lungen mit allerlei Dreck, Teer und stinkiger Luft vollgeballert.

Wir haben für uns beschlossen, dass wir weitestgehend auf Kontakte verzichten. Dass bei allen nun mal irgendwelche Vernunft einzieht, ist nicht anzunehmen.
Heute habe ich mal wieder mit einer Frau aus unserer Weiberrunde (Behinderte aus der Nachbarschaft) telefonieren können. Es war schön, zu hören, dass alle gesund sind. Dafür hat sich unsere Kontaktbeschränkung schon gelohnt. Für sie alle filze ich gerade ein kleines Geschenk, damit wir uns nicht vergessen oder vergessen fühlen.

Langeweile kommt bei den E.s nicht auf. Ich habe mein Spinnrad, meine Wolle, das Stricken, Knüpfen, Filzen und natürlich mein Grafiktablett. Herr E. hat sich ein Kyboard zugelegt. Zeit zu haben, etwas zu tun, was man schon immer wollte, ist schon ein Segen. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo ich um Viere aufgestanden und in den Landkreis zum Unterricht gefahren bin. Da war an Hobby nicht zu denken.

Mein Strickzeug musste ich erstmal weg legen, weil mein Rheuma gerade an den Händen zerrt. Eine gelbe Socke mit Muster ist fertig, die zweite muss warten. Den Zeichengriffel aber kann ich halten, und die Filznadel auch. Heute Abend werde ich die erste eingefilzte Seife gestalten. Ich freue mich sehr drauf und genau das gibt mir die Gewissheit, auch mal ungute Zeiten zu überstehen.



Kräuter, ein Wälzer und eine Dalienknolle im Winterschlaf.

Es geht mir immer nur dann gut, wenn Hände und Kopf genug zu tun haben.

Heute habe ich die letzten Kräuter abgerebelt und in die Behältnisse gepackt. Die Gartenkräuter sind in die Gewürzgläser gewandert und Melisse und Pfefferminze in meine Teemischung. Die ist mir gut gelungen. Weder dröhnt etwas vor, noch ist etwas aufdringlich im Geschmack. Bei mir gibt es jetzt jeden Tag eine große Kanne Tee. Und der tut gut.

Die letzten Kräuter

Die Freundin in der Elsteraue hatte mich auf die Idee gebracht, die Teemischung selber zu sammeln, zu trocknen, zu rebeln und zu mischen. Sie hat ihrer Mischung allerdings Wermutkraut zugefügt. Und folglich ist sie jetzt bitter, aber wie. Ich habe auch ein Gläschen mit Wermutkraut für den Notfall, aber in die Teemischung kommt das nicht. Wie sagte meine Oma aus dem Altenburgschen? „De Warmte is en Mochentee.“

die letzten Kräuter
die letzten Kräuter für’s Gewürzregal und die Teemischung

Ein Wälzer auf den Knien und dazu Kräuter-Tee im Glas

Die Enkelin von Herrn E. wollte uns Anfang Dezember besuchen. Ich habe sie ewig schon nicht mehr gesehen. Sie war noch klein, als sie mich bei den Schafen besuchte. Jetzt studiert sie in Karlsruhe. So ein Treffen wäre schön gewesen, jedoch wir lassen es. Bei den aktuellen Corona-Zahlen und vielleicht noch aufgeregten Fußballfans muss keiner mit Bussen und Bahnen fahren. Es ist besser so.

Ich nutze die Zeit und die Ruhe jetzt, mich unter anderem mit meinem Bildbearbeitungsprogramm zu beschäftigen. Ich kenne bei Weitem noch nicht alle Möglichkeiten. Den fetten Wälzer kann ich mit meinen Rheuma-Händen kaum halten. Ich werde mir etwas einfallen lassen müssen.

Wälzer auf den Knien und Tee meiner Kräuter in der Hand
Wälzer auf den Knien und den Tee der Kräuter in der Hand

Die Räpitz-Dahlie geht in den Winterschlaf

Nicht nur die letzten Kräuter sind heute in ihren Behältnissen verschwunden. Meine Räpitz-Dahlie (benannt nach einem früheren Wohnort) ist heute auch in ihr Winterquartier gebracht worden. Ich mag es zum Beispiel gar nicht, Pflanzen nach der Blühsaison weg zu werfen. Statt dessen hab ich sie in Hobelspäne und in eine Papiertüte verpackt und Herr E. hat sie in den Keller getragen. Mal sehen, ob die gesunden Knollen es über den Winter schaffen und mich wieder mit Blüten erfreuen. Wenn ja, dann wird die Dahlie auf meinem Balkon bleiben und wachsen dürfen.

Es sind zwar gerade gerade keine guten Zeiten und auch die täglichen Nachrichten verheißen nichts Gutes, aber ich würde euch alle am Liebsten zu einem Kräuter-Tee einladen, sowohl zur Verkostung als auch für ein bisschen Wärme und Gemütlichkeit. Wer weiß, vielleicht machen wir das mal, wenn wir alle diese Pandemie überstanden haben, im Sommer auf der Kräuterwiese.
Lasst es euch gut gehen bis dahin. Ich wünsche es euch von Herzen.

Sehnsucht nach Farbe. Die letzten Blätter des Herbstes.

Beschäftigung habe ich mir gesucht und die Ruhe genossen, genau nur das zu machen und mich nicht ablenken zu lassen. Es tut mir gut.

Ihre Farbe war nun verblasst. Meine Dahlienknolle, die im Frühling bei der Gartenbepflanzung übrig geblieben war und die ich auf dem Balkon in einen Kübel gepflanzt hatte, habe ich jetzt wieder aus der Erde geholt. Sie hatte schön geblüht, aber nun war ihre Zeit gekommen, ins Winterquartier zu ziehen. Hehe, sie hat sich ordentlich entwickelt in ihrem Kübel. Ich werde alles tun, dass sie im nächsten Jahr wieder blühen kann.

Sie hat sich gut entwickelt auf meinem Balkon.

Solche Herbstarbeiten machen mich eigentlich immer etwas traurig. Über die Dahlie aber habe ich mich riesig gefreut. Eine Knolle hatte ich vor vielen Jahren vom Dörfchen mitgebracht. Und so heißt sie bei mir Räpitz-Dahlie, nach dem Ort, in dem ich einige Zeit gewohnt habe.

Die Bäume, die im Schutz der Häuser in meinem Innenhof stehen, haben noch einige Blätter. Mein Kirschbaum ist fast kahl, aber die Zeichnung der Herbstblätter begeistert mich immer wieder. Ihre Farbe inspiriert mich, bei der Wahl der Kleidung, beim Zeichnen und sogar beim Stricken.

Sehnsucht nach Farbe
Inspiration durch Farbe

Wenn die Sonne scheint, dann scheint das ganze Zimmer in goldenes Licht getaucht. Diese Farbe und diese Lichtmomente würde ich gerne für immer festhalten. Sie werden vergehen, aber drinnen kann ich mich mit Farbe umgeben nach Herzenslust.

Farbe im Innenhof
die letzten Herbstfarben

Manchmal ziehe ich die Frühstückszeit in die Länge, sehe aus dem Fenster und bewundere das, was der Herbst draußen im Hof zeichnet.
In jungen Jahren habe ich auch schwarze Kleidung getragen. Jetzt sehne ich mich nach Farbe. Ich hätte bestimmt auch rote Haare, aber ich vertrage keine Chemie mehr auf dem Kopf. Ob ich mir einen Hut kaufen soll?

Meise im Ahorn
mein ständiger Besucher

Meine Meise zu fotografieren war ein Zufall. Eigentlich wollte ich das satte Rot des Ahorns festhalten und Zack, da hockte sich der Vogel auf den Meisen-Airport vor dem Vogelhaus und mir vor die Linse.

Sehnsucht nach Farbe
Farbe für das Resterstricken

Ich bin dann mal durch meine Woll- und Garnkisten gekrochen und habe alle Reste zusammengesucht, wild entschlossen, sie alle zu verarbeiten. Eigentlich wollte ich Ringelsocken stricken, habe mich aber dann doch für Muster entschieden. Es gibt ja Garn zu kaufen, bei dem sich ein Muster beim Stricken ergibt. Ich stricke das Muster lieber selber.

Das Klappern der Nadeln und das Konzentrieren auf die Muster sind so herrlich beruhigend und entspannend. Ich mag das sehr. Das Sockenstricken habe ich übrigens von einem Mann gelernt, einem Mathematiker. Seine Anleitung hatte ich verstanden. Interessant fand ich auch, dass Schüler an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium in den Pausen zur Entspannung strickten.

Inspiration durch die Herbstfarben
Farbe, einfach nur Farbe

Ich stricke jetzt meine erste Mustersocke fertig. Und morgen schaue ich mal, was ich der Natur vor meinem Fenster noch so abkucken kann.

Abschied vom Oktober. Auf der Suche nach Farbe und Licht.

Goldener Oktober. So verabschiedet er sich, mit einem Farbspiel ohne Gleichen und viel Bezauberndem zwischen Licht und Schatten.

Da ist er nun also da, der letzte Tag im Oktober. Warm war es und sonnig. Es soll nicht so bleiben, sagen die Wetterfrösche. Heute hat der Herbst sich noch einmal von seiner schönsten Seite gezeigt. Im meinem Innenhof war viel los. Ich glaube, heute hat es viele nochmal hinausgezogen.
Herr E. ist in den Garten gefahren, die Dahlienknollen sicher und gut zu verstauen und ich war auf meinem Balkon und habe die Sonne genossen.

Ich mag die Herbstfarben so sehr, mag es auch bei Kleidung farbig.
Vor zwei Jahren hatte ich einen argen Rheumaschub. Ich konnte mich nicht gut bewegen und hatte es gründlich satt. Herr E. schenkte mir Chrysanthemen im Topf. Darüber, dass ich nichts einfach wegwerfen kann, was lebt, schrieb ich ja schon. Ich packte sie nach ihrer Blühzeit ein zum Überwintern. Im Jahr darauf zogen sie mit mir um.

Sonnenfarben im Oktober
Sonnenfarben im Oktober

Sie trieben auch tatsächlich wieder aus.
Dann wurde es nochmal kalt. Also mussten alle Pflanzen nochmal unter Winterschutz. Ein Töpfchen mit den Chrysanthemen hatte ich vergessen. Die Pflanze überlebte den Kälteeibruch nicht. Die andere aber hab ich gehätschelt. Sie bekam schließlich Knospen und dankte mir die Pflege und den Aufwand mit wunderschönen dunklen Blüten.

Herbstchrysantheme im Oktober
Meine Herbstchrysantheme

Heute bekamen meine Chrisathemen auch noch einmal Besuch. Einige Insekten waren noch unterwegs. Ich habe noch immer die vage Hoffnung, dass es noch einige schöne Tage geben wird. Jeder Tag, der jetzt angenehm vergeht, ist wieder ein Stücke dem Frühling entgegen.
Chrysanthemen bekomme ich immer noch geschenkt.

noch immer Insektenflug im Oktober
Sie fliegen noch immer.

Das besondere Licht im Oktober fasziniert mich jedes Jahr wieder. Nur sitzen und das aufregende Spiel zwischen Licht und Schatten zu betrachten, genieße ich. Meinen Tee hatte ich mitgenommen auf den Balkon. Die Beine auf einen leeren Blumentopf gestellt, ließ es sich gut sitzen. Und denken.

Spiel zwischen Licht und Schatten im Oktober
Ich werde alle Chrisanthemen bald fein verpacken.

Meine Chrysanthemen werde ich nach diesem Oktober wieder fein verpacken, damit sie mir im nächsten Herbst wieder Freude bringen können. Zuerst wollte ich, dass sie in den Garten umziehen, aber wahrscheinlich rücke ich sie nicht raus. Meine Balkongärtnerei brauche ich auch.

Am letzten Tag im Oktober zogen im Dörfchen die Kinder in der Dunkelheit durchs Dorf. Manche hatten Gedichte gelernt und sagten sie auf. Ich habe mit Helloween nichts am Hut, hüte mich aber anderen den Spaß zu verderben. Warum auch? Das würde mich nur an Ulbricht erinnern, der alles mies machte, was nicht „auf Linie“ war.
Geärgert hatte ich mich, wenn die Haustüre verschmiert war, weil sie zu blieb. Das war so, weil ich an diesem Tag lange arbeiten musste. Im Freizeitpark feierte man Helloween und ich hatte im Indianerdorf das Feuer zu hüten.

auch Pink gibt es in diesem Jahr bei mir auf dem Balkon
Nicht so ganz meine Farbe, aber auch Pink gibt es in diesem Jahr auf meinem Balkon

Tja, dann mach’s mal gut, Oktober. Was sagt man denn nun? Bis zum nächsten Jahr? Eigentlich nicht, denn der nächte wird ja wieder ein ganz Neuer sein in einem neuen Herbst. Wenn wir nur gut aufpassen auf unsere Umweilt, im Großen wie im Kleinen.

Winterfestmachung und ein Überwinterungsversuch

Heute ist mir das Herz ein bisschen schwer. Nicht nur wegen allen Bemühungen um eine Winterfestmachung.

Die Winterfestmachung im Garten ist fast geschafft. Die Dahlienknollen müssen wir noch unterbringen bei einem Gartenfreund, dann aber ist wirklich Ende der Saison.
Morgen will ich noch einmal mitfahren in den Garten. Wenn heute Nacht die Uhren umgestellt werden, wird es abends noch schneller dunkel und eben auch kalt. Auf Fridolin ist es jetzt nicht sehr gemütlich, wenn man sich nicht sehr bewegt.

Im Haus bei uns geisterte heute eine Katze herum. Ich hatte sie schon draußen herumirren gesehen, noch nicht ausgewachsen und ganz dünn. Mir bricht es fast das Herz, wenn ich so etwas sehe. Da sind manche ganz schnell dabei, ein Tier aufzunehmen und beim kleinsten Problem fliegt es wieder raus. Ich weiß nicht, wie man so sein kann. Sowohl Menschen, als auch Tiere in der Not einfach zurück zu lassen ist so unwürdig.
Eine ausgesetzte Katze hat meine „Damenrunde“ gerade untergebracht. Nochmal gelingt das nicht.

Auf dem Balkon habe ich alle Kästen und Töpfe gelehrt. Das, was überwintern soll, ist schon mal in die große Pflanzkiste umgezogen. Ich habe Kokosmatte bestellt. Die wickeln wir um die Kiste, um ein Durchfrieren der Erde zu verhindern. Sie ist dämmend und luftdurchlässig. Abgedeckt habe ich alles mit abgeschnittenen Zweigen von der Hecke. So müsste es gelingen, die Pflanzen über den Winter zu bringen.

Ob sie das Überwintern schafft?
Ob sie meinen Überwinterungsversuch schafft?

Im Frühling war eine Dahlienknolle abgegangen vom Rest und übrig geblieben. Ich hatte sie mitgenommen, auf den Balkon gelegt und vergessen. Als sie anfing, kleine Blättchen auszutreiben, habe ich sie in einen großen Topf gepflanzt. Ich kann nichts einfach wegwerfen, was lebt. Sie ist ein Senker von der Dahlie, die ich vom Dörfchen mitgenommen hatte, annodunnelmals. Sie ist gut gewachsen auf meinem Balkon. Eigentlich ist es zu warm hier, auch im Keller, aber mit ihr starte ich einen Überwinterungsversuch. Vielleicht sparen wir dann die Winterfestmachung über den Keller des Gartenfreundes.

So, und jetzt gibt es bei mir Tee. Ich habe heute meinen Selbstgesammelten von Wiese und Garten freigegeben. Im Frühling bereits hatte ich angefangen und im Herbst erst aufgehört mit Sammeln. Die Männer in der Gartenanlage faseln manchmal was von ihren 56 Kräutern. Ich habe die auch, kann aber auf Alkohol bespielsweise gut verzichten.

Hagebutten, ein Männlein auf einem Bein und ein Musikrätsel

Jede schöne Rose wird einmal eine Hagebutte. (aus Frankreich)

Gestern war ich mit Herrn E. noch einmal Hagebutten sammeln. Alleine traue ich mich noch nicht in diese etwas abgelegene Gegend. Es war auch höchste Zeit, denn die Hagebutten leiden sehr unter den schon arg kalten Nächten.

Als ich damals im Dörfchen wohnte, konnte ich von meinem Küchenfenster auf die Bushaltestelle vor dem Haus blicken. Dort standen morgens, bei Wind und Wetter, die Schulkinder und warteten auf den Bus. Drei kleine Mädels waren das und von hinten sah es aus wie drei Schulranzen mit Beinen dran. (Und jetzt ist das eine Mädel im zweiten Lehrjahr zur Altenpflegerin.)

die Haltestelle vor dem Haus im Winter
Die Bushaltestelle im Winter

Im Winter war es alles andere als gemütlich da unten. Bis Weihnachten waren es noch einige Wochen hin und ich beschloss, den Dreien bis zu den Ferien etwas Gutes zu tun. Einmal in der Woche bastelte ich ein Rätsel zusammen, welches ich in drei Umschlägen übergab. Drei feingeschriebene oder gemalte Antworten bekam ich zurück und dafür gab es dann auch eine Belohnung.

Musikrätsel zu Hagebutten
Ein Männlein steht im Walde …

Drei Musikrätsel waren auch dabei. Ich habe gezeichnet und hier gefragt: „Wer ist das?“ Und als Hilfestellung gab es noch eine Notenzeile.

Ein Männlein steht im Walde
gezeichnete Notenzeile

Natürlich bekamen die drei heraus, dass es sich um das Männlein im Walde handelte, was da auf einem Bein steht und ein purpur Mäntelchen um hat. Und das ist die Hagebutte, schrieben mir die Mädels. Ob die Musiklehrerin geholfen hatte, weiß ich nicht, aber das Rätsel war gelöst.

Hagebutten Hecke
die Hagebutten-Hecke

Diese Geschichte mit den Rätseln hatte ich schon mal aufgeschrieben, aber das ist mit dem alten Blog im Nirvana verschwunden. Jetzt bein Sammeln der Hagebutten fiel es mir wieder ein.
Es war schön, wenn ich die Kinder im Bus traf, wenn sie von der Schule nach Hause fuhren. „Guuuudruuun“, rief es dann durch den Bus und dann wurde mir erstmal ganz viel erzählt.

Hagebutten
Verarbeitung der Hagebutten

Jetzt bin ich dabei, meine Hagebutten zu verarbeiten. Vielleicht schreibe ich mal darüber. Tee habe ich schon gekocht und er ist sehr lecker. Für meine Kinder werde ich ein kleines Probierset zusammenstellen, betsehend aus getrockneten Hagebutten, einem Leinensäckchen und einer kleinen Beschreibung der Beeren. Das sind so Geschenke, die wir uns machen, zu Weihnachten und an anderen Familientagen. Und jedesmal lernen wir voneinander.

Ich freue mich jedefalls jetzt schon, wenn ich Frühling die Wildrosen wieder blühen. Es wächst dann ein großer Schatz wieder heran.

Wildrose Hagebutten Strauch
… wenn im Frühling die Wildrosen wieder blühen

Ein Fastsommertag bei den Schlehen und ein Rums in der Nacht

Früchte von Schlehen wollte ich noch einige sammeln und so sind wir noch einmal zu den Schlehenbüschen, zum Schwarzdorn wie sie auch genannt werden, gefahren. Ich bin immer noch froh, wenn ich nicht alleine unterwegs sein muss und ich brauchte auch jemand zum Quatschen.

Gerumst hat es dann in der Nacht. Nein, nicht nur, was die Wahlergebnisse anbelangt, es gab mal ein Gewitter bei uns, auch mit Regen.
Die Wahlergebnisse überraschen mich nicht. Ich hatte das so erwartet. Auf meine Stadt und auf mein Grünau bin ich allerdings stolz. Das ist dann auch die Basis für mein weiteres Bemühen.

Zweige von Schlehen
Zweige von Schlehen

Aber eigentlich wollte ich ja über die Schlehen schreiben.
Ich freue mich, dass im Naturschutzgebiet Schönauer Lachen so viele Schlehenbüsche stehen. Es gibt Insekten, die sich ausschließlich von Schlehen ernähren und die sie zum Leben brauchen. Sterben die Schlehen, sterben die Insekten.

ein Zweig der Schlehen
Schlehdorn

Kuckt euch mal den Dorn an, links am Zweig. Meine Arme zeige ich lieber nicht. 😀 Auf diese Dornen spießt der Neuntöter seine Bäute auf, um sie besser zerlegen zu können und auch zur Vorratshaltung. Überhaupt gibt es viele Vögel und viel Kleingetier, welches im Schutz der Schlehen lebt.

Hecken aus Schlehen, Weißdorn u.a. benutzte man früher, um das Vieh zu schützen. Je mehr die Ziegen daran herumfraßen, um so dichter wurden sie. Kein Wolf kam da durch.

Ich habe Früchte geholt, weil ich Schlehenfeuer ansetzen will, einen gutschmeckenden und durchwärmenden Likör. Ich möchte meine Schätze am Liebsten ewig bunkern, aber zu Weihnachten, wenn meine Kinder kommen, werde ich sie rausrücken. Für die Vögel und andere Tiere sind noch genügend Früchte da.

Aus der Rinde des Schwarz- oder Schlehdorns hat man früher Tinte hergestellt. Das heißt, das kann man immer noch, aber wer macht das schon noch. Ich habe das mit Kindern gemacht und dann haben wir geschrieben. Die Rinde von den Zweigen wird geschält, eingeweicht und am anderen Tag ausgekocht und eingedickt. Das ist schon alles.

Schade, dass ich solche Veranstaltungen nicht mehr machen kann. Überhaupt weiß ich nicht, wohin mit meinem Wissen, was ich irgendwann mal angefangen habe zu sammeln, weil ich mich ablenken musste und ein Ziel brauchte. Die Zeiten haben sich geändert, ich mache das immer noch weiter.
Ich weiß auch im Moment nicht, ob und wie es mit meinem Blog weiter geht. Es war schon schlimm, als einige Jahre Bloggerei im Nirvana verschwanden. Vielleicht sage ich auch wie im Märchen: Jetzt komme ich dreimal noch und dann …